Sonntag, 25. Juni 2006
Damals, im Häuserkampf
Für die Leute, die immer noch glauben, die autonome Linke strebte einen Staat ähnlich der DDR an, habe ich übrigens eine schöne Anekdote aus den Zeiten des Berliner Häuserkampfs. Als Reaktion auf die Verhängung des Kriegsrechts in Polen beschossen Kreuzberger Hausbesetzer DDR-Grenzposten an der Mauer mit von Zwillen abgefeuerten Stahlmuttern und Glasmurmeln, und zwar so intensiv, dass diese an ihrem Mauerabschnitt wochenlang nicht mehr Streife gingen. Ich wüsste nun gerne, wie solches Handeln mit den absurden "Links=DDR"-Vorstellungen gewisser Schmalspurtheoretiker konform gehen soll *kicher*.

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das sind dieselben "Leute" die immer nach "weniger Staat und niedrigeren Steuern" schreien, aber sofort nach demselben rufen, wenn ein schlagloch vor der tür die stoßdämpfer ihres "heilixblechle" bedroht... ;-) null durchblick aber ganz viel große schnauze.

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Walter van Rossum ueber das Hochamt:

"...Die monströse Schlichtheit des Geistes unserer herrschenden Klasse, die dort ausgestellt wird und gegen die man mit mir bekannten analytischen Instrumenten nicht mehr ankommt. ..."

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nun soll es aber auch vorgekommen sein, dass leute, die bei den spontis ganz undogmatisch angefangen haben, mit der zeit so unspontan wurden, dass sie beim msb gelandet sind. gewissheit zu haben muss schon was für sich haben...

das mit links = ddr ist im wesentlichen der polemik geschuldet. es soll ja auch welche geben, für die ist kapitalismus = faschismus.

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Das, mein Lieber, ist sicher richtig. Aber doch andererseits sicherlich nicht die Regel. Wobei, wenn man mit Wecker schaut, was so geworden ist aus den großen Kämpfern, dann wundert man sich doch teils sehr.

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Die objektive historische Aufgabe der DDR war, die Idee des Sozialismus vollständig zu erledigen.

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Und wie ginge dies besser, als mit der Verbindung aus preußischem Drill und russischer Despotie? Das war es erst, das von Bakunin befürchtete knutogermanische Imperium.

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... plus Extreme Kleinbürgerspießing plus Zentralverwaltungswirtschaft. Daß die sich fast 1/2 Jahrhundert gehalten haben, ist phänomenal.

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wer weiss, ob das nicht wiederkommt. irgendwann wird doch auch der bdi auf die idee kommen, dass käfighaltung kostengünstiger ist als bodenhaltung.

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Das wäre dann die Sklavenhaltervariante, für die mit 1-Euro-Jobs und Arbeitszwang für HatzIV-ler ja schon der Anfang gemacht wird. Faschismus light.

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Haeuserkampf Heute
Wie siehst du als alter Revoltzer die Entwicklung der 80er Besetzerszene eigentlich heute? In den 90ern hatte ich am Rande mit einigen Haeusern zutun, will sagen kannte da ein paar Leute.
Von "billigem Wohnraum fuer Einkommensschwache" ist da nichts mehr uebrig geblieben. Architekten, Ingeneure, Zahnaerzte ... genau die, die geschafft haben ihre WG-Genossen rauszumobben, dazu noch ueberdurchschnittlich zu verdienen gehoeren doch eigentlich vor die Tuer gesetzt. Oder?
Vielleicht vorher noch ein Bundesverdienstkreuz fuers verhindern der damals geplanten Betonwueste Kreuzberg. Sind das extreme Einzelfaelle?

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Die haben sich aber nicht alle so entwickelt. Ich kenne da eine schöne Geschichte, die ich Dir demnächst maile. In den meisten Fällen (wo ich es beurteilen kann: Bremen Ostertorviertel) war das aber wirklich so. Wobei es von Vornherein vier Sorten von Besetzern gegeben hat: Die Politischen, die Hausbesetzung als revolutionäre Enteignung und als Form des Klassenkampfs begriffen haben, die Instandbesetzer, die so eine Art Stadtteilsanierung von unten und gegen Speckulanteninteressen betreiben wollten, die Schöner-Wohnen-Fraktion, die sich selbst ihr Szene-Idyll erschaffen wollten und die Subbotniks, Punks und Straßenkids, die ein Dach über dem Kopf brauchten.

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