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We want not only one cake, we want the whole fucking bakery. I hear a very gentle sound, very far and very near: We want the world, and we want it now!
We will no more be proletarians, niggers, chicks and gooks, Untermenschen or chicanos, but human beings. We will be human beings, in this land, in this world, in this time, by any means necessary.
If we get this in a peaceful way, let´s get it.
If this means worldwide civil war, we will have worldwide civil war.
We will be human beings, or the whole world will be made equal to the ground in our attempt to become it. añol:
Solidaridad es el tender del pueblo.
Hasta la victoria, siempre!
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Bislang warst Du unter Werbern fast eine Legende.
Möglicherweise hast Du die gerade zerstört.
Du hast kein Remis, Du bist matt.
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- Wieder hat ein weiteres südamerikanisches Land durch eine Wahl über eine Zukunft entschieden, die erkennbar nicht im Sinne der Rechten verlaufen wird. Und im Windschatten der Wahl erreicht mich die Nachricht, dass Hugo Chavez dem katastrophengeschwächten Süden der USA humanitäre Öllieferungen anbietet. Hugo, Du Schlingel! In Südamerika könnten sich die Grenzen der New World Order zeigen. Und das ist gut so!
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Was sich vom Vokabular her anhört wie den Texten der RAF entnommen, ist der sehr ernsthafte Versuch, Gewerkschaften und Neuen Sozialen Bewegungen aus den drei Kontinenten Südamerika, Afrika und Asien, NGOs und Bewegungen wie Attac einen organisatorischen Rahmen zu geben, der ihre Schlagkräftigkeit erhöhen soll. Seitens des Sozialforums, aber auch der linken Publizistik in Südamerika ist bereits von einer "Achse des Guten" Havanna-Caracas-La Paz die Rede.
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Irgendwie kann ich verstehen, dass für die 68er ausländisch essen noch ein emanzipativer politischer Akt war. Unser heutiger multikultureller Speiseplan ist eben auch Ergebnis einer Lebensstil-Revolte, das wird mir bei diesen lieben alten Leuten, die vom Lebensgefühl her in der ersten Hälfte der 60er Jahre stehengeblieben sind, immer wieder klar.
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Die US-Rechte ist anders, nämlich dezentralistisch. Es gibt dort zwar auch Neonazis, aber die Masse der US-Rechten vertritt eher einen extremen Individualismus, man kann die US-Rechte durchaus als grass-roots-movement bezeichnen. Was gibt es dort an rechten Kräften? Da ist einmal der Ku-Klux-Klan, protestantisch-fundamentalistisch, rassistisch, mit Nazis sympathisierend, aber eigentlich
eher in der Tradition von Lynchjustiz, Femegericht, alttestamentarischen Rachevorstellungen und Glaubenskrieg stehend, extrem rückwärtsgewandt. Dann die moral majority, eine frömmelnde protestantische Massenbewegung, die Werte wie Treue, Frömmigkeit, Familie betont, bei Hinrichtungen Claqeuere organisiert, die vor dem Knast protestierende Bürgerrechtler bedrohen und "grill him , grill him!" skandieren und gerne auch Abtreiberinnen auf dem Stuhl sehen würden, Milizen, die Waffen sammeln, Schwarze jagen und am liebsten eine USA hätten, die zu keinem anderen Land der Welt Beziehungen unterhalten, und schließlich die neocons. Diese vertreten in etwa die gleichen Werte wie die moral majority, Positionen, die in Deutschland lediglich Spinner wie die Partei bibeltreuer Christen und irgendwelche Lebensschützer- oder Kreationistenvereine einnehmen, die aber im bible belt der USA Mainstream sind. Was sie von der moral majority unterscheidet, ist ein extremes Bekenntnis zum Marktliberalismus in der Tradition Milton Friedmans oder gar zum Anarchokapitalismus Ayn Rands (die eine passable Schriftstellerin gewesen sein