Dienstag, 2. Januar 2007
Dem Franz.Brandtwein, Frau Novesia und anderen Geschmacksmenschen gewidmet
che2001, 16:50h
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franz.brandtwein,
Dienstag, 2. Januar 2007, 17:09
oho che - das ist eine wunderbare Einrichtung, ich habe denen sogleich das schuetzenswerte Wort Obstboden anvertraut ...
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che2001,
Dienstag, 2. Januar 2007, 17:12
Man denke auch an Kesselflicker, Wasserträger, Seiler, Zappelphilip, die Brandsohle oder den Begriff beiwohnen für Geschlechterverkehr.
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stefanolix,
Dienstag, 2. Januar 2007, 17:20
Ja, dann sollte man auch noch eine Seite mit schnellstens abzuschaffenden Worten eröffnen und ihr zuerst das Wort »Geschlechterverkehr« überantworten ;-)
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che2001,
Dienstag, 2. Januar 2007, 19:18
Schön, dass Du ihn kennst, aber die Frage war schon an stefanolix gerichtet ;-)
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che2001,
Dienstag, 2. Januar 2007, 19:27
Mir fallen auch noch andere ein, z.B. Pansenklopfer, Abtrittbereitstellerin, Wolkenschieber, Lodderbast oder Hahnrei.
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auch-einer,
Dienstag, 2. Januar 2007, 20:19
na ja, um die frauensperson und die beischläferin ist es nicht schade, wenn die aussterben, und die juristen, die solchermassen andere menschen bezeichnen, gleich mit.
pansenklopfer kenne ich nicht.
abtrittbereitstellerin hm, hört sich mühsam erfunden an, so wie meuchelpuffer und gesichtserker. könnte das eine klofrau sein, auch wartefrau genannt (hm, worauf wartet die denn, und warum ist es eine frau? könnte nicht auch ein wartemann im damenko?)
wolkenschieber, nanu, das wird doch sowas ähnliches wie der im österreichischen bekannte tachinierer oder zwetschgenröster. leider ist mir im schwäbischen kein ausdruck für menschen bekannt, die die arbeit meiden und auch noch spass daran haben. der ischt au it von schaffhause oder d arbet hot der au it grad erfonde sind da nur annäherungen, die gerade dem tachinierer nicht gerecht werden.
lodderbast - das wird doch nicht einer sein, den man im norden auch als lorbas, lorberkopf oder lurbarsch bezeichnet, auf hochdeutsch der herumtreiber bezeichnet dasselbe, lorbas aber hört sich sehr viel schöner an. strawanzen heisst die tätigkeit im mehr wienerischen - genau, leitln, tats hoit amoi noch "mundl" gugln, kints oiweil no wos lean dabei. (sehr richtig, googeln sie einmal nach "mundl", sie können dabei nur lernen).
ja und der hanhnrei. schau an, der kommt doch aus der ecke frauensperson. einer (ich wars nicht. ich bedauere das.) soll es sogar einmal geschafft haben, diesen begriff ins passiv zu setzen und so aus dem hahnrei einen gehahnreiten zu machen, womit er glaichzeitig auch für die entsprechende tätigkeit das verb hahnreien so einfach mir nichts dir nichts geschaffen hat.
wenn ich diese deine beiträge lese, che, bedaure ich eigentlich, nicht in göttingen studiert zu haben. obwohl die mannheimer durchaus auch über eine bilderreiche sprache verfügen "ferz im hirn" für unrealistische vorstellungen, fällt mit da ein, aber die ist hoffentlich noch nicht vom aussterben bedroht, her, des wäär eewisch schad drom.
ach so, so als meine beiträge. ferkelstecher, aber das dürfte wohl noch gebräuchlich sein.
brunnenputzer in der zusammensetzung arbeiten oder schaffen wie ein brunnenputzer auch noch, obwohl einentlich niemand mehr mühevoll die ziehbrunnen ausschöpft, um sie dann zu reinigen.
zum seiler fällt mir noch die altertümliche redewendung, mit des seilers tochter kopuliert wrden ein, was bedeutet, ein ende zu nehmen, wie neulich der hussein, sadam.
