Dienstag, 1. März 2022
Betreibt Putin seinen eigenen Sturz?
Ohne jeden Zweifel war die NATO-Osterweiterung für Russland eine unerträgliche Provokation. Die Ostgrenze der NATO ist die Elbe, die Bundeswehrtruppen in den neuen Ländern sind ein Territorialkorps zur Landesverteidigung, so lauteten die Bedingungen bei den2 plus 4 Gesprächen 1990. Seither ist die NATO immer enger Russland auf die Pelle gerückt.

Einerseits. Und andererseits hat sich Russland nicht gerade bemüht, die sich mehr mehr nach Westen orientierenden früheren Bruderländer in irgendeiner Weise zurückzugewinnen, und der Westen hat wenig für eine Gewinnung Russlands für enge institutionelle Zusammenarbeit getan.

Die Rede Putins im Bundestag blieb eine Momentaufnahme, ein Strohfeuer.

Auf Sezessionsversuche, siehe Tschetschenien und Georgien, reagierte Russland mit schonungsloser Brutalität. Wobei die Gegenseite nichts schuldig blieb, im Falle Tschetscheniens als Aufmarsch- und Rekrutierungsgebiet militanter Islamisten ebensosehr wie als Durchgangstor des Heroinhandels aus Afghanistan, im Falle Georgiens durch systematische Diskriminierung der russischen Minderheit seit der Unabhängigkeit.

Der Westen betrieb Ostexpansion in imperialistischer Manier, die osteuropäischen Staaten strebten aber auch nach Integration in die Märkte des Westens. Russland machte keine Gegenangebote, sondern reagierte wo es konnte mit Aggression.

Diese ist jetzt in einer Art und Weise eskaliert mit der niemand gerechnet hätte. Nicht nur dass Panzer in der Ukraine stehen, es werden Marschflugkörper in Wohngebiete gefeuert.

Putin agiert hier nicht als souveräner politischer Führer, sondern als jemand, der mit dem Rücken zur Wand um sich schlägt. Möglicherweise sägt er selbst gerade den Ast ab, auf dem er sitzt.

https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/putins-krieg-ukraine-droht-umsturz-36646432

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