mag, aber von Wirtschaft nichts verstand und wohl eher aufgrund ihrer Traumatisierung durch Oktoberrevolution und russischen Bürgerkrieg die vom Sowjetsozialismus denkbar extremst entfernte Position entwickelte) sowie die Tatsache, dass sie den nationalen Isolationismus der USA und die rassistische Fixierung auf die WASP nicht mitmachen, sondern im Gegenteil den Anspruch auf Weltgeltung erheben. Entwickelt wurden die Positionen der neocons teils im Umfeld der Heritage Foundation, einer privaten Institution, die ganz offiziell Privatleuten (meint: Wirtschaftsbossen) dienen soll, Einfluss auf die Außenpolitik zu nehmen und die geprägt ist durch klingende Namen wie Henry Kissinger, Graham Claytor jr., Caspar Weinberger, Zbigniew Brzezinski, Albert Wohlstetter, Samuel Huntington (der "Philosoph" kommt eigentlich aus CIA-nahen NATO-Stäben, er hat 1988 an einem Papier mit dem Titel "Differenzierte Abschreckung. Bericht der Kommission für eine Integrierte Langzeit-Strategie" mitgearbeitet) und Joshua Lederberg, teilweise aber auch von Leuten, die sich damals noch new right nannten und denen beispielsweise der Harvard-Professor Artur Jensen (das ist der mit den getürkten Zwillingsforschungen, die angeblich den Nachweis für die Erblichkeit von Intelligenz liefern) und die Genetiker Murray und Herrnstein (die anhand einer Glockenkurve der Intelligenzverteilung Minderintelligenz von Schwarzen nachweisen wollten) angehörten. Norman Podhoretz, Herausgeber der jüdischen Zeitschrift "Commentary", zählt ebenfalls zu den Vertretern dieser Richtung. Das ist vielleicht ganz entscheidend: Während die deutsche Rechte antisemitisch ist, spielen in der US-Rechten Juden eine nicht unerhebliche Rolle, genauer gesagt, ultrakonservative und militaristische Juden, deren projizierte Vorstellungen, was Israel alles an Militäraktionen durchführen soll, weit über alles, was in Israel je gedacht und getan wurde, hinausgehen. Mit Paul Wolfowitz und Richard Perle gelangten neocons in Regierungsverantwortung, und ich würde soweit gehen, zu sagen, dass der Irak-Krieg ihr Werk ist. Es handelt sich um eine Art von rechter Bewegung, die schon immer sehr staatsnah war, so entstanden einige ihrer rassistischen Behauptungen der verminderten Intelligenz von Schwarzen im Zusammenhang mit COINTELPRO.
http://www.mumia.de/doc/background/misc/cointelpro000.html
Obwohl es jüdische Köpfei innerhalb der new right gab, arbeitete diese wiederum mit ausgesprochen antisemitischen Neuen Rechten zusammen, wie Alain de Benoist und Jürgen Rieger.
Wenn heute deutsche Konservative und Liberale die Ideologie dieser neocons übernehmen, offenbart diese nicht nur Ahnungs- und Geschichtslosigkeit, sondern ist ein Generationenproblem. Ich würde es als Ausdruck der postsolidarischen Gesellschaft bezeichnen. Für meine Generation und mein Milieu war Solidarität noch eine Selbstverständlichkeit. Als Student/in wohnte man in einer WG mit gemeinsamer Haushaltskasse, für das Studium wurden Arbeitsgruppen organisiert, man lernte nie alleine und man ging auch nicht mit Ellenbogen durchs Studium. Diese Art und Weise, das eigene Leben zumindest während der Studienzeit zu organisieren, betraf durchaus nicht nur die linke Szene, sondern war bei Geistes- und Sozialwissenschaftlern Mainstream. Wer diese Art selbstzbestimmter Kollektivität nicht mitmachte, lief Gefahr, als sozial inkompetent eingestuft zu werden. Im Gegensatz zum Berufsverbotsterror der 70er und frühen 80er Jahre und der heute oft verbreiteten Suche nach glatten HR-Profilen waren so zwischen 1985 und 1995 Leute mit sozialem Engagement in den Personalabteilungen sogar sehr gefragt, weil dies auf Idealismus und also hohe Leistungsbereitschaft schließen ließ. Platt gesagt: Wer sich bei Greenpeace engagiert hatte, verbesserte seine Chancen, bei IBM genommen zu werden.
