Mittwoch, 13. Juni 2007
Gewaltspirale in Palästina Revisited
Die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Fatah und Hamas lassen auf den ersten Blick eine Nahostfriedenslösung in noch weitere Ferne rücken. PFLP, Djihad und DFLP haben bislang in die Kämpfe nicht eingegriffen, dafür haben sich die Milizen der beiden Organisationen weiter verselbstständigt, was die Warlordisierung des Konflikts weiter vorantreibt. Auszubaden hat all dies die einfache palästinensische Bevölkerung, deren Situation im eigenen Selbstverwaltungsgebiet mittlerweile kaum noch besser ist als Anfang der 1980er im Libanon. Wenn man sieht, wie hoch das Potenzial der Region tatsächlich theoretisch ist und wie verantwortungslos ein Teil der palästinensischen Führer mit ihrer Macht umgeht, so bleibt ein Gefühl der Hilflosigkeit. Wobei sich natürlich die Interessen der Hauptakteure innerhalb der palästinensischen Gesellschaft ganz gut mit einem Stellvertreterkrieg verzahnen: Der Westen unterstützt die Fatah, der Iran die Hamas. Israel kann sich nicht entspannt zurücklehnen; zwar schafft es dort auf den ersten Blick eine gewisse Erleichterung und Entlastung, dass die palästinensischen Militanten mit sich selbst beschäftigt sind, aber eine derartige Eskalation der Gewalt hat noch selten dafür gesorgt, dass die Kombattanten hinterher friedfertiger werden. Dass sie irgendwann wieder Israel im Fadenkreuz haben werden ist abzusehen. Eine Perspektive wird ohne Entwaffnung der Milizen nicht möglich sein. Wer aber sollte diese durchführen?

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Verhütung mit Spirale
oder so.

Aber was für "Milizen"? Was für eine "Spirale"? Die Begriffe implizieren doch etwas realitätswidriges.

Sein wir doch mal ganz dolle ehrlich, schauen uns ganz tief in die Augen, und geben - wenn auch untereinander - zu das es ein Krieg zwischen Warlords und ihrer gut ausgestatteten Soldateska ist, in dem es um Kohle, massive Mengen von Kohle, geht, die als "Hilfsgelder" welcher Couleur auch immer, in das kleine Land am Meer fluten.

Arafat ist Vorbild: er hat es immerhin geschafft mehr als eine Milliarde Euro abzugreifen und mit ins Grab zu nehmen. Dazu braucht der besonnen planende Warlord den Konflikt mit den fiesen Zionisten als Popanz, die eingepferchten Palis als Zuchtanstalt für todesgeile Rekruten ihrer Soldateska, und Asche aus Europa um Hetzsender, Hetzschulbücher und Waffen, Waffen, Waffen sowie über Korruption von allem und jeden Macht zu kaufen. Und genügend Idioten auf der ganzen Welt die nur sehen was sie sehen wollen, nämlich das sich diese Warlords auf wundersame Weise zu karitativen, verantwortungsvollen Staatsmännern gewandelt hätten.

Wenn es aber jedem Pali von um die Ecke gut ginge, dann griffe das bestehende System nicht mehr. Daher hat niemand, der Macht hat, auch kein Anrainerdiktator, daran auch nur ein wenig Interesse. Der Pali von um die Ecke ist für den netten Warlord von nebenan doch nur Dreck und Kanonenfutter, gerade mal gut genug dazu als Leichnam in das Blitzlichtgewitter der Agenturfotografen gehalten zu werden. Kinderkadaver sind dazu besonders geeignet.

Daher kämpfen auch Friedensbewegte imho dort im luftleeren Raum und gegen Windmühlen. Denn sie wenden sich nicht an die richtigen Adressaten. Und das ist auch besser so für ihre Gesundheit.

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Großartiger Kommentar. Danke.

