Donnerstag, 15. April 2021
Abenteuer mit Radl und Fels
Heute im Mittagsfernsehen überraschte mich ein Beitrag, bei dem meine Bergrfreundin und strahlendes Vorbild Ines eine zentrale Rolle spielte. Geiler Beitrag, Film ab!

https://www.br.de/mediathek/video/bergauf-bergab-11042021-rock-n-road-mit-ines-papert-und-caro-north-av:60378474380449001af5da49

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Die 7-Tage-Inzidenz und die Alternativen
21.693 Neuinfektionen, 342 weitere Todesfälle und eine massiv gestiegene 7-Tages-Inzidenz von 153,2 Fällen pro 100.000 Menschen (gestern: 140,9) ? diese Zahlen hat das Robert Koch-Institut heute früh veröffentlicht. Vor einer Woche waren es knapp 10.000 Neuansteckungen und 298 Todesfälle. Das Kabinett will, wie berichtet, der 3. Welle mit einer ?Bundes-Notbremse? gegensteuern.

Die ?Bundes-Notbremse? kommt ? aber es dauert ?
Die Regeln, die ab einer Inzidenz von 100 bundesweit gelten sollen, beinhalten auch die ? nicht nur von Aerosol-Experten kritisierten ? Ausgangssperren von 21 Uhr bis 5 Uhr. Außerdem gelten dann verschärfte Kontaktbeschränkungen: Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer anderen Person treffen, maximal 5 Menschen dürfen zusammenkommen, Kinder unter 14 nicht mitgerechnet. Gleichzeitig werden Freizeitangebote und Geschäfte geschlossen, von der Grundversorgung abgesehen.

Schulen müssen ihren Präsenzunterricht erst einstellen, wenn der Wert von 200 an 3 Tagen in Folge überschritten wird. Bei niedrigeren Inzidenzen plant die Regierung 2 verpflichtende Schnelltests pro Woche für alle Schüler. Ähnliche Maßnahmen gelten für Kitas, wobei hier eine Notbetreuung möglich sein wird.

Der Bundestag will alle Änderungen des Infektionsgesetzes jedoch nicht im Schnellverfahren beschließen. Kommende Woche sollen die Neuerungen erst vom Parlament beschlossen werden und dann den Bundesrat passieren.


Prominente Experten halten 7-Tage-Inzidenz für ungeeignete Bewertungsgrundlage
Kritik kommt nicht nur von der Opposition. In einem offenen Brief an die Regierung fordern Prof. Dr. Detlev H. Krüger, früherer Direktor des Instituts für Virologie der Charité Berlin, und Prof. Dr. Klaus Stöhr, ehemaliger Leiter des Globalen Influenza- und Pandemievorbereitungsprogrammes der WHO in Genf, andere Herangehensweisen.

Sie bemängeln, dass die 7-Tages-Inzidenz die Krankheitslast in der Gesellschaft immer weniger abbilde. ?Zudem unterliegt dieser Wert ? schwankenden Erfassungswahrscheinlichkeiten, die völlig unabhängig vom eigentlichen Infektionsgeschehen sind? so ihre Kritik. Der Inzidenzwert unterscheide nicht zwischen verschiedenen Altersgruppen; er berücksichtige auch nicht die Dynamik in benachbarten Landkreisen.

Krüger und Stöhr fordern: ?Bewertungsgrundlage für die Auswahl von Schutzmaßnahmen sollte nicht die Inzidenz der Infektionen sein, sondern vielmehr die Häufigkeit der Erkrankungen und ihrer jeweiligen Schwere, also insgesamt die Krankheitslast.? Das könne etwa über die ?tägliche Anzahl der COVID-bedingten intensivstationären Neuaufnahmen, differenziert nach Landkreis des Patientenwohnortes, Alter und Geschlecht mit Berücksichtigung ? zeitlicher Trends? geschehen.

Britische Variante: erhöhte Transmission bestätigt, erhöhte Mortalität nicht
Als Treiber des Infektionsgeschehens gelten vor allem neue SARS-CoV-2-Mutationen. Deshalb haben Wissenschaftler des Hasso-Plattner-Instituts, des Robert Koch-Instituts, des Europäischen Virus-Bioinformatik-Instituts und der Medizinischen Hochschule Hannover die neue Plattform CovRadar entwickelt. Sie hilft bei der Überwachung genetischer Codes des Corona-Spike-Proteins, auf das die Impfstoffe abzielen. Über eine Web-Anwendung sollen Vergleiche mit bekannten Sequenzen erleichtert werden. Auch eine regionale Verortung von Mutationen ist möglich.

Solche Daten sind nur die halbe Miete. Ob neue Varianten kontagiöser sind, zeigen erst epidemiologische Studien. Neue Publikationen befassen sich mit dem Effekt von B.1.1.7 (Frampton D et al., Graham MS et al.). Die Ergebnisse legen eine höhere Transmission nahe, geben aber keine Hinweise auf einen schwereren Verlauf von COVID-19. Bislang hatte es die Vermutung gegeben, dass B.1.1.7 mit einer höheren Mortalität in Verbindung steht.

Beide Studien wurden letzten Winter in London und Südengland durchgeführt. In den Regionen verbreitete sich B.1.1.7 damals rapide. Bei der 1. Arbeit bestimmten Forscher in Kliniken die Viruslast von Infizierten und erfassten den Schweregrad von COVID-19 bzw. die Zahl an Todesfällen. Sie fanden anhand der Ct-Werte eine höhere Viruslast, klinisch aber keine höhere Mortalität als beim Wildtyp. Bei der anderen Studie meldeten Patienten Symptome über eine App. Sequenzdaten kamen mit hinzu. Auch hier zeigte sich kein signifikanter Unterschied.

?Gut gemachte Sequenzierungs-Studie aus London bestätigt, dass die B.1.1.7-Variante deutlich ansteckender ist und daher auch mehr Jüngere trifft?, kommentiert der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach auf Twitter. Er bezieht sich auf die Arbeit von Frampton und Kollegen. Lauterbach weiter: ?Die erhöhte Sterblichkeit der Bristol-Studie bestätigte sich nicht. Das ist ein gutes wie überraschendes Ergebnis.?

Zur wissenschaftlichen Kontroverse schreibt der Experte: ?Einige Wissenschaftler kommentieren: Da nur Hospitalisierte ausgewertet (worden sind), sei die Aussage, B.1.1.7 sei nicht tödlicher, unbelegt, da B.1.1.7 die Wahrscheinlichkeit der Hospitalisierung erhöhen könnte. Die Autoren halten dagegen, dass dann auch Sterblichkeit bei Hospitalisierten ansteigen müsste.?

Johnson & Johnson: Impfungen in USA pausiert, Start in der EU verschoben
Für Aufregung sorgten gestern neue schlechte Nachrichten zur Vektor-Vakzine von Johnson & Johnson, durch die man auf eine Beschleunigung der Impfkampagne gehofft hatte, weil sie nur einmal gegeben werden soll.

Nachdem ? wie Medscape berichtet hat ? bereits die EMA am Freitag angekündigt hatte, 4 Berichte über thromboembolische Ereignisse in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung zu prüfen, haben nun in den USA die FDA und die CDC angekündigt, das Vakzin momentan nicht weiter einzusetzen. Laut FDA sind in den USA bereits 6,8 Millionen Dosen verabreicht worden; man prüfe derzeit 6 Berichte über schweren Thrombosen. Am heutigen Mittwoch wollen Experten der US-Zulassungsbehörde das weitere Vorgehen besprechen.


Originalbeitrag erschienen bei Medscape

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An alle, die es betrifft
Ramadan karim!

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"Ein halbes Jahr nach dem Brand in Moria - Wie geht es mit der Aufnahme weiter?"
Online-Diskussion

19. April 2021 | 18 Uhr digital

Diskussionsveranstaltung am Montag, 19.04.2021 um 18:00 Uhr mit Luise Amtsberg (Bündnis90/Die Grünen), Clara Bünger (Die LINKE), Lars Castellucci (SPD), Franziska Grillmeier (Journalistin auf Lesbos) und mit Berichterstattung von vor Ort. Moderiert von Doreen Johann (Sea-Watch).

Vor einem halben Jahr, im September 2020, stand das Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos in Flammen. Nach massivem Druck, insbesondere von Seiten der Zivilgesellschaft, wurde von der Bundesregierung ein minimales Aufnahmekontingent beschlossen, welches Ende April 2021 enden wird. Doch die Lage hat sich keineswegs verbessert, eher im Gegenteil: Noch immer sitzen tausende Menschen in unhaltbaren Zuständen auf den griechischen Inseln fest, ohne jegliche Perspektive. Zeitgleich ist die Aufnahmebereitschaft in Deutschland sehr groß und über 250 Kommunen wollen Menschen aus den Lagern aufnehmen. Dies wird von der Bundesregierung blockiert. Wie geht es nun weiter?

Darüber werden wir am 19.04.2021 um 18:00 Uhr mit Luise Amtsberg (Bündnis90/Die Grünen), Clara Bünger (Die LINKE), Lars Castellucci (SPD) und Franziska Grillmeier (Journalistin auf Lesbos) auf Grundlage von Berichten vor Ort diskutieren.

Teilnahme unter folgenden Links:

https://www.youtube.com/watch?v=Bo07pbMdidQ&feature=youtu.be

https://www.facebook.com/events/284029173217859

https://seebruecke.org

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Montag, 12. April 2021
Wie ein Murmeltier
Inzwischen ist er da, der neue Lattenrost.

https://che2001.blogger.de/stories/2800402/#2800410


Und ich schlafe darauf wie ein Murmeltier.


Ach ja, das dritte Mal negativ getestet. Der Test kommt aus China, nix mit Drosten.

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Sonntag, 11. April 2021
76 Jahre seit der Befreiung der KZs Buchenwald und Mittelbau-Dora
(Aus: ?Die Glocke? Nr. 229-Mitteilungsblatt der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis e.V.)


"Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung! Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel! Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig."

Aus dem Schwur von Buchenwald

Werner von Braun, Konstrukteur der V2-Raketen die im KZ Mittelbau-Dora in unterirdischen Stollen unter menschenverschleissenden Bedingungen in Sklavenarbeit gefertigt wurden begrüßte die US-Truppen, eine Zigarre im Mund, bot ihnen seine Dienste an und erklärte, er wollte schon immer auf der Seite der Sieger stehen. Es sollte ihm problemlos gelingen.

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Freitag, 9. April 2021
Eine Abrechnung
Nida-Rümelin äußert Kritik an der Corona-Politik.

https://www.sr.de/sr/sr3/20210407_nida-ruemelin_julian_prof_zu_krisenmanagement_corona_interview_100.html

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Freitag, 9. April 2021
Typenkunde
Die Leute, die sagen "Wir sitzen alle in einem Boot" unterlassen es tunlichst, den Bootstyp zu benennen.
Es handelt sich um eine Galeere.

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Nach dem Tod von Qosay K. in Delmenhorst ? Forderung nach Aufklärung
In der Nacht vom 5. auf den 6. März 2021 starb der 19-jährige Qosay Khalaf, nachdem er im Polizeigewahrsam in Delmenhorst kollabiert war. Er war zuvor von Zivilpolizist_innen im Delmenhorster Wollepark kontrolliert und festgenommen worden. Die Polizist*innen setzten bei der Festnahme Pfefferspray und körperliche Gewalt ein. Auch einen Monat nach dem Tod des jungen Geflüchteten bleiben viele Fragen zum Geschehen offen.

?Woran starb Qosay Khalaf? Wie ist der Polizeieinsatz abgelaufen? Wurde Qosay Khalaf ärztliche Hilfe verweigert? Was geschah im Polizeigewahrsam und warum wurde der 19-Jährige überhaupt dorthin gebracht??
Qosay K. bekam keine Luft, in: taz vom 6. April 2021

Mohamad al-Jammal, der an dem Abend gemeinsam mit Qosay Khalaf im Wollepark von der Polizei kontrolliert und festgenommen worden war, schilderte gegenüber dem NDR die Ereignisse:

?Al-Jammal beschreibt, wie ein Beamter auf seinem Freund kniete. Mittlerweile sollen fünf Polizisten und eine Polizistin anwesend gewesen sein. Ein Sanitäter, der nach einem Pfefferspray-Einsatz routinemäßig gerufen wird, soll ihn nicht richtig untersucht haben und Qosay unterstellt haben, er schauspielere.?
Tod in Polizeigewahrsam? Staatsanwaltschaft ermittelt, in: NDR vom 7. April 2021

Nachdem es zunächst kein Ermittlungsverfahren gegen die beteiligten Polizist_innen gegeben hatte, stellten die Anwält*innen der Familien Strafantrag, so dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg mittlerweile Ermittlungen aufgenommen hat.

?Das Anwält*innen-Team der Familie wartet momentan noch auf Akteneinsicht. Es sei aber klar, sagt [Anwältin Lea] Voigt, dass der Sohn ihrer Man­dan­t*in­nen gesund war und im Zuge des Polizeieinsatzes so schweren gesundheitlichen Schaden nahm, dass er starb. ?Laut dem Obduktionsgutachten, welches die Familie in Auftrag gegeben hat, starb Qosay K. an einem sauerstoffmangelbedingten Herz-Kreislauf-Versagen?, so die Anwältin. Ein Zeuge hatte schon früher berichtet, Qosay K. habe bereits im Park gesagt, er bekomme keine Luft. ?Ihm wurde offensichtlich nicht geholfen, das wurde nicht erkannt ? oder man wollte das nicht erkennen?, sagt Voigt.?
Qosay K. bekam keine Luft, in: taz vom 6. April 2021

?Fakt ist: Qosay K. hat den Polizeigewahrsam lebend betreten. Nur wenige Stunden später starb der Jugendliche im Krankenhaus. Auf Fotos von dort, die dem NDR vorliegen, ist der Heranwachsende kaum wiederzuerkennen. Das Gesicht ist stark angeschwollen. Eingetrocknetes Blut ist an einem Hüft-Verband zu sehen. Das Bettlaken, auf dem der junge Mann liegt, hat Blutflecken, rot getränkte Waschlappen lugen unter seinem Körper hervor.?
Tod in Polizeigewahrsam? Staatsanwaltschaft ermittelt, in: NDR vom 7. April 2021

Am Ostersamstag organisierte das Bündnis in Erinnerung an Qosay eine weitere Demonstration in Delmenhorst, an der rund 250 Menschen teilnahmen und die Aufklärung des Polizeieinsatzes forderten. Auch die Eltern von Qosay Khalaf sprachen zum ersten Mal öffentlich.

Der Flüchtlingsrat erwartet, dass die Umstände, unter denen der Jugendliche ums Leben kam, gründlich ermittelt werden. Allzu oft müssen wir erleben, dass in Fällen, in denen Menschen bei einem Polizeieinsatz zu Tode kommen, Ermittlungen frühzeitig eingestellt oder ? wie in diesem Fall zunächst ? gar nicht erst aufgenommen werden. Auch Anmesty International kritisiert in seinem am 7. April vorgestellten Menschenrechtsbericht: ?Der deutsche Rechtsstaat weist ausgerechnet dort Lücken auf, wo es um Transparenz und Kontrolle der Polizei geht.? Eine unabhängige Kontrollinstanz fehle. Wichtige internationale Menschenrechtsstandards würden nicht eingehalten.
Hintergrund

Bündnis in Erinnerung an Qosay
Medienberichte

Tod in Polizeigewahrsam? Staatsanwaltschaft ermittelt, in: NDR vom 7. April 2021

Qosay K. bekam keine Luft, in: taz vom 6. April 2021

230 Menschen bei Trauerkundgebung in Delmenhorst, in: Nordwest Zeitung vom 6. April 2021

Zwischen Trauer und Wut, in: Weser-Kurier vom 5. April 2021

Wie starb Qosay K.?, in: taz vom 12. März 2021

In der Zelle kollabiert, in: taz vom 7. März 202

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AstraZeneca-Impfstoff: Warum die EMA ihre Zulassung nicht einschränkt ? und wie die STIKO argumentiert
Michael van den Heuvel, Medscape



Der COVID-19-Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca bleibt in der Diskussion: ?Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz PRAC der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA hat bestätigt, dass die Vorteile des AstraZeneca-Impfstoffs zur Prävention von COVID-19 möglichen Risiken überwiegt?, hatte ? wie berichtet ? EMA-Direktorin Emer Cooke bei einem Pressegespräch gestern verkündet.

Künftig sollen jedoch Blutgerinnsel als seltene Nebenwirkung in den Packungsbeilagen bzw. in den Fachinformationen aufgeführt werden. Weitere Einschränkungen bei der Anwendung, etwa bezüglich der Altersgruppen, in denen der Impfstoff verwendet wird, macht die EMA dagegen nicht [1]. Dagegen hat die STIKO angekündigt, bei Ihrer Empfehlung des Impfstoffes nur für Menschen ab dem 60. Lebensjahr zu bleiben. Der STIKO-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Mertens hat dieses Vorgehen begründet.

Mehr Nutzen als Risiken
Cookes Argumentation: COVID-19 verursache immer noch tausende Todesfälle. ?Der Impfstoff ist nachweislich hoch wirksam, um COVID-19 zu verhindern.? Hospitalisierungen könnten verhindert und Leben gerettet werden. ?Alter, Geschlecht oder Gerinnungsstörungen in der Vorgeschichte konnten nach derzeitigem Kenntnisstand nicht als spezifische Risikofaktoren bestätigt werden?, erläuterte die EMA-Direktorin als Bgründung, warum keine Einschränkungen bei der Anwendung gemacht würden. Vielmehr seien Thrombosen in allen Altersgruppen, bei Frauen und bei Männern, beobachtet worden.

?Eine plausible Erklärung könnte sein, dass es zu einer Immunreaktion gegen den Impfstoff kommt, was zu ähnlichen Auswirkungen führt wie eine seltene Nebenwirkung der Heparin-Gabe, die heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT)?, ergänzte Cooke. Sowohl Ärzte als auch Patienten sollten über Symptome informiert werden, die bis zu 2 Wochen nach der Impfung mit Vaxzevria® auftreten könnten.

Alter, Geschlecht oder Gerinnungsstörungen in der Vorgeschichte konnten nach derzeitigem Kenntnisstand nicht als spezifische Risikofaktoren bestätigt werden. Emer Cooke
Die EMA fand bis zum 22. März 2021 in der EU-Datenbank zur Arzneimittelsicherheit (EudraVigilance) Berichte über 62 Patienten mit zerebraler Sinusvenenthrombose und 24 Patienten mit einer Thrombose venöser splanchnischer Gefäße. Insgesamt gab es 18 Todesfälle. Die Informationen stammen hauptsächlich aus Spontan-Meldesystemen des EWR und des Vereinigten Königreichs. Rund 25 Millionen Menschen haben das AstraZeneca-Vakzin inzwischen erhalten.

Deutschland: AstraZeneca-Vakzin nur bei Menschen über 60
Wie auch Deutschland empfehlen inzwischen mehrere Länder den Impfstoff nicht mehr für jüngere Menschen. Die britische Impfkommission hat gestern ebenfalls verkündet, dass sie das Vakzin nur noch bei Menschen über 30 Jahren einsetzen will. Nach Angaben der britischen Medicines and Healthcare products Regulatory Agency habe es bislang 79 Fälle von seltenen Blutgerinnseln in zeitlichem Zusammenhang mit Vaxzevria® gegeben, meist bei jüngeren Menschen. 19 Personen seien gestorben. Alle Berichte kommen aus Großbritannien, das nicht mehr Teil des EWR is

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Donnerstag, 8. April 2021
Wichtige Infografiken zur Covid-Krise
Brücken-Lockdown, harter Lockdown, Mini-Lockdown, ja watt denn nu? Die wichtigsten Optionen im Überblick:




Die Kriterien zur Bestimmung der Inzidenzwerte werden in hochmodernen Laboratorien von namhaften Wissenschaftlern festgelegt und dann von Politikern verifiziert. Mir war es vergönnt, ihnen dabei zuzusehen.



Ein Buchladen im Jahr 2022

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Dienstag, 6. April 2021
Rund 60.000 Todesfälle weltweit wären vermeidbar: Plädoyer für COVID-19-Impfungen vor planbaren Eingriffen
Von Andrea Hertlein


Durch eine Impfung gegen SARS-CoV-2 kann das postoperative Sterberisiko in Zusammenhang mit COVID-19 deutlich gesenkt werden. Das belegt eine Studie des Forschungsnetzwerks COVIDSurg unter Beteiligung des Universitätsklinikums Tübingen. Grundlage waren Daten von über 56.000 Patienten. Den Autoren zufolge sollten Patienten, die auf einen planbaren, aber erforderlichen Eingriff warten, bei Impfungen priorisiert werden. Alle Ergebnisse sind im British Journal of Surgery erschienen .

COVID-19: Mortalität nach OPs um das 4- bis 8-Fache erhöht
Laut der Erhebung infizierten sich weltweit 0,6% bis 1,6% aller Patienten während oder kurz nach einer geplanten Operation mit SARS-CoV-2. Dadurch erhöht sich ihr Mortalitätsrisiko während des 1. Monats postoperativ um das 4- bis 8-Fache. Speziell bei älteren Personen ab 70 Jahren steige die Sterblichkeitsrate auf 12% an, nach Eingriffen wegen einer Krebserkrankung sogar noch weiter, so die Autoren.

Basierend auf Risiken, denen chirurgische Patienten ausgesetzt sind, berechneten sie den potenziellen Nutzen einer COVID-19-Impfung vor geplanten Operationen. Primärer Endpunkt war die Anzahl der benötigten Impfungen, um einen COVID-19-bedingten Todesfall innerhalb eines Jahres zu verhindern.

Rund 60.000 Todesfälle wären vermeidbar
Insbesondere bei älteren Patienten über 70 oder bei Patienten, deren Eingriff sich aus medizinischen Erwägungen nicht verschieben lässt, könnten Todesfälle durch eine entsprechende Impfpriorisierung vermieden werden, berichtet die Uniklinik Tübingen. Den Berechnungen der Forscher zufolge müssten, basierend auf gemittelten globalen Inzidenzraten von 2020, insgesamt 1.840 Personen über 70 Jahren oder 351 gleichaltrige Patienten speziell vor Tumoroperationen geimpft werden, um 1 Todesfall durch COVID-19 zu vermeiden.

Entsprechende Daten sollten deshalb von politischen Entscheidungsträgern aufgegriffen werden, um chirurgische Patientinnen und Patienten für COVID-19-Impfungen zu priorisieren? Prof. Dr. Alfred Königsrainer
Die Studienautoren gehen davon aus, dass durch eine globale Impfpriorisierung von Patienten vor operativen Eingriffen weltweit etwa 60.000 Todesfälle weniger zu verzeichnen wären. ?Entsprechende Daten sollten deshalb von politischen Entscheidungsträgern aufgegriffen werden, um chirurgische Patientinnen und Patienten für COVID-19-Impfungen zu priorisieren und den Rückstand an planbaren Operationen sicher abzuarbeiten?, betont Prof. Dr. Alfred Königsrainer. Er ist Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie und hat die Studie geleitet.

Speziell in Ländern mit geringem oder niedrigem mittlerem Einkommen, in denen sich Maßnahmen zur Eindämmung des Virus nicht flächendeckend umsetzen ließen, würden bei dieser Strategie weniger schwere Erkrankungen und Todesfälle auftreten.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.

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Cortison Standardmedikament in der klinischen Behandlung von Covid 19
Die SARS-CoV-2-Pandemie ist noch lange nicht vorbei ? laut Robert Koch-Institut (RKI) befindet sich Deutschland mitten in der 3. Welle. Politiker setzen vor allem auf den Lockdown, auf Tests sowie auf Impfungen. Doch wie ist eigentlich die Lage bei Pharmakotherapien gegen COVID-19?

?Ich denke, ein Fortschritt ist da?, sagt Prof. Dr. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, bei einem Presse-Briefing des Science Media Center Germany . ?Aber es ist keineswegs so, dass es eine Erkrankung ist, die wir heute sehr, sehr gut behandeln können, wenn mal ein intensivpflichtiger Verlauf eingetreten ist.?

Kluge: ?Ich sage mal aus meiner Sicht, 95 Prozent der Medikamente sind in Studien durchgefallen, wahrscheinlich sind es sogar 99 Prozent.? Man dürfe nicht zu optimistisch sein, ?das? Medikament zu finden, welches die Mortalität beatmeter Patienten von derzeit 40% auf 5% reduziere. Laut einer Übersicht des Verbands forschender Arzneimittelhersteller befinden sich ?mehrere hundert? Wirkstoffe in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung.

Ich sage mal aus meiner Sicht, 95 Prozent der Medikamente sind in Studien durchgefallen, wahrscheinlich sind es sogar 99 Prozent. Prof. Dr. Stefan Kluge
Bessere Prognose auf Intensivstationen ? aber kein Durchbruch
Die gute Nachricht: Es gebe Hinweise, dass sich die Mortalität in allen europäischen Ländern verringere, sagt Kluge. ?Wir haben gelernt, dass wir nicht zu früh invasiv, also mechanisch beatmen sollten. Dass wir immer versuchen, den Patienten mit anderen Maßnahmen etwa mit der Sauerstofftherapie und der Maskenbeatmung zu stabilisieren.?

Pharmakotherapien hätten dazu ebenfalls beigetragen. ?Wir haben bei den Medikamenten sicherlich gelernt, dass viele dieser Patienten doch Thrombosen haben: bei bis zu 30, 40 Prozent der COVID-19-Patienten, wenn sie im Krankenhaus sind, findet man Thrombosen, sodass sich der Ansatz der Blutverdünner mit Heparin bewährt hat?, berichtet Kluge.

Er verweist auf die Leitlinie zur stationären COVID-19-Therapie ? anfangs noch S1, mittlerweile in der höchsten Entwicklungsstufe S3. Etliche Wirkstoffe seien bewertet worden, etwa Dexamethason bei beatmungspflichtigen Patienten. Den Benefit habe man in vielen Studien gesehen, so Kluge.


?Das war am Anfang der Pandemie überhaupt nicht klar, weil es bei anderen Virus-Erkrankungen wie zum Beispiel der Grippe eher nachteilige Effekte hatte: dass das Kortison bei diesen schwerkranken Patienten doch wirklich in vielen Studien zu einer Verminderung der Sterblichkeit geführt hat?, so der Experte. ?Und das ist das Standard-Medikament, was bei schwerem Verlauf von COVID-19 im Krankenhaus empfohlen wird.?

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Korean Gold
Nordkorea hat mehrere olympische Goldmedaillen im Gewichtheben. Ich finde, ein Volk, dass die Last einer derartigen Regierung trägt hat diese Auszeichnung verdient.

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Montag, 5. April 2021
Die Viertel-Stunden-Stadt
Seit dem ersten Lockdown ist in den Medien öfter mal davon die Rede dass dieser für die CO2-Bilanz ja sehr gut sei, dass wir insgesamt nachhaltiger wirtschaften müssten und dass wir entschleunigen und unsere Märkte regionalisieren sollten. Neulich hörte ich beim Training auf dem Kettler einen Hörfunkbeitrag, in dem von der Viertel-Stunden-Stadt die Rede war: Infrastrukturplanung sollte künftig sicherstellen, dass alle notwendigen Einkäufe innerhalb einer Viertelstunde zu Fuß erledigt werden könnten - also nicht die Einkaufsdauer, sondern die Wegedauer zu den Märkten.

Das alles hatte es in meiner Kindheit gegeben:

50 Meter von meinem Elternhaus zum Edekamarkt, der eine Verkaufsfläche von 70 Quadratmetern hatte und hauptächlich regionale Produkte führte. 3 Sorten Bier, alle bei uns gebraut, 1 Sorte Mineralwasser, Harzer Grauhof Brunnen und 2 auf diesem basierende Limonaden, Orangeade und Zitronade mit den Namen Orvetta und Silvetta. Sprite und Fanta gab es nur im Urlaub. Es gab auch nur deutsche Weine außer einem Rotwein, Amselfelder Kadarka aus dem Kosovo. Fünfzig Meter weiter war ein Tante-Emma-Laden, da gab es Dinge die man beim Edeka nicht bekam wie Asterix-Spielfiguren, Wick-Hustenbonbons und Zigaretten. Direkt gegenüber war ein Kurzwarenladen, da konnte man Nähgarn und Nadeln einzeln kaufen und Comics. Später machte da ein linker Buchladen auf, der mein Bewusstsein nachhaltig prägen sollte und wo ich die ersten Hefte der Zeitschrift "Autonomie" erstand. 50 Meter weit in der anderen Richtung vom Edekaladen war die nächste Bäckerei. Zum Schlachter und zum Feinkostladen musste man etwa 200 Meter weit gehen. Supermärkte kannte ich aus US-Fernsehserien. Es gab allerdings einen Real-Markt in der Innenstadt, mitten im Zentrum mit dem ersten Großparkhaus der Stadt, da hinzufahren war ein Familienausflug.

So soll es wieder werden?

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Zu Ostern
Ostern ist zu Recht das heiligste christliche Fest. Ich bin zwar nicht religiös im Sinne der Kirche, trotzdem kann ich ihm Einiges abgewinnen. Man muss die Geschichte von der Wiederauferstehung im Fleische nicht wörtlich nehmen, um nicht ihre Kraft zu erkennen: Der Sieg der Hoffnung an sich ist etwas, das zeitlos und ohne bestimmtes Bekenntnis wirkt. Die Interpretation, dass Jesus am Kreuz nur ins Koma gefallen und später wieder erwacht ist ist eine rationalistische, säkulare Erklärung, die möglich sein kann, aber an dieser ideellen, mythischen Bedeutung vorbeigeht. AnhängerInnen einer mystisch-gnostischen Interpretation des Christentums sehen in Tod und Auferstehung Christi wiederum etwas gänzlich anderes als die Kirchenchristen, kein Opfer, das der Heiland stellvertretend für die ganze Menschheit auf sich genommen hat, sondern eine Aufforderung, es ihm gleichzutun. Also jetzt nicht im Sinne von Sterben und Wiederauferstehen, sondern im Sinne einer Überwindung des eigenen Ich und einer Wiedergeburt im Geiste. Den Lebendigen Gott in sich erwecken.

Ganz weltlich interpretiert ist die Ostergeschichte Urgrund jeder Utopie, die auf Revolution abzielt: Der von einem scheinbar allmächtigen tyrannischen Staat Hingerichtete kehrt zurück. Die Botschaft der Bergpredigt hat die Vorstellung einer Überwindung aller bestehenden Hierarchien, die Errichtung des Himmelreichs auf Erden, die einer Gesellschaft der Gleichen und allumfassnder Liebe erst denkbar gemacht. Insofern ist Jesus möglicherweise der größte Revolutionär aller Zeiten.

Das Christentum knüpft ja teilweise synkretistisch an andere Religionen an. Dass die Geburt Jesu mit der Feier des Sol Invictus, der germanischen Wintersonnenwende und der Geburt des persischen Licht- und Heilsgottes Mithras zusammenfällt ist kein Zufall. Auch nicht, dass Ostern nicht nur mit Pessach zusammenfällt sondern auch in der Nähe heidnischer Frühlingsfeste liegt. Es steckt mehr dahinter als nur eine strategische Übernahme oder Instrumentalisierung heidnischer Festtage. Dazu muss man sich vor Augen halten was an diesen Tagen gefeiert wurde. Neben der animistischen Beschwörung der Götter um eine gute Ernte zu erbitten stand ja das Zelebrieren der Hoffnung, das Einstimmen der Seele auf eine bessere Welt im Mittelpunkt. Hier hat das Christentum Gemeinsamkeiten mit den antiken heidnischen Religionen, nimmt deren Anliegen quasi in sich auf und überhöht sie. Ökumenisch gesehen wird dann aus Ostern ein Fest der Hoffnung an sich.

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Personal Reset
Zum ersten Mal seit der Entlassung aus dem Krankenhaus wieder richtig trainiert. Eine Stunde auf dem Kettler, ein paar Kickbox- und Karateübungen, eine Kata gelaufen, 60 Liegestütze, Training mit 5- und 18-Kilo-Hantel und Theraband. Nur Situps und Crunches habe ich mir verkniffen, da spannt die Narbe noch zu sehr. Fühle mich königlich.

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Sonntag, 4. April 2021
One Blog apart
Einfach nur Zustimmung:

https://avantgarde.blogger.de/stories/2802864/#comments

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Frohe Ostern an alle!

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Sonntag, 4. April 2021
Die Berge
Die Berge sind keine Landschaft, sondern ein Gefühl, eine Mentalität, eine Denkungsart, ein Mythos, eine Verheißung.

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Freitag, 2. April 2021
Zeichen der Zeit
In Norddeutschland machen die Bullen Jagd auf einsam parkende Wohnmobile. Es soll halt keine touristischen Übernachtungen geben. Was zum Teufel hat das alleine irgendwo in der Botanik campen mit Virusausbreitung zu tun? Es sieht mal wieder so aus dass einfach verboten wird was Spaß macht. Das hat durchaus Parallelen zur Pest, wo man ja auch der Krankheit mit rituellen Bußübungen begegnete (Geißlerzüge).

Untersuchungen, die sich mit der Verbreitumg von Covid 19 in Büros und Fabriken beschäftigen werden hingegen wohlweislich nicht veröffentlicht. Könnten ja die Produktivität gefährden. Zumindest nicht hierzulande: Meines Wissens hatte Ioannidis in den USA eine Studie durchgeführt, derzufolge beengte und unhygienische Arbeitsbedingungen und ganz besonders die Wohnverhältnisse in schwarzen Townships der Ausbreitung des Virus förderlich sind. Da derselbe Autor insgesamt von einer weit geringeren Letalität des Virus ausgeht als der wissenschaftliche Mainstream, Gegner ihm deshalb eine apologetische Forschung zugunsten des Wahlkampfs von Trump vorwarfen und gleichzeitig Black Life matters gerade hohe Wellen schlug blieben diese Ergebnisse allerdings in der Öffentlichkeit unterbelichtet.

Btw: Weltwirtschaftsforums-Positionen zum Big Reset und die Neuausrichtung der Vergabepolitik der Weltbank lassen m.E. ein Umsteuern weg vom reinen Wirtschaftsliberalismus und hin zu mehr Nachhaltigkeit erahnen, und Bidens angekündigte Wirtschaftsprogramme erscheinen als größte keynesianische Reformpolitik seit dem New Deal - weit größer als der New Deal selber.

Insofern stellt sich durchaus die Frage, ob die Corona-Krise den Anfang vom Ende der neoliberalen Epoche einleitet.

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Freitag, 2. April 2021
Ausgangssperren an Ostern bringen nichts
Das Grab von Jesus ist der Beweis.

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Noch mehr Verdachtsfälle ? STIKO will AstraZeneca-Vakzin nur noch über 60-Jährigen geben, warum Experten dies begrüßen
Sonja Böhm, Medscape


Die Sinusvenen-Thrombosen nach der COVID-19-Impfung mit dem Impfstoff AZD1222 von AstraZeneca (wir berichteten) haben in Deutschland jetzt doch Konsequenzen. Nachdem immer mehr Wissenschaftler und Institutionen in Deutschland sich gegen die derzeitige EMA-Empfehlung, die Impfungen für alle Bevölkerungsgruppen weiter zu empfehlen, positioniert hatten, hat die STIKO am gestrigen Abend die Altersempfehlung für die Impfung mit dem Vakzin verändert ? und sie erst für Menschen über 60 empfohlen.

Nicht mehr für Menschen im Alter bis 60
In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz informierten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über die in Deutschland nun veränderte Praxis. Weil inzwischen neue Verdachtsfälle von atypischen gefährlichen Thrombosen bekannt geworden sind ? Spahn bezifferte die Zahl auf derzeit 31 für die Bundesrepublik, 9 davon verliefen tödlich (bei rund 2,7 Millionen in Deutschland verimpften Dosen) ? und die meisten bei jüngeren Frauen aufgetreten sind, sollen nun vor allem über 60-Jährige das Vakzin erhalten.

Jüngere können sich den Impfstoff zwar auch spritzen lassen, aber nur nach ausführlicher Beratung, einer individuellen Risikoanalyse und vom Hausarzt ? falls der den Impfstoff bekommt. Diejenigen, die schon eine 1. Dosis der AstraZeneca-Vakzine erhalten haben, das sind rund 2 Millionen Menschen in Deutschland, sollen mit der Zweitimpfung warten, bis die STIKO über das weitere Vorgehen entschieden hat, etwa ob die 2. Impfung mit einer anderen Vakzine erfolgen kann.

Dass mit dem Hickhack um den AstraZeneca-Impfstoff Verunsicherung in der Bevölkerung ausgelöst werde, wollten beide nicht abstreiten. Merkel betonte aber auch, dass Offenheit und Transparenz, ?die beste Möglichkeit sind, mit einer solchen Situation umzugehen". Man könne aber eine gewisse Verunsicherung ?jetzt nicht einfach weg reden". Interessant daher die Reaktion der Kanzlerin auf die Abschlussfrage, ob sie selbst (sie ist 66) sich mit der Vakzine impfen lassen würde. ?Wenn ich dran bin, lasse ich mich impfen ? auch mit Astra Zeneca", lautete die (zu erwartende) Antwort.

Bei jüngeren Frauen ist ein komplizierter Verlauf einer COVID-Erkrankung so selten, dass die Chance der Vermeidung eines tödlichen Verlaufs durch die Impfung in der gleichen Größenordnung liegt wie das Risiko dieser seltenen Nebenwirkung. Prof. Dr. Bernd Salzberger
Schon vor der STIKO-Entscheidung hatten sich die Stimmen aus Wissenschaft und Klinik gemehrt, die auf eine Änderung der Impfempfehlungen gedrängt hatten. So äußerte sich z.B. auf Anfrage des Science Media Center Prof. Dr. Bernd Salzberger, Bereichsleiter Infektiologie, Universitätsklinikum Regensburg, eindeutig: ?Bei Frauen ist ein komplizierter Verlauf einer COVID-Erkrankung von vornherein seltener; bei jüngeren Frauen so selten, dass die Chance der Vermeidung eines tödlichen Verlaufs durch die Impfung bei Frauen ohne Komorbiditäten in der gleichen Größenordnung liegt wie das Risiko dieser seltenen Nebenwirkung.?

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Zynismus der Militärsprache
Menschen: Weichziele
Bombenfallen mit Spielzeug als Köder: Booby Traps
Flächenstreubombe, die Minen verteilt: Pave Track

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Mittwoch, 31. März 2021
Trauerzug für Alpha Oumar Bah
Alpha Oumar Bah, Geflüchteter aus Guinea, ertrug die zunehmende Bedrohung seines Aufenthaltes nicht mehr und nahm sich am 16. März in seiner Unterkunft das Leben ? er wurde 27 Jahre alt. Zu seinem Gedenken fand am 27. März eine Trauer-Demonstration durch Spandau statt.

Fotos und Bericht: https://umbruch-bildarchiv.org/trauerzug-fuer-alpha-oumar-bah/

Alpha Oumar war bekannt, dass eine Delegation aus seinem Herkunftsland in Deutschland unterwegs war und in engster Zusammenarbeit mit Politik, Behörden und Polizei Zwangsvorführungen stattfanden, bei denen abgelehnte Asybewerber*innen und andere Geflüchtete als Staatsbürger*innen Guineas identifiziert werden sollten. Bei den zweifelhaften Identifikationen werden den Betroffenen Passersatzpapiere ausgestellt, wodurch eine umgehende Abschiebung möglich ist. Diejenigen, die nicht freiwillig erschienen, wurden eingefangen und mit Polizeigewalt vorgeführt.

Dieses Vorgehen erzeugte bei den Betroffenen Angst und Schrecken. In Berlin wurde es zusätzlich von einer Hetzkampagne gegen Geflüchtete begleitet. Höhepunkt war am 5. März ein Presseauftritt des Innensenators Geisel gemeinsam mit einem Großaufgebot der Polizei im Görlitzer Park, bei dem hier lebende Geflüchtete pauschal als ?Dealer? bezeichnet wurden (BZ* ?Kampf gegen Kriminalität ? Görli-Dealer zurück nach Westafrika). Eine Kampfansage an alle in Berlin Menschen aus Guinea, die keinen sicheren Aufenthalt haben. Der guineischen Delegation wurden passend dazu die kriminalisierten Flüchtlinge vorgeführt, um diese zügig abzuschieben.

Deutschland schickt so Menschen direkt in die Diktatur zurück. Dorthin, wo täglich massive Menschenrechtsverletzungen stattfinden mit willkürlichen Verhaftungen, Folter, Unterdrückung der Pressefreiheit, exzessiven Gewaltanwendungen von sogenannten Sicherheitskräften, wie Erschießungen von Demonstrant*innen und extralegale Hinrichtungen von Oppositionellen. Zudem herrscht Armut und Perspektivlosigkeit im Land und Ebola- und Corona-Seuchenzüge bedrohen die Bevölkerung zusätzlich.

Der Aufenthalt von Alpha Oumar Bah war nicht akut bedroht. Er war vor drei Jahren nach Berlin gekommen, hatte sogar eine feste Arbeitsstelle und konnte dadurch seine Familie in Guinea finanziell unterstützen. Trotzdem ertrug er, der die lange Flucht als Jugendlicher nach Europa und mehrjährigen unsicheren Aufenthalt in Italien erlebt hatte, das Leben nicht mehr. Die Angst vor einer Abschiebung und einer zwangsweisen Rückkehr nach Guinea trieben ihn zu der Verzweiflungstat ? er stürzte aus der zweiten Etage seiner Unterkunft.

Auf Initiative seiner engen Freund*innen und der Soli-Gruppe Ayé ben und mit Unterstützung des Vereins Guinée Solidaire und des Berliner Flüchtlingsrates fand am Samstag, den 27. März, eine Trauer-Demonstration durch den Berliner Bezirk Spandau statt. Circa 150 Personen ? vor allem afrikanischer Herkunft ? nahmen teil. Aus den Redebeiträgen wurde deutlich, daß Alpha Oumar Bah ein freundlicher und beliebter Mensch war, dass sein Tod für seine Freund*innen überraschend war und Erschrecken, Schmerz und tiefe Trauer ausgelöst hatte.

Ausgehend vom Münsinger Park, in dem Alpha Oumar Bah sich mit Freund*innen oft getroffen und aufgehalten hatte, vorbei am Spandauer Rathaus und kurz durch die Innenstadt, bewegte sich der Zug in Richtung Industriegebiet, dorthin, wo die Flüchtlingsunterkunft steht, und wo Alpha Oumar Bah sein Leben am 16. März beendete. Vor Ort wurden Kerzen und Blumen abgelegt und der Trauerzug mit einem Gebet für Alpha Oumar Bah beendet.

Nachdem die Trauer-Utensilien auf Anweisung der Polizei vom Gehweg weggeräumt werden mussten, haben Mitarbeiter*innen der Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände einen kleinen Gedenk- und Erinnerungsort für Alpha Oumar Bah damit eingerichtet.

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Dienstag, 30. März 2021
Warum ich Merkels Wadenbeißer geworden bin
Ich bin Autonomer fast der ersten Stunde, politisch sozialisiert durch die Anti-AKW-Bewegung der Siebziger Jahre, die Anti-Atomrakten-Friedensbewegung und den Häuserkampf. Habe Peter Paul Zahl, Inge Viett, Detlef Hartmann und Karl Heinz Roth persönlich kennengelernt, gehörte lange Zeit zum unmittelbaren personellen Umfeld der Redaktionsgruppe der Materialien für einen neuen Antiimperialismus, hatte noch ein Strafverfahren im Zusammenhang mit einem RAF-Hungerstreik, gehörte zu den OrganisatorInnen der Bonner Bundestagsblockade gegen die Abschaffung des Asylrechts 1993 und habe den kurdischen Widerstand tatkräftig unterstützt, ebenso den Aufbau in den Peshmerga-Gebieten im Nordirak nach Saddams Sturz. Heute engagiere ich mich in der Flüchtlingssolidarität und in der PatientInnenberatung. Und da werde ich aus der Ecke der Maskenleugner und Pandemieverweigerer als Merkels Wadenbeißer bezeichnet. Nun habe ich mit der Coronapolitik der Bundesregierung nullinger zu tun, halte allerdings das Treiben der Maskenleugner und Pandemieverweigerer für gemeingefährlichen Blödfug. Immerhin, ich bin da nicht alleine: Die Pedigisten und Reichsbürger nennen die Antifas, die sich gegen das rechte Mordspack vor Flüchtlingsunterkünfte stellen "Merkel-Schläger".

Das kommt davon, wenn man sein politisches Koordinatensystem unter dem Einfluss von Schweralk oder LSD erstellt.

Mit LSD sieht man, wie in der Haarmähne der Nachbarin eine Orkhorde ein Schloss baut. Es wäre besser, sich zu mäßigen und Meskalin zu nehmen. Dann wird man gleich viel realistischer: Eine Zwergenfamilie baut in der Haarmähne der Nachbarin ein Einfamilienhaus.

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Starkstrom
Astrophysiker konnten jetzt den Energiegehalt des Jets eines supermassiven Schwarzen Lochs messen.

Sie kamen auf eine Triliion Ampere und 37 Quintilliarden Watt.

Da möchte niemand Elektriker sein....

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