Montag, 28. Dezember 2020
Von selbstgenäht bis High-Tech-Elektronik – wie gut ist Ihre Maske?
Während Multifunktionstücher, Schals und einfache Stoffmasken nur einen geringen Effekt haben, sind Stoffmasken mit mehreren Schichten bereits recht effektiv und chirurgische Masken bereits hochwirksam. Studien legen nahe, dass Masketragen insgesamt sogar effektiver ist als ein Lockdown.

https://www.nature.com/articles/s41591-020-0843-2#Sec2


FFP2- Masken und KN 95 - Masken filtern wie der Name sagt 95 Prozent der eingeatmeten Partikel. Nanofilter- und Nanosilbermasken versprechen laut Herstellerangaben sogar noch mehr, da Nanofasern so feinmaschig sind dass sie Viren nicht mehr hindurchlassen, zumindest Viren in der Größe von CV2. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass Nanosilberpartikel aus der Maske in die Atemwege gelangen und dort selber Gesundheitsschäden verursachen könnten. Hierbei muss zwischen drei Maskentypen unterschieden werden: Nanofiltermasken aus Nanofasergewebe, Nanosilbermasken aus Mikrofasern mit Nanosilber- oder Silbernitratbedampfung und Nanosilberfiltermasken aus einem Nanosilbergewebe mit Stoffschichten darüber und darunter.



Diese Masken gelten nicht bei uns als Medizinprodukte, da sie in Europa bisher nicht getestet und zertifiziert wurden, wohl aber in Südkorea, wo die Technologie herkommt.


FFP2- und 3-Masken mit Ausatemventil schützen nur den Träger.

Inzwischen sind auch noch Masken mit einer aktiven elektrischen Ladung auf dem Markt, deren Effektivität im oberen Bereich liegen dürfte.

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Mit viel grünem Tee und Wasserlinsen-Shake: „Grüne” Mittelmeerkost in Studie kardiovaskulär besonders wirksam
Antje Sieb, Medscape


Eine Mittelmeerdiät mit weniger Fleisch, aber mit täglichem Wasserlinsen-Shake und mit viel grünem Tee, kann einige Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei übergewichtigen Männern möglicherweise stärker verringern als übliche mediterrane Diäten [1]. Das schreiben Wissenschaftler um Dr. Gal Tsaban von der Ben-Gurion University of the Negev, Israel, nach Auswertung der randomisierte DIRECT-PLUS-Studie.

Man hat in der Studiengruppe viele verschieden Veränderungen in der Ernährungsqualität, man kann das nicht auf ein Element zurückführen, das lässt das Studiendesign nicht zu. Dr. Stefan Kabisch
Man könne daraus nicht ableiten, dass Wasserlinsen ein neues Superfood darstellten, meint Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke: „Man hat in der Studiengruppe viele verschieden Veränderungen in der Ernährungsqualität, man kann das nicht auf ein Element zurückführen, das lässt das Studiendesign nicht zu.”

Studie mit rund 300 Teilnehmern
Zu den Details: Die Wissenschaftler hatten ihre knapp 300 Teilnehmer, die durchschnittlich um die 50 Jahre alt waren, in 3 Gruppen eingeteilt. Sie sollten sich 6 Monate lang nach unterschiedlichen Regeln ernähren und zusätzlich Sport treiben.

Eine Gruppe, die sogenannte HDG-Gruppe (healthy diet guidance), bekam nur Tipps zur gesunden Ernährung.

Die beiden Mittelmeerkost-Gruppen mussten ein tägliches Kalorien-Limit einhalten. Sie erhielten spezielle Mahlzeiten und Rezepte nach Regeln der Mittelmeerdiät und zusätzlich täglich Walnüsse.

Die Gruppe mit „grüner” Mittelmeerkost hatte zusätzlich die Anweisung, mehrere Tassen grünen Tee am Tag zu trinken und ihren Fleischverzehr noch stärker zu reduzieren. Als Ausgleich erhielten Teilnehmer proteinreiche Shakes aus Wasserlinsen (Wolffia globosa).

Ursache der Gesundheitsvorteile unklar
Nach 6 Monaten zeigten sich deutliche Unterschiede beim Gewichtverlust. Während Teilnehmer der HDG-Gruppe ohne Kalorieneinschränkung im Schnitt 1,5 kg abgenommen hatten, waren es in der Mittelmeerkost-Gruppe 5,4 kg und in der Gruppe mit grüner Mittelmeerdiät 6,2 kg. Auch die Reduktion des Bauchumfangs war in beiden Mittelmeerkost-Gruppen mit 8,6 und 6,8 cm jeweils größer als in der HDG-Gruppe, deren Mitglieder im Schnitt nur 4,1 cm verloren.

Blutdruck und Blutwerte wie LDL, Nüchtern-Insulin oder C-reaktives Protein stellten sich besonders in der „grünen” Gruppe nach 6 Monaten signifikant vorteilhafter dar als in der HDG-Gruppe. Die Unterschiede zwischen der „grünen” und der normalen Mittelmeerkostgruppe waren allerdings nur in wenigen Punkten signifikant.

Was genau die Verbesserung bewirkt hat, ist allerdings schwierig zu sagen, da sich die Teilnehmer in der „grünen” Mittelmeerkostgruppe einerseits in mehreren Aspekten anders ernährt, aber auch mehr Gewicht verloren hatten. „Wenn ich einerseits die Qualität und andererseits die Quantität der Ernährung ändere, dann kann das dazu führen, dass ich eine Gewichtsreduktion habe, die alle anderen Effekte stark überstrahlt“, erläutert Kabitsch.

Wenn ich einerseits die Qualität und andererseits die Quantität der Ernährung ändere, dann kann das dazu führen, dass ich eine Gewichtsreduktion habe, die alle anderen Effekte stark überstrahlt. Dr. Stefan Kabisch

Zusätzlich zu Wasserlinsenshakes und grünem Tee hatte die „grüne” Mittelmeergruppe im Laufe der 6 Studienmonate auch mehr Fisch und weniger Fleisch gegessen. Ihre Ernährung hatte sich also in diversen Punkten verändert.

Studie unter besonderen Bedingungen
Ungewöhnlich an der Studie ist das Setting, in der sie stattfindet: Wissenschaftler hatten Angestellte eines Kernforschungszentrums in der Negev-Wüste rekrutiert. Die isolierte Lage der Einrichtung habe Vorteile, erklärt Prof. Dr. Matthias Blüher von der Universität Leipzig, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. „Die Teilnehmer wurden zwar nicht kontrolliert ernährt, aber man konnte besser überprüfen, was tatsächlich gegessen wurde.”

Ein Teil der Mahlzeiten für die Mittelmeerkost-Gruppen wurde komplett zur Verfügung gestellt. Doch dieses Vorgehen habe auch einen Nachteil, erklärt Kabisch. Denn es handele sich um ein „künstliches Design“ das sich auf „frei lebende“ Menschen nicht so gut übertragen lasse.

Die Rekrutierung von Probanden im Kernforschungszentrum erklärt auch ein weiteres Detail. Während bei Ernährungsstudien oft Frauen in der Überzahl sind, nahmen an der vorliegenden Studie zu 88% Männer teil, weil sie an diesem Arbeitsplatz deutlich stärker vertreten waren. Die Ergebnisse ließen sich daher auch nicht unbedingt auf Frauen übertragen, schreiben die Autoren.

Sie vermuten für Männer allerdings, dass eine Mittelmeerkost mit Fleischreduktion und dafür mehr pflanzlichem Protein kardiovaskuläre Risikofaktoren zusätzlich verbessern könnte. Kabisch ist allerdings skeptisch, ob die Studie diese Schlüsse tatsächlich zulässt. Es sei z. B. unklar, welche Ergebnisse auf einzelne Ernährungsfaktoren und welche auf den erreichten Gewichtsverlust zurückzuführen seien.

Interessant könne in diesem Zusammenhang eine Weiterbeobachtung der Teilnehmer sein, sagt der Berliner Wissenschaftler: „Dann wird es spannend, bei welchem Gewicht landen die Teilnehmer am Ende der Beobachtungsphase, und gibt es dann noch Unterschiede im Stoffwechsel.” Da die DIRECT-PLUS Studie insgesamt über eine Laufzeit von 18 Monaten geplant ist, könnte sie diese Fragen möglicherweise beantworten.

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Sonntag, 27. Dezember 2020
Festtagsfreude
Auch ohne Familienballung habe ich zu Weihnachten richtig geschlemmt. Gestern hatte ich mir Spareribs in Barbequesauce zubereitet, dazu gab es Kroketten, Cabernet Sauvignon und Walnusseis mit Honigsauce. Köstlich! Anschließend bin ich dann zur Luft, um Sauerstoff zu tanken, Kalorien abzulaufen und die neue Nikon auszuführen, der ich einen Chip aus der Canon verpasst habe. Hinter der Mensa stieß ich auf die Überreste zweier Tauben.





Die eine fast vollständig aufgezehrt, der anderen fehlte nur ein Auge und das Herz, mit einem beherzten Biss, wie ihn nur ein sehr scharfer stark gekrümmter Schnabel zustande bekommt gezielt herausgerissen.

Offensichtlich hatten auch die Falken ein opulentes Weihnachtsessen.



Ich bin dann weiter, die Bauschneise entlang, die die alte von der neuen Nordstadt trennt. Den Architekturkontrast finde ich immer wieder interessant.




















Heute gab es Hähnchenfilet in einer Honig-Mandel-Dattelsauce, eigentlich eher ein Bayram- als ein Weihnachtsessen, aber die Unterschiede verschwinden in dieser multikulturellen und multipolaren Welt ja eh. Eine Stunde auf dem Kettler gewetzt, 30 Liegestütze, 30 Cobraplanks, 30 Situps, 30 Crunches, ein paar Katas gelaufen und Langhanteltraining, die Kalorien müssen ja wieder runter. Plane das zwischen den Festen täglich zu machen. Morgen habe ich allerdings zwei Kundentermine.

Heute abend Lachs, Malossol-Kaviar, Carpaccio und Kultkäse.

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Donnerstag, 24. Dezember 2020
Grüße
Allen Legastikern und Analapheten frohe Weihnackten!

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Mein persönliches akustisches Allergen zur Weihnachtszeit
Das ist "Hohohoho".

Der Weihnachtsmann meiner Kindheit, an den ich auch damals nicht geglaubt habe hat nicht Hohohoho gemacht, und er sprach auch nicht mit absurd nach tief und dunkel verzerrter Stimme, sondern ganz normal. Hohohoho sagt nicht der deutsche Weihnachtsmann, sondern der amerikanische Santa Claus, und auch nicht der volkstümlich überlieferte, sondern der popkulturelle zwischen Disney und Coca Cola. Und der sagt das auch nicht ständig, zur Einleitung jedes Satzes, wie derzeit im Radio, sondern nur in einer einzigen Situation: Wenn er den Schlitten bremst und die Zügel seiner Rentiere anzieht.

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Die Notlage der Krankenhäuser ist kein zwangsläufiges Resultat der Pandemie
Sie hat Gründe, die mit "Missmanagement" und "neoliberale Deregulierung" zumindest skizziert werden können.

https://www.vdaeae.de/images/PM_201222-vdaeae_Elektive_Eingriffe_aussetzen.pdf

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Dienstag, 22. Dezember 2020
Scientific Community richtet Appell an die Politik zur Corona-Eindämmung
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89149358/appell-mit-drosten-und-wieler-hunderte-wissenschaftler-liefern-politik-plan-aus-der-corona-krise.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE



Die Einstellung der normalen Produktion, ein Lockdown von Industrie und Verwaltung wäre ja schätzungsweise der schnellste Weg, die Sache in den Griff zu bekommen. Genau das wagt keine Regierung. Wie auch, die politische Elite ist ein ausführendes Organ der herrschenden Klasse, die weitgehend identisch mit dem Großkapital ist.

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Sonntag, 20. Dezember 2020
Aus dem offenen Brief des Humangenetikers Dr. Wolfram Henn an die Querdenker
Das Mitglied des Ethikrats schreibt: "Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: 'Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen.'"

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Neues Level
Zu Weihnachten kriege ich eine Langhantel. Die ist schon da, und so habe ich bereits angefangen damit zu trainieren. Heute habe ich eine Art Crossfit gemacht: Halbe Stunde radeln auf dem Kettler, halbe Stunde Body Combat, halbe Stunde Gewichttheben, dann dreiviertel Stunde Kettler. Kommt super!

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Freitag, 18. Dezember 2020
Kapitalismus tötet
Die Corona-Triage ist nur möglich, weil Krankenhäuser in Deutschland nach neoliberalen Prinzipien systematisch kaputtgespart wurden. Es macht keinen Sinn, Widerstand gegen die konkreten Seuchenbekämpfungsmaßnahmen zu organisieren, womit Menschen unnötig gefährdet werden. Sinnhaft wäre hingegen Widerstand gegen das ganze System!

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Zink, Melatonin oder Vitamin C? Keine Experimente bei COVID-19-Therapie! Warum Ärzte auf klinischen Studien bestehen sollten
Prof. Dr. F. Perry Wilson

Zink, Melatonin oder Vitamin C: Selbst mit harmlosen Molekülen sollte man bei COVID-19 nicht experimentieren. Ein US-Kollege plädiert für klinische Studien.

Das Transkript des Originalvideos wurde übersetzt und aus Gründen der besseren Lesbarkeit redigiert.

Willkommen bei Impact Factor, Ihrem wöchentlichen Kommentar zu einer neuen medizinischen Studie. Ich bin Dr. F. Perry Wilson von der Yale School of Medicine.

Die Dinge werden hier in New Haven etwas düster. Obwohl mein Krankenhaus mit 450 (Stand Nov. 2020) stationären COVID-19-positiven Patienten noch nicht den Peak erreicht hat, den wir im April gesehen hatten, haben wir einen ziemlich dramatischen Anstieg erlebt.

Ich habe mich um Patienten in der Nierensprechstunde und als behandelnder Arzt für Innere Medizin gekümmert, und ein Typ von Fragen taucht immer wieder auf: „Doc, warum können Sie mir nicht das Medikament XY geben?“

Was dieses Medikament XY sein soll, hängt sehr stark vom Patienten ab. Manche wünschen sich eine der bekannten COVID-19-Behandlungen, Dexamethason oder Remedesivir. Bei den meisten wird der „Platzhalter“ jedoch durch etwas ersetzt, über das viel in den Nachrichten berichtet wurde: Hydroxychloroquin, Vitamin D, Vitamin C, Zink oder Melatonin.

Das sind für mich dann schwierige Fragen. Normalerweise sprechen wir in der Medizin bei Therapien über Risiken versus Nutzen, aber COVID-19 erschwert die Rechnung. Die Ergebnisse zu Medikamenten sind schlecht, und wir haben wirklich noch keine Behandlungen mit durchschlagendem Erfolg.

Vieles spricht für ein Recht auf Experimente, also der Gedanke, dass es uns erlaubt sein sollte, nicht zugelassene Medikamente auszuprobieren, wenn die Situation schlimm ist , etwa wie bei Krebs im Endstadium. Denn was würde es schaden?

Fairerweise muss man sagen: Viele der Behandlungen, nach denen die Menschen für COVID-19 fragen, sind risikoarm. Obwohl ich einen Vortrag über das Risiko einer Oxalose durch eine Vitamin-C-Vergiftung halte, kann ich nicht sagen, dass ich auch nur einen einzigen Fall gesehen hätte.

Dennoch zögere ich, meinen Patienten eines dieser Medikamente zu geben, weil es –wie ich hier mehrfach diskutiert habe – keine stichhaltigen Beweise für die Wirksamkeit gibt. Also keine guten, randomisierten Studien, die mir zeigen, dass dieses Zeug tatsächlich wirkt. Dennoch fand ich es schwierig, meine Argumentation zu erklären, bis ich mich an die Pascalsche Wette erinnerte.

Viele von Ihnen kennen diese Idee. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:

Mitte des 17. Jahrhunderts argumentierte Blaise Pascal (1623-1662), dass der vernünftige Mensch sich dafür entscheiden sollte, an Gott zu glauben.


Das funktioniert folgendermaßen: Wenn Gott existiert, sollten Sie an ihn glauben. Denn wenn Sie das nicht tun, befinden Sie sich bildlich gesprochen in einer Welt des Schmerzes. Und wenn Sie es tun, erhalten Sie eine unendlich große Belohnung, was immer das auch sein mag.

Wenn er nicht existiert, ist es eigentlich egal, ob Sie auf die eine oder die andere Weise glauben. Aber die Spieltheorie spricht eindeutig für den Glauben. Ähnlich verhält es sich, wenn wir beispielsweise über Melatonin sprechen.


Es kann sein, dass die Therapie nicht funktioniert. In diesem Fall ist der Schaden durch die Einnahme ziemlich gering: Man wird ein wenig schläfrig. Aber wenn es funktioniert, kann es Ihr Leben retten. Alles, was durch den Glauben an Melatonin – oder Zink oder was auch immer – verschwendet wird, sind die Kosten für die Tablette und einige leichte Nebenwirkungen, vielleicht gelegentlich eine Anaphylaxie. Warum sollte man sie also nicht verwenden?

Natürlich gibt es, seit Pascal seine berühmte Wette abgeschlossen hat, viele Leute, die Gegenargumente vorgebracht haben. Und diese Gegenargumente lassen sich direkt auf die medizinische Praxis im Zeitalter von COVID-19 übertragen. Begleiten Sie mich bei meinen Gedanken:

Zu den klassischen Widerlegungen gehört das Argument aus inkonsistenten Offenbarungen. Einfach ausgedrückt: Was ist, wenn man den falschen Gott wählt? Vielleicht sind Sie schlechter dran, wenn Sie Pascals Gott anbeten, wenn in Wirklichkeit Odin hinter all dem steckt. Und wäre er mit einem Atheisten einverstanden? Oder ziemlich verärgert darüber, dass Sie einen anderen Gott anbeten.


Für COVID-19 ist die Analogie klar. Was ist, wenn Sie das falsche Medikament wählen? Was wäre, wenn Sie Zeit damit verschwenden, jemanden mit Melatonin zu behandeln, obwohl eigentlich Zink die Wunderwaffe ist?

Sicher, wir könnten Patienten mit Therapien zuschütten, wie Trump im Walter Reed-Hospital. Aber was wäre, wenn bestimmte Medikamente eine entgegengesetzte Wirkung haben und sich Effekte aufheben? Wir wissen es einfach nicht.


Die Pascalsche Wette funktioniert, wenn es nur die Möglichkeit eines einzigen Gottes gibt. In der Medizin funktioniert sie nur, wenn man nur an ein Medikament denkt. Wenn mein Patient Hydroxychloroquin wünscht, könnte ich ihm das dank Pascal geben, aber ich könnte dasselbe für den Patienten tun, der nach Vitamin D fragt. Und für den Patienten, der nach Zink fragt, und für den Patienten, der nach einem Cocktail aus all dem oben genannten fragt.

Wie entscheiden wir? Natürlich sind wir in einer viel besseren Situation als Pascal es damals war. Pascals Gott lässt sich bekanntlich nicht gerne testen, aber Medikamente müssen nicht im guten Glauben eingenommen werden. Wir können rigoros klinische Studien durchführen und quasi herausfinden, ob – im übertragenen Sinne – der Gott im Himmel existiert.

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Erklärung deutlich macht, warum Ärzte wie ich – die, um korrekt zu sein, klinische Studien durchführen – so besessen davon sind. Die Pascalsche Wette ist ein vernünftiges Argument, das man bei jedem einzelnen Medikament verwenden kann. Das Problem ist, dass sie mit allen Medikamenten funktioniert, was seine Argumentation als Entscheidungshilfe wirklich ziemlich nutzlos macht. Gott sei Dank haben wir bessere Werkzeuge, mit denen wir die Wahrheit herausfinden können. Man nennt sie randomisierte klinische Studien.


Prof. Dr. F. Perry Wilson ist Direktor des Clinical and Translational Research Accelerator von Yale. Seine Arbeit zur Wissenschaftskommunikation ist in der Huffington Post, auf NPR und hier auf Medscape zu finden. Er twittert @fperrywilson und hat unter www.methodsman.com weitere Projekte seiner Arbeit zusammengestellt.

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Kontrolle der Corona-Pandemie: Immer mehr virologische Evidenz spricht für Schulschließungen
Michael van den Heuvel, Medscape

Weltweit versuchen Regierungen, die SARS-CoV-2-Pandemie mit nicht-pharmakologischen Maßnahmen zu kontrollieren. Was die Einschränkungen im Alltagsleben wirklich bringen, ist allerdings wenig untersucht. Deshalb haben Jan M. Brauner, Mediziner und Doktorand an der University of Oxford und Kollegen Effekte unterschiedlicher Strategien simuliert

Eine zentrale Erkenntnis: Die Schließung von Schulen oder Hochschulen leistet einen wichtigen Beitrag, um die Pandemie zu kontrollieren. Was Ihre Forschungsergebnisse unterstützt: In vielen Ländern – auch in Deutschland – ist die Prävalenz von SARS-CoV-2-Infektionen gerade bei Kindern und Jugendlichen, verglichen mit anderen Altersgruppen, hoch.

„Starker Effekt von Schulschließungen“, kommentiert dementsprechend auch Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité-Universitätsmedizin auf seinem Twitter-Account. Räumt aber auch ein: „Klar: Es gibt andere Studien, die keine Effekte von Schulschließungen finden.“

Starker Effekt von Schulschließungen. Prof. Dr. Christian Drosten
Was ist neu an der Studie von Brauner und Kollegen? Zwar belegen Daten der Spanischen Grippe 1918-1919, dass Schulschließungen und andere nicht-pharmazeutischen Maßnahmen die weitere Ausbreitung gestoppt haben. Allerdings lassen sich Influenzaviren und SARS-CoV-2 nicht unbedingt vergleichen. Bei der Spanischen Grippe folgte die Mortalität einer U- bzw. W-förmigen Kurve mit Maxima bei Kindern unter 1 Jahr, bei jungen Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren (nur 1918) sowie bei älteren Menschen ab 65. Solche Altersmuster zeigt SARS-CoV-2 aber nicht. Hier steigt das Risiko für eine schwere Erkrankung proportional zum Alter.

Daten der 1. Pandemiewelle für Simulation genutzt
Um hier für mehr Klarheit zu sorgen, haben Brauner und Kollegen Informationen der 1. Pandemiewelle zwischen Januar und Ende Mai 2020 ausgewertet. Die Daten kamen aus mehreren europäischen Ländern. Sie arbeiteten mit einem mathematischen Modell, das nicht-pharmazeutische Maßnahmen mit nationalen Fall- und Todeszahlen verknüpft. Die Ergebnisse ihrer Simulation geben wieder, wie sich die Netto-Reproduktionszahl Rt zu einem bestimmten Zeitpunkt (t) durch Interventionen verändert:

Beschränkung von Versammlungen auf maximal 1.000 Personen: 23% (95% KI: 0 bis 40%)

Beschränkung von Versammlungen auf maximal 100 Personen: 34% (95% KI: 12 bis 52%)

Beschränkung von Versammlungen auf maximal 10 Personen: 42% (95% KI: 17 bis 60%)

Schließung einiger risikoreicher Geschäfte: 18% (95% KI: -8 bis 40%)

Schließung der meisten Geschäfte: 27% (95% KI: -3 bis 49%)

Schließung von Schulen und Universitäten: 38% (95% KI: 16 bis 54%);

Aufenthalt zu Hause: Effekt zusätzlich zu allen anderen Maßnahmen 13% (95% KI: -5 bis 31%)

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Neueste Corona-Informationen von Medscape
Impfungen in Deutschland sollen nach Weihnachten beginnen

Erneut schwere allergische Reaktion nach Impfung in Alaska

RKI: Knapp 700 Todesfälle und über 30.000 Neu-Infektionen seit gestern

KBV-Chef Gassen glaubt nicht an Erfolg des Shutdown

Triage-Berichte aus Klinikum in Sachsen sorgen für Diskussionen

Exzess-Mortalität in USA: 12.000 jüngere Menschen Opfer von COVID-19?

Virologen halten Abschirmung für keine geeignete Strategie

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angekündigt, dass – wenn die EMA, wie vorgesehen, eine Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes am kommenden Montag erteilt – direkt nach Weihnachten, also ab dem 27. Dezember, in Deutschland mit Impfungen begonnen werden wird. Zur Gruppe derjenigen mit höchster Priorität gehören über 80jährige Personen, Menschen in Alten- und Pflegeheimen, deren Pflegekräfte wie auch medizinisches Personal etwa auf Intensivstationen.