als strassennamen: fauler pelz, in heidelberg heisst eine strasse so, da hätte ich seienerzeit gern gewohnt.
noch besser: jungfernstieg, den gibt ies nicht nur in hamburg, sondern auch in magdeburg, das finanzamt ist dort belegen, und immer, wenn ich die adresse finanzamt magdeburg, jungfernstieg lese, denke ich, wie da zur mittagszeit die finanzerinnen herumsteigen...
pansenklopfer kenne ich nicht.
abtrittbereitstellerin hm, hört sich mühsam erfunden an, so wie meuchelpuffer und gesichtserker. könnte das eine klofrau sein, auch wartefrau genannt (hm, worauf wartet die denn, und warum ist es eine frau? könnte nicht auch ein wartemann im damenko?)
wolkenschieber, nanu, das wird doch sowas ähnliches wie der im österreichischen bekannte tachinierer oder zwetschgenröster. leider ist mir im schwäbischen kein ausdruck für menschen bekannt, die die arbeit meiden und auch noch spass daran haben. der ischt au it von schaffhause oder d arbet hot der au it grad erfonde sind da nur annäherungen, die gerade dem tachinierer nicht gerecht werden.
lodderbast - das wird doch nicht einer sein, den man im norden auch als lorbas, lorberkopf oder lurbarsch bezeichnet, auf hochdeutsch der herumtreiber bezeichnet dasselbe, lorbas aber hört sich sehr viel schöner an. strawanzen heisst die tätigkeit im mehr wienerischen - genau, leitln, tats hoit amoi noch "mundl" gugln, kints oiweil no wos lean dabei. (sehr richtig, googeln sie einmal nach "mundl", sie können dabei nur lernen).
ja und der hanhnrei. schau an, der kommt doch aus der ecke frauensperson. einer (ich wars nicht. ich bedauere das.) soll es sogar einmal geschafft haben, diesen begriff ins passiv zu setzen und so aus dem hahnrei einen gehahnreiten zu machen, womit er glaichzeitig auch für die entsprechende tätigkeit das verb hahnreien so einfach mir nichts dir nichts geschaffen hat.
wenn ich diese deine beiträge lese, che, bedaure ich eigentlich, nicht in göttingen studiert zu haben. obwohl die mannheimer durchaus auch über eine bilderreiche sprache verfügen "ferz im hirn" für unrealistische vorstellungen, fällt mit da ein, aber die ist hoffentlich noch nicht vom aussterben bedroht, her, des wäär eewisch schad drom.
ach so, so als meine beiträge. ferkelstecher, aber das dürfte wohl noch gebräuchlich sein.
brunnenputzer in der zusammensetzung arbeiten oder schaffen wie ein brunnenputzer auch noch, obwohl einentlich niemand mehr mühevoll die ziehbrunnen ausschöpft, um sie dann zu reinigen.
zum seiler fällt mir noch die altertümliche redewendung, mit des seilers tochter kopuliert wrden ein, was bedeutet, ein ende zu nehmen, wie neulich der hussein, sadam.
als strassennamen: fauler pelz, in heidelberg heisst eine strasse so, da hätte ich seienerzeit gern gewohnt.
noch besser: jungfernstieg, den gibt ies nicht nur in hamburg, sondern auch in magdeburg, das finanzamt ist dort belegen, und immer, wenn ich die adresse finanzamt magdeburg, jungfernstieg lese, denke ich, wie da zur mittagszeit die finanzerinnen herumsteigen...
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che2001,
Dienstag, 2. Januar 2007, 22:30
Ein wunderschöner langer Kommentar, lieber auch-einer. Dann tue ich den mal kommentieren: Ein Pansenklopfer war ein Beruf. Pansenklopfer hatten die Aufgabe, in Salz eingelegte Tierfelle, die so ungegerbt verfrachtet wurden, vom Salz freizuklopfen. Die Männer stanken nach Verwesung und waren sozial geächtet. Eine Abtrittbereitstellerin leerte die Nachttöpfe aus und fuhr auf einem Karren ambulante Plumsklos umher (sozusagen die Dixis von früher), seit es um 1830 verboten wurde, die Notdurft in der Eingangstür zu verrichten und den Schietkübel dann auf die Straße zu entleeren.
Wolkenschieber bezeichnet unehrliche Politiker, vgl. Potemkinsche Dörfer (dazu fällt mir noch Sperenzien ein, benannt nach Fürst Sperenski, der für Katharina die Große eine Verfassung ausarbeitete, die nie in Kraft trat, weil die Fürstin Bürgerrechte nur als idee interessant fand, aber auf keinen fall verwirklicht haben wollte).
Lodderbast kann Lorbas bedeuten, aber auch eine männliche Form von Schlampe. "Du Lodderbast!" war in Niedersachsen noch in den 1950ern eine ernste Beleidigung.
Zum Hahnrei gibt es sogar das Substantiv Hahnreihtum.
Zum Seiler gibt es noch den Spruch "Das dicke Ende kommt zuletzt," und damit ist genau die Schlinge am Ende des Stricks gemeint.Hierzu wiederum gibt es in Bremen den passenden Straßennamen, denn das Polizeipräsidium, das sich dort seit Jahrhunderten befindet, liegt zwischen Marterburg und Buchtstraße.
Schreibe doch mal einen Brief an das Finanzamt am Jungfernstieg, wo Du Dich nach der steuerlichen Absetzbarkeit sexueller Dienstleistungen erkundigst.
Wolkenschieber bezeichnet unehrliche Politiker, vgl. Potemkinsche Dörfer (dazu fällt mir noch Sperenzien ein, benannt nach Fürst Sperenski, der für Katharina die Große eine Verfassung ausarbeitete, die nie in Kraft trat, weil die Fürstin Bürgerrechte nur als idee interessant fand, aber auf keinen fall verwirklicht haben wollte).
Lodderbast kann Lorbas bedeuten, aber auch eine männliche Form von Schlampe. "Du Lodderbast!" war in Niedersachsen noch in den 1950ern eine ernste Beleidigung.
Zum Hahnrei gibt es sogar das Substantiv Hahnreihtum.
Zum Seiler gibt es noch den Spruch "Das dicke Ende kommt zuletzt," und damit ist genau die Schlinge am Ende des Stricks gemeint.Hierzu wiederum gibt es in Bremen den passenden Straßennamen, denn das Polizeipräsidium, das sich dort seit Jahrhunderten befindet, liegt zwischen Marterburg und Buchtstraße.
Schreibe doch mal einen Brief an das Finanzamt am Jungfernstieg, wo Du Dich nach der steuerlichen Absetzbarkeit sexueller Dienstleistungen erkundigst.
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che2001,
Samstag, 13. Januar 2007, 17:48
Ein Lodderbast ist übrigens ursprünglich das abgestreifte Fell vom frisch gewachsenen Geweih eines Hirschen, das in Fetzen in einem Baum oder Busch hängt (Jägerlatein "Luderbast"), im übertragenen Sinne ein in zerfetzte Lumpen gekleideter Mensch (vgl. engl. "ragged people"), im weiter übertragenen Sinne ein Vagant, Landstreicher oder Reisiger oder ein schlamperter Mensch (vgl. "Lotterbett" und "Lude").
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stefanolix,
Sonntag, 14. Januar 2007, 19:00
@Che: »ragged people« -- unvergessen bei Simon & Garfunkle:
Seeking out the poorer quarters, where the ragged people go,
Looking for the places only they would know.
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che2001,
Sonntag, 14. Januar 2007, 19:38
Tja, Netbitch, nicht zu vergessen Deine Gattung. Finde ich auch gut, Dass Du Dich da gleich einbringst, es zeugt zumindest von sehr viel Verständnis für sich selber ;-)
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novesia,
Mittwoch, 3. Januar 2007, 17:18
Wunderbare Seite, danke Che! Was ich hier allerdings für Worte lese - "beiwohnen" und "Hahnrei" kenne ich noch. Aber die anderen? Jetzt fühl ich mich wieder ungebildet. Menno! ;-)
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che2001,
Mittwoch, 3. Januar 2007, 17:24
Ach Novesia, geh da besser mit keinem Leistungsanspruch ran, manches ist auch regional unterschiedlich bekannt. Hupfdohle ist in meiner Gegend auch heute noch üblich, z.B. als Bezeichnung für Kylie Minogue.
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