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Das war aber nicht immer so. Ich denke da an die Initiative der DFLP zur Versöhnung mit Israel, die dem Oslo-Prozess vorausging oder an Leute wie Scheich Husseini und Hanan Ashrawi. Und sorry, wenn ich die Wahl zwischen Pest und Cholera habe, bleibe ich lieber gesund und leiste mir denn Solidarität für diese Gruppe, die mir die einzig Vernünftigen in der ganzen Region zu sein scheinen: http://www.taayush.org/

Im Übrigen wäre nicht "zuzugeben", dass es ein Krieg zwischen Warlords und ihrer Soldateska ist, sondern : das wissen wir eh. Allerdings liegen dem auch soziale Konflikte zugrunde, und es ist halt die Crux, dass diese ständig ethnisiert, klanifiziert oder religiös verbrämt/überhöht werden. Erfrischend wäre, wenn jemand in der Region sagen würde "gegen die herrschende Klasse, gegen die israelische und die palästinensische Bourgeoisie, gegen das fundamentalistische Patriarchat, gegen atavistische Bindungen an Religion, Volk und Boden, für soziale Revolution weltweit", und das mit Methoden des zivilen Ungehorsams, Streiks usw. statt Rumgeballer. Warum gibt es eigentlich keinen palästinensischen ANC, der die israelische Staatsbürgerschaft für alle Palis fordert?

Imho war mir die gemütliche Korruption Arafats dann aber doch noch lieber als das somalieske Gesamtmassaker, das da jetzt abläuft. Und die systematische Schwächung der palästinensischen Polizei und der Fatah durch die israelischen Streitkräfte hat die Voraussetzungen des aktuellen Chaos mit herbeigeführt. Hätten die sich auf die Bekämpfung der Hamas konzentriert, wäre die Situation jetzt anders.

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Sobald Israel kapiert, dass die USA als Ordnungsmacht im Mittleren Osten ausscheiden, schlägt Russlands Stunde. Der Runde Tisch, an dem alle Konfliktparteien (Israel, Hamas, Fatah, PLO, Syrien und Iran) Platz nehmen können, wird in Moskau stehen. Bis dahin gibt's Proxykriege.

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Die Ritter von Zar Vlads Tafelrunde.
Oh ja, beim einzig aufrechten Demokraten, dem nichts mehr am Herzen liegt als der gerechte Ausgleich zwischen Konfliktparteien. Ich freue mich schon darauf. Dann wird ja alles gut.

Grozny ist ja mittlerweile auch befriedet.

Merke: sobald die OMON anrückt, wird alles friedlich. Monty Python könnte sich keinen besseren Sketch ausgedacht haben.

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man sollte auch nicht die auseinandersetzungen in den palästinensischen flüchtlingslagern im norden des libanon vergessen: m.e. gehören die mit in dieses szenario. und ich denke, dass das ganze eine konzertierte aktion der syrischunterstützen gruppen ist, um den gazastreifen unter ihre kontrolle zu bringen und den libanon noch weiter zu destabilisieren. dieser assad ähnelt mehr und mehr seinem vater.

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Zong hei Chong Mein Chop Ap
Das könnte die andere kommende Großmacht noch viel gründlicher und präziser regeln.

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Der Warlord als Bourgouis.
@ che

Es mag aber auch sein das unsere gängigen Deutungsmuster versagen.

Solange der Warlord und seine Fürsten alles zu gewinnen haben wenn der Konflikt schön weiter siedet, aber alles zu verlieren haben, wenn Frieden herrscht, dann wird es keinen Frieden geben. Nicht solange der Warlord und seine Fürsten das Geld, die Waffen, die Macht und die Hetzmedien haben.

Denn das ist die Realität. Egal was wir uns so alles zusammenreimen und wem wir welche Schuld woran zuweisen wollen. Das ist leider rein akademisch, so weh es unserem Ego auch tun mag. Den Warlord zum Bourgouis umzudeuten hiesse ihn in unsere Deutungsmuster zu pressen und zu einem für uns berechenbaren Wesen umzuinterpretieren.

Der Warlord, egal ob in Somalia, im Kongo oder in Paliville, das ist der Volxfeind: der Feind seines eigenen Volkes, des Volkes das ihm Macht, Reichtum und Einfluss mit seinem Blut und krummen Rücken bezahlen soll.

Same old, same old.

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@jolly, das ist natürlich vollkommen richtig, allerdings würde ich sagen, dass er schlimmer ist als sein Vater, der Syrien eher als dem Libanon gegenüber hegemoniale Ordnungsmacht einsetzte. Eine Koalition mit dem Iran mit dem Ziel, Israel einzukreisen ist ein anderes Kaliber. Eine Friedensregelung für die Region kann es nur geben, wenn alle Beteiligten etwas davon haben. Und da stellt sich dann die Frage, was für Syrien herausspringen könