Dienstag, 27. April 2021
35 Jahre Tschernobyl
Meine Erinnerungen an dieses Ereignis: Mein Freund Wolfgang war zum Zeitpunkt der Havarie in Polen angeln. Sicherheitshalber wollte er vor dem Verzehr den gefangenen Fisch auf Strahlung durchmessen lassen und musste dann seine gesamte Anglerausrüstung in der Nuklearmedizin lassen. Eine Ärztin aus eben dieser Nuklearmedizin mass die Radioaktivität an Pfützen vor dem Göttinger Klimikum und erklärte, würde sie diese Werte in einem Labor messen müsste dieses sofort geschlossen werden. Jodtabletten waren ausverkauft. Im Rat der Stadt Göttingen wurde darüber diskutiert ob die Messwerte öffentlich erhoben und tagesaktuell bekannt gemacht werden sollten. Wir vom Arbeitskreis gegen Atomenergie veranstalteten eine Demo mit der Forderung die deutschen AKWs abzuschalten und versuchten, in die Ratssitzung zu gelangen, wovon wir von der Bullei mit Schlsagstockeinsatz und CS-Gas abgehalten wurden, schließlich wurde ein Bus der Verkehrsbetriebe in die Demo hineingelenkt um diese aufzulösen. Grinsend setzten sich Bullen mit kleinen Schrammen in Rettungswagen um zu demonstrieren dass sie auch ihre Verletzten hatten.

An dem Tag wurde sicher Dutzende neue Autonome geboren, angesichts der Polizeigewalt wurde binnen Minuten aus Kirchenliedern ?Aufhörn, aufhören, Schweine, Schweine, Polizei, SA SS?, und schließlich ?Feuer und Flamme für diesen Staat? und ?Wie die Bullen laufen, wie die Bullen laufen, wenn wir uns Gewehre kaufen!?.

Überall wurden Eltern aufgefordert ihre Kinder nicht im Sandkasten spielen zu lassen, alle Freibäder waren dicht. Die Nachbarn meiner Schwester grillten unbeschwert. Als sie die auf die Gefahr hinwies sagten die: ?Junge Frau, wir haben im Krieg im Keller unter unserem zerbombten Haus gesessen und das Phosphor von den Brandbomben von unseren Broten gewischt und die gegessen.?

Pfingsten war in Wackersdorf eine Großdemo, bei der die Bullei aus dicken Puma-Hubschraubern Tränengaspetarden wie Fliegerbomben über der Menge abwarf, wobei die Demonstrantin Erna Sielka getötet wurde. Die Wasserwerfer spritzten Wasser mit so hohem Reizgasanteil in die Baumkronen (um die Demo in eine Aerosolwolke einzunebeln), dass die Rinde mit dem Wasser herunterkam. Dann wurde die Demo eine Waldschneise heruntergetrieben, direkt auf quergestellte Bullenwannen zu, die natürlich umgeworfen wurden. Die Fernsehkameras waren an der Stelle seit Stunden aufgestellt. So lieferte die Staatsmacht die Bilder von gewalttätigen Chaoten.

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Vorerkrankungen schützen vor schwerem Covid-Verlauf
Dies legt jedenfalls eine Untersuchung nahe, die Vorerkrankungen mit anderen humanpathogenen Coronaviren (OC43) mit einer aktuellen Infektion mit Covid 19 abgleicht und interessante Vermutungen zum Impfgeschehen aufstellt:

"Schlussfolgerungen

Unsere Ergebnisse legen nahe, dass frühere Infektionen mit saisonalen menschlichen Coronaviren vor einem schweren Verlauf von COVID-19 schützen können. Daher sollten Anti-OC43-Antikörper für stationäre COVID-19-Patienten gemessen und als Teil der Risikobewertung für jeden Patienten betrachtet werden. Daher erwarten wir, dass Personen, die negativ auf Anti-OC43-Antikörper getestet wurden, besonders von einer Impfung gegen SARS-CoV-2 profitieren, insbesondere wenn andere Risikofaktoren vorherrschen."


https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1386653221001141?via%3Dihub

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POTS tritt aus dem Schattendasein: Offenbar kann die bisher wenig beachtete Störung auch ein Long-COVID-Symptom sein
Tricia Ward


Vor COVID gehörte das Posturale Orthostatische Tachykardie-Syndrom (POTS) zu jenen Krankheiten, die von vielen Menschen und nicht zuletzt auch von Ärzten nicht ernst genommen wurden. ?Viele dachten, es handele sich bei den Betroffenen hauptsächlich um ängstliche oder gar ?hysterische? junge Frauen?, sagte Dr. Pam R. Taub, Leiterin des kardialen Rehaprogramms an der University of California in San Diego. Nun bestätigen Fallberichte, dass es sich beim POTS auch um ein Symptom im Rahmen eines Long-COVID-Syndroms bzw. einer postakuten Manifestation einer SARS-CoV-2-Infektion (PASC, post-acute sequelae of COVID-19) handeln kann.

POTS tritt auch nach Infektionen auf
Kennzeichen von POTS ist ein Pulsanstieg innerhalb von 10 min nach dem Hinstellen Vergleich zum Niveau im Liegen (mindestens 30/min ≥ 19 Jahre, mindestens 40/min 12?19 Jahre). Typische Symptome sind bzw. nehmen in aufrechter Position zu:

Schwankschwindel

Herzklopfen

Schwächegefühl

Verschwommensehen

Belastungsintoleranz

Abgeschlagenheit, Fatigue

Benommenheit

Schätzungsweise 1 bis 3 Millionen US-Bürger galten vor der Pandemie als an dieser rätselhaften autonomen Störung leidend. Für Deutschland geht man von 160.000 Erkrankten aus. Auch bei uns handelt es sich meist um junge Frauen.

?Ich freue mich, dass dieser Zustand, der meist in der Kardiologie und auch in der Neurologie recht stiefmütterlich behandelt worden war, jetzt etwas Aufmerksamkeit erhält?, sagt Taub. Sie hofft, dass das Engagement der National Institutes of Health (NIH) in der Long-COVID-Forschung auch den an dieser kardiovaskulären Autonomiestörung leidenden Patienten zugutekommen wird, die unter der normotonen orthostatischen Intoleranz leiden.

Das postinfektiöse Auftreten des POTS hat SARS-CoV-2 jedoch nicht für sich gepachtet. Es wurde z.B. auch nach einer Borreliose und nach Epstein-Barr-Virus-Infektionen beobachtet. Eine Theorie dazu besagt, dass einige der Antikörper, die gegen das Virus gebildet werden, kreuzreagieren und die Teile des autonomen Nervensystems schädigen, welche die Herzfrequenz und den Blutdruck regulieren, so Taub.

Ich freue mich, dass dieser Zustand, der meist in der Kardiologie und auch in der Neurologie recht stiefmütterlich behandelt worden war, jetzt etwas Aufmerksamkeit erhält.

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Menschenwürde für Chimären?
Medizinethiker fordert neue Diskussion über Mensch-Affe-Embryonen für Organtransplantationen
Christian Beneker, Medscape



Eine Forschergruppe um den Wissenschaftler Juan Carlos Izpisua Belmonte vom Salk Institute in San Diego hat Mensch-Affe-Chimären gezüchtet. Dazu haben die Wissenschaftler 25 pluripotente menschliche Zellen in insgesamt 136 sechs Tage alte Embryonen von Javaner-Affen injiziert.


Dabei haben die menschlichen Stammzellen und die Zellen des Affen-Embryos miteinander auf zellulärer Ebenen kommuniziert und sich weiterentwickelt. Einige der so entstandenen Mischwesen überlebten in der Petrischale 19 Tage lang. Das berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Cell. Mit der Grundlagenforschung verbinden die Wissenschaftler die Hoffnung, dass eines Tages menschliche Organe in Tieren herangezüchtet werden können, um sie Menschen zu transplantieren.

Viele fragen sich nun: Was züchten wir da eigentlich? Mehr Mensch oder mehr Tier? Und ist das ethisch vertretbar? Dr. Gerald Neitzke vom Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover fordert im Interview mit Medscape eine Grundsatzdebatte.

Medscape: Die Forscher Izpisua Belmonte vom Salk Institut in La Jolla/Kalifornien und Weizhi Ji von der Universität Kunming/ Provinz Yunnan, China haben menschliche Zellen in tierische Embryos gespritzt. Die Hoffnung der Forschung ist es, einmal auf diese Weise menschliche Organe in Tieren heranwachsen zu lassen und diese Organe Menschen einpflanzen zu können. Solche Forschung ist in Deutschland verboten. Warum?

Dr. Neitzke: Wir haben seit 30 Jahren das Embryonenschutzgesetz. Damals war klar, dass das Erbgut von Mensch und Tier nicht gemischt werden darf. Die Bildung von Chimären aus menschlichen Embryonen ist hierzulande ausdrücklich verboten.

Die Bildung von Chimären aus menschlichen Embryonen ist hierzulande ausdrücklich verboten. Dr. Gerald Neitzke; Medizinethiker
Der entscheidende Punkt ist, dass unsere Verfassung auch das ungeborene menschliche Leben, auch das in der Petrischale, schützt und ihm Menschenwürde zuerkennt. Das ist in anderen Ländern anders. Dort werden Chimären gezüchtet und, wenn sie nicht lebensfähig sind, verworfen oder ? wenn man ein anderes Weltbild vertritt ? getötet.

Medscape: Was nützt dieses Verbot in Deutschland, wenn andernorts weiter an Chimären geforscht wird?


Dr. Neitzke: Es geht um die Frage, welche Forschungsrichtung wir hierzulande als zukunftsträchtig ansehen. Natürlich wird die bei uns verbotene oder ethisch bedenkliche Technik im Ausland weiter genutzt. Aber wir können und müssen andere Forschungsschwerpunkte setzen.

Alternative Optionen werden nur dann entwickelt werden, wenn wir uns ? zum Beispiel aus ethischen Gründen ? vom forscherischen Mainstream absetzen! Abgesehen davon wäre die Xenotransplantation ja bei uns erlaubt, bei der genetisch manipulierte Tierorgane für Transplantationszwecke eingesetzt werden sollen. Denken Sie auch an die Herzklappen vom Schwein, die Menschen eingesetzt werden.

Medscape: Entsteht dann nicht in fernerer Zukunft ein Allokationsproblem? Auch deutsche Patienten würden doch gerne Organe erhalten, die mit Hilfe von Chimären gezüchtet wurden, wenn sie kein anderes Organ bekommen können. Müsste man dann da nicht mit Protest rechnen?

Dr. Neitzke: Für diesen Fall gibt es meines Wissens keine klaren Regeln. Ich bin mir nicht sicher, dass wir diese Organe ablehnen müssten, nur weil in der Forschungsphase mit hierzulande verbotenen oder ethisch bedenklichen Mitteln geforscht wurde. Im Übrigen reden wir ja hier mehr von einer Vision als von einer tatsächlich verfügbaren therapeutischen Option.

Medscape: Sie sagen, die Medizinethik sei schon beim Klon-Schaf Dolly nicht vorbereitet auf die neu entstehenden Fragen gewesen. Und sie ist es heute beim Einsatz von Chimären wieder nicht.

Dr. Neitzke: So ist es. Das Hauptproblem ist, dass der moralische und juristische Status solcher Mischwesen nicht ansatzweise geklärt ist. Wie groß muss der Anteil menschlicher Zellen in einem Lebewesen sein, um ihm die Menschenwürde zuzuerkennen? Und wie hoch kann der tierische Anteil noch sein, um nicht als Tier behandelt zu werden? Und: Ist es rechtens, das Leben eines Tieres so zu verzwecken, dass darin menschliche Organe heranwachsen dürfen?

Wie groß muss der Anteil menschlicher Zellen in einem Lebewesen sein, um ihm die Menschenwürde zuzuerkennen? Dr. Gerald Neitzke; Medizinethiker
Immerhin erkennen wir weniger bedeutsame Gründe an, Tiere massenhaft zu töten: um sie zu essen. Diese Statusfrage zu klären, wäre für mich die Voraussetzung, um überhaupt darüber nachzudenken, Chimären-Versuche auch bei uns zuzulassen. Wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte.

Medcape: Welches ist Ihre persönliche Position?

Dr. Neitzke: Mischwesen entstehen ja durch menschlichen Eingriff. Die Statusfrage kann ich hier nicht abschließend klären. Aber ich glaube, dass es ein Mischungsverhältnis gibt, bei dem man keine ethischen Gründe nennen kann, warum diese Chimären nicht den Status eines Menschen haben können. Ein Mensch, der mit einem Schweineherzen leben würde, bliebe ein Mensch mit allen Zuschreibungen von Rechten und Pflichten, die das Recht vorsieht.

Medscape: Macht denn hier nur die schlichte Menge der menschlichen Körperzellen den Menschen zum Menschen? Ist nicht viel eher das Gehirn entscheidend, das Bewusstsein, das den Menschen zum Menschen macht?

Dr. Neitzke: Bei der Frage, ob man sich hier in einem kognitivistischen Ansatz vom zentralen Nervensystem abhängig machen soll, habe ich keine Meinung. Ich persönlich kann mir allerdings nicht vorstellen, in einer Gesellschaft leben zu müssen, in der nur das Gehirn und das zentrale Nervensystem als Ausweis des Menschlichen gelten würden.

Wenn es technisch möglich wäre, wäre dann ja ein Schweinekörper mit einem transplantierten menschlichen Kopf ein Mensch. Und was wäre dann ein biologischer Mensch, dem als Embryo die Anlage für das Gehirn entfernt wurde? So etwas will ich mir in unserer Gesellschaft gar nicht vorstellen.

Medscape: Schiebt die Forschung und die menschliche Neugier nicht die Grenze im Sinne einer Salami-Taktik zwischen verboten und erlaubt immer weiter hinaus? Noch haben Belmonte und Ji die mit menschlichen Zellen versehenen Embryos aus ethischen Gründen nicht in einen Organismus eingepflanzt. Aber das wäre vermutlich der nächste Schritt. Ist eine Begrenzung überhaupt auf Dauer möglich?

Neitzke: In der Tat lassen sich die fraglichen Techniken missbrauchen ? was ich keinem der Forscher unterstellen will. Aber wenn man menschliche und tierische Stammzellen mischen kann, lässt sich eine Menge fantasieren. Hier brauchen wir eine Forschung, die die Folgen des eigenen Tuns ins Auge fasst und auch immer eine Folgenabschätzung der eigenen Arbeit mitliefert.

Wer Techniken entwickelt, muss eben auch mit ihrem Missbrauch rechnen und für diese Möglichkeit die Verantwortung übernehmen. Und solche Folgenbewertung betrifft auch die Statusfrage einer Chimäre. Dass man zumindest eine vage Vorstellung davon hat, als was man eine Chimäre betrachten kann ? als einen Zellhaufen oder als ein aufgrund seiner Möglichkeiten schützenswertes, werdendes Mischwesen.

Solche Organe können immer nur ganz individuell hergestellt werden und wären wohl nur wenigen Patienten in den reichen Ländern zugänglich. Dr. Gerald Neitzke; Medizinethiker
Worüber übrigens noch weniger nachgedacht wird, ist das Verteilungsproblem eventuell in Chimären gezüchteter Organe. Der Gedanke daran ist zwar brillant, geht aber an der sozialen Wirklichkeit realer Gesundheitssysteme vorbei. Denn solche Organe können immer nur ganz individuell hergestellt werden und wären wohl nur wenigen Patienten in den reichen Ländern zugänglich. Da wird neue Ungerechtigkeit geschaffen.

Medscape: Müsste man im Zuge der Diskussion über Chimären nicht auch ganz neu darüber nachdenken, welchen Status eigentlich Tiere für uns haben?

Neitzke: Das ist eine sehr interessante Frage. Derzeit haben wir zusammen mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover ein gemeinsames Forschungsprojekt: ?Sterben wie ein Hund?. Da fragen wir nach dem guten Sterben bei Mensch und Tier und vor allem nach den Wechselwirkungen der Diskurse über gutes Sterben.

Hinsichtlich der Palliativmedizin werden Tieren den Menschen angeglichen (schließlich gibt es auch Tier-Hospize). Aber es existiert auch der Wunsch mancher Menschen, wie ein Tier behandelt zu werden: ?Warum bekommt der Hund die erlösende Spritze aber nicht ich?? Ist diese Abgrenzung ethisch gerechtfertigt? Tatsächlich muss man über den moralischen Status von Tieren neu nachdenken

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Tübingen: Mehr Infektionen durch Modellprojekt?
Daten zum Impfschutz nach 1. Dosis und zur Impf-Sicherheit für Schwangere

Michael van den Heuvel, Sonja Boehm, Dr. Thomas Kron





Am Morgen meldete das RKI 11.907 weitere Infektionen mit SARS-CoV-2. Vor einer Woche waren es 11.437. Die 7-Tage-Inzidenz erhöhte sich leicht auf 169 Fälle pro 100.000 Einwohner. Am Vortag lag der Wert bei 164. Es kam zu 60 weiteren Todesfällen durch COVID-19, verglichen mit 286 vor einer Woche.

Bei einer Pressekonferenz kommentierten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, RKI-Vizepräsident Prof. Dr. Lars Schaade und PEI-Präsident Prof. Dr. Klaus Cichutek die Entwicklung. Schaade erklärte, dass obwohl die Fallzahlen derzeit weniger schnell steigen, sie immer noch zu hoch sind. Er warnte: ?Auch für Jüngere kann das Virus gefährlich sein.?

Zu B.1.617, der Variante, die derzeit in Indien für riesige Probleme sorgt, erklärte er: ?Diese Variante könnte uns vor neue Herausforderungen stellen. Aber die Belege sind noch nicht da.? Cichutek rechnet mit einer niedrigeren Wirksamkeit bereits zugelassener Impfstoffe gegen die neue Variante, stellt aber auch klar: ?Sie wird nicht null sein.?

Optimistische Botschaften kamen dagegen von Spahn. ?Über 18 Prozent der Deutschen sind geimpft, und 7 Prozent haben eine zweite Impfung erhalten?, sagte der Minister. ?Im Verlauf des Junis werden wir die Impfpriorisierung aufheben können.? Dies schließt er aus den aktuellen Lieferprognosen für Corona-Impfstoffe. Bald könne jeder 3. Deutsche geimpft sein. Doch die 3. Welle lasse sich nicht wegtesten und man könne auch nicht gegen sie animpfen, gab der Minister zu bedenken. Er verwies weiter auf den ?Bundeslockdown?, Abstandsregeln und auf Maskenpflicht.

Mehr Infektionen durch das Corona-Modellprojekt in Tübingen?
Ausnahmen wie das bundesweit beachtete Tübinger Corona-Modellprojekt, es wurde mittlerweile gestoppt, sind umstritten. Auch Tübinger Wissenschaftler haben jetzt aufgrund von Analysen ihre Bedenken geäußert.

Zum Vergleich zogen sie Regionen mit ähnlicher Bevölkerungsdichte, ähnlichem Durchschnittsalter und vergleichbar vielen Arztpraxen heran. Ihre Wahl fiel auf die Städte Heidelberg und Freiburg im Breisgau sowie die Landkreise Enzkreis und Heilbronn. Anhand der Daten simulierten sie, welche Infektionszahlen Tübingen ohne das Modellprojekt mit seinen Lockerungen gehabt hätte.

?Dabei beobachten wir ab Ende März eine deutliche Zunahme der Infektionszahlen in Tübingen gegenüber denen der Kontrollgruppe?, sagt Prof. Dr. Klaus Wälde von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Den größten Unterschied fand er Anfang April. ?Dann lag die 7-Tage-Inzidenz in Tübingen bei 144, während sie für die Kontrollgruppe bei 100 liegt?, sagt Wälde.

Dass sich die Unterschiede bald darauf verringerten, erklärt sich der Forscher mit 2 Änderungen im Projekt. Ab 1. April konnte die Außengastronomie nicht mehr am Modellprojekt teilnehmen ? und es wurden keine weiteren Partner aus dem Landkreis aufgenommen. Spielen vielleicht auch Massentests eine Rolle? ?Unsere Rechnungen zeigen, dass die Zunahme bei der Inzidenz durch das vermehrte Testen zu einem nicht unbeträchtlichen Teil, aber nicht vollständig erklärt werden kann?, kommentiert Wälde.

Lockerungen für Geimpfte in Sicht?
Das Tübinger Modellprojekt ist seit dem ?Bundeslockdown? ohnehin Geschichte. Bürger können laut Medienberichten jedoch mit Erleichterungen rechnen, falls sie geimpft worden sind oder falls sie eine SARS-CoV-2-Infektion überstanden haben.

Das Bundesjustizministerium will laut Bild-Zeitung am heutigen Montag bei der Ministerpräsidentenkonferenz einen Entwurf vorlegen. Demnach brauchen Geimpfte keine Kontaktbeschränkungen mehr einzuhalten. Sie können auch Geschäfte besuchen und körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nehmen, ohne Schnelltests vorzuweisen. Ähnliche Rahmenbedingungen sollen für COVID-19-Patienten bis zu 6 Monate nach deren Genesung gelten. Zuvor hatte sich Spahn gegen Sonderrechte ausgesprochen.

Grundrechte seien keine Privilegien, erklärte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht im Vorfeld. ?Grundrechte stehen mir zu nach der Verfassung, und wenn der Staat eingreift in diese Grundrechte, dann braucht er dafür gute Gründe. Dazu zähle der Schutz von Leib und Leben; aber wenn dieser wegfalle, weil von Geimpften keine Gefahr mehr ausgehe, dann habe der Staat keinen Grund mehr.

EMA: Nutzen und Risiken des AstraZeneca-Vakzins
Impfungen gegen SARS-CoV-2 bleiben auch aus anderen Gründen ein Politikum, nachdem Bayern, Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern beschlossen haben, das AstraZeneca-Vakzin auf freiwilliger Basis auch an Menschen unter 60 Jahren zu verabreichen.

Um Mitgliedsstaaten bei solchen Entscheidungen zu unterstützen, hat die Europäische Arzneimittelagentur EMA alle verfügbaren Daten ausgewertet. ?Untersucht wurde, inwiefern Vaxzevria® in Abhängigkeit von Alter und Infektionsrate in der Lage ist, Hospitalisierungen, Intensivaufnahmen und Todesfälle durch COVID-19 zu verhindern?, sagte Peter Arlett bei einer Online-Pressekonferenz. Er ist Vorsitzender der EMA Data Analytics and Methods Task Force. ?Eine Differenzierung nach Geschlecht ist jedoch aufgrund mangelnder Daten momentan nicht möglich.?

Dazu 2 Zahlen aus dem März 2021 ? analysiert bei einer hohen Infektionsrate von 886 Fällen pro 100.000 Einwohner:

In der Gruppe über 80 konnten allein durch die 1. Impfung pro 100.000 Personen 1.239 Hospitalisierungen verhindert werden. Rein rechnerisch gab es dabei 0,4 Thrombosen.

Bei 30- bis 39-Jährigen wurden pro 100.000 Impfungen 81 Hospitalisierungen vermieden ? bei 1,9 Thrombosen.

EMA-Deputy Executive Director Noël Wathion kommentierte: ?Der Gesamtnutzen von Vaxzevria® erhöht sich mit dem Alter und der Infektionsrate vor Ort.? An dem insgesamt positiven Risiko-Nutzen-Verhältnis für alle Altersgruppen habe diese Analyse nichts geändert. Impfwillige sollten zwischen 4 und 12 Wochen nach der ersten Dosis gemäß den Produktinformationen weiterhin eine 2. Dosis Vaxzevria® verabreicht bekommen.

EU-weit mehr Impfstoffe herstellen
Auch mit Fragen zur Produktionskapazität hat sich die EMA befasst. Sie gab grünes Licht, um die Chargengröße am Pfizer-Standort in Puurs, Belgien, zu erhöhen und rechnet jetzt mit ?erheblichen Auswirkungen? auf die europaweite Verfügbarkeit von Comirnaty®.

Außerdem hat die EMA eine neue Abfülllinie am Moderna-Produktionsstandort in Rovi, Spanien, genehmigt. Sie soll mehr Kapazitäten zur Abfüllung der Fertigprodukte schaffen ? zusammen mit dem Produktionsstandort für Wirkstoffe bei Lonza im schweizerischen Visp.

AstraZeneca- und Pfizer-BioNTech-Vakzin: Hoher Schutz bereits nach 1 Dosis
Welchen Impfstoff Bürger bekommen, scheint unter dem Blickwinkel der Wirksamkeit unerheblich zu sein. Das geht aus der COVID-19-Infektionsstudie, einer Partnerschaft zwischen der Oxford University, dem Office of National Statistics (ONS) und dem Department for Health and Social Care (DHSC) hervor. Wissenschaftler haben Effekte verschiedener Vakzine bei Personen ab 16 Jahren untersucht; bislang liegen nur 2 Preprints vor.

Die Autoren analysierten 1.610.562 Testergebnisse von Nasen- und Rachenabstrichen, die von 373.402 Studienteilnehmern zwischen dem 1. Dezember 2020 und dem 3. April 2021 entnommen worden waren. 21 Tage nach einer Einzeldosis des AstraZeneca- oder Pfizer-BioNTech-Vakzins ? ohne 2. Dosis ? fanden sie in beiden Fällen folgende Ergebnisse:

Die Rate an COVID-19-Infektionen ? unabhängig von deren Art ? verringerte sich um 65%

Bei symptomatischen Infektionen waren es 74% weniger.

Infektionen ohne Symptome waren um 57% gesunken.

Der Rückgang der Infektionen generell und der symptomatischen Infektionen war nach einer 2. Dosis sogar noch größer (70% bzw. 90%) und ähnelte den Effekten bei Personen, die sich zuvor auf natürlichem Wege mit COVID-19 infiziert hatten. Beide Impfstoffe waren gegen Varianten wirksam, die ähnliche Muster wie B.1.1.7 aufwiesen.

Es gab keine Hinweise darauf, dass sich Impfstoffe von Oxford-AstraZeneca und Pfizer-BioNTech in ihrer Fähigkeit, die Infektionsraten zu verringern, unterschieden, obwohl sie zu einer leicht unterschiedlichen Immunantwort führten. Alle Personen zeigten zumindest eine gewisse Reaktion auf beide Impfstoffe nach der 1. Dosis. Ein kleiner Anteil (ca. 5%) sprach nur schwach an ? ?es wird wichtig sein, deren Reaktion auf eine zweite Impfung zu überwachen?, so die Autoren.

Sicherheit des Impfstoffs in der Schwangerschaft
Spezielle Personengruppen sind bei Vakzinen ebenfalls Thema der Forschung. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass COVID-19-Vakzine im 3. Trimenon der Schwangerschaft sicher sind.

Forscher hatten Daten des V-safe Pregnancy Registry and Surveillance System und des Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) analysiert.

V-safe ist ein Smartphone-basiertes Impfüberwachungssystem der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mit freiwilliger Registrierung. Links zu Umfragen zur Beurteilung des Gesundheitszustands wurden per SMS gesendet, und die Nachverfolgung soll bis ein Jahr nach der letzten Impfstoffdosis dauern. Angaben zur Schwangerschaft sind auch möglich.

VAERS ist ein passives Überwachungssystem, das 1990 eingeführt wurde. Ärzte müssen unerwünschte Ereignisse nach der Impfung und schwangerschaftsbedingte Komplikationen über dieses Tool melden.

Das Ergebnis der Auswertung: Lokale und systemische Ereignisse nach der Impfung scheinen bei schwangeren und nicht schwangeren Teilnehmerinnen der Befragung ähnlich oft aufzutreten. Die Rate an Spontanaborten betrug 12,6% bei den Teilnehmerinnen des V-safe-Schwangerschaftsregisters, wobei die meisten Aborte bis zur 13. Schwangerschaftswoche auftraten. Vergleichsdaten aus öffentlichen Registern ergeben stark schwankende

Raten zwischen 10% und 26%. Die Autoren finden keine Hinweise auf erhöhte Werte, wobei sie auf Unsicherheiten durch das Design hinweisen. Von den Schwangeren mit einer Lebendgeburt erhielten 98% ihre 1. Impfstoffdosis im 3. Trimenon.

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Samstag, 24. April 2021
Arrivederci, Milva!

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Der Völkermord an den Armeniern
Biden erkennt an, dass es sich um einen solchen gehandelt hat. Es ist jetzt spannend zu sehen, wie die Türkei darauf reagiert.

https://www.dw.com/de/der-v%C3%B6lkermord-an-den-armeniern/a-57285872

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Von einer, die ausstieg bei den Verschwörologen
https://www.gmx.net/magazine/panorama/ex-verschwoerungstheoretikerin-freunde-verloren-35701920

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Freitag, 23. April 2021
Der Proxima-Centauri-Incident
Frau Manhartsberg äußerte, Sie würde hier gerne mal eine Verschwörungstheorie mit Außerirdischen lesen. Kann ich ihr bieten. In den letzten Jahren hatten wir zwei bemerkenswerte astronomische Ereignisse. Zum einen gab es auf Proxima Centauri, dem nächsten Stern, einen coronaren Ausbruch von verheerender Kraft.

https://www.scinexx.de/news/kosmos/rekordausbruch-von-proxima-centauri/


Und zum Anderen ist da Oumuamua: https://de.euronews.com/2018/11/07/das-ratsel-um-oumuamua-asteroid-konnte-au-erirdisches-raumschiff-sein


So, jetzt kommts: Die Cels auf dem zweiten Planeten von Proxima Centauri gehören zu den Völkern, die auf die von den Alabrickern ausgesetzten mutierten Menschen zurückgehen. Nachdem ihre Welt unbewohnbar geworden ist, was sie natürlich kommen sahen, sind sie auf der Suche nach einer neuen Heimat. Kundschafter sind in unserem Sonnensystem längst aktiv, abgesehen davon, dass es eine Kolonie auf den Trabanten (soll man hier Planeten oder Monde sagen?) von Hades gibt, dem "Todesstern". Hades umkreist die Sonne etwa in 10 Lichtstunden Entfernung und ist ein Brauner Zwerg, d.h. ein Kleinststern, in dem kein permanentes Fusionsfeuer gezündet hat, aber pulsierende Fusionsprozesse stattfinden. Im Ergebnis sendet Hades kein sichtbares Licht aus, strahlt aber sehr stark im Infratrotbereich. Stark genug, um auf seinen Trabanten Temperaturen zu erzeugen die Leben ermöglichen, auch wenn es dort grottenfinster ist. Entsprechend haben die dortigen Cels, im Gegensatz zu ihren sehr menschlich wirkenden Verwandten von Proxima Centauri, eine umweltangepasste Körperlichkeit ausgebildet: Zwergwuchs, übergroße fast eulenartige Augen, bleiche Haut irgendwo zwischen Grottenolm und Gollum. Mit ihren diskusförmigen Raumschiffen, den Celtassen, erkunden sie heimlich, still und leise unser Sonnensystem, seit sie nach den Atomexplosionen der Vierziger Jahre auf die Erde aufmerksam wurden.

Die langgestreckten, riesigen Raumschiffe von Proxima Centauri, die Celzigarren, sind hingegen geeignet, Tausende Individuen zu transportieren, denen die langsameren Asteroidenarchen mit jeweils Hunderttausenden Leuten folgen werden. Sie alle sind auf der Suche nach einer neuen Heimat. Die Frage ist, ob sie die paar Lichtwochen ins Alpha-Centauri-System oder die etwas über 4 Lichtjahre ins Solsystem auf sich nehmen wollen, in einem Fall die Konfrontation mit den technologisch und militärisch weit überlegenen Alphanern oder im anderen Fall mit den Erdmenschen, die im Vergleich etwa auf dem Stand stehen wie die Kariben gegenüber den Konquistadoren.

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Donnerstag, 22. April 2021
Kritik an 7-Tage-Inzidenz als einzigem Orientierungspunkt
Einige Wissenschaftler kritisieren am "Notbremse"-Programm, dass sich die im Infektionsschutzgesetz verankerten Maßnahmen bislang ausschließlich an der 7-Tages-Inzidenz orientieren. Die Inzidenz der Neu-Infektionen sei nämlich dabei, sich ?zunehmend von der Krankheitsaktivität zu entkoppeln?, argumentierte Prof. Dr. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig, bei einem Briefing des Science Media Center Germany.

Gründe dafür seien z.B. die steigenden Testzahlen, aber auch die zunehmenden Infektionszahlen in Bevölkerungsschichten, die weniger ernst erkranken, etwa bei Schülern und Jugendlichen. Auch die steigenden Impfzahlen tragen nach seiner Aussage dazu bei, die Krankheitslast insgesamt zu senken. Die Aussagekraft der Inzidenz sei aber vor allem stark gekoppelt an die aktuellen Teststrategien in den Regionen und bildeten so die relevante Infektionslage nicht sinnvoll ab.

Ein Gegenvorschlag für einen nach Ansicht vieler Experten besser geeigneten Parameter ist die Anzahl der täglichen Neuaufnahmen auf den Intensivstationen: Die COVID-19 Data Analysis Group (CODAG) der LMU München hat nun ein eigenes Schätzverfahren für einen neuen Schwellenwert präsentiert, der aus regionalen Neuaufnahmen auf Intensivstationen errechnet wird. Danach würden etwa 5 Hospitalisierungen pro Woche pro 100.000 Einwohner einer derzeitigen Inzidenz bei den Neu-Infektionen von 100 entsprechen.

Legt man diesen neuen Schwellenwert an, zeigt sich laut Hauptautor Prof. Dr. Helmut Küchenhoff, Institut für Statistik, Leiter des Statistischen Beratungslabors, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), München, dass aktuell bereits zahlreiche Bundesländer bzw. Regionen den Grenzwert überschreiten, etwa Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Berlin und Brandenburg, Sachsen und Thüringen. In anderen Regionen liegt man noch darunter.

Pflegepersonal mit ?unglaublich hoher Belastung?
Auch wenn es aktuelle nach einer Stagnation der Infektionszahlen aussieht, laufen die Intensivstationen in Deutschland weiter voll, hieß es beim Presse-Briefing: Weder für Ärzte und Ärztinnen noch Pflegekräfte sei eine Entlastung in Sicht. Prof. Dr. Uta Gaidys, Pflegewissenschaftlerin und Leiterin des Departments Pflege und Management an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), stellte Umfrage-Ergebnisse unter dem Pflegepersonal während der 3. Welle vor.


Diese zeige ?nach wie vor eine unglaublich hohe Belastung?. 80% der Befragten sagten, die Belastung sei gestiegen ? und 84% sagten, die resultiere bereits in Einbußen in der pflegerischen Versorgungsqualität. Auch der Intensivmediziner Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Klinikum Köln-Merheim, Medizinisch-Wissenschaftlicher Leiter des DIVI Intensivregisters, bestätigte: ?Was uns im Moment am meisten beunruhigt ist die enorme Belastung des Personals ? auch psychisch durch die vielen Todesfälle.?

Aus der Klinik entlassen, heißt nicht gesund: viele Wiederaufnahmen
Derzeit meldeten nur noch rund ein Drittel der deutschen Intensivstationen, dass sie noch weitere Patienten aufnehmen könnten. Rund 650 der etwa 1.300 Intensivstationen könnten wegen des Personals keine zusätzlichen Intensiv-Patienten mehr versorgen ? und viele der Kliniken hätten bereits den Regelbetrieb eingeschränkt. Dies sei auch dem Umstand geschuldet, dass beatmete Patienten ? sowohl invasiv beatmete, als auch solche, die eine Maskenatmung erhalten ? besonders betreuungsintensiv seien.

Derzeit werden laut Karagiannidis rund 20% der wegen COVID-19 in die Kliniken eingelieferten Patienten intensivpflichtig. Hier mache sich auch die erhöhte Krankheitsschwere der britischen b.1.1.7-Variante bemerkbar. Der Intensivmediziner machte auch darauf aufmerksam, dass rund ein Viertel der Patienten, die nach einer COVID-19-Infektion die Klinik verlassen, nicht wirklich gesund sind und innerhalb der folgenden 6 Monate erneut stationär aufgenommen werden müssen. Auch wegen dieser bislang noch gar nicht diskutierten Langzeitfolgen, sei es wichtig, jede zusätzliche Infektion so weit möglich zu vermeiden.

Nochmals Appell an Politiker
Der DIVI-Präsident, Prof. Dr. Gernot Marx, vom Universitätsklinikum Aachen, berichtet in seinem Tages-Update, dass die Lage auf den Intensivstationen in Deutschland nach wie vor angespannt ist. Knapp 5.000 COVID-19-Patienten würden dort derzeit behandelt. Das DIVI-Register gibt es jetzt seit einem Jahr. Im Unterschied zur 1. und 2. Welle handle es sich derzeit bei den Neuaufnahmen oft um junge Patienten in den 30ern und 40ern, berichtet er und appelliert nochmals an die Politiker, morgen die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes zu beschließen. ?Wir brauchen dringend Ihre Unterstützung, damit das Gesundheitssystem nicht weiter überlastet wird.?

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Wenn sich die Weisen von Zion mit den Bilderbergern in Zürich treffen
Ein Rundumschlag zum Thema "Great Reset":

https://www.rnd.de/politik/great-reset-was-die-verschworungserzahlung-so-gefahrlich-macht-VQ44NE735VF7DPGUPGS7JIOIDY.html

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PRO ASYL zum Ende der Aufnahmeaktion aus Griechenland: ?Verzweifelte bleiben zurück, griechische Inseln werden zu Zonen der Perspektivlosigkeit?
Heute landet nach dem Willen des Bundesinnenministeriums (BMI) der letzte Flieger mit aus Griechenland evakuierten Schutzsuchenden vermutlich in Hannover. Zum Ende der deutschen Aufnahmeaktion von Flüchtlingen aus Griechenland nach dem Brand des Lagers in Moria fordert PRO ASYL ein neues Programm. Die Aktion hat auf den Inseln zunächst für Hoffnung und dann zu großen Enttäuschungen geführt. ?Diesen Prozess zu beenden, ist verantwortungslos gegenüber allen, die auf den Inseln zurückgelassen werden, ohne Perspektive auf Schutz und Sicherheit?, sagte PRO ASYL-Geschäftsführer Günter Burkhardt. ?Weder das Dauerfesthalten auf griechischen Inseln noch Abschiebungen zurück in die Türkei sind eine menschenrechtskonforme Lösung. Die griechischen Inseln werden zu Zonen der Perspektivlosigkeit. Weitere Aufnahmeaktionen von Bund und Ländern, aber auch von anderen EU-Staaten, müssen folgen.?

PRO ASYL fordert, dass die Bundesregierung die Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland verstärkt fortsetzt: Das Programm muss erweitert werden und sollte nicht nur die anerkannten Flüchtlinge, sondern alle Angekommenen umfassen ? vor allem die auf den griechischen Inseln im rechtlichen Limbo Festsitzenden.
Einige tausend Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisenregionen überwiegend aus Afghanistan und Syrien sind in Griechenland gestrandet. Sie sollen nach dem EU-Türkei-Deal in die Türkei abgeschoben werden, ohne inhaltliche Prüfung der Schutzbedürftigkeit. Die Türkei ist aber nicht sicher. Die Türkei bietet Schutzsuchenden kein Asyl. Insbesondere afghanische Männer stehen in der Türkei vor dem Nichts. Sie sind in die Illegalität gedrängt und von Abschiebungen bedroht. Afghanische Flüchtlinge sind auch eine der größten Flüchtlingsgruppen in Griechenland, die von Zurückweisungen in die Türkei bedroht ist. Zunehmend macht sich Verzweiflung breit.

Die Corona-Pandemie hat ihre Situation völlig in den Hintergrund gedrängt. Deutschland ist wie andere EU-Länder mit der Corona-Pandemie beschäftigt und beachtet die Zustände an der europäischen Außengrenze überhaupt nicht mehr: ?Das Konzept des Wegsperrens auf den griechischen Inseln ist außerhalb des Radarschirms der deutschen Politik. Die Welle der Empörung über die menschenunwürdigen Zustände und den rechtswidrigen Umgang mit Schutzsuchenden an der EU-Grenze ist in der Politik abgeebbt?, kritisierte Burkhardt.

Nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria hatte sich die Bundesregierung im September 2020 darauf verständigt, mehr Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen. Union und SPD hatten vereinbart, dass weitere 1553 Menschen aus mehr als 400 Familien auf den griechischen Inseln Schutz in Deutschland finden sollten. Die SPD hatte vergebens eine höhere Zahl gefordert, zahlreiche Kommunen hatten ihre Bereitschaft zur Aufnahme erklärt.

Die permanente Verletzung der Menschenrechte von Schutzsuchenden in Griechenland darf durch Deutschland und andere EU-Staaten nicht weiter toleriert werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese Verelendung herbeigeführt wurde, um Schutzsuchende von der Flucht nach Europa abzuhalten. PRO ASYL hat jüngst einen aktualisierten Bericht zur Situation von in Griechenland anerkannten Schutzsuchenden veröffentlicht.

Am 19.4.2021 hat der 10. Senat des Oberlandesgerichts Niedersachen in Lüneburg entschieden, dass Flüchtlinge, die in Griechenland bereits internationalen Schutz erhalten haben, nicht dorthin abgeschoben werden dürfen. Das Urteil aus Lüneburg steht in einer Reihe von positiven Gerichtsentscheidungen, die die Verelendung und Gefährdung von Flüchtlingen in Griechenland adressieren. Im Januar hat das OVG des Landes Nordrhein-Westfalen Abschiebungen anerkannter Flüchtlinge nach Griechenland gestoppt. Diese Gerichtsentscheidungen fußen zum Teil auch auf den Recherchen von PRO ASYL und seiner Partnerorganisation Refugee Support Aegean.




PRO ASYL steht Ihnen für Rückfragen und weitere Informationen gern zur Verfügung:

069 / 24 23 14 30 I presse@proasyl.de I www.proasyl.de

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Mittwoch, 21. April 2021
Fehlende Begründungen, viel zu kurze Stellungnahmefristen: Datenschutzbeauftragter kritisiert Corona-Gesetzgebung
Presseagentur Gesundheit (pag)



In seinem aktuellen Tätigkeitsbericht wirft der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Prof. Dr. Ulrich Kelber, der Bundesregierung Versäumnisse in der Pandemie-Gesetzgebung vor. Er erneuert zudem seine Kritik an der elektronischen Patientenakte (ePA).

Fehlende Begründungen, unzureichende Güter-Abwägungen
?Wir werden in ein paar Monaten wahrscheinlich viel einander verzeihen müssen?, ahnte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schon im April 2020. Das gilt auch mit Blick auf den Datenschutz. Fehlende Begründungen, unzureichende Güter-Abwägungen und dazu noch viel zu kurze Stellungnahmefristen: So lauten Kelbers Kritikpunkte an der Corona-Gesetzgebung der vergangenen Monate.

Demnach gestand das Gesundheitsministerium seiner Behörde etwa für die Stellungnahme zu den verschiedenen Bevölkerungsschutzgesetzen nur wenige Stunden bis 2 Tage zu. Und auch bei anderen, nicht Corona-bezogenen Gesetzen seien vorgesehene Beteiligungsfristen nicht eingehalten worden.

Transparente Begründungen und eine Auseinandersetzung mit den datenschutzrechtlichen Anforderungen wären nötig gewesen, fehlten jedoch immer wieder. Prof. Dr. Ulrich Kelber
Inhaltlich kritisiert Kelber unter anderem die Art und Weise der Ausweitung von Meldepflichten für Krankheiten, die in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung eingriffen: ?Transparente Begründungen und eine Auseinandersetzung mit den datenschutzrechtlichen Anforderungen wären nötig gewesen, fehlten jedoch immer wieder.?

Immerhin sei die zunächst im geänderten Infektionsschutzgesetz unzureichend begründete Meldepflicht der Negativ-Getesteten vernünftigerweise in der dritten Änderung wieder gestrichen worden, bevor mit ihrer Umsetzung begonnen wurde, so Kelber.

Daneben kollidierten die Gesetze an verschiedenen Stellen mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). So verstoßen etwa die in der ersten Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorgesehenen Abfragen beim Fluggastdaten-Informationssystem gegen die EU-Richtlinie über PNR-Daten (Fluggastdatensätze).

ePA nicht DSGVO-konform
Nicht DSGVO-konform ? das trifft laut Kelber auch auf die ePA zu. Der Datenschutzbeauftragte bemängelt vor allem, dass Versicherte ihre Daten im ersten Jahr nur nach dem ?Alles-oder-Nichts-Prinzip? freigeben könnten. Zudem beklagt Kelber eine ?Zweiklassengesellschaft bei der ePA?, weil Menschen ohne eigenes Endgerät in Teilen von der Nutzung ausgeschlossen seien.


Etwas positiver fällt dagegen das Fazit zur Corona-Warn-App aus. Mit ihr sei der Regierung ?eine grundsätzlich datenschutzfreundliche Umsetzung des dezentralen Contact-Tracing-Ansatzes gelungen?. Auch hier wäre eine frühzeitigere Einbindung des Datenschutzbeauftragten jedoch angezeigt gewesen, heißt es im Bericht mit Blick auf bestimmte Funktionserweiterungen in der App.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.

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Legal-Talk: So kommen Sie an Ihr Corona-Ausgleichsgeld
? Tipps zu Schutzschirm, Steuern, Videosprechstunde und Krediten
Prof. Dr. Thomas Schlegel, Medscape

Der Corona-Schutzschirm wurde für Ärzte nun verlängert. Prof. Dr. Thomas Schlegel erklärt die neuen Sonderregelungen und gibt Tipps zu Steuern, AUs, Videosprechstunde und Liquiditätsproblemen.

Transkript des Videos von Prof. Dr. Thomas Schlegel, Frankfurt

Liebe Medscape-Freunde,

heute ein Update zu wirtschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen.

1: Sonderregelungen verlängert

Anfang April ist eine neue Sonderregelung bezüglich der Pandemie-Regelungen für Ärzte in Kraft getreten, darüber möchte ich Ihnen heute berichten.

Der Schutzschirm, den es letztes Jahr beim ersten Lockdown in der ersten Pandemiewelle gab, ist damit in gewisser Weise verlängert worden.

Deshalb ist es wichtig, dazu die wichtigsten Regelungen zu kennen, weil sie Fragen aus der Praxis und in der Praxis beantworten, die v.a. den Umgang mit wirtschaftlichen Einbußen betreffen.


Letztes Jahr gab es entsprechende klare Regelungen für entsprechende Umsatzrückgänge ( Medscape berichtete ), also harte Regelungen dazu, in welchem Umfang der Umsatz einer Praxis zurückgegangen sein muss, damit Ausgleichszahlungen erfolgen.

Das wurde jetzt etwas anders gestaltet. Es gibt zwar weiterhin Ausgleichszahlungen für entsprechende Umsatzeinbußen, aber die sind nicht mehr mit harten Voraussetzungen unterlegt, sondern müssen dann von den jeweiligen KVen mit den Krankenkassen regional zusammen im Rahmen des Honorarverteilungsmaßstabs geregelt werden.

Wenn also ein Bedarf gesehen wird, dass hier bestimmte Fachgruppen, und das ist ja immer das Problem, dass die Fachgruppen immer unterschiedlich betroffen sind, Umsatzeinbußen haben, dann werden auf regionaler Basis die Honorarverteilungsmaßstäbe entsprechend angepasst, damit entsprechende Ausgleichszahlungen durchgeführt werden können.

Dies betrifft auch extrabudgetäre Leistungen, z.B. wenn Sie im Bereich ambulantes Operieren oder Operationen, die am Ende über die KV abgerechnet werden, extrabudgetäre Leistungen erbringen und Umsatzeinbußen haben, weil sie aufgrund der COVID-19-Situation nicht die OP-Kapazitäten bereitgestellt bekommen, die notwendig sind.

Tipp: Sie sollten regional prüfen, ob und wie Sie da betroffen sind.

2: AU-Bescheinigungen, Videosprechstunde, Folgeverordnungen

AU-Bescheinigungen können weiterhin per Telefon für bis zu 7 Tage ausgestellt werden

Es gibt eine ganze Reihe von weiteren Ziffern zur telefonischen Konsultation, um den Patienten die Möglichkeit zu geben, nicht in die Praxis zu kommen. Damit kann dann trotzdem beraten werden.

Damit einher geht das Thema der Video-Sprechstunden. Die waren bisher von den Fallzahlen und vom Leistungsumfang entsprechend limitiert. Das ist jetzt weggefallen. Sie sind nun unbegrenzt und unlimitiert möglich. Das betrifft sowohl Psychotherapeuten als auch Ärztinnen und Ärzte.


Tipp: Auch Folgeverordnungen dürfen nach telefonischer Anamnese durchgeführt werden, so dass auch hier eine persönliche Vorstellung entfällt, was mit den Telekonsultationen im Einklang steht.

3: Unterstützung bei Liquiditätsengpässen

Darüber hinaus erreichen uns viele Fragestellungen, wie es denn z.B. bei Liquiditätsengpässen aussieht. Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es hier?

Wirtschaftliche Hilfen stehen z. B. über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung. Das geht immer über die Hausbank. Bis zum 30. Juni 2021 können dort noch entsprechende Anträge gestellt werden.

Man kann dort sehr günstige Kredite beantragen. Das sind keine Investitionskredite, sondern Betriebsmittel-Kredite, die normalerweise viel teurer sind. Möglicherweise hat die Hausbank keine richtige Lust darauf, weil sie daran nichts verdient. Im Zweifel beharren Sie darauf.


Voraussetzung für eine solche Förderung ist, dass die Umsätze bzw. die Gewinne in einem bestimmten Zeitraum der letzten 3 Jahre deutlich zurückgegangen sind.

Es gibt auch entsprechende Überbrückungshilfen, die für alle Branchen gelten. Unter Überbrückungshilfe III finden Sie einige Hinweise. Überall, wo nachgewiesene Umsatzeinbrüche von mindestens 30% entstanden sind, gibt es zusätzliche Möglichkeiten, um betriebsbedingte Kosten schultern zu können. Dafür gibt es entsprechende Zuschüsse und Förderungen.

Tipp: Wenn Ihre Umsätze in einem entsprechenden Zeitraum um mehr als 30% zurückgegangen sind, kann man dort Anträge stellen, um wenigstens die laufenden Kosten weiterhin bezahlen zu können.

4: Steuererleichterungen

Auch Steuererleichterungen sind verlängert worden. Gerade Selbstständige sind sehr stark davon betroffen, dass sie nicht nur eine Einkommensteuer zu entrichten haben, sondern auch entsprechende quartalsweise Vorauszahlungen leisten müssen.

Diese Vorauszahlungen kann man einvernehmlich mit dem Finanzamt herabsetzen. Das Finanzamt hat einen Ermessensspielraum.

Tipp: Man kann also die Vorauszahlungen zur Einkommensteuer und eventuell auch der Gewerbesteuer zusammen mit dem Steuerberater mit dem Finanzamt verhandeln. Das ist natürlich nur eine Art Stundung. Wenn es aber dazu dient, Liquidität zu schonen und zu sparen, kann ich das sehr empfehlen.

Das gilt auch für die Stundung von Steuerschulden. Auch dies kann man mit dem Finanzamt verhandeln. Gleiches gilt auch für die Umsatzsteuer und jegliche Art von anderen Steuerschulden.

Allerdings trifft dies nicht für die Lohnsteuer zu, die für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezahlt wird.

Es gibt eine ganze Reihe von vernünftigen Erleichterungen und Unterstützungen, um die Wirtschaftlichkeit Ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Man hat damit auf der Erlösseite (siehe KBV-Maßnahmen) und auf der Kostenseite eine Reihe von Möglichkeiten, um Zuschüsse bzw. Stundungen zu erhalten.

Wir halten Sie hier weiter auf dem Laufenden, bleiben Sie uns gewogen.

Bis bald, bleiben Sie gesund!

Ihr Thomas Schlegel

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Montag, 19. April 2021
Tote lügen nicht
Gefunden ein Blog nebenan:

https://zahlwort.blogger.de/stories/2805245

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Bis zu 8-fach höhere Mortalität: SARS-CoV-2 gefährdet chirurgische Patienten ? Fachgesellschaft spricht mit der STIKO
Dr. Klaus Fleck



Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh) plädiert dafür, Patienten im Vorfeld größerer elektiver OPs mit Priorität gegen SARS-CoV-2 zu impfen, um postoperative Komplikationen und Todesfälle zu vermeiden. Untermauert wird diese Empfehlung von aktuellen Ergebnissen einer Modellierungsstudie der internationalen COVIDSurg Collaborative, einer weltweiten Forschungskooperation. Ergebnisse stellte DGCh-Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen von der Goethe-Universität Frankfurt am Main anlässlich des 138. Deutschen Chirurgenkongresses vor [1].


Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen

?Zwar handelt es sich bei der aktuellen Analyse von Mortalitätsdaten um eine Beobachtungsstudie mit mathematischer Modellierung und keine prospektiv-randomisierte Untersuchung?, kommentierte Schmitz-Rixen. ?Aufgrund der großen Teilnehmerzahl kann man hier jedoch durchaus von aussagekräftigen und reliablen Daten sprechen.?

Daten von 141.000 Patienten erhoben
An der COVIDSurg Collaborative Studie nehmen bislang 1.667 Kliniken aus 116 Ländern und fast 15.000 Ärzte teil, die anonymisierte Daten zu mehr als 141.000 Patienten lieferten. Das Projekt wurde im vergangenen Jahr von der Universität Birmingham initiiert.

Die wichtigsten Ergebnisse: Perioperativ (kurz vor, während oder kurz nach einem Eingriff) infizierten sich weltweit zwischen 0,6% und 1,6% aller Patienten mit SARS-CoV-2. ?Dies hatte in allen Altersgruppen einen deutlichen Effekt auf das Risiko der Patienten, innerhalb von 30 Tagen nach der Operation insbesondere pulmonale Komplikationen zu entwickeln und zu sterben?, so Schmitz-Rixen.

Das Risiko nahm wie zu erwarten mit steigendem Alter zu. So war die 30-Tage-Mortalität bei über 70-Jährigen mit einer SARS-CoV-2-Infektion um das 7- bis 8-Fache höher als bei Nichtinfizierten der gleichen Altersgruppe. In der Subgruppe mit operierten onkologischen Patienten stieg die Mortalität besonders hoch auf bis zu 18,6%.

?Daten ? insbesondere aus Israel ? haben nun gezeigt, dass die COVID-19-Impfung die postoperativen Mortalitätsraten deutlich senken kann", erklärte Schmitz-Rixen. So reiche in der Gruppe mit 50- bis 69-jährigen zu operierenden onkologischen Patienten rechnerisch bereits die Impfung von 559 Personen aus, um 1 COVID-19-Todesfall zu verhindern.

Bei gesunden Gleichaltrigen werde dieser Effekt erst mit durchschnittlich 13.000 Impfungen erzielt. ?Die präoperative Impfung ist als äußerst effektiv anzusehen und definitiv besser, als die Patienten nur auf SARS-CoV-2 zu testen?, kommentiert der Experte.

Chirurgen fordern höhere Impf-Priorisierung für Patienten
Daraus folgt nach den Worten des DGCh-Vizepräsidenten: ?Nicht nur vor einer Krebsoperation, sondern vor allen größeren und planbaren chirurgischen Eingriffen sollten die Patienten möglichst gegen COVID-19 geimpft und der Eingriff dann soweit im Einzelfall möglich um einige Wochen verschoben werden.? Ideal sei die komplette Impfung, doch auch bereits mit der Erstimpfung sei einiges gewonnen.

Nicht nur vor einer Krebsoperation, sondern vor allen größeren und planbaren chirurgischen Eingriffen sollten die Patienten möglichst gegen COVID-19 geimpft ? werden. Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen
Als Beispiele für nicht-onkologische Operationen nannte Schmitz-Rixen im Gespräch mit Medscape größere Gefäß-OPs, etwa bei einem Bauchaorten-Aneurysma, aber auch die Adipositas-Chirurgie, Endoprothesen, hier vor allen den Prothesenwechsel, die Korrektur großer Bauchwand-Hernien, nicht-onkologische thorakale Eingriffe wie eine Trichterbrust-Korrektur, OPs bei pulmonaler Hypertonie, elektive Herzklappen-OPs oder Darmresektionen bei gutartigen Krankheiten.

Krebspatienten fallen hierzulande in die Priorisierungsgruppe 2. ?Allerdings ist diese Gruppe noch nicht durchgeimpft?, berichtet der DGCh-Vizepräsident. ?Vor allem aber gehören die meisten für größere Eingriffe vorgesehenen chirurgischen Patienten derzeit noch der Priorisierungsgruppe 3 an, deren Impfung aktuell möglicherweise erst für Juni oder Juli erwartet wird.? Es sei daher geboten, diese Personen baldmöglichst höher zu priorisieren, wozu es von Seiten der DGCH bereits Kontakt mit der Ständigen Impfkommission gebe.

Bei positivem Infektionsbefund OPs möglichst verschieben
Auch Patienten, die kurz vor einem größeren chirurgischen Eingriff positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, haben mittelfristig höhere Risiken. So zeigte eine weitere auf COVIDSurg Collaborative Daten beruhende prospektive Studie, dass sich die postoperative Mortalität bei ihnen in den ersten 6 Wochen nach Infektionsdiagnose zunächst auf das 4-Fache, dann noch auf das 3,5-Fache erhöhte und erst ab der 7. Woche wieder auf Normalwerte verringerte.

?Selbst wenn positiv auf SARS-Cov-2 getestete Patienten keine oder nur milde Symptome haben?, so Schmitz-Rixen weiter, ?gilt hier die Empfehlung, größere chirurgische Eingriffe um mindestens 7 Wochen zu verschieben, sofern die individuelle Situation des Patienten dies erlaubt?. Sollten COVID-19-Symptome nach dieser Zeit fortbestehen, sei eine noch längere Verschiebung angeraten.

Klar ist, dass das Aufschieben von Operationen selbst mit Risiken verbunden sein kann. Nach Schätzungen der COVIDSurg Collaborative hatte sich allein während der 1. Welle der Pandemie innerhalb von 12 Wochen ein weltweiter Operationsstau von 28 Millionen Eingriffen gebildet.


In Deutschland habe es 2020 etwa vermehrt Amputationen gegeben, weil Patienten aus Furcht vor Infektionen oder aufgrund fehlender Ressourcen zu spät in die Klinik gekommen seien, so der Experte. ?Auch diese Probleme müssen wir organisatorisch besser in den Griff bekommen.? In Großbritannien etwa würden COVID-19-Patienten in teilweise nur für sie reservierten Krankenhäusern behandelt, um Operationsstaus entgegenzuwirken.

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Montag, 19. April 2021
Step by step
Heute habe ich verhältnismäßig hart trainiert, fast wie früher, 2 Stunden lang. Nur Situps und Crunches habe ich mir gespart wegen der Narbe. Klappte alles ganz gut, nur: Früher habe ich dabei komplett durchgeschwitzt, mir ist der Schweiss sogar in die Augen gelaufen, inzwischen schwitze ich fast gar nicht. Nun hat man mir 6 Lymphknoten und fast alle Speicheldrüsen entfernt. Wirkt sich das auf das Schwitzen aus?

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Freitag, 16. April 2021
Der Journal of Clinical Medicine - Vergleichstest der verschiedenen Covid19-Testverfahren
Verschiedentlich, wie etwa in dem hier rezensierten Buch war davon die Rede, der Drosten-Test hätte in einem Vergleich mit anderen Testverfahren sehr schlecht abgeschnitten und es wäre seine Unbrauchbarkeit nachgewiesen worden. Im Interesse der Transparenz poste ich hier einmal mit minimalen Kürzungen den Wortlaut des betreffenden Reports mit Quellenangabe:


1. Einführung
Ein neues humanes Coronavirus namens schweres akutes Atemwegssyndrom Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) ist im Dezember 2019 in China aufgetaucht [1]. SARS-CoV-2 ist verantwortlich für die Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19), die am 12. März 2020 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) [2] zur Pandemie erklärt wurde. Bis zum 26. Mai 2020 wurden 5.404.512 Fälle gemeldet, darunter 343.514 Todesfälle [3]. Ein zuverlässiger diagnostischer Test ist entscheidend, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu begrenzen, da die Früherkennung neuer Fälle zur Patientenisolierung und Kontaktverfolgung führt. Das erste SARS-CoV-2-Genom wurde am 10. Januar 2020 [4] veröffentlicht und ermöglichte die schnelle Entwicklung eines Echtzeit-Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktions-Assays (RT-PCR) der Charité [5,6]. Dieser Test war der erste, der von der WHO [7] versandt wurde und wurde weithin in klinischen Virologielaboratorien weltweit umgesetzt [8]. Seitdem hat die WHO [9] andere Ansätze veröffentlicht, die von Referenzlaboratorien entwickelt wurden, darunter HKU (Hongkong) [10,11], China CDC (China) [12], US CDC (USA) [13], und Institut Pasteur, Paris (Frankreich) [14]. Diese Assays umfassten mehrere RT-PCRs, die auf zwei oder drei verschiedene SARS-CoV-2-Genregionen abzielten, darunter RdRp (RNA-abhängige RNA-Polymerase), N (Nukleocapsid-Protein), E (Umschlagprotein), ORF1ab nsp10 (nicht-strukturelles Protein 10) und ORF1b nsp14 (nicht-strukturelles Protein 14). In der vorliegenden Studie wollten wir die Empfindlichkeit und Spezifität dieser verschiedenen RT-PCR-Assays vergleichen. Insgesamt schnitten die verschiedenen RT-PCR-Assays für die SARS-CoV-2-Erkennung gut ab und waren alle spezifisch, mit Ausnahme von N Charité, (Deutschland) und N2 US CDC (USA) Assays. RdRp Institut Pasteur (IP2, IP4), N China CDC und N1 US CDC wurden als die empfindlichsten Assays gefunden.
Gehe zu:
2. Materialien und Methoden
2.1. Studiendesign
Zur Beurteilung der Empfindlichkeit wurden verschiedene RNA-Konzentrationen von SARS-CoV-2-Zellkulturüberstand sowie klinischen Proben mit unterschiedlichen Viruslasten(n = 4) mit allen RT-PCR-Assays getestet. Für die drei empfindlichsten Assays wurde die Nachweisgrenze (LoD) ermittelt und zusätzliche klinische Proben (n = 16) mit niedrigen Virusbelastungen getestet. Zur Beurteilung der Spezifität wurden klinische Proben, die für SARS-CoV-2 (n = 50) negativ waren, mit allen RT-PCR-Assays getestet. Alle klinischen Proben (nasopharyngeale Aspirate) wurden vom Hospices Civils de Lyon ? Universitätskrankenhaus, Frankreich, zur Verfügung gestellt und vor der Extraktion bei 80 °C eingefroren.
2.2. Empfindlichkeit
Die Empfindlichkeit für jeden RT-PCR-Assay wurde zuerst mit zehnfachen seriellen Verdünnungen von 10Nr. 3 bis 10Nr. 9 SARS-CoV-2 Zellkulturüberstande (eine Replikation für 10Nr. 3 und 10Nr. 4, drei Replikationen für 10Nr. 5 und 10Nr. 6und fünf Repliken für 10Nr. 7 bis 10Nr. 9). Vier positive klinische Proben wurden dann mit allen RT-PCR-Assays getestet, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Für die drei empfindlichsten Assays schätzten wir die LoD anhand einer Probitanalyse, indem wir fünf zusätzliche Repliken jeder Verdünnung der Zellkulturüberstandstoffe einbauten. Die Probitanalyse besteht darin, die Beziehung zwischen der Wahrscheinlichkeit der Detektion und der Konzentration mithilfe einer kumulativen Wahrscheinlichkeitskurve zu beschreiben. Für jede Verdünnung wird das Verhältnis (trefferrate) als Anzahl der Replikationen mit einem erkannten Ergebnis pro Gesamtzahl der getesteten Replikationen berechnet. Diese Trefferraten werden mathematisch in kumulative Normalwahrscheinlichkeitseinheiten (Probits) umgerechnet und mit einem Regressionsmodell im Vergleich zu ihren jeweiligen Konzentrationen angepasst. Die LoD ist definiert als die niedrigste Menge an viralem Genom, die mit einer Trefferrate von 95% nachgewiesen werden kann. Bei diesen drei empfindlichsten Assays wurden die mit der Probitanalyse erzielten Ergebnisse durch zusätzliche Tests von sechzehn klinischen Proben mit geringer Viruskonzentration bestätigt.
2.3. Spezifität
Die Spezifität für jeden RT-PCR-Test wurde anhand klinischer Proben (n = 50) bewertet, die negativ auf SARS-CoV-2 einschließlich klinischer Proben (n = 30), die positiv auf andere Atemwegsviren getestet wurden: humane Coronaviren 229E, OC43, HKU1 und NL63, humane Influenza-A- und B-Viren, Rhinovirus, respiratorische synzytiales Virus, Parainfluenzavirus, Adenovirus, Metapneumovirus und Picornavirus.
Die Untersuchung falsch-positiver Ergebnisse wurde mit zusätzlichen negativen klinischen Proben, Wasser und einer zusätzlichen klinischen Probe durchgeführt, die für jedes Ziel positiv getestet wurde. Die Amplicon-Größe wurde mit dem Agilent DNA 1000 Kit (Agilent Technologies, Santa Clara, CA, USA) analysiert.


2.4. SARS-CoV-2 Zellkultur Multiplikationen
Zellkulturüberstandstoffe wurden aus einer positiven klinischen Probe gewonnen, die in einem Labor der Biosicherheitsstufe 3 an büffelgrünen Affenzellen angebaut wurde (Zelllinie der Université Louis Pasteur, Straßburg, Frankreich) [15]. Die SARS-CoV-2-Kultur hatte einen infektiösen Titer von 8,2710TCID50/mL nach der statistischen Methode Reed und Muench [16].
2.5. Extraktion und RT-PCR
Die RNA-Extraktion erfolgte nach Herstellerangaben über die EMAG-Plattform (bioMérieux, Marcy-l'Etoile, Frankreich). RT-PCR wurde nach veröffentlichten Anweisungen [5,6,10,11,12,13,14] durchgeführt, die in ®Tabelle 1; Tabelle 2. Da das China CDC-Protokoll keine Polymerase, Thermocycler, Volumen des Nukleinsäureextrakts und Amplifikationszyklen angibt, wurden die gleichen Anweisungen angewendet wie für den HKU-Test. RdRp IP2- und IP4-Assays vom Institut Pasteur, Paris (Frankreich) können multiplexiert oder in simplex [14] verwendet werden. Ein vorläufiger Vergleich mit SARS-CoV-2-Zellkulturüberstandhatungen ergab, dass RdRp IP4 bei Verwendung im Multiplex besser ablief, während IP2 nicht signifikant beeinflusst wurde (Zusatztabelle S1). Die CFX 96 Touch? Real-Time PCR (Bio-Rad, Hercules, CA, USA) wurde für alle RT-PCR-Assays verwendet.

Die für jeden Test ermittelten mittleren Zyklusschwellenwerte (Ct) wurden dann mit Verdünnungen 10 verglichen.Nr. 5 bis 10−8 (Abbildung 1, Zusatztabelle S2). Da die akzeptierte technische Variabilität von RT-PCR unter 0,510, betrachteten wir einen Unterschied von 2 Ct als signifikant [17]. Mit 10Nr. 5 Verdünnung war der niedrigste Ct-Wert 27,7 für RdRp IP4. Mit N1 und N3 US CDC und RdRp IP2 wurde kein signifikanter Unterschied bei den Ct-Werten (Ct von 28,0 bis 29,1) gemeldet. Ein ähnliches Ct-Profil wurde bei diesen Assays bei 10Nr. 6 und 10Nr. 7 Verdünnungen. Mit 10−8 Verdünnung, nur N Charité hatte deutlich höhere Ct-Werte (41,0 vs. 36,7 bis 39,0 für N China CDC, N1 und N3 US CDC, und Duplex RdRp IP2/IP4).
Klinische Proben (n = 4) wurden dann mit allen RT-PCR-Assays getestet, um die Ergebnisse zu bestätigen, die an SARS-CoV-2-Zellkulturüberstand(Zusatztabelle S3) erzielt wurden. ORF1b und N HKU, ORF1ab und N China CDC, N1 und N3 US CDC sowie RdRp IP2 und RdRp IP4 Assays haben alle vier positiven Proben erkannt. S und NS RdRp und N Charité Assays entdeckten die positive Probe nicht mit der niedrigsten Viruskonzentration.
Zusammengenommen waren N China CDC, N1 und N3 US CDC sowie RdRp IP2 und IP4 die sensibelsten Assays.


3.4. Erforschung von E Charité und N2 US CDC Falsch-Positive
Da E Charité und N2 US CDC Assays für alle Proben und Repliken positiv waren, einschließlich negativer Proben und Kontrollen, wurden falsch-positive Ergebnisse weiter untersucht (Zusatzabbildung S1).Für E Charité zeigten negative Proben zwei Amplikone, eines bei 84 Basenpaaren (bp) und eines mit 121 bp, während die positive Probe nur ein Amplikon bei 121 bp hatte, was nahe dererwarteten Größe einer spezifischen Amplifikation. Somit kann die mit E Charité erhaltene falsch-positive Amplifikation aus einer Kontamination (Amplicongröße bei 121 bp) abgeleitet werden, aber auch mit einer aspezifischen Amplifikation (Amplicongröße bei 84 bp) in Verbindung gebracht werden. Mit dem N2 US CDC-Test zeigten negative Proben ein Amplikon bei 73 bp, das nahe an der erwarteten Größe einer spezifischen Amplifikation liegt (Tabelle 1). Daher könnte die falsch-positive Verstärkung, die mit N2 US CDC erhalten wird, auf eine Kontamination zurückzuführen sein. Die Sequenzierung dieser Ampliconprodukte sollte zur weiteren Untersuchung durchgeführt werden.

4. Diskussion

In der vorliegenden Studie wurde die Leistung von fünf RT-PCR-basierten Methoden verglichen, die von Referenzlaboratorien entwickelt wurden.

N China CDC, N1 US CDC und RdRp IP2 und IP4 wurden als die empfindlichsten Assays auf SARS-CoV-2 Zellkultur bewertet und klinische Atemwegsproben gefunden. Vogels et al. verglichen die Leistung vonSARS-CoV-2 PCR-Assays, die von denselben Empfehlungslaboratorien entwickelt wurden, mit Ausnahme der vom Institut Pasteur. Anhand von RNA-spiked Mock-Samples fanden sie heraus, dass ORF HKU einer der sensibelsten Assays [18] war. Hierbei war die ORF HKU empfindlicher als rdRp Charité, aber etwas weniger empfindlich als andere Assays, wie N1 US CDC oder N China. Obwohl die RdRp Charité bei den niedrigsten Verdünnungen gut abgeschnitten hat, erwies sie sich dennoch als weniger empfindlich als andere, was im Einklang mit denen von Vogels et al. [18] stand.

Es ist erwähnenswert, dass der Charité-Assay der erste war, der im frühen Stadium der Pandemie [9] veröffentlicht wurde und weltweit weit verbreitet ist [8]. Dieser Test wurde ursprünglich für die Diagnose von SARS-bezogenen CoVs entwickelt und dann für die SARS-CoV-2-Erkennung optimiert [5]. Dank dieses Assays wurden eine bedeutende Anzahl von COVID-19-Diagnosen durchgeführt, die dazu beitrugen, die Ausbreitung des Ausbruchs zu begrenzen. Im Einklang mit den vorliegenden Ergebnissen wurde berichtet, dass die Empfindlichkeit von RdRp IP2 und RdRpIP4 ähnlich war, wenn sie in Multiplex verwendet wurde [14], was darauf hindeutet, dass der Institut Pasteur-Assay bevorzugt in Multiplex verwendet werden sollte. Bemerkenswert ist, dass wir die oben genannten Ct-Grenzwerte nicht angewendet haben, bei denen eine -Grenzwerte nicht angewendet haben, bei denen eine Stichprobe als negativ angesehen würde, da diese Werte in den von den Referenzlaboratorien zur Verfügung gestellten Protokollen nicht angegeben wurden.
Wie bereits berichtet [19], identifizierten wir eine wahrscheinliche Primerkontamination mit N2 US CDC und E Charité, die uns daran hinderte, ihre Empfindlichkeit und Spezifität weiter zu bewerten. Abgesehen von diesen beiden Tests wurden bei der Prüfung einer Vielzahl von Atemwegsviren keine falsch-positiven Ergebnisse beobachtet, ein Ergebnis, das mit früheren Studien übereinstimmte [5,6,10,11,13,14]. Obwohl hierin nicht beobachtet, wurde auch über die Verstärkung unspezifischer Produkte für ORF1 und N China CDC sowie N2 und N3 US CDC berichtet [18].
Die Leistung anderer kürzlich entwickelter RT-PCR-Tests [7] sollte in weiteren Studien untersucht werden. Darüber hinaus könnte die Quantifizierung von SARS-CoV-2 durchgeführt werden, um die Wirksamkeit potenzieller Behandlungen zu bewerten. Die hier in diesem Zusammenhang vorgestellten Daten sind von größter Bedeutung, um die Auswahl der Ausrüstung aller diagnostischen Laboratorien sowie die Entwicklung von vermarkteten Tests zu erleichtern. Sensible Tests sollten umfassend durchgeführt werden, um die Ausbreitung des derzeitigen Ausbruchs zu begrenzen und sich auf die postepisische Phase und künftige saisonale Epidemien vorzubereiten.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7355678/

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Dumm und dämlich verdient
Bisher dachte ich, die Apotheken hätten sich mit den Masken nur dumm verdient, aber nein:

https://www.gmx.net/magazine/politik/millionengeschaeft-apotheken-preis-6-euro-ffp2-maske-zustande-35726410

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Donnerstag, 15. April 2021
Zahlreiche Fallberichte, aber noch wenig Evidenz: Bessern sich Long-COVID-Symptome nach Impfungen mit mRNA-Vakzinen?
Brenda Goodman

Einige Wochen, nachdem Aaron Goyang die 2. Dosis eines mRNA-Impfstoffes erhalten hat, schien sein langer Kampf mit COVID-19 endlich vorbei zu sein. Der 33-jährige Röntgenassistent aus Austin, Texas, hat sich vermutlich im letzten Frühjahr bei einem Patienten mit Husten und Luftnot angesteckt.


Aaron Goyang

Damals gab es kaum Tests, und als er dann schließlich mehrere Wochen nach seiner Erkrankung doch untersucht wurde, war das Ergebnis negativ. Seine anfänglichen Symptome waren verschwunden, aber eine Woche später erlitt er einen Rückfall.

In den folgenden 8 oder 9 Monaten habe er eine Achterbahnfahrt mit wiederkehrender extremer Kurzatmigkeit und Engegefühl in der Brust erlebt, so Goyang. Die Symptomatik war mitunter so stark, dass er in die Notaufnahme musste. Um seine Arbeitstage zu überstehen, brauchte er einen Inhalator.

?Selbst, wenn ich nur herumsaß, konnten Beschwerden einsetzen und mich förmlich wegreißen?, berichtet der Röntgenassistent. ?Es fühlte sich so an, als würde mich jemand umklammern. Ich konnte einfach nicht tief genug einatmen.?

An besseren Tagen ging er ein wenig spazieren, immer darauf bedacht, es nicht zu übertreiben. Einmal versuchte er zu joggen, was ihn beinahe wieder ins Krankenhaus gebracht hätte. ?Ich habe mich gefragt, ob ich wohl jemals wieder normal würde joggen können?, sagt er.

Überraschende Wende nach der Impfung
Doch einige Wochen, nachdem er den Impfstoff von BioNTech/Pfizer erhalten hat, konnte er problemlos wieder 2 Kilometer laufen. ?Ich war unheimlich dankbar.?


Mit dieser Erfahrung ist Goyang nicht allein. In Social-Media-Gruppen tauschen sich Patienten aus, die unter dem sogenannten Long-COVID-Syndrom leiden (auch ?post-acute sequelae of SARS-CoV-2?, PASC, genannt). Sie werden mitunter als ?long hauler? bezeichnet, also Patienten, die etwas ?lange mit sich herumtragen?, doch die Terminologie ist noch im Fluss.

In sozialen Medien wird intensiv über Impfungen und über Long-COVID diskutiert. Manche Patienten berichten, dass ihre Symptome irgendwann endlich verschwunden waren, was die Hoffnung schürt, dass Long-COVID zeitlich begrenzt ist.

Zu den bekanntesten Patienteninitiativen zählt ?Survivor Corps? mit 159.000 Mitglieder. Sie versuchen, einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten. Die Organisation führte kürzlich eine Umfrage durch, um Gerüchten nachzugehen, dass Long-COVID-Patienten von einer Impfung profitieren.

?Von 400 Patienten zeigten 36% eine Verbesserung der Symptomatik. Das konnte eine leichte Besserung bedeuten oder aber auch das völlige Verschwinden der Symptome?, sagte Diana Berrent, die als Long-COVID-Patientin eine eigene Facebook-Gruppe gegründet hatte. Survivor Corps bemüht sich darum, aktiv um die Patienten-Interessen zu vertreten und dient auch als Datenquelle für die COVID-19-Forschung.

Berrent wurde während der Pandemie zu einer wichtigen Person, der man vertraut und zuhört. Im vergangenen Oktober interviewte sie den Leiter der National Institutes of Allergy and Infectious Diseases und US-Regierungsberater in epidemiologischen Fragen Dr. Anthony Fauci.

?Die Konsequenzen aus diesen Ergebnissen sind enorm?, sagt Berrent. ?Einige der Schäden sind dauerhaft. Die Narben im Herzmuskel und die Lungenschädigungen werden durch eine nachträgliche Impfung nicht verschwinden, aber wenn sich die Patienten besser fühlen, ist das ein Hinweis darauf, dass Viren persistieren.? Den Begriff ?post-acute sequelae of SARS-CoV-2? hält sie für wenig treffend.

Ärzte bestätigen die Fallberichte
Dr. Daniel Griffin, Infektiologe an der Columbia University in New York City, berichtet, jeder 5. Patient, den er im letzten Jahr wegen COVID-19 behandelt habe, sei bisher nicht wieder gesund geworden. Viele von ihnen seien ? wie auch Goyang ? im Gesundheitswesen tätig.

?Ich weiß nicht, ob allen klar ist, dass viele unserer Mitarbeiter entweder dauerhaft beeinträchtigt oder gestorben sind?, sagt Griffin.

Ärzte und Pflegekräfte waren auch unter den Ersten, die geimpft wurden. Griffin sagt, dass viele seiner Patienten 1 oder 2 Wochen nach der Impfung zu ihm gesagt hätten: ?Ich fühle mich tatsächlich besser.? Und einige von denen, die das sagten, seien 1 Jahr lang krank gewesen.

Dann kamen Anrufe und Kurznachrichten von anderen Ärzten, welche dieselben Erfahrungen gemacht hatten.

Der Nutzen der Impfung kam für manche Long-COVID-Patienten überraschend. Griffin sagt, dass sich viele seiner Patienten, bevor die Impfstoffe auf den Markt kamen, Sorgen darüber machten, dass eine Impfung ihr Immunsystem überstimulieren und die Symptome verschlimmern könnte.

Tatsächlich berichteten nur 3 bis 5% in den sozialen Medien, dass sich ihre Symptome nach der Impfung verschlimmert hätten, wobei der Grund dafür unklar ist.

Griffin schätzt, dass sich bei 30 bis 50% aller Patienten die Symptome nach Gabe eines mRNA-Impfstoffes bessern. ?Ich treffe all diese Menschen, die mir erzählen, dass sich der Nebel in ihrem Kopf lichtet, dass die dauernde Müdigkeit verschwunden ist und ebenso das dauernde Fieber?, sagt er. ?Aber ich sehe es nicht nur persönlich, sondern höre es auch von meinen Kollegen.?

Diese Beobachtungen hätten, so Griffin, mehrere Studien angestoßen. Es gebe verschiedene Theorien dazu, in welcher Weise die Impfstoffe das Long-COVID-Syndrom beeinflussen könnten.

COVID-19-Impfungen als Schub für das Immunsystem?
Eine Hypothese ist, dass SARS-CoV-2 weiterhin das Immunsystem stimuliert und dieses noch monatelang gegen das Virus ankämpft. Wenn das der Fall sei, so Griffin, könne der Impfstoff dem Immunsystem genau den Schub verleihen, der erforderlich sei, um dem Virus endgültig den Garaus zu machen.

Prof. Dr. Donna Farber, Mikrobiologin und Immunologin an der Columbia University, hat solche Berichte ebenfalls gehört. ?Möglich, dass das Virus bei Long-COVID auf niedrigem Niveau persistiert ? nicht genug, um eine starke Immunantwort zu stimulieren, die das Virus beseitigt, aber gerade genug, um weiterhin Symptome zu verursachen?, so ihre Einschätzung. ?Die Aktivierung der Immunantwort wäre daher ein therapeutischer Ansatz, worüber die Viruselimination angeregt werden kann.

Für Farber gleicht Long-COVID ein wenig der Lyme-Borreliose. Manche Patienten müssen monatelang Antibiotika einnehmen, bis ihre Symptome verschwinden.

Griffin sieht noch einen anderen Erklärungsansatz. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass Menschen mit Long-COVID-Symptomen Autoantikörper entwickeln. SARS-CoV-2 könnte vielleicht eine Autoimmunerkrankung auslösen, welche die langfristigen Symptome erzeugt.

Falls dies zutreffe, sagt Griffin, könnte ein Impfstoff den Körper dabei unterstützen, seine Toleranz gegenüber sich selbst wieder zu normalisieren, ?sodass dann vielleicht eine gesunde Immunantwort erzeugt wird?. Um diese Fragen zu klären, seien zweifelsohne weitere Studien nötig.

So oder so seien die Impfstoffe jedoch für Long-COVID-Patienten ein dringend benötigter Silberstreif am Horizont, erklärt Griffin. Besorgten Patienten sei zu raten, dass sie zumindest vor einer weiteren SARS-CoV-2-Infektion geschützt würden.

Dieser Artikel wurde von Markus Vieten aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert.

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Angeblicher "BAMF-Skandal" ist Inszenierung zur weiteren Unterminierung des Asylrechts
Heute beginnt vor dem Bremer Landgericht der Prozess gegen die ehemalige Leiterin der BAMF-Außenstelle in Bremen sowie gegen einen Hildesheimer Anwalt, der Asylbewerber_innen vertreten hat.

Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der eigentliche Skandal hinter den Ermittlungen, die sich v.a. gegen die BAMF-Außenstellenleiterin und dem Anwalt richteten, der ist, dass mit erfundenen Anschuldigungen offenbar weiter das Asylrecht unterminiert werden sollte. Der Hildesheimer Anwalt Henning Sonnenberg, der seinen beschuldigten Kollegen vor dem Bremer Landgericht vertritt, bezeichnet das ganze Verfahren daher als ?Bremer Affäre Dreyfus?.
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen hatte schon im Juni 2018 gleich zu Beginn der vermeintlichen Aufdeckung eines "BAMF-Skandals" darauf hingewiesen, dass die Vorwürfe mutmaßlich jeglicher Substanz entbehren und im November letzten Jahres dargestellt, dass der angebliche ?Skandal? in erster Linie eine politische Inszenierung war, in deren Folge sich der Umgang des BAMF mit Geflüchteten gravierend veränderte.
Die Kolleg_innen vom Bremer Flüchtlingsrat ziehen in ihrer Pressemitteilung vom 14.04. das treffende Fazit, dem sich der Flüchtlingsrat Niedersachsen voll und ganz anschließt: ?Mit der BAMF-Lüge zeigte sich, mit welchem Eifer in Deutschland Unrecht gegen Geflüchtete durchgesetzt wird ? dazu brauchte es noch nicht einmal formal zu Recht erklärt werden?, resümiert Ghafouri. ?Das ist der wirkliche Skandal!?

Pressemitteilung des Flüchtlingsrat Bremen vom 14.04.2021

Heute berichtet u.a. die Süddeutsche Zeitung prominent über den eigentlichen Skandal hinter dem vermeintlichen Skandal.
_______________________________________________ flucht mailing list flucht@asyl.org http://www.asyl.org/mailman/listinfo/fluc

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Donnerstag, 15. April 2021
Abenteuer mit Radl und Fels
Heute im Mittagsfernsehen überraschte mich ein Beitrag, bei dem meine Bergrfreundin und strahlendes Vorbild Ines eine zentrale Rolle spielte. Geiler Beitrag, Film ab!

https://www.br.de/mediathek/video/bergauf-bergab-11042021-rock-n-road-mit-ines-papert-und-caro-north-av:60378474380449001af5da49

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Die 7-Tage-Inzidenz und die Alternativen
21.693 Neuinfektionen, 342 weitere Todesfälle und eine massiv gestiegene 7-Tages-Inzidenz von 153,2 Fällen pro 100.000 Menschen (gestern: 140,9) ? diese Zahlen hat das Robert Koch-Institut heute früh veröffentlicht. Vor einer Woche waren es knapp 10.000 Neuansteckungen und 298 Todesfälle. Das Kabinett will, wie berichtet, der 3. Welle mit einer ?Bundes-Notbremse? gegensteuern.

Die ?Bundes-Notbremse? kommt ? aber es dauert ?
Die Regeln, die ab einer Inzidenz von 100 bundesweit gelten sollen, beinhalten auch die ? nicht nur von Aerosol-Experten kritisierten ? Ausgangssperren von 21 Uhr bis 5 Uhr. Außerdem gelten dann verschärfte Kontaktbeschränkungen: Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer anderen Person treffen, maximal 5 Menschen dürfen zusammenkommen, Kinder unter 14 nicht mitgerechnet. Gleichzeitig werden Freizeitangebote und Geschäfte geschlossen, von der Grundversorgung abgesehen.

Schulen müssen ihren Präsenzunterricht erst einstellen, wenn der Wert von 200 an 3 Tagen in Folge überschritten wird. Bei niedrigeren Inzidenzen plant die Regierung 2 verpflichtende Schnelltests pro Woche für alle Schüler. Ähnliche Maßnahmen gelten für Kitas, wobei hier eine Notbetreuung möglich sein wird.

Der Bundestag will alle Änderungen des Infektionsgesetzes jedoch nicht im Schnellverfahren beschließen. Kommende Woche sollen die Neuerungen erst vom Parlament beschlossen werden und dann den Bundesrat passieren.


Prominente Experten halten 7-Tage-Inzidenz für ungeeignete Bewertungsgrundlage
Kritik kommt nicht nur von der Opposition. In einem offenen Brief an die Regierung fordern Prof. Dr. Detlev H. Krüger, früherer Direktor des Instituts für Virologie der Charité Berlin, und Prof. Dr. Klaus Stöhr, ehemaliger Leiter des Globalen Influenza- und Pandemievorbereitungsprogrammes der WHO in Genf, andere Herangehensweisen.

Sie bemängeln, dass die 7-Tages-Inzidenz die Krankheitslast in der Gesellschaft immer weniger abbilde. ?Zudem unterliegt dieser Wert ? schwankenden Erfassungswahrscheinlichkeiten, die völlig unabhängig vom eigentlichen Infektionsgeschehen sind? so ihre Kritik. Der Inzidenzwert unterscheide nicht zwischen verschiedenen Altersgruppen; er berücksichtige auch nicht die Dynamik in benachbarten Landkreisen.

Krüger und Stöhr fordern: ?Bewertungsgrundlage für die Auswahl von Schutzmaßnahmen sollte nicht die Inzidenz der Infektionen sein, sondern vielmehr die Häufigkeit der Erkrankungen und ihrer jeweiligen Schwere, also insgesamt die Krankheitslast.? Das könne etwa über die ?tägliche Anzahl der COVID-bedingten intensivstationären Neuaufnahmen, differenziert nach Landkreis des Patientenwohnortes, Alter und Geschlecht mit Berücksichtigung ? zeitlicher Trends? geschehen.

Britische Variante: erhöhte Transmission bestätigt, erhöhte Mortalität nicht
Als Treiber des Infektionsgeschehens gelten vor allem neue SARS-CoV-2-Mutationen. Deshalb haben Wissenschaftler des Hasso-Plattner-Instituts, des Robert Koch-Instituts, des Europäischen Virus-Bioinformatik-Instituts und der Medizinischen Hochschule Hannover die neue Plattform CovRadar entwickelt. Sie hilft bei der Überwachung genetischer Codes des Corona-Spike-Proteins, auf das die Impfstoffe abzielen. Über eine Web-Anwendung sollen Vergleiche mit bekannten Sequenzen erleichtert werden. Auch eine regionale Verortung von Mutationen ist möglich.

Solche Daten sind nur die halbe Miete. Ob neue Varianten kontagiöser sind, zeigen erst epidemiologische Studien. Neue Publikationen befassen sich mit dem Effekt von B.1.1.7 (Frampton D et al., Graham MS et al.). Die Ergebnisse legen eine höhere Transmission nahe, geben aber keine Hinweise auf einen schwereren Verlauf von COVID-19. Bislang hatte es die Vermutung gegeben, dass B.1.1.7 mit einer höheren Mortalität in Verbindung steht.

Beide Studien wurden letzten Winter in London und Südengland durchgeführt. In den Regionen verbreitete sich B.1.1.7 damals rapide. Bei der 1. Arbeit bestimmten Forscher in Kliniken die Viruslast von Infizierten und erfassten den Schweregrad von COVID-19 bzw. die Zahl an Todesfällen. Sie fanden anhand der Ct-Werte eine höhere Viruslast, klinisch aber keine höhere Mortalität als beim Wildtyp. Bei der anderen Studie meldeten Patienten Symptome über eine App. Sequenzdaten kamen mit hinzu. Auch hier zeigte sich kein signifikanter Unterschied.

?Gut gemachte Sequenzierungs-Studie aus London bestätigt, dass die B.1.1.7-Variante deutlich ansteckender ist und daher auch mehr Jüngere trifft?, kommentiert der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach auf Twitter. Er bezieht sich auf die Arbeit von Frampton und Kollegen. Lauterbach weiter: ?Die erhöhte Sterblichkeit der Bristol-Studie bestätigte sich nicht. Das ist ein gutes wie überraschendes Ergebnis.?

Zur wissenschaftlichen Kontroverse schreibt der Experte: ?Einige Wissenschaftler kommentieren: Da nur Hospitalisierte ausgewertet (worden sind), sei die Aussage, B.1.1.7 sei nicht tödlicher, unbelegt, da B.1.1.7 die Wahrscheinlichkeit der Hospitalisierung erhöhen könnte. Die Autoren halten dagegen, dass dann auch Sterblichkeit bei Hospitalisierten ansteigen müsste.?

Johnson & Johnson: Impfungen in USA pausiert, Start in der EU verschoben
Für Aufregung sorgten gestern neue schlechte Nachrichten zur Vektor-Vakzine von Johnson & Johnson, durch die man auf eine Beschleunigung der Impfkampagne gehofft hatte, weil sie nur einmal gegeben werden soll.

Nachdem ? wie Medscape berichtet hat ? bereits die EMA am Freitag angekündigt hatte, 4 Berichte über thromboembolische Ereignisse in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung zu prüfen, haben nun in den USA die FDA und die CDC angekündigt, das Vakzin momentan nicht weiter einzusetzen. Laut FDA sind in den USA bereits 6,8 Millionen Dosen verabreicht worden; man prüfe derzeit 6 Berichte über schweren Thrombosen. Am heutigen Mittwoch wollen Experten der US-Zulassungsbehörde das weitere Vorgehen besprechen.


Originalbeitrag erschienen bei Medscape

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An alle, die es betrifft
Ramadan karim!

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"Ein halbes Jahr nach dem Brand in Moria - Wie geht es mit der Aufnahme weiter?"
Online-Diskussion

19. April 2021 | 18 Uhr digital

Diskussionsveranstaltung am Montag, 19.04.2021 um 18:00 Uhr mit Luise Amtsberg (Bündnis90/Die Grünen), Clara Bünger (Die LINKE), Lars Castellucci (SPD), Franziska Grillmeier (Journalistin auf Lesbos) und mit Berichterstattung von vor Ort. Moderiert von Doreen Johann (Sea-Watch).

Vor einem halben Jahr, im September 2020, stand das Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos in Flammen. Nach massivem Druck, insbesondere von Seiten der Zivilgesellschaft, wurde von der Bundesregierung ein minimales Aufnahmekontingent beschlossen, welches Ende April 2021 enden wird. Doch die Lage hat sich keineswegs verbessert, eher im Gegenteil: Noch immer sitzen tausende Menschen in unhaltbaren Zuständen auf den griechischen Inseln fest, ohne jegliche Perspektive. Zeitgleich ist die Aufnahmebereitschaft in Deutschland sehr groß und über 250 Kommunen wollen Menschen aus den Lagern aufnehmen. Dies wird von der Bundesregierung blockiert. Wie geht es nun weiter?

Darüber werden wir am 19.04.2021 um 18:00 Uhr mit Luise Amtsberg (Bündnis90/Die Grünen), Clara Bünger (Die LINKE), Lars Castellucci (SPD) und Franziska Grillmeier (Journalistin auf Lesbos) auf Grundlage von Berichten vor Ort diskutieren.

Teilnahme unter folgenden Links:

https://www.youtube.com/watch?v=Bo07pbMdidQ&feature=youtu.be

https://www.facebook.com/events/284029173217859

https://seebruecke.org

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Montag, 12. April 2021
Wie ein Murmeltier
Inzwischen ist er da, der neue Lattenrost.

https://che2001.blogger.de/stories/2800402/#2800410


Und ich schlafe darauf wie ein Murmeltier.


Ach ja, das dritte Mal negativ getestet. Der Test kommt aus China, nix mit Drosten.

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Sonntag, 11. April 2021
76 Jahre seit der Befreiung der KZs Buchenwald und Mittelbau-Dora
(Aus: ?Die Glocke? Nr. 229-Mitteilungsblatt der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis e.V.)


"Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung! Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel! Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig."

Aus dem Schwur von Buchenwald

Werner von Braun, Konstrukteur der V2-Raketen die im KZ Mittelbau-Dora in unterirdischen Stollen unter menschenverschleissenden Bedingungen in Sklavenarbeit gefertigt wurden begrüßte die US-Truppen, eine Zigarre im Mund, bot ihnen seine Dienste an und erklärte, er wollte schon immer auf der Seite der Sieger stehen. Es sollte ihm problemlos gelingen.

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Freitag, 9. April 2021
Eine Abrechnung
Nida-Rümelin äußert Kritik an der Corona-Politik.

https://www.sr.de/sr/sr3/20210407_nida-ruemelin_julian_prof_zu_krisenmanagement_corona_interview_100.html

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Freitag, 9. April 2021
Typenkunde
Die Leute, die sagen "Wir sitzen alle in einem Boot" unterlassen es tunlichst, den Bootstyp zu benennen.
Es handelt sich um eine Galeere.

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Nach dem Tod von Qosay K. in Delmenhorst ? Forderung nach Aufklärung
In der Nacht vom 5. auf den 6. März 2021 starb der 19-jährige Qosay Khalaf, nachdem er im Polizeigewahrsam in Delmenhorst kollabiert war. Er war zuvor von Zivilpolizist_innen im Delmenhorster Wollepark kontrolliert und festgenommen worden. Die Polizist*innen setzten bei der Festnahme Pfefferspray und körperliche Gewalt ein. Auch einen Monat nach dem Tod des jungen Geflüchteten bleiben viele Fragen zum Geschehen offen.

?Woran starb Qosay Khalaf? Wie ist der Polizeieinsatz abgelaufen? Wurde Qosay Khalaf ärztliche Hilfe verweigert? Was geschah im Polizeigewahrsam und warum wurde der 19-Jährige überhaupt dorthin gebracht??
Qosay K. bekam keine Luft, in: taz vom 6. April 2021

Mohamad al-Jammal, der an dem Abend gemeinsam mit Qosay Khalaf im Wollepark von der Polizei kontrolliert und festgenommen worden war, schilderte gegenüber dem NDR die Ereignisse:

?Al-Jammal beschreibt, wie ein Beamter auf seinem Freund kniete. Mittlerweile sollen fünf Polizisten und eine Polizistin anwesend gewesen sein. Ein Sanitäter, der nach einem Pfefferspray-Einsatz routinemäßig gerufen wird, soll ihn nicht richtig untersucht haben und Qosay unterstellt haben, er schauspielere.?
Tod in Polizeigewahrsam? Staatsanwaltschaft ermittelt, in: NDR vom 7. April 2021

Nachdem es zunächst kein Ermittlungsverfahren gegen die beteiligten Polizist_innen gegeben hatte, stellten die Anwält*innen der Familien Strafantrag, so dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg mittlerweile Ermittlungen aufgenommen hat.

?Das Anwält*innen-Team der Familie wartet momentan noch auf Akteneinsicht. Es sei aber klar, sagt [Anwältin Lea] Voigt, dass der Sohn ihrer Man­dan­t*in­nen gesund war und im Zuge des Polizeieinsatzes so schweren gesundheitlichen Schaden nahm, dass er starb. ?Laut dem Obduktionsgutachten, welches die Familie in Auftrag gegeben hat, starb Qosay K. an einem sauerstoffmangelbedingten Herz-Kreislauf-Versagen?, so die Anwältin. Ein Zeuge hatte schon früher berichtet, Qosay K. habe bereits im Park gesagt, er bekomme keine Luft. ?Ihm wurde offensichtlich nicht geholfen, das wurde nicht erkannt ? oder man wollte das nicht erkennen?, sagt Voigt.?
Qosay K. bekam keine Luft, in: taz vom 6. April 2021

?Fakt ist: Qosay K. hat den Polizeigewahrsam lebend betreten. Nur wenige Stunden später starb der Jugendliche im Krankenhaus. Auf Fotos von dort, die dem NDR vorliegen, ist der Heranwachsende kaum wiederzuerkennen. Das Gesicht ist stark angeschwollen. Eingetrocknetes Blut ist an einem Hüft-Verband zu sehen. Das Bettlaken, auf dem der junge Mann liegt, hat Blutflecken, rot getränkte Waschlappen lugen unter seinem Körper hervor.?
Tod in Polizeigewahrsam? Staatsanwaltschaft ermittelt, in: NDR vom 7. April 2021

Am Ostersamstag organisierte das Bündnis in Erinnerung an Qosay eine weitere Demonstration in Delmenhorst, an der rund 250 Menschen teilnahmen und die Aufklärung des Polizeieinsatzes forderten. Auch die Eltern von Qosay Khalaf sprachen zum ersten Mal öffentlich.

Der Flüchtlingsrat erwartet, dass die Umstände, unter denen der Jugendliche ums Leben kam, gründlich ermittelt werden. Allzu oft müssen wir erleben, dass in Fällen, in denen Menschen bei einem Polizeieinsatz zu Tode kommen, Ermittlungen frühzeitig eingestellt oder ? wie in diesem Fall zunächst ? gar nicht erst aufgenommen werden. Auch Anmesty International kritisiert in seinem am 7. April vorgestellten Menschenrechtsbericht: ?Der deutsche Rechtsstaat weist ausgerechnet dort Lücken auf, wo es um Transparenz und Kontrolle der Polizei geht.? Eine unabhängige Kontrollinstanz fehle. Wichtige internationale Menschenrechtsstandards würden nicht eingehalten.
Hintergrund

Bündnis in Erinnerung an Qosay
Medienberichte

Tod in Polizeigewahrsam? Staatsanwaltschaft ermittelt, in: NDR vom 7. April 2021

Qosay K. bekam keine Luft, in: taz vom 6. April 2021

230 Menschen bei Trauerkundgebung in Delmenhorst, in: Nordwest Zeitung vom 6. April 2021

Zwischen Trauer und Wut, in: Weser-Kurier vom 5. April 2021

Wie starb Qosay K.?, in: taz vom 12. März 2021

In der Zelle kollabiert, in: taz vom 7. März 202

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AstraZeneca-Impfstoff: Warum die EMA ihre Zulassung nicht einschränkt ? und wie die STIKO argumentiert
Michael van den Heuvel, Medscape



Der COVID-19-Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca bleibt in der Diskussion: ?Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz PRAC der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA hat bestätigt, dass die Vorteile des AstraZeneca-Impfstoffs zur Prävention von COVID-19 möglichen Risiken überwiegt?, hatte ? wie berichtet ? EMA-Direktorin Emer Cooke bei einem Pressegespräch gestern verkündet.

Künftig sollen jedoch Blutgerinnsel als seltene Nebenwirkung in den Packungsbeilagen bzw. in den Fachinformationen aufgeführt werden. Weitere Einschränkungen bei der Anwendung, etwa bezüglich der Altersgruppen, in denen der Impfstoff verwendet wird, macht die EMA dagegen nicht [1]. Dagegen hat die STIKO angekündigt, bei Ihrer Empfehlung des Impfstoffes nur für Menschen ab dem 60. Lebensjahr zu bleiben. Der STIKO-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Mertens hat dieses Vorgehen begründet.

Mehr Nutzen als Risiken
Cookes Argumentation: COVID-19 verursache immer noch tausende Todesfälle. ?Der Impfstoff ist nachweislich hoch wirksam, um COVID-19 zu verhindern.? Hospitalisierungen könnten verhindert und Leben gerettet werden. ?Alter, Geschlecht oder Gerinnungsstörungen in der Vorgeschichte konnten nach derzeitigem Kenntnisstand nicht als spezifische Risikofaktoren bestätigt werden?, erläuterte die EMA-Direktorin als Bgründung, warum keine Einschränkungen bei der Anwendung gemacht würden. Vielmehr seien Thrombosen in allen Altersgruppen, bei Frauen und bei Männern, beobachtet worden.

?Eine plausible Erklärung könnte sein, dass es zu einer Immunreaktion gegen den Impfstoff kommt, was zu ähnlichen Auswirkungen führt wie eine seltene Nebenwirkung der Heparin-Gabe, die heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT)?, ergänzte Cooke. Sowohl Ärzte als auch Patienten sollten über Symptome informiert werden, die bis zu 2 Wochen nach der Impfung mit Vaxzevria® auftreten könnten.

Alter, Geschlecht oder Gerinnungsstörungen in der Vorgeschichte konnten nach derzeitigem Kenntnisstand nicht als spezifische Risikofaktoren bestätigt werden. Emer Cooke
Die EMA fand bis zum 22. März 2021 in der EU-Datenbank zur Arzneimittelsicherheit (EudraVigilance) Berichte über 62 Patienten mit zerebraler Sinusvenenthrombose und 24 Patienten mit einer Thrombose venöser splanchnischer Gefäße. Insgesamt gab es 18 Todesfälle. Die Informationen stammen hauptsächlich aus Spontan-Meldesystemen des EWR und des Vereinigten Königreichs. Rund 25 Millionen Menschen haben das AstraZeneca-Vakzin inzwischen erhalten.

Deutschland: AstraZeneca-Vakzin nur bei Menschen über 60
Wie auch Deutschland empfehlen inzwischen mehrere Länder den Impfstoff nicht mehr für jüngere Menschen. Die britische Impfkommission hat gestern ebenfalls verkündet, dass sie das Vakzin nur noch bei Menschen über 30 Jahren einsetzen will. Nach Angaben der britischen Medicines and Healthcare products Regulatory Agency habe es bislang 79 Fälle von seltenen Blutgerinnseln in zeitlichem Zusammenhang mit Vaxzevria® gegeben, meist bei jüngeren Menschen. 19 Personen seien gestorben. Alle Berichte kommen aus Großbritannien, das nicht mehr Teil des EWR is

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