In den USA zitiert Prof. Dr. Eric Topol auf seinem Twitter-Account einen Bericht der New York Times über 2 weitere schwere allergische Reaktion auf den Biontech/Pfizer-Impfstoff bei der Impfaktion in einer Klinik in Alaska. Eine Krankenpflegerin habe eine Anaphylaxie in den ersten 10 Minuten nach der Impfung erlitten. Sie habe 2 Mal Adrenalin erhalten, sei über Nacht beobachtet worden, habe sich aber wieder erholt. Auch ein männlicher Angestellter der gleichen Klinik benötigte Adrenalin aufgrund von allergischen Reaktionen auf die Vakzine. Im Unterschied zu den britischen bislang gemeldeten ähnlichen Fällen habe die Frau keine vorherigen Allergien in der Vorgeschichte gehabt. Topols Mahnung: „Wir sollten mit seltenen, unerwarteten Nebenwirkungen rechnen.“

KBV-Chef Gassen glaubt nicht an Erfolg des Shutdown
Das RKI hat am Donnerstag 698 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden wurde zunächst mit 26.923 angegeben – dies wären knapp 3.000 Infektionen mehr als vor einer Woche. Aufgrund von Nachmeldungen aus Baden-Württemberg stieg die Zahl der gemeldeten Neu-Infektionen dann auf über 30.000 – den höchsten jemals gemeldeten Wert. Für die gesamte Bundesrepublik gibt die Behörde eine 7-Tages-Inzidenz von 179,2 an.

In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland hat der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Dr. Andreas Gassen Zweifel geäußert, dass es mit den jetzt in Kraft gesetzten Beschränkungen gelingen werde, die Infektionszahlen und insbesondere die Zahl der Todesfälle unter den Älteren deutlich zu senken.

„Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden“, sagte der KBV-Chef. Der Orthopäde, Unfallchirurg und Rheumatologe bekräftigte: „Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung.“ Das Ziel müsse sein, „die verletzlichen Bevölkerungsgruppen grundsätzlich deutlich besser als bisher zu schützen“.

Triage-Berichte aus Sachsen sorgen für Aufsehen
Für Aufsehen hatten Berichte von gestern gesorgt, nach denen der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums in Zittau, Prof. Dr. Mathias Mengel, in einem Online-Bürgerforum am Dienstagabend bereits von Triage-Entscheidungen gesprochen hatte. Wie er sagte, habe das Krankenhaus nicht mehr genug Beatmungsbetten, weshalb Ärzte mehrfach hätten entscheiden müssen, welche Patienten Sauerstoff bekommen und welche nicht.

Wenn die Berichte korrekt sind, würde es sich um die ersten bestätigten Triage-Entscheidungen in Deutschland handeln. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer verwies in einer Reaktion lediglich auf die "geltenden ethischen und medizinrechtlichen Standards", nach denen „überall im Freistaat“ gearbeitet werde. Von diesen werde auch bei COVID-19 nicht abgewichen. Medizinischen Behandlungen liege immer eine individuelle Abwägung zugrunde. Der Träger des Krankenhauses, das Gesundheitszentrum des Landkreises Görlitz, bestätigte, die Intensivmedizin in der Klinik stoße „an die Grenzen des Leistbaren".

Doch: „Eine klassische Triage, wer leben darf und wer nicht, diese Entscheidung brauchten wir noch nicht fällen“, zitiert der Spiegel Martina Weber, Sozialdezernentin des Landkreises Görlitz. Zwar müssten Patienten teilweise in andere Krankenhäuser verlegt werden, weil die Klinik ausgelastet sei. „Aber: Wir können die Patienten regional versorgen, das werden wir bis Weihnachten schaffen“. Auch Mengel hatte berichtet, dass derzeit versucht werde, für Patienten, denen man keine Versorgung anbieten könne, eine Verlegung in andere Kliniken zu erreichen. Doch sei die Situation in allen Kliniken in Sachsen angespannt.

In einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Fachgruppe COVRIIN beim RKI, betonen diese, das deutsche Gesundheitssystem sei zwar stark belastet, „wir stehen aber derzeit NICHT an dem Punkt Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen!“ „Das DIVI-Intensivregister kann differenziert aufzeigen, in welchen weniger belasteten Regionen freie Intensivbetten zur Verfügung stehen. Durch das Verlegungskonzept können alle schwerkranken Patienten diese Betten auch erreichen“, erläutern DIVI und die Fachgruppe.

USA: 12.000 junge Menschen unter 44 Jahre Opfer von COVID-19?
In einem Research Letter im JAMA berichtet eine Forschergruppe über die Exzess-Mortalität während der 1. Welle bei jüngeren Erwachsenen. Danach gab es unter den Erwachsenen im Alter von 25 bis 44 Jahren in den USA von März bis Juli 2020 insgesamt 19% mehr Todesfälle als erwartet – dies entspricht 12.000 Menschen, die zusätzlich gestorben sind.


Wie die Forscher – unter ihnen Dr. Rochelle Walensky von der Harvard Medical School, die als neue CDC-Chefin nominiert ist – berichten, konnten sie 38% dieser Übersterblichkeit direkt auf COVID-19 zurückführen, doch variiere dieser Anteil je nach Region stark. Die Todesfälle durch COVID-19 seien damit ebenso hoch oder in manchen Landesteilen sogar höher als die Sterbefälle durch Opioid-Missbrauch in dieser Altersgruppe. Ihre Berechnungen seien eher konservativ, schrieben die Forscher – und würden die COVID-19-bedingte Mortalität eher unterschätzen.

Virologen bekräftigen: Abschirmung vulnerabler Gruppen weder umsetzbar noch vertretbar
Die Gesellschaft für Virologie (GfV) verwehrt sich in einer aktuellen Mitteilung dagegen, dass suggeriert werde, die GfV habe sich gegen den bestmöglichen Schutz von Wohn- und Pflegeheimen ausgesprochen. Doch bekräftigt die GfV nochmals, dass sie eine Pandemie-Bekämpfungsstrategie ablehnt, die „einzig und allein auf die Abschirmung von Risikogruppen fußt“.

Die Begründung: „Wir weisen erneut darauf hin, dass die Risikogruppen viel zu zahlreich, zu heterogen und zum Teil auch unerkannt sind, um aktiv abgeschirmt werden zu können.“ Die Gesellschaft verweist darauf, dass z.B. Personen mit Übergewicht, Diabetes, Krebserkrankungen, einer Niereninsuffizienz, chronischen Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen, nach Schlaganfall oder Transplantationen sowie – nach ersten Erkenntnissen – auch Schwangere ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. „De facto sind also weite Teile der Bevölkerung in Deutschland den Risikogruppen zuzuordnen. Dementsprechend ist eine allein auf diese Gruppen abzielende Abschirmungsstrategie in der Realität weder umsetzbar noch ethisch vertretbar.“

Update 15. Dezember 2020
EMA-Zulassung noch vor Weihnachten?

Die neuen Zahlen, ein harter Lockdown – und FFP2-Masken für Risikogruppen

Testphase des Corona-Warnarmbands

Biontech: 1. Impfung in den USA

FDA: Worauf sollten Ärzte bei der Impfung achten?

Geringe Impfbereitschaft im Gesundheitswesen stößt auf Kritik

Retrospektive Analyse: Warum grassierte COVID-19 in Italien so stark?

Neurologische Beschwerden auch bei leichtem COVID-19



Verschiedene Medien haben gemeldet, dass noch vor Weihnachten die Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes durch die EMA erfolgen soll. Diese hat bestätigt, dass die Zulassung nun sogar für den 21. Dezember geplant ist. Wie Bundegesundheitsminister Jens Spahn in einer aktuellen Pressekonferenz sagte, soll dann noch vor dem Jahreswechsel mit den Impfungen in Deutschland begonnen werden. Die Infrastruktur dafür sei bereit. An der Pressekonferenz in Berlin zur „Corona-Lage vor Weihnachten" nahmen auch RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar Wieler, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Dr. Alena Buyx, und die Virologin Prof. Dr. Sandra Ciesek teil.

Auf die Nachfrage, warum der Zulassungsprozess in anderen Ländern schneller gehe, erläuterte Spahn: „Wir machen keine Notzulassung, sondern eine ordentliche Zulassung." Diese müsse aber mit allen beteiligten EU-Ländern abgestimmt sein. Zudem werde dabei „tiefer“ in die Daten eingestiegen, was bei der Bevölkerung mehr Vertrauen in die Impfung und den Zulassungsprozess schaffe. Und nicht zuletzt habe dies auch haftungsrechtliche Konsequenzen: Bei einer Notfallzulassung hafte die Regierung, bei einer ordentlichen Zulassung die Unternehmen.

Heute meldete das RKI 14.432 Neu-Infektionen in den vergangenen 24 Stunden. Insgesamt gibt es damit laut RKI in Deutschland mehr als 1,35 Millionen SARS-CoV-2-Infektionen und 22.475 Todesfälle durch COVID-19 (500 mehr als am Vortag). Die 7-Tages-Inzidenz beträgt derzeit 173,7 Fälle pro 100.000 Einwohner. „Die Lage ist so ernst, wie sie noch nie war in dieser Pandemie“, betonte Wieler in der Pressekonferenz. „Im Moment infizieren sich viel zu viele Menschen.“

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Wolf Wetzel sagt, wie es ist
Mein alter Genosse Wolf Wetzel, Autor von "Der Rechtsstaat im Untergrund", Coautor von "Geschichte, Rassismus und das Boot", ehemaliges Mitglied der autonomen Lupus-Gruppe und seinerzeit verdienstvoll an der Aufklärung des polizeilichen Handelns rund um die "Startbahnschüsse" beteiligt hat einen zustimmenswerten Beitrag auf telepolis geschrieben.

https://www.heise.de/tp/features/Das-Virus-der-Kapitalismus-und-wir-4990952.html

Würde der Lockdown sich ausschließich nach seuchenhygienischen Maßstäben richten wären die Fabriken dichtzumachen und nicht private Kontakte zu reduzieren. Wenn wir ein Fitnesscenter sagen wir mit VW vergleichen werden die Unterschiede recht deutlich. Zweimal die Woche anderthalb Stunden trainieren mit 3 Meter Abstand zum Sportsfreund versus fünfmal die Woche acht Stunden am Tag mit anderthalb Metern Abstand am Fließband schwitzen - oder in bestimmten Montagegruppen noch enger zusammen - da ist klar, wo am meisten gespreadet wird. Gastronomiebetriebe müssen schließen, Theater und Kinos auch, aber die Industrieproduktion muss weitergehen, obwohl die Großkonzerne gigantische staatliche Hilfen bekommen haben, für die sie nicht wie KMUs und Einzelselbstständige Antragsformulare ausfüllen musste. Nirgendwo wird deutlicher, wer die herrschende Klasse im Lande ist.

Einen befristeten Totalausfall der industriellen Produktion würde allerdings eine Gesellschaft am Ehesten verkraften in der die Produktionsmittel der Gesamtheit gehören. Also im tatsächlichen (und nicht: real existierenden) Kommunismus. Dann wird auch klar, worauf hinzuarbeiten ist.

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Wie Deutschland sehenden Auges in die Katastrophe schlitterte
Lesenswerter Beitrag in der NZZ:

https://www.nzz.ch/meinung/wie-deutschland-in-die-corona-katastrophe-schlitterte-ld.1591912?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Mittwoch, 16. Dezember 2020
Es ist so weit: In Deutschland kommt die Triage zur Anwendung
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89130022/saechsische-klinik-bestaetigt-triage-wegen-corona.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Zur Spezifität der Corona-Testverfahren und zur Gefahrenlage im Grippeherbst
Auf Coronadoks ist dieser Beitrag verlinkt den ich für sehr aufschlussreich halte:

https://www.biovis-diagnostik.eu/wp-content/uploads/Biovis_SARS-CoV-2_Teil3_DE.pdf

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Der iranische Blogger Ruhollah Zam wurde hingerichtet
Unterstützung für die Kämpfenden Irans! Solidarität ist eine Waffe.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/iranischer-blogger-ruhollah-zam-hingerichtet-17098721.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Dienstag, 15. Dezember 2020
Eine Epoche geht zu Ende
IKEA stellt das Erscheinen seines gedruckten Katalogs ein.

Ich erinnere mich noch an die Frühzeit, als in meiner Jugend IKEA erstmals auf dem deutschen Markt auftauchte. Da nannte sich die Firma "Das unmögliche Möbelhaus aus Schweden" und war ein Billiganbieter, der als Alternative zu den normalen Möbelhäusern auftrat.


Das einzige damalige Produkt das es heute noch gibt war das Bücherregal Billy. Ansonsten waren Tische, Stühle und Schränke aus massivem, weitgehend unbehandeltem Holz, günstig trotzdem weil schwedische Birke oder Kiefer. Der klassische Stammkundenkreis wäre mit Grünen Wähler mit Passat Diesel (damals ein Auto das als Ökomobil galt und etwa das Prestige eines heutigen Dacia hatte) und Birkenstockschuhen ganz gut beschrieben.

IKEA Möbel kaufen hieß damals, sich nicht mehr die Sachen vom Sperrmüll zu holen oder gestapelte Apfelsinenkisten als Regale zu benutzen.

Der Spirit der ursprünglichen IKEA-Produkte ist heute am Ehesten bei der allerdings deutlich teureren finnischen Marke Lundia zu finden.
Oh ja, Zeiten ändern sich....

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Montag, 14. Dezember 2020
Flucht und Corona: Frontbericht aus Bremen
Nachfolgendes Interview über die Situation eines Geflüchteten in der Erstaufnahme Bremen im Frühjahr 2020 zur allgemeinen Kenntnis. Die aktuelle Situation in der EAE Lindenstraße beschreibt der Flüchtlingsrat bremen hier:

https://www.fluechtlingsrat-bremen.de/sozialressort-ordnet-ta%cc%88gliche-zimmerkontrollen-an-keine-privatspha%cc%88re-fu%cc%88r-geflu%cc%88chtete/
und hier:
https://www.fluechtlingsrat-bremen.de/corona-sozialbeho%cc%88rde-ha%cc%88lt-eigene-standards-nicht-ein/


-------- Original Nachricht --------
Betreff: Interview zur Situation in Erstaufnahmeeinrichtung in Bremen
Datum: 10.12.2020 11:26 (GMT +01:00)
Von: Nikolai Huke <huke.nikolai@gmail.com>
An: huke.nikolai@gmail.com

Liebe alle,

ich möchte Sie/euch auf das folgende Interview hinweisen:

„Corona begann sich wie wild auszubreiten“. Ansu Janneh lebte in der
Erstaufnahmeeinrichtung Lindenstraße in Bremen. Im Interview spricht er
über Quarantäne, zivilen Ungehorsam und politischen Protest.

https://www.freitag.de/autoren/gefaehrdetes-leben/corona-begann-sich-wie-wild-auszubreiten/view

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Coronapandemie: Flüchtlingsrat fordert generelle Aussetzung von Abschiebungen
Abschiebungcharter nach Afghanistan wäre purer Zynismus

Der Flüchtlingsrat Niedersachsen fordert die niedersächsische Landesregierung auf, vor dem Hintergrund des bundesweiten Lockdowns alle Abschiebungen auszusetzen. Empört und entsetzt ist der Flüchtlingsrat insbesondere darüber, dass die Bundesregierung nach einem neunmonatigen pandemiebedingten Abschiebungsmoratorium im Dezember erstmals wieder eine Charterabschiebung nach Afghanistan durchführen will.

Bereits am 07. Dezember hat ein breites Bündnis an die Innenmionisterkonferenz appelliert, Abschiebungen auszusetzen. Wörtlich heißt es in der gemeinsamen Erklärung: "Zahlreiche Herkunftsländer von Asylsuchenden haben marode Gesundheitssysteme und sind nicht in der Lage, an dem Virus Erkrankte zu versorgen. Auch Staaten mit einem relativ gut aufgestellten Gesundheitssystem kommen an ihre Kapazitätsgrenze. Die Zahl der Corona-Infizierten steigt weltweit dramatisch, ganz zu schweigen von der rasant steigenden Zahl der Toten. Dennoch werden Menschen in Länder abgeschoben, in denen sich die Pandemie katastrophal auswirken könnte oder es bereits tut. Das Risiko für ihre Gesundheit und körperliche Unversehrtheit ist immens". Aus diesem Grund forderte die große Mehrheit der Integrationsbeauftragten der Länder bereits im April 2020 einen bundesweiten Abschiebungsstopp: Im Hinblick auf die Rechtssicherheit der Betroffenen, aber auch auf die weitere Ausbreitung des SARS-CoV-2 und die sehr dynamische Entwicklung in vielen Herkunftsländern sind klare Regelungen geboten. Es bedarf eines generellen vorübergehenden Abschiebestopps in allen Bundesländern."
"Dass trotz des nun auch in Deutschland ausgerufenen Lockdownsmeine bundesweite Charterabschiebung ausgerechnet in das vom Bürgerkrieg und einer grassierenden Pandemie heimgesuchte Afghanistan stattfinden soll, ist purer Zynismus", kritisiert Kai Weber, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Niedersachsen. "In Afghanistan droht nach dem absehbaren Abzug der westlichen Truppen eine erneute Taliban-Herrschaft, Verfolgung und Konflikte werden eher weiter eskalieren."
Auch für andere Geflüchtete fordert der Flüchtlingsrat eine generelle Aussetzung von Abschiebungen und die Schließung der Abschiebungshaftanstalt. "Es kann und darf nicht sein, dass Menschen, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen, festgenommen, inhaftiert und in Abschiebungsflieger gezwungen werden zu einem Zeitpunkt, zu dem alle Welt aufgefordert ist, Kontakte und unnötige Reisen zu vermeiden. Eine solche leichtfertige und fahrlässige Gefährdung der Gesundheit nicht nur der betroffenen Flüchtlinge, sondern auch aller beteiligten Beamt_innen wäre verantwortungslos. Der niedersächsische Innenminister muss ein Machtwort sprechen und alle Abschiebungen bis auf Weiteres aussetzen. Insbesondere gegen die vom BMI geplante Charterabschiebung nach Afghanistan fordern wir vom niedersächsischen Innenministerium eine eindeutige Erklärung, dass sich Niedersachsen daran nicht beteiligen wird.

Afghanistan-Experte Thomas Ruttig geht davon aus, dass die jetzt trotz fortbestehender Corona-Pandemie wieder bestehende Bereitschaft der afghanischen Regierung zur Entgegennahme von Abschiebungschartern mit dem Abschluss der Geberkonferenz in Genf am 23. und 24. November zusammenhängt. Dort wurde Afghanistan die Weiterfinanzierung der Entwicklungshilfe bis 2024 zugesagt und in der Abschlusskommuniqué die »Bekämpfung irregulärer Migration« beschlossen.

Hintergrund zu Abschiebungen nach Afghanistan

Vorangegangen war der ersten Sammelabschiebungam 14.12.2016, mit der 34 Menschen abgeschoben wurden, die Aufnahme von Verhandlungen de Maizières mit der afghanischen Regierung im Februar 2016, die im Oktober in einem bilateralen Rückführungsabkommen mündeten. Ebenfalls im Oktober 2016 kam es auch zu einem Rückführungsabkommen zwischen der EU und Afghanistan. Bereits im März 2016 lagen hierzu passend geheime Pläne der EU zur Abschiebung von 80.0000 Afghanen vor. Zeitgleich zu diesen europäischen Plänen wurde hierzulande nach Recherchen der ZEIT seitens des Innenministeriums Druck auf das ihm unterstellte Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ausgeübt, die Schutzquote nach unten zu drücken. Lag diese noch im Jahr 2015 bei 78 %, sank sie in Folge des Drucks seitens des Dienstherrn des Bundesamtes im ersten Halbjahr 2016 auf 52,9 %. Dies, obwohl – wie dem Bundesinnenministerium sehr wohl bekannt war – zur gleichen Zeit die höchste Zahl ziviler Opfer seit 2009 gemeldet worden war.

Immer wieder wurde von der Bundesregierung behauptet, es gebe anderweitig inländischen Schutz in Großstädten. Ein aktueller Bericht des UNHCR aus Dezember 2019 kommt zum Ergebnis, dass die afghanische Hauptstadt nicht als sicher betrachtet werden kann: Aufgrund der Sicherheits- und Menschenrechtslage sowie der dramatischen humanitären Situation stelle Kabul laut UNHCR keine sogenannte »inländische Fluchtalternative« dar. Genau darauf verweist das BAMF aber immer wieder in seinen Ablehnungsbescheiden, und genau dort landen die Charterflüge.

Seither wurden regelmäßig Sammelabschiebungen in das seit Jahrzehnten von Krieg und Bürgerkrieg gezeichnete Land vorgenommen. Insgesamt sind seit Dezember 2016 bis einschließlich März dieses Jahres 907 Afghanen mittels Sammelabschiebeflügen nach Afghanistan abgeschoben worden. Die Schutzquote für die Anerkennung afghanischer Schutzsuchender sank seit 2016 parallel dazu kontinuierlich weiter und liegt derzeit (1. Halbjahr 2020) bei nur noch 40,6 %. Erst kürzlich wurde bekannt, wie viele rechtswidrige Ablehnungen Afghan*innen in Asylverfahren erhalten. Auf eine parlamentarische Anfrage der Linken teilte die Bundesregierung mit, dass Verwaltungsgerichte in den ersten neun Monaten dieses Jahres 5.644 ablehnende Entscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge aufgehoben haben und den Betroffenen Schutz gewährt haben. 59 % der BAMF-Bescheide erwiesen sich damit als rechtswidrig.



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Politikerratschläge
Da heißt es, auch schon vor dem harten Lockdown, also heute und morgen solle niemand mehr losgehen und Weihnachtsgeschenke kaufen. Also, ich fange mit dem Geschenke kaufen, von vorbestellten Wunschzettelartikeln abgesehen, normalerweise am 18. 12. an, vorher komme ich gar nicht dazu. Ich arbeite auch bis 23. 12. durch. Hielte ich mich an diese Regel hieße das: Heuer gibt es von mir keine Geschenke.

Manches kommt doch ziemlich weltfremd.

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Sonntag, 13. Dezember 2020
Das wird ein seltsames Weihnachten
Dennoch ist unser Garten festlich erleuchtet.
Wenn Sylvester nicht geknallt werden darf schieße ich jetzt allerdings nicht Leuchtspur mit der Beretta.









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Samstag, 12. Dezember 2020
Möglicher Durchbruch aus Martinsried (Grüße an Uncle Meat): Wirksames Heilmittel gegen Covid 19 gefunden?
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/formycon-medikament-corona-101.html

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Elemente der Gegenaufklärung, heute: Maskenleugner und Pandemieverweigerer
Die Corona-Krisenmaßnahmen haben diverse Protest- und Widerstandsaktionen hervorgerufen, die von unterschiedlich motivierten Menschen getragen werden. Neben sachlich berechtigten Zweifeln an einzelnen Maßnahmen gibt es Gruppen hartgesottener pauschaler Maßnahmengegner die oft bestreiten dass es sich überhaupt um eine Pandemie handelt. Einige Strömungen würde ich als offen paranoid bezeichnen. Mir bekannt sind in Deutschland 3 grobe Richtungen.

1) Schon anderweitig durchgedrehte Verschwörungsgläubige, die von Chemtrails, Aliens oder Reptiloiden unter uns oder Gedankenmanipulation via Telepathie auf ein neues, trendigeres Steckenpferd umgesattelt haben.

2) Dann gibt es da die QAnon-Bewegung, die hinter den US-Demokraten einen Kinderschänderring sieht, der Kinder in unterirdische Verliese verschleppt um ihnen Neurotransmitter abzuzapfen mit denen Hollywoodstars sich ewige Jugend verschaffen wollen. Covid 19 existiere nicht, sondern sei eine vorgetäuschte Pandemie, die eine weltweite Impfaktion rechtfertigen solle, bei der es in Wirklichkeit darum ginge, den Menschen Chips zu implantieren mit denen künftig Bill Gates die Leute fernsteuern wolle, alternativ: Durch Impfen sollten Millarden Leute totgespritzt odere zumindest sterilisiert werden um so die Weltbevölkerung unter Kontrolle zu bekommen. Prominente wie Xavier Naidoo, der Wendler oder Attila Hildmann glauben und verbreiten diesen Blödsinn oder haben es zumindest zeitweise getan. Das ganze ist im Grunde eine Neuauflage antisemitischer Verschwörungstheorien aus der Zeit des Schwarzen Todes im 14. Jahrhundert.

3) Drittens gibt es noch einen anderen, sich einen "wissenschaftlichen" Anstrich gebenden Verschwörungsmythos, der mit 2) zum Teil deckungsgleich ist, aber nicht so durchgeknallt daher kommt und aufgrund seiner scheinbaren Plausibilität möglicherweise viel gefährlicher ist und über zahllose Youtube-Filme, Podcasts und Blogs wie Swiss Policy Research, Multipolar usw. im Internet massiv verbreitet wird. Ein Paradebeispiel dieses Spektrums hatte einige Monate hier mitkommentiert bis ich ihn in die Wüste geschickt habe.

Dieser Ansatz sagt im Prinzip folgendes:

Coivid19 ist im Prinzip nicht gefährlicher als die alljährlichen Grippewellen. Von der WHO zur Pandemie erklärt wurde die Krankheit, um weltweite Notstandsmaßnahmen zu rechtfertigen, die insgesamt autoritärere Regierungsweisen auf Dauer etablieren und außerdem Big Pharma und Silicon Valley Geschäfte in mindestens zweistelliger Milliardenhöhe zu ermöglichen. Die WHO sei ein privater Verein, der zu 80% der Gates-Stiftung gehöre. Diese Aussagen zeigen eine Art Paralleluniversum. Tatsächlich gehören 80% der privaten Anteile an der WHO der Gates-Stiftung, die machen aber insgesamt 10% der in die WHO investierten Gelder aus, die immer noch die Gesundheitsorganisation der UNO ist. Gates hatte, als Trump die staatliche Unterstützung der WHO durch die USA strich - das war fast zeitgleich mit dem Beginn der Pandemie - die fehlenden Gelder durch sein Engagement ersetzt. Er trat hier als der Retter auf, der Schurke in dem Spiel ist Trump, der "Make America great again" hier so anwandte, dass für die Gesundheit von Nichtamerikanern eben kein Geld ausgegeben werden soll und dessen Neoiliberalismus so weit geht, dass möglichst alles dereguliert und sich aus multilateralen Organisationen und Gremien zurückgezogen werden soll. Dabei bleibt natürlich das Ersetzen hoheitlicher Strukturen durch private public partnership, eine andere Variante neoliberaler Politik, weiterhin kritisierenswert, insbesondere weil die Spender dann auch über den Charakter von WHO-Maßnahmen mitentscheiden können, aber das ist eine grundsätzlich andere Baustelle. Die Verschwörologen die diesen Ansatz vertreten behaupten, die neuen Impfstoffe seien einerseits hochgefährlich und andererseits vollkommen überflüssig. Eine Kombination aus Chloroquin, Vitamin D3, Zink, Aspirin und eventuell noch Prednison über 5 Tage verabreicht bekäme Covid 19 zuverlässig in den Griff. Regierungen und Mainstreammedien versuchten hartnäckig dies zu verschleiern, um weiterhin Lockdowns durchzusetzen und Impfkampagnen durchzuführen an denen die Drahtzieher des so. Corona-Hypes, zu denen u.a. Gates, Ghebreyesus, Drosten und Biontech gehören würden verdienen sollten.

Nahezu die gesamte medizinische Welt sieht dies anders, Chloroquin etwa ist in der Covid19-Therapie grandios gescheitert, und dass die anderen erwähnten Medikamente, neben Remdesivir, Interferonen, Dexamethason und diversen anderen Wirkstoffen teilweise mit Erfolg in der Covid19-Therapie eingesetzt werden macht das Ganze nicht wahrer. Würde man solchen Empfehlungen folgen würde das viele Menschenleben kosten. Ich weiß nicht, ob es sich angesichts eines solchen Verschwörungsmythos lohnt, cui bono? zu fragen oder ob das eher ein psychologisches Thema ist, ähnlich wie Judenhass und Geißlerbewegung während der Krise des Spätmittelalters.

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Die Corona-Strategie der Bundesregierung
Ein ursprünglich vertrauliches Strategiepapier ist inzwischen öffentlich zugänglich:

https://fragdenstaat.de/dokumente/4123-wie-wir-covid-19-unter-kontrolle-bekommen/

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Vorgezogene Weihnachten
Wegen des bevorstehenden Lockdowns bekam ich meine Weihnachtsgeschenke vom Chef schon jetzt. Eine Flasche Laurent Perrier Grand Cru und sechs Flaschen Glühwein von seinem eigenen Weingut. Den Champagner gibts zu Sylvester, den Glühwein werde ich verschenken. Ich verstehe nicht, wie man Rotwein vergällen kann. Ich haue ja auch keinen Singlemalt in den Grog.

Da nicht abzusehen ist wann mein Sportclub wieder aufmacht ging ich heute in ein Sportgeschäft, mir das nötige Equipment zu besorgen, und erwarb eine Langhantel, einen speziellen Schulter-Rückentrainer und Bodybuildinggloves für ein Drittel des normalen Preises - Räumungsausverkauf.

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Corona-Diät
Ich esse zum Frühstück regelmäßig Hühnersuppe (also mit ganzen Fleischstücken) mit Chilischoten, Ingwer und Kurkuma und schlucke dazu Vitamin D3 Tabletten und anschließend noch Zink. Und gurgle regelmäßig mit Chlorhexamed. Schaden kann das nicht.

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Freitag, 11. Dezember 2020
Stoppt Abschiebungen in der Corona-Krise!
https://www.nds-fluerat.org/47456/aktuelles/der-alltaegliche-abschiebewahnsinn-in-niedersachsen-20-jaehriger-gebuertiger-goettinger-nach-serbien-abgeschoben/
Der alltägliche Abschiebewahnsinn in Niedersachsen: 20-jähriger gebürtiger Göttinger nach Serbien abgeschoben

Gemeinsame Presseinformation von Flüchtlingsrat Niedersachsen, Roma-Center e.V. und AK Asyl Göttingen
11. Dezember 2020

Am gestrigen Donnerstag, dem Tag der Menschenrechte, haben niedersächsische Behörden einen 20 Jahre alten und in Göttingen geborenen Rom nach Serbien abgeschoben. Zugleich haben sie versucht, eine 18-jährige Frau aus dem Landkreis Peine nach Serbien abzuschieben, die in Niedersachsen geboren ist.

Flüchtlingsrat Niedersachsen, Roma Center e.V. und der AK Asyl Göttingen sind empört über die unfassbaren Abschiebungen von Menschen, die in Niedersachsen geboren sind.

Roma-Center e.V.:

„Serbien ist Corona-Risikogebiet. Roma erleben dort seit Jahren systematische Diskriminierung. Unter Berücksichtigung der Menschenrechte ist es nicht akzeptabel, in dieser Zeit Menschen abzuschieben und junge Menschen, ihre Geschwister und Eltern weiter zu traumatisieren.“

Die Familie des jungen Mannes aus Göttingen lebt seit 30 Jahren in Deutschland, er selbst wurde in Göttingen geboren. Dennoch hat ihn Niedersachsen jetzt in ein ihm völlig unbekanntes Land abgeschoben, in dem er während der grassierenden Pandemie auf der Straße landen wird: Er kennt weder Serbien noch spricht er Serbisch.

Auch im Landkreis Peine gab es gestern einen Abschiebeversuch: Eine junge Frau, die in Hameln geboren wurde und fast ihr ganzes Leben in Niedersachsen verbracht hat, sollte mit dem selben Flug aus Hannover ebenfalls nach Serbien abgeschoben werden. Sie ist erst in diesem September 18 Jahre alt geworden ist. Auch sie ist Angehörige der Roma und kennt weder Land noch Sprache. Nur weil sie durch einen Zufall nicht zu Hause war, konnte die Abschiebung nicht durchgeführt werden.

Sebastian Rose, Referent der Geschäftsführung, Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.:

„Mitten in der Pandemie haben niedersächsische Behörden nichts besseres zu tun, als Niedersächs_innen nach Jahrzehnten abzuschieben. Wir brauchen jetzt neben einem bundesweiten Corona-Abschiebestopp endlich eine umfassende Bleiberechtsregelung für langjährig Geduldete!“

Gestern wurden auch weitere Personen aus Niedersachsen nach Serbien abgeschoben. Unzählige Familien leben seit 20 oder 30 Jahren in Deutschland und Niedersachsen und sind dennoch von Abschiebungen bedroht. Damit muss Schluss sein!
Kontakt

Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Sebastian Rose, Referent der Geschäftsführung
Tel.: 0511 – 98 24 60 34
Email: sr@nds-fluerat.org, nds@nds-fluerat.org

Roma Center e.V.
Roma Antidiscrimination Network
Tel.: 0551 -388 7633
E-Mail: mail@roma-center.de
Hintergrund

Appell – Genereller Abschiebe-Stopp in der Corona-Krise! Gemeinsamer Aufruf von 80 Organisationen vom 6. November 2020

Bleiberecht für langjährig Geduldete. Übergabe des offenen Briefes an die Stadt Göttingen, Meldung vom 6. November 2020

Abschiebung stoppen! Familie lebt seit 30 Jahren in Niedersachsen, gemeinsame Pressemitteilung vom 24. Juli 2020

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Nützliche Infos zum Thema Corona-Verschwörungsmythen
https://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/306942/corona-und-verschwoerungstheorien


https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Verschwoerungstheorien-ums-Coronavirus,zapp12316.html

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Donnerstag, 10. Dezember 2020
Forscher weltweit begeistert: „Dies wird die Medizin verändern“ – DeepMind hat Proteinfaltungsproblem „quasi gelöst“
Sonja Böhm, Medscape


In den Diskussionen um COVID-19, den Corona-Lockdown und die nun bald verfügbaren Impfungen ist eine Meldung von Ende November beinahe untergegangen, die aber nach Ansicht vieler Experten eigentlich eine wissenschaftliche Sensation ist. „Dies wird alles verändern“, so titelte z.B. Nature am 30. November 2020. Es sei ein Durchbruch gelungen, der „die Biologie transformieren wird“.

Revolution in der Biologie
Um was es geht: Das britische Unternehmen DeepMind, eine Tochter der Google Holding Alphabet, hat mit seinem stark verbesserten KI-Programm AlphaFold in einem internationalen Wettbewerb von wissenschaftlichen Teams einen bisher nicht vorstellbaren Erfolg vermeldet. Das „Proteinfaltungsproblem“ – ein wissenschaftliches Rätsel, an dem seit 50 Jahren geforscht wird, und das in seiner Bedeutung der Aufklärung des genetischen Codes gleichgesetzt wird, sei „quasi gelöst“. AlphaFold gelang es mit bisher nicht vorstellbarer Genauigkeit, die dreidimensionale Struktur von Proteinen allein aus ihrer Aminosäure-Abfolge vorherzusagen.

DeepMind hatte mit seinem Programm AlphaFold, das auf Maschinellem Lernen basiert, mit weitem Abstand den 2-jährlich stattfindenden Wettbewerb CASP (die Abkürzung steht für Critical Assessment of Structure Prediction) gewonnen, an dem rund 100 andere wissenschaftliche Teams weltweit teilgenommen hatten. Die anderen Teams wurden dabei so weit in den Schatten gestellt, dass Wissenschaftler von einer „Revolution in der Biologie“ durch die neuen Möglichkeiten sprechen.

Ein Jahrzehnt Tüftelei – und nun in einer halben Stunde gelöst
Die Naturwissenschaften und speziell die Medizin könnten von dem Fortschritt, Proteinstrukturen anhand ihrer Aminosäuresequenz genau vorherzusagen, ungeheuer profitieren. „Es ist ein Game Changer“, wird Prof. Dr. Andrei Lupas, Molekularbiologe und Direktor am Tübinger Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, in Nature zitiert.

Der Wissenschaftler gehörte zu den „Juroren“, die die Leistung verschiedener Teams in CASP bewertet haben. Er und sein Team hatten aber auch selbst Proteine als „Targets“ eingereicht, unter anderem eines, an dessen Struktur sie seit einem Jahrzehnt tüftelten. „Mit der Vorhersage von AlphaFold als Suchmodell konnten wir die Struktur in einer halben Stunde lösen“, berichtet Lupas gegenüber dem Science Media Center Deutschland.

Mit der Vorhersage von AlphaFold als Suchmodell konnten wir die Struktur in einer halben Stunde lösen. Prof. Dr. Andrei Lupas

AlphaFold werde seine Arbeitsweise und die Fragen, mit denen er sich befasse, verändern, sagt Lupas: „Dies wird die Medizin verändern. Es wird die Forschung verändern. Es wird das Bioengineering verändern. Es wird alles verändern.“

„Structure is function“ – und die Struktur lässt sich nun klären
Kollegen von ihm sind ebenso beeindruckt. „Die dreidimensionalen Strukturen von Proteinen sind wesentlich für das Verständnis biologischer Systeme auf molekularer Ebene, da die Form ihre Funktion bestimmt“, erläutert Dr. Sameer Velankar, Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL-EBI) in Cambridge, UK.

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Pfizer-Biontech-Impfstoff: Warnung vor allergischen Reaktionen; Transparenz bei Vakzinen nötig; Mehrgleisige Surveillance
Michael van den Heuvel, Sonja Boehm, Dr. Thomas Kron, Medscape



Wir informieren Sie in unserem Corona-Blog über aktuelle Entwicklungen, Studien und wissenschaftliche Dispute.

Update 10. Dezember 2020
RKI: Alle Bevölkerungsgruppen müssen Maßnahmen mittragen

Mehrere Surveillance-Systeme im Einsatz

Pfizer-Biontech-Impfstoff: Warnung vor allergischen Reaktionen

MEZIS: Transparenz bei SARS-CoV-2-Impfstoffen

1.242.203 nachgewiesene SARS-CoV-2-Infektionen (+23.679 zum Vortag) und 20.372 Todesfälle durch COVID-19 (+440) – diese Zahlen veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) am 10. Dezember 2020. „Die Lage ist ernst und hat sich seit letzter Woche weiter verschlechtert“, so RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler bei einer Online-Pressekonferenz. Als 7-Tages-Inzidenz nennt er knapp 150 Fälle pro 100.000 Einwohner. „Das Infektionsgeschehen kann schnell kippen und exponentiell ansteigen – das müssen wir verhindern.“

RKI: Alle Bevölkerungsgruppen müssen Maßnahmen mittragen
Gesundheitsämter seien zunehmend erschöpft und es komme oft zu schweren Ausbrüchen in Alten- beziehungsweise Pflegeheimen mit hoher Mortalität, ergänzt Wieler. „Auch die Langzeitfolgen nach überstandenem COVID-19 werden zunehmen.“

Im Sommer habe man, so der RKI-Präsident, vor allem einzelne Ausbrüche gesehen. „Mittlerweile sehen wir ein diffuses Geschehen und das Virus verbreitet sich in der Bevölkerung.“

Dr. Ute Rexroth, Leiterin des Fachgebiets Surveillance am RKI, betonte, es gebe auf regionaler Ebene deutliche Unterschiede. 264 Landkreise hätten eine 7-Tages-Inzidenz von 100-250 Fällen pro 100.000 Einwohner, aber in einigen Landkrisen sei die Entwicklung auch rückläufig.


„Unterschiede gibt es auch nach Altersgruppen“, so Rexroth. „Wir sehen mehr jüngere Patienten, aber die Inzidenz bei älteren Menschen über 80, die besonders gefährdet sind, stieg auf fast 250/100.000 an.“ Ihr Fazit: „Die Eindämmung kann nur gelingen, wenn alle Bevölkerungsgruppen Maßnahmen mittragen.“

Mittelfristig sei das Ziel, allen Menschen Impfungen anzubieten, sagte Wieler. Bis dahin sei es wichtig, auf 3 Säulen zu setzen: Eindämmung durch die „AHA+L“-Regel, Schutz besonders gefährdeter Personen und Abmilderung von COVID-19 durch neue Therapien. Sein Appell: „Eine Trendwende erreichen wir nur gemeinsam. Strengen wir uns gemeinsam an.“

Mehrere Surveillance-Systeme im Einsatz
Wieler gab im Anschluss einen Überblick zu Surveillance-Systemen am RKI. Daten kommen nicht nur von Gesundheitsämtern. 750 Arztpraxen aus allen Bundesländern melden wöchentlich akute Atemwegsinfektionen und 100 schicken Abstriche zur Untersuchung an das RKI. Seit Februar wird das Material auch auf SARS-CoV-2 untersucht. Und beim Projekt „Grippe-Web“ berichten rund 9.000 Bürger Symptome von Atemwegsinfektionen. Einige von ihnen haben auch Testkits bekommen, um Proben an das RKI zu schicken. Auch die Corona-Datenspende-App hilft bei Einschätzungen. Nicht zuletzt liefert das DIVI-Register Informationen über COVID-19 mit schwerem Verlauf.

„Außerdem ist es wichtig, die Dunkelziffer zu erfassen“, sagt Wieler. „Hier reichen PCR- oder Schnelltests nicht aus.“ Er verweist auf seroepidemiologische Studien mit Blutproben. „Bei Hotspots im Sommer hatten sich bis zu 15% der Menschen angesteckt“, so der RKI-Präsident. „In den meisten Gebieten liegen die Zahlen aber im einstelligen Prozentbereich.“ Man sehe derzeit nur wenig Untererfassung.

Pfizer-Biontech-Impfstoff: Warnung vor allergischen Reaktionen
In Großbritannien haben bereits Impfaktionen begonnen. Priorisiert werden Mitarbeiter im Gesundheitswesen und Bürger über 80 Jahren. Nachdem 2 Beschäftigte des NHS allergische Reaktionen erlitten haben, warnen Aufsichtsbehörden Patienten mit „signifikanten“ Allergien auf Medikamente oder Arzneimittel in der Vorgeschichte. Beide Patienten haben sich erholt.

„In der zentralen klinischen Phase-3-Studie wurde dieser Impfstoff im Allgemeinen gut vertragen, ohne dass vom unabhängigen Datenüberwachungsausschuss ernsthafte Sicherheitsbedenken gemeldet wurden“, wird Pfizer UK zitiert. „An der Studie nahmen bisher über 44.000 Teilnehmer teil, von denen über 42.000 eine 2. Impfung erhalten haben.“


Von der US-amerikanischen FDA veröffentlichte Daten zeigen eine geringe Anzahl allergischer Reaktionen, die sowohl in der Impfstoff- als auch in der Placebo-Versuchsgruppe gemeldet wurden (0,63% versus 0,51%).

MEZIS: Transparenz bei SARS-CoV-2-Impfstoffen
Mit möglichen Folgen neuer Impfstoffe befasst sich auch die Ärzteinitiative MEZIS e.V. – Mein Essen zahl‘ ich selbst. Von der Bundesregierung fordert sie, Nutzens, Risiken und Kosten trotz des steigenden Drucks zu berücksichtigen. „Die Skandale um die Pandemrix®-Impfung und Tamiflu® gegen Schweinegrippe, die alle unter Pandemie-Druck breit eingesetzt wurden und letztlich entweder unwirksam waren (Tamiflu®) oder schwerwiegende Nebenwirkungen verursachten (Pandemrix®), sollten Anlass geben, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen“, heißt es in einer Pressemeldung.

Vor allem die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) müssten trotz des großen Drucks ihrer Verantwortung gerecht werden. Gleichzeitig schließt sich MEZIS einer Stellungnahme des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) an, dass die EMA mit dem Tag der Marktzulassung alle Daten über COVID-19-Vakzine oder -Pharmaka veröffentlicht. Auch die Cochrane Collaboration unterstützt solche Forderungen.

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Gurgeln gegen Corona
https://www.swr.de/swraktuell/radio/gurgeln-gegen-corona-bringt-das-was-100.html

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Die Alternative zum Lockdown
Ich hatte es schon einmal ausgesprochen, aber leider scheint im Publikum die Konsequenz kaum wahrgenommen worden zu sein bzw. im Gequatsche untergegangen, also wiederhole ich es noch einmal ganz explizit:

Letztlich müsste, wenn wir diese Lockdownwellen nicht wollen ein gesellschaftlicher Dialog stattfinden anstelle ständiger Verordnungen von oben. Das wäre, ganz ernsthaft, dann aber auch ein Dialog, bei dem diskutiert wird, ob wirtschaftliche Folgen gegen Menschenleben gerechnet werden können und wieviele Opfer denn so verkraftbar sind und wen wir opfern wollen.

Also zumindest die kranken Alten und viele Schwerstbehinderte in den Tod gehen lassen. Euthanasie 2.0

Schade, dass die Querdenker und Impfgegner nicht ehrlich (zunächst sich selbst gegenüber) genug sind das SOOO zu formulieren.

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Eine Anmerkung zu aktuell kursierenden Fakenews
https://www.schwaebische.de/portale/gesundheit_artikel,-faktencheck-machen-impfungen-gegen-das-coronavirus-frauen-unfruchtbar-_arid,11303322.html

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Mittwoch, 9. Dezember 2020
Neue Seuche in Indien: Hunderte Menschen im Krankenhaus
Mehr als 450 Menschen haben sich bereits mit der neuartigen Seuche infiziert und befinden sich im Krankenhaus. Hunderte weitere sollen ebenfalls erkrankt sein. Zu den bisher identifizierten Symptomen zählen Ohnmacht, Krampfanfälle, Schaumbildung vor dem Mund und Übelkeit. Aktuell wird unter anderem vermutet, dass die Wasserverschmutzung die Ursache für den Ausbruch der mysteriösen Krankheit sein könnte.Die Behörden untersuchten 20 Wasserversorgungen in und um die Stadt Eluru, wo der Ausbruch erstmals gemeldet wurde.

Die staatliche Gesundheitsministerin Alla Kali Krishna Srinivas wiederum hat eine Wasserverschmutzung als Ursache für die neue Seuche ausgeschlossen. Denn laut des Büros des Ministerpräsidenten hätten sich auch Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert, die nicht an die regionale Wasserversorgung angeschlossen sind.
Mediziner ratlos: Hunderte Menschen mit neuartigem Virus infiziert

Laut "Express.co.uk" wurden die Patienten auf Covid-19 sowie andere Virusinfektionen wie das Dengue-Fieber und Herpes getestet. Sämtliche Tests fielen dabei negativ aus. 170 Patienten habe man bereits wieder entlassen. Laut den örtlichen Gesundheitsbehörden werden nun die Ergebnisse von Wasser-, Nahrungsmittel- und Blutproben der Patienten erwartet, um mehr Informationen zu der mysteriösen Krankheit zu erhalten.
Unbekannte Krankheit in Indien ausgebrochen: Organochlorsubstanzen als Auslöser?

Weitere Vermutungen darüber, was die Krankheit ausgelöst haben könnte, gibt es bereits. Laut "The Times of India" könnte die Krankheit durch Organochlorsubstanzen oder Dämpfe von Insektenschutzmitteln verursacht worden sein. Die meisten Infizierten sind Personen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Laut "Express.co.uk" habe die Krankheit aber auch über 300 Kinder betroffen.
Mehr als vier Millionen Corona-Infektionen in Indien

In Indien steigt die Zahl der Corona-Infizierten zeitgleich weiterhin rasant an. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der Pandemie 4.023.179 Menschen infiziert. Dies bedeutet einen Anstieg um 80.000 binnen zwei Tagen beziehungsweise um eine Million innerhalb der vergangenen zwei Wochen. Weltweit rangierte das südasiatische Land bei der Zahl der Infektionen an dritter Stelle hinter den USA und Brasilien. Es könnte Brasilien in Kürze überholen.

Der starke Anstieg der Fallzahlen in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land war von Experten wegen der schrittweisen Aufhebung eines Lockdowns erwartet worden. Am stärksten betroffen sind der westliche Bundesstaat Maharashtra und die südlichen Staaten Andhra Pradesh, Karnataka und Tamil Nadu.

Schon gelesen? Neuartige Krankheit stellt Mediziner vor Rätsel! Droht neue Pandemie?

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fka/news.de/d

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Und falls die Corona-Impfung doch unbekannte Nebenwirkungen macht?
Der Chef des Paul-Ehrlich-Instituts erklärt die Sicherheitsmaßnahmen
Heike Dierbach, Medscape



Die Impfung gegen COVID 19 kommt – doch viele Menschen sind noch skeptisch aufgrund der Entwicklung und Zulassung in Rekordzeit. Medscape befragte Prof. Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), zum Thema Sicherheit, Impf-Zielgruppen und geplante Maßnahmen, um den Impfstoff auch nach der Einführung genau zu beobachten.

Medscape: Welche Rolle spielt das Paul-Ehrlich-Institut bei der Einführung und Bereitstellung der Corona-Impfstoffe in Deutschland?

Prof. Cichutek: Nach der Zulassung durch die EU-Kommission wird das Paul-Ehrlich-Institut – wie bei allen anderen Impfstoffen auch, die in Deutschland vermarktet werden sollen – die staatliche Chargenprüfung vornehmen und – sofern die Kriterien erfüllt sind – die Chargenfreigabe für Deutschland erteilen.


Prof. Dr. Klaus Cichutek

Das Paul-Ehrlich-Institut ist Gast in der Ständigen Impfkommission (STIKO) und stellt hier, genauso wie gegenüber der Bundesregierung, seine regulatorische Expertise zur Verfügung.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Nebenwirkungsbeobachtung bei Einführung der Impfung durch passive und aktive Pharmakovigilanz durch das Paul-Ehrlich-Institut und die Europäische Arzneimittelagentur. [Anm. der Red.: Die WHO definiert Pharmakovigilanz als alle Aktivitäten, die sich mit der Aufdeckung, Bewertung, dem Verstehen und der Prävention von Nebenwirkungen oder von anderen Arzneimittel-bezogenen Problemen befassen.]

Medscape: Wie beurteilen Sie persönlich die in der Interimsanalyse beschriebene 90-%ige Wirksamkeit des RNA-Impfstoffes von BioNtech/Pfizer?

Prof. Cichutek: Diese Verlautbarung ist ein erstes Signal des Entwicklers, dass unter optimalen Bedingungen eine hohe Wirksamkeit von COVID-19-Impfstoffen beim Menschen gegenüber COVID-19 erzielt werden kann. Die als Pressemitteilung veröffentlichten Interimsanalysen bewerten wir nicht, weil dies lediglich eine zusammengefasste Kurz-Information seitens der Firma für die Öffentlichkeit war.

Bei der Entwicklung und Bewertung der Impfstoffe wurden Zeitpläne für Untersuchungen und Bewertungen optimiert, ohne Verlust der üblichen Sorgfalt. Prof. Dr. Klaus Cichutek

Entscheidend ist für uns das Ergebnis der Bewertung der mit dem Zulassungsantrag eingereichten Detaildaten durch den Ausschuss für Humanarzneimittel bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA, durch die Expertinnen und Experten des PEI und der anderen nationalen Gesundheitsbehörden Europas. Diese Bewertung kann nach derzeitigem Stand noch im Dezember erfolgen.

Medscape: Müssen wir uns Sorgen machen, dass der allererste RNA-Impfstoff in einem derart beschleunigten Verfahren zugelassen werden soll?

Prof. Cichutek: Bei der Entwicklung und Bewertung der Impfstoffe wurden Zeitpläne für Untersuchungen und Bewertungen optimiert, ohne Verlust der üblichen Sorgfalt.

Alle an der Impfstoffentwicklung beteiligten Expertinnen und Experten hatten das Ziel, Prozesse effizienter zu gestalten, ohne Abstriche bei der Sorgfalt zu machen. Dies hat zu deutlichen Optimierungen der Verfahrensabläufe und einem Zeitgewinn bei der Entwicklung geführt.

Klinische Prüfungen, die häufig nacheinander stattfinden, wurden kombiniert, beispielsweise Phase 1 mit Phase 2 oder Phase 2 mit Phase 3. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten außerdem auf Vorarbeiten in Forschung und Entwicklung von Impfstoffen gegen andere Coronaviren aufbauen.

Durch das Rolling-Review-Verfahren konnten Teile des Antrags bereits vor der eigentlichen Antragstellung geprüft, verbessert und bewertet werden. Dadurch nimmt die Bearbeitung jetzt deutlich weniger Zeit in Anspruch. All dies gilt übrigens nicht nur für den ersten COVID-19-Impfstoff, für den eine Zulassung beantragt oder erteilt wird.

Medscape: Wann rechnen Sie mit ersten Impfungen in Deutschland?


Prof. Cichutek: Direkt nach der Zulassung und Chargenfreigabe – aber nicht gleich für alle, sondern gemäß Priorisierung und Nationaler Impfstrategie. Bundesgesundheitsminister Spahn geht aktuell von Anfang 2021 aus, vielleicht schon zum Jahreswechsel.

Die EMA-Geschäftsstelle hat ja bekannt gegeben, dass spätestens am 29. Dezember eine außerordentliche Sitzung des Ausschusses für Humanarzneimittel stattfinden soll, auf der gegebenenfalls eine positive Zulassungsempfehlung für die EU-Kommission erstellt werden soll.

Medscape: Welche Maßnahmen sind von Seiten des PEI geplant, um die Sicherheit des Impfstoffes zu gewährleisten?

Prof. Cichutek: Das ist eine nationale Aufgabe, in die das PEI natürlich intensiv eingebunden ist. In der Nationalen Impfstrategie sind unter anderem diese Maßnahmen vorgesehen:

ein Realtime-Monitoring von möglichen Nebenwirkungen

eine prospektive Kohortenstudie mittels Smartphone-App über ein Jahr zu Häufigkeit und Schwere unerwünschter Ereignisse

ein Monitoring zur Impfstoff-Effektivität

geplant ist auch eine krankenhausbasierte Fall-Kontrollstudie zu möglichen unerwarteten Nebenwirkungen.

Medscape: Haben unter den zu erwartenden Impfstoffen einige spezifische Vor- bzw. Nachteile für bestimmte Risikopatienten bzw. Altersstufen? Wird dies bei Impfungen berücksichtigt werden?

Prof. Cichutek: Die Zulassung erfolgt jeweils nur für die Gruppen, für die aussagekräftige Daten aus den klinischen Prüfungen vorliegen. Der Nutzen der Impfung muss gegenüber den Risiken in den Altersgruppen überwiegen.

Die Zulassung erfolgt jeweils nur für die Gruppen, für die aussagekräftige Daten aus den klinischen Prüfungen vorliegen. Prof. Dr. Klaus Cichutek
Die zugelassenen Impfstoffprodukte müssen basierend auf den Ergebnissen der bei der Zulassung vorgelegten Untersuchungen unbedenklich und wirksam sein. Falls bestimmte Risiken und Differenzierungen für Altersgruppen notwendig wären, würde dies bei der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission berücksichtigt.

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Situation auf den Intensivstationen unter COVID-19: Auch Intensivmediziner fordern Nachdenken über Weihnachtsregelungen
Ute Eppinger, Medscape


„Wir hatten gehofft, dass wir dauerhaft unter 20.000 bleiben oder dass die Zahl noch weiter runter geht“, kommentierte Prof. Dr. Uwe Janssens bei einem Gespräch während des Kongresses der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) die anhaltend hohe Zahl der Neuinfektionen mit COVID-19 [1]. Offenbar, so Janssens, zeige der Lockdown light aber nur marginale Effekte.

„Man muss sich die Frage stellen, ob die getroffenen Maßnahmen durchdringend genug sind. Der Teil-Lockdown hat ein exponentielles Wachstum über 50.000 Neu-Infizierte täglich wie in Frankreich verhindert, aber die Zahlen sind unvermindert hoch. Dieses hohe Niveau wird die Intensivmedizin in den nächsten Wochen beschäftigen“, so Janssens.

Man muss sich die Frage stellen, ob die getroffenen Maßnahmen durchdringend genug sind. Prof. Dr. Uwe Janssens
Der Präsident der DIVI zeichnet ein ernüchterndes Bild: „Konservativ geschätzt wird 1% der Neuerkrankten 10 bis 12 Tage nach Meldung ans Gesundheitsamt intensivpflichtig.“ Halte der Trend an, „dann werden wir über Weihnachten eine sehr hohe Anzahl an Intensivpatienten haben“.

Derzeit liegt die Zahl der Intensivpatienten mit COVID-19 bei knapp 4.000. Das klinge zunächst einmal nicht bedrohlich. „Wir haben aber Regionen, da liegt der Anteil der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen bei 25% und höher. Man muss sich klar machen, dass diese Patienten quasi ein ‚Add on‘ zu unserem normalen Tagesgeschäft sind – das alles läuft ja weiter“, so Janssens.

Hinzu kommt, dass ein COVID-19-Patient nicht wie ein Infarkt-Patient zu werten sei, sondern in der Betreuung – nicht nur im Hinblick auf die Infektionsschutzmaßnahmen – sehr viel aufwendiger sei. Patienten, die beatmet werden, haben Todesangst: „Da entsteht ein hoher psychologischer Betreuungsbedarf, das bindet eine Pflegekraft 1:1“, erklärte der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin.

Bei intubierten Patienten muss zudem noch regelmäßig eine spezielle Lagerungstherapie mit 4 bis 5 Personen durchgeführt werden. Und wird ein Patient an eine künstliche Lunge (ECMO) angeschlossen, ist eine noch engere Überwachung erforderlich. Hinzu kommt, dass COVID-19-Patienten häufig sehr viel länger auf der Intensivstation liegen, vor allem dann, wenn sie beatmet werden müssen.

Noch gibt es freie Intensivbetten. Der verbleibende Spielraum ist regional unterschiedlich: Sind es noch 18% freie Betten in Nordrhein-Westfalen, weist Schleswig-Holstein 30% freie Betten auf, in Mecklenburg-Vorpommern sind es 20%, in Brandenburg 20%; Berlin hingegen verfügt nur noch über 11% freie Betten, Bonn über 10%, in Aachen sind nur noch 17 Betten von 300 ITS-Betten frei.

„Das ist für die Intensivmedizin eigentlich zu wenig. Wir könnten da nur noch absolute Notfälle behandeln und müssten uns schon Gedanken über eine Verlegung machen“, berichtete Janssens.

Konzepte zur überregionalen Verteilung sind dringend notwendig
Doch genau da hapert es, kritisiert er. Zwar gibt es das ‚Kleeblatt-Konzept‘ des Bundesinnenministeriums, das bei Klinikengpässen Verlegungen der Patienten vorsieht. Entsprechend eines Kleeblatts bilden dabei 3 bis 5 Bundesländer eine Planungseinheit:

Im Norden sind das Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern,

im Osten Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Im Südwesten schließen sich Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland zu einer wechselseitigen Unterstützungseinheit zusammen.

Nordrhein-Westfalen und Bayern als die beiden bevölkerungsreichsten Bundesländer gelten als jeweils eigene Großregionen.

„Wir haben in Nordrhein-Westfallen aber keine überregionalen Konzepte, wie wir innerhalb des Bundeslandes mit Überlastungen in einzelnen ITS-Bereichen umzugehen haben. Das ist schon eine sehr große Schwachstelle“, sagte Janssens.

Eine überregionale Steuerung müsse dringend einsetzen. Berlin z.B. organisiere das mit dem Ampelsystem gut, auch in Hessen funktioniere die Verlegung. „Aber die anderen Bundesländer und gerade auch NRW sind da leider relativ untätig.“

Kliniken vermissen klare Vorgaben der Politik
Janssens betont, dass auch die finanzielle Kompensation für Kliniken sichergestellt sein muss. Es gebe aber immer noch keine klare Maßgabe der Politik, wie sich Kliniken verhalten sollen – in Bezug auf verschiebbare Eingriffe und stationäre Aufnahmen.

„Man zögert noch und sagt, nein, wir werden die Krankenhäuser jetzt nicht aus dem Regelbetrieb rausnehmen, z.B. in NRW. Die Kliniken müssen aber darauf vertrauen können, dass sie – wenn sie in einer Region sind, in der nur noch weniger als 15% freie Intensiv-Betten vorhanden sind – als Häuser der Versorgungsstufe 1, 2 und 3 entsprechende Kompensationszahlungen erhalten.“


In NRW sei versichert worden, dass die Krankenhäuser die Kompensation erhalten. Aber im Konzept des Bundesinnenministeriums mit dem Pandemierat wurden tatsächlich die Häuser der Versorgungsstufe 1 von den Kompensationszahlungen ausgenommen. „Da sind viele Kliniken darunter, die sich sehr aktiv an der intensivmedizinischen Versorgung von COVID-19-Patienten beteiligen“, so Janssens.

Auch das sei eine enorme Schwachstelle dieses Konzepts, das momentan korrigiert werde und unbedingt korrigiert werden müsse. „Denn das hat zu Auswüchsen geführt, dass z.B. in unserer Region ein Krankenhaus der Versorgungsstufe 1 bekannt gegeben hat, dass es sich nicht um COVID-19-Patienten kümmern könne und deren Aufnahme ablehne. Das kann natürlich nicht sein – das ist das Ergebnis einer politischen Fehlsteuerung.“

Viele Kliniken hätten schon im vorauseilenden Gehorsam den Regelbetrieb eingeschränkt und Operationen abgesetzt. Durch Verschiebungen des Personals wird versucht, den Personalmangel so gut es geht aufzufangen. Teilweise würden Operationssäle geschlossen, die Anästhesie- und Fachpflegekräfte unterstützen dann auf den Intensivstationen.

Auch werden zusätzliche COVID-19-Stationen aufgemacht, auf denen Intensivpflegekräfte und Fachpersonal gemeinsam arbeiten. „Man hat da schon Möglichkeiten – aber wenn das alles ausgereizt ist, dann muss eine Verlegung in andere Kliniken sichergestellt sein“, betonte Janssens.

Noch keine Triage-Situation
Noch sei man nicht in der schwierigen Situation, bei Patienten in Lebensgefahr entscheiden zu müssen, wer noch behandelt werden kann und wer nicht. Gleichwohl hat man sich längst auf die Situation vorbereitet. Bereits Ende März haben 7 Fachgesellschaften klinisch-ethische Handlungsempfehlungen gegeben. Das Dokument soll Ärzten und Pflegepersonal dabei helfen, zwischen den Patienten in Lebensgefahr zu priorisieren.

Als Kriterium gilt dabei die klinische Erfolgsaussicht, also die Wahrscheinlichkeit, ob der Patient die Intensivbehandlung überleben wird. Die Autoren des Papers haben sich klar gegen das Kriterium ‚Alter‘ entschieden. Deshalb spielen der Schweregrad der aktuellen Erkrankung sowie relevante Begleiterkrankungen eine wesentliche Rolle. Der Patientenwille ist ohnehin fester Bestandteil bei allen Entscheidungen.

Es könne allerdings nicht sein, dass Ärzte, die solche schweren Entscheidungen treffen, damit rechnen müssen, deswegen strafrechtlich belangt zu werden. „Das hat Ängste bei vielen Kollegen ausgelöst, offensichtlich scheint da eine Lücke zu bestehen. Also muss das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber eine Richtlinie geben, wie er zu verfahren hat. Hier müssten klare Regelungen her. „Das ist bei der Organtransplantation ja auch so, ähnliches wünschen wir uns auch für eine kritische Situation in einer Pandemie“, erklärte Janssens.

Der Intensivmediziner hofft, dass es nicht zu den geplanten Lockerungen über die Feiertage kommt: „Man sollte sehr ernsthaft über die Weihnachtsregelungen nachdenken.“

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Erste Publikation zur „Oxford-Vakzine“ im Lancet: Was die Daten verraten
Michael van den Heuvel, Medscape



Die University of Oxford und AstraZeneca haben Ergebnisse ihrer Phase-3-Studie mit dem Impfstoff-Kandidaten ChAdOx1 nCoV-19 (AZD1222) einem Peer-Review-Verfahren unterzogen und in The Lancet veröffentlicht [1]. Sie kommen – gepoolt – auf eine Wirksamkeit von 70%, was sich errechnet aus einer Wirksamkeit von 62% bei Personen, die 2 Standarddosen erhielten, und von 90% bei Geimpften, die eine halbe und dann eine ganze Dosis bekamen.

Teilnehmer der Impfstoffgruppe erhielten 2 Dosen mit jeweils 5x1010 Viruspartikeln. Eine Untergruppe (1.367 Personen) in Großbritannien bekam aufgrund eines Versehens nur eine halbe Dosis bei der 1. Impfung, gefolgt von einer vollen 2. Dosis. Die Gruppe mit niedriger Dosis plus Standarddosis umfasste keine Erwachsenen über 55 Jahre, weil ältere Menschen erst zu einem späteren Zeitpunkt rekrutiert worden waren.

Sicherheitsdaten der Vakzine
Die Sicherheit wurde im Median für 3,4 Monate bei allen Teilnehmern aus Großbritannien, Brasilien und Südafrika bewertet. Bei 168 der 23.745 Probanden traten insgesamt 175 schwere unerwünschte Ereignisse auf, aber 172 dieser Ereignisse standen in keinem Zusammenhang mit dem COVID-19- oder Kontrollimpfstoff.

Ein Ereignis trat in der Kontrollgruppe auf (ein Fall von hämolytischer Anämie), ein weiteres in der COVID-19-Impfstoffgruppe (ein Fall von transversaler Myelitis, der möglicherweise mit dem Impfstoff in Zusammenhang gebracht wurde). Hinzu kam ein Fall von schwerem Fieber (> 40°C) bei einem Teilnehmer, dessen Status verblindet blieb. Alle 3 Personen haben sich erholt oder befinden sich in der Genesungsphase und nehmen weiterhin an der Studie teil.

Wirksamkeit gegen symptomatische SARS-CoV-2-Infektionen
Primärer Endpunkt der Studie war die Zahl symptomatischer SARS-CoV-2-Infektionen mehr als 14 Tage nach der 2. Impfstoffdosis, bestätigt durch einen positiven Test.

In der Gesamtgruppe mit 11.636 Personen traten 131 Fälle von symptomatischer COVID-19 auf. Darunter waren 30/5.807 (0,5%) Fälle in der Impfstoffgruppe und 101/5.829 (1,7%) Fälle in der Kontrollgruppe, was einer Impfstoffwirksamkeit von 70% entspricht.

In der Gruppe der Personen, die 2 Standarddosen des Impfstoffs erhalten hatten, wurde eine Wirksamkeit von 62% erzielt, basierend auf 27/4.440 (0,6%) Fällen in der Impfstoffgruppe und 71/4.455 (1,6%) Fällen in der Kontrollgruppe.

Dagegen betrug die Wirksamkeit in der Niedrigdosis-/Standarddosisgruppe 90%. Hier gab es nur 3/1.367 (0,2%) Fälle in der Impfstoffgruppe und 30/1.374 (2,2%) Fälle in der Kontrollgruppe.

5 Fälle wurden bei Personen über 55 Jahren beobachtet, aber die Wirksamkeit des Impfstoffs in älteren Altersgruppen konnte aufgrund der geringen Fallzahl noch nicht bewertet werden. Die Autoren schreiben, dass mit solchen Analysen in Zukunft zu rechnen sei.

Asymptomatische Übertragung
In der Studie wurde auch der Schutz vor asymptomatischen Infektionen untersucht. Die Forscher hatten hierfür 6.638 britische Teilnehmer gebeten, sich wöchentlichen SARS-CoV-2-Tests zu unterziehen – unabhängig von Beschwerden.

In dieser Subgruppe wiesen die Autoren 69 asymptomatische SARS-CoV-2-Infektionen nach. Darunter waren 29/3.288 (0,9%) Fälle in der Impfstoffgruppe und 40/3.350 (1,2%) Fälle in der Kontrollgruppe, woraus sich eine Wirksamkeit des Impfstoffs gegen eine asymptomatische Übertragung von 27% errechnet.

Auch hier schnitten die Probanden mit niedriger Dosis/Standarddosis besser ab. Hier gab es 7/1.120 (0,6%) Fälle in der Impfstoffgruppe und 17/1.127 (1,5%) Fälle in der Kontrollgruppe, was einer Wirksamkeit von 59% entspricht. Bei Personen, denen 2 Standarddosen verabreicht wurden, gab es 22/2.168 (1%) Fälle in der Impfstoffgruppe und 23/2.223 (1%) in der Kontrollgruppe, was einer Impfstoffwirksamkeit gegen asymptomatische Übertragung von 4% entspricht.

Schutz vor schweren Krankheiten
Bei 23.745 Teilnehmern der Studie wurden auch Fälle von schwerem COVID-19 mit Krankenhausaufenthalt erfasst. Ab dem 21. Tag nach der ersten Dosis gab es 10 Fälle mit stationärer Behandlung, alle im Kontrollarm. 2 Fälle wurden als schwer eingestuft, und eine Person starb.

Die Autoren stellen fest, sie seien aufgrund ihrer Daten noch nicht in der Lage, die Dauer des Schutzes zu beurteilen, da die ersten Studien im April 2020 begonnen hatten und alle Erkrankungen innerhalb von 6 Monaten nach Verabreichung der 1. Dosis aufgetreten waren. Offen bleibt damit auch die Frage, inwieweit Auffrischungsimpfungen erforderlich sind.

Mögliche Vorteile der Oxford-Vakzine in der Praxis
In einem begleitenden Kommentar heben Dr. Maria Deloria Knoll und Dr. Chizoba Wonodi, Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health auch auf die Kosten für die Impfung ab [2]: „Die Vereinbarung von AstraZeneca mit COVAX über 2 bis 3 US-Dollar pro Dosis verspricht einen gerechten Zugang, verglichen mit den hohen Kosten der beiden mRNA-Impfstoffe, die ebenfalls eine Wirksamkeit von über 90% erzielen.“ COVAX (COVID-19 Vaccines Global Access) ist eine Organisation, die einen weltweit gleichmäßigen und gerechten Zugang zu COVID-19-Impfstoffen gewährleisten will.

Der ChAdOx1 nCoV-19-Impfstoff kann auch normal gekühlt werden, was wichtig ist. Dr. Maria Deloria Knoll und Dr. Chizoba Wonodi
„Der ChAdOx1 nCoV-19-Impfstoff kann auch normal gekühlt werden, was wichtig ist, da die für die Lagerung von mRNA-Impfstoffen erforderlichen Ultra-Tiefkühlschränke in vielen Ländern und in Einrichtungen wie Pflegeheimen unerschwinglich und unpraktisch sein könnten“, heißt es weiter im Editorial.

Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen könnten jedoch mit dem Impfschema aus 2 Dosen Schwierigkeiten haben, wenn Möglichkeiten fehlen, um Patienten zu erfassen und zu kontaktieren. Auch unterschiedliche Dosen bei der 1. und der 2. Impfung seien problematisch, so Knoll und Wonodi.

Zudem, so heißt es, habe sich der Impfstoff als sicher erwiesen. Nur bei 3 von 23.745 Teilnehmern seien über einen Median von 3,4 Monaten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse aufgetreten, die möglicherweise mit der Vakzine zusammenhingen: 1 Fall im Impfstoffarm, 1 Fall im Kontrollarm und 1 Fall bei einer Person, deren Status noch verblindet ist.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirksamkeit unseres Impfstoffs die von den Gesundheitsbehörden festgelegten Schwellenwerte überschreitet“, sagt Prof. Dr. Andrew Pollard von der University of Oxford, federführender Autor der Studie. Jetzt seien „Lizenzierung, Herstellung und Verteilung dieser Impfstoffe in einem noch nie dagewesenen Umfang“ wichtig.

Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirksamkeit unseres Impfstoffs die von den Gesundheitsbehörden festgelegten Schwellenwerte überschreitet. Prof. Dr. Andrew Pollard
Seine Kollegin Dr. Merryn Voysey, University of Oxford, spricht von „wichtigen Ergebnissen“ und ergänzt: „In künftigen Analysen werden wir, sobald mehr Daten verfügbar sind, die Unterschiede zwischen wichtigen Subgruppen, etwa bei älteren Erwachsenen, verschiedenen Ethnien, in unterschiedlichen Dosen und mit unterschiedlichen Zeitpunkten der Auffrischungsimpfungen untersuchen und feststellen, welche Immunreaktionen einem Schutz vor Infektion oder Krankheit gleichkommen.“

Impfstoff auf Basis von Adenovirus-Vektoren
Der COVID-19-Impfstoff AZD1222 basiert – anders als die beiden im Zulassungsprozess befindlichen mRNA-Vakzine – auf einem viralen Vektor des Schimpansen-Adenovirus, der beim Menschen keine Krankheit verursacht. Er exprimiert das SARS-CoV-2-Spike-Protein in menschlichen Zellen, was zur Immunreaktion führt. Frühere Studienergebnisse haben gezeigt, dass der Impfstoff Antikörper- und T-Zell-Immunreaktionen auslöst und bei Erwachsenen ab 18 Jahren, einschließlich älterer Erwachsener, sicher ist.

Im Rahmen ihrer Phase-3-Studie analysierten die Autoren nun Ergebnisse von 23.745 Erwachsenen aus Großbritannien, Brasilien und Südafrika. Für ihre Zwischenanalyse poolen sie Daten aus diesen 3 Regionen.


Änderung im Protokoll: 2 Impfstoffdosen anstelle einer Dosis
Die Hälfte aller Teilnehmer erhielt den COVID-19-Impfstoff und die andere Hälfte eine Kontrolle, entweder einen Meningokokken-Konjugatimpfstoff oder Kochsalzlösung.

Ursprünglich war die Studie so konzipiert, dass nur eine Dosis des Impfstoffs untersucht werden sollte. Daten zur Immunantwort in der britischen Phase 1/2-Studie zeigten jedoch, dass eine 2. Dosis die Immunreaktionen verstärkt. Deshalb wurde das Studienprotokoll angepasst.

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