OK, das alles gibt es heute nicht mehr. Das Studium wird zumeist und außerhalb von solchen Szenestädten wie Bremen und Göttingen nicht mehr als eine Lebensweise und eine Zeit kreativer Muße zur Ausformung der eigenen Persönlichkeit betrachtet, sondern als straight durchzuziehende Berufsausbildung. Formen selbstbestimmter Kollektivität, wie wir sie noch kannten, gehen verloren. In der Hinsicht haben ja szenesozialisierte Linke wie ich und Burschenschafter mehr miteinander gemein, als mit heutigen Karrierestudis. Aber die vermeintliche Karriere bleibt aus, eine erlernte Milieusolidarität gibt es ebensowenig wie eine Sozialisation durch eine Jugendsubkultur. So muss eben Ersatz gefunden werden, ob durch Communitybildung bei OpenBC oder prowestliche Heimatabende. In der Angst vor völliger Marginalisierung ist offensichtlich jedes Mittel recht. Wahrscheinlich werden die meisten Anhänger solcher neocon-Netzwerke ehrlichen Herzens überzeugte Konservative oer Liberale sein, die glauben, die neocon-Ideologie sei liberal-konservativ - und im Hintergrund sitzen Strippenzieher vom Schlag Armin Mohlers, denen es nur um eins geht: Herstellung von Diskurshegemonie:
http://www.im.nrw.de/sch/320.htm
Wenn man die hat, kann auch der Proisraelismus über Bord geworfen werden, muss aber nicht zwangsläufig, denn wie schon Adorno wusste: Der Jude ist austauschbar. In den USA war es früher der Neger, und heute wird der Muslim zum Feindbild aufgebaut.
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Du hast es geschafft: Vom Fast-Millionär zum Tellerwäscher.
Du bist die ökonomische Hoffnung der 90er Jahre, 2000 und nochwas redux.
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Du pflegst einen Philosemitismus, der nur ein umgedrehter Antisemitismus ist, der sich gegen den Islam richtet, und wunderst Dich, dass kaum ein Jude etwas mit Dir zu tun haben will.
Du bist ein Stück armes Deutschland.
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http://news.com.com/iPod+to+get+built-in+iTrip/2100-1041_3-6025543.html
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"Die Wochenzeitung "SonntagsBlick" druckte ein Fax des ägyptischen Außenministers Ahmed Abu Gheit ab, in dem von Gefangenen-Verhören der USA in mehreren osteuropäischen Ländern die Rede ist. Der Kommandeur eines rumänischen Militärstützpunktes, auf dem sich angeblich ein Gefängnis des US-Geheimdienstes CIA befindet, wies den Bericht kategorisch zurück.
Das an die ägyptische Botschaft in London gesendete Dokument soll laut "SonntagsBlick" von Spezialisten des Schweizer Geheimdienstes abgefangen worden sein. In dem Schreiben heißt es dem Bericht zufolge unter anderem, 23 irakische und afghanische Gefangene seien auf dem rumänischen Militärstützpunkt Mihail Kogalniceanu am Schwarzen Meer verhört worden. Ähnliche Verhöre hätten auch in der Ukraine, im Kosovo, in Mazedonien und in Bulgarien stattgefunden. Der ägyptische Geheimdienst habe dabei nicht öffentlich zugängliche Quellen wie Zeitungen, sondern eigene Quellen ausgewertet. Erkenntnisse ägyptischer Geheimdienste würden generell als "hochprofessionell" eingestuft, berichtet das Blatt unter Berufung auf nicht namentlich genannte Experten.
Das Schweizer Verteidigungsministerium wollte sich zum Inhalt des Berichts nicht äußern. Das Papier sei als geheim eingestuft worden, hieß es auf der Internet-Seite des Ministeriums zur Begründung. Das Ministerium kündigte Ermittlungen zu der Frage an, wie die Informationen an die Öffentlichkeit gelangen konnten.
Der Kommandeur des rumänischen Militärstützpunkts Mihail Kogalniceanu, Dan Buciuman, sagte der AFP, er arbeite seit 1995 dort und habe nie etwas Derartiges bemerkt. Der Stützpunkt stehe jedem offen, der dort ermitteln wolle, betonte Buciuman. Die Militärbasis wird bereits seit dem Irak-Krieg von den USA genutzt.
Bisher hatten nur Menschenrechtsorganisationen und Medien über die Existenz von geheimen Gefängnissen der CIA in Osteuropa berichtet. Laut dem US-Nachrichtensender ABC hat der US-Geheimdienst Ende vergangenen Jahres kurz vor dem Europa-Besuch von US-Außenministerin Condoleezza Rice die Häftlinge von Osteuropa nach Nordafrika verlegt. Staatliche Stellen hatten die Existenz von Geheimgefängnissen bisher stets abgestritten."
© AFP
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Wie sieht für Tysir Khaled der ideale palästinensische Staat aus ?
„Das ist ein laizistischer Staat, mit einer fortschrittlichen sozialen Gesetzgebung, in dem die Trennung von Politik und Religion klar und deutlich ist. Damit wir uns richtig verstehen: Ich will nicht, dass der palästinensische Staat auf einem theokratischen Regime beruht.“
Deshalb lehnen Sie jede Beziehung zur Hamas ab ?
„Zusammen mit der Hamas befinden wir uns in den Volkskomitees der Intifada. Wir sind Teil desselben Widerstandes gegen die zionistische Besatzung, aber in Bezug auf die Politik, den Staat, die individuellen und kollektiven Rechte, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Politik sind unsere Positionen einander diametral entgegengesetzt.“
Welche interne Plage würden Sie sofort beseitigen ?
„Das ist die Plage der Korruption. Ein Übel, das sich auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung Palästinas einnistet. Dazu hätte ich von Abu Mazen klare Worte und präzise Verpflichtungen hören wollen. Dem war nicht so und das beunruhigt mich etwas.“
Tysir Khaled und Naif Hawatmeh standen immer für eine Zwei Nationen - zwei Staaten-Lösung, auch zu Zeiten, als der Restr der Palästinenser sich darin einig war, die Juden ins Meer treiben zu wollen. Die linkssozialistische DFLP hattte das Zustandekommen des Abkommens von Oslo durch ihre jahrelangen Kontakte zur israelischen Linken erst ermöglicht. Gedankt hat es ihr niemand.
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186 ANTISEMITISCHE STRAFTATEN UND KEIN HAFTBEFEHL IM DRITTEN QUARTAL 2005
Berlin: Im dritten Quartal 2005 wurden insgesamt 186 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund gemeldet, die dem Bereich "Politisch motivierte Kriminalität - rechts" zugeordnet wurden. In den Angaben sind 10 Gewalttaten und 36 Propagandadelikte enthalten.
Dies erklärt die Bundesregierung in der Antwort (16/168) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion (16/103). Laut Aufstellung wurden insgesamt 106 Tatverdächtigte ermittelt und 12 Personen vorläufig festgenommen.
Ein Haftbefehl wurde in keinem Fall erlassen, heißt es weiter. Die Zahl der geschädigten Personen wird mit sechs angegeben, über Art und Umfang dieser Schäden liegen der Bundesregierung aber keine Angaben vor.
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http://rebellmarkt.blogger.de/stories/363979/#364391, http://bz.berlin1.de/aktuell/news/051230/osthoff.html,
gewürzt durch eine eigentümliche Mischung aus Hochhalten der Werte "Familie" und "Christliches Abendland" mit Zynismus http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/12/28/wagner/wagner.html.
Während also deutsche Hinrichtenkanäle für freies Hinterland für Grabraubprofiteure sorgen, denn längst ist das Thema komplett personalisiert und entpolitisiert, räumt Susanne Osthoff mit einigen Fehlinformationen auf, die sich auf ihre Person beziehen, z.B. mit der Behauptung, sie wolle zurück in den Irak. Tja, da wurde schon in aller Öffentlichkeit diskutiert, exklusiv für Frau Osthoff ein Bürgerrecht aufzuheben, das sie in der behaupteten Form gar nicht wahrnehmen will. Noch nicht mal mit der Rabenmutter kann man den Bild-Lesern dienen, watten Pech aber auch...
http://www.stern.de/presse/vorab/:Susanne-Osthoff-Ich-Irre/552468.html
FAZ zum gleichen Thema:
"Präsentation eines pathologischen Falles
Frau Slomka erläuterte, nach welchen Kriterien die Redaktion das Rohmaterial sendefertig gemacht hat. Frau Osthoff habe „das Bedürfnis” gehabt, „eine Vielzahl von Themen anzusprechen, bei denen man ihr inhaltlich nur folgen kann, wenn man über ein großes Hintergrundwissen verfügt”. Man habe sich daher „entschlossen, dieses Gespräch zu bearbeiten und hier im ,heute-journal' nur jene Passagen zu senden, die für deutsche Fernsehzuschauer inhaltlich nachvollziehbar und auch von öffentlichem Interesse sind”.
Nun ist es Alltag, ein Interviewband zu bearbeiten, das heißt zu kürzen, zumal um Versprecher oder Momente der Sprachlosigkeit, wie sie den vor Kameras ungeübten Menschen heimsuchen, auch wenn er nicht gerade aus drei Wochen Todesangst erlöst worden ist. Indem das ZDF die Selbstverständlichkeit herausstellte, weckte es den Verdacht, das nicht gezeigte Material müsse wohl für das Bild Frau Osthoffs noch ungünstiger sein, als was man sehen und hören durfte.
Vom ersten Wort an präsentierte Frau Slomka einen pathologischen Fall: „Psychisch” stehe Frau Osthoff „unter großer Anspannung”, auch der „öffentliche Wirbel” habe „tiefe Spuren” hinterlassen. Wollte das ZDF den Wirbel eindämmen? Der Sprecher des Senders gab an, man habe „das Gefühl” gehabt, „daß wir Frau Osthoff vor sich selbst schützen mußten”.
Kritik an der deutschen Botschaft unterschlagen
Auch Frau Slomka gab ihr ungutes Gefühl zu erkennen. Aber nicht Mitleid, sondern das Selbstmitleid des um das Interview des Jahres betrogenen Profis sprach aus ihren Worten, „in der konkreten Gesprächssituation” sei es „nicht ganz leicht” gewesen, „Zugang zu Frau Osthoff zu finden”. Den Zugang hatten die arabischen Kollegen geschaffen, in deren Studio Frau Osthoff sich befragen ließ. Frau Slomkas Aufgabe wäre gewesen, Antworten zu erwirken.
Das Bild der bis auf einen Sehschlitz verschleierten Deutschen mußte den Eindruck bestimmen, den Frau Osthoffs Botschaften an die ungeliebte, im bayerischen Akzent freilich überdeutlich nachklingende Heimat machten. Die „heute”-Redaktion hat mit ihren Strichen alles getan, um diesen Eindruck zu verstärken.
Das Ergebnis, die vom ZDF bearbeitete Susanne Osthoff, in der Zusammenfassung der „Bild”-Zeitung: „Redete wirres Zeug, ohne Zusammenhang, reagierte kaum auf die Fragen.” Der Wortlaut widerlegt die stillschweigend zur Stützung der Diagnose der Verwirrtheit geäußerte Behauptung, Frau Osthoff habe viele Themen angesprochen. Ein Thema dominiert, von dem das ZDF jede Spur getilgt hat: Frau Osthoffs Kritik an ihrer Behandlung durch die deutsche Botschaft vor der Entführung.
Keine Vorbereitung, keine Nachfragen
Daß sie aufgefordert worden sein soll, ihr Jahresbudget bis Ende Januar des Folgejahres auszugeben, daß man ihr gesagt habe: „Frau Osthoff, wir brauchen hier keinen Arabisten, wir brauchen hier eine Abrechnungsstelle” - wer, der mit deutschen Bürokraten zu tun hatte, könnte das nicht nachvollziehen? Was triftig erscheint an diesen Vorwürfen, das zu ermitteln wäre ja wohl die Arbeit der Nachrichtenredaktion einer öffentlich-rechtlichen Anstalt, die im Zweifelsfall mitteilen könnte, das Auswärtige Amt verweigere eine Stellungnahme, man werde auf die Sache zurückkommen.
Marietta Slomka, Inbild der Smartness unter den moderierenden und ach so gefährlichen Frauen, blieb die simpelste Nachfrage schuldig. Natürlich wurde Frau Osthoffs schnippische Rüge herausgeschnitten, Frau Slomka hätte sich wenigstens durch Anhören des Interviews mit Al Dschazira vorbereiten können.
Medienkritik als Zeichen eines verwirrten Geistes
Just zu dem Zeitpunkt, da in der deutschen Presse, auch in dieser Zeitung, Zweifel an der Seriosität von Susanne Osthoffs archäologischem und humanitärem Engagement artikuliert wurden, verweigerten ihr die Therapeuten vom ZDF die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Man ließ ihr den Appell, die Deutschen sollten sich einmal „Gedanken über den Hintergrund machen, daß sie nicht weit von dem Ganzen entfernt sind”.
Es klingt wie eine Weltverschwörungstheorie, wenn sie anfügt: „Irak ist auch bei uns, ich habe ja erwähnt warum”, aber dieses vorher Erwähnte ist der Bearbeitung zum Opfer gefallen - die hohe Zahl irakischer Emigranten in Deutschland. „Die Leute schauen ja viel Fernsehen”, denen muß man nicht groß erklären, wie eine Entführung abläuft. Diese sarkastische Medienkritik zieht sich durch das Interview und dürfte den ZDF-Bearbeitern als untrügliches Zeichen eines verwirrten Geistes erschienen sein. Das verstörende Zeichen der Vermummung deutet sich von selbst: Susanne Osthoff wußte vorher, daß sie im deutschen Fernsehen nur bloßgestellt werden konnte."
F.A.Z., 30.12.2005, Nr. 304 / Seite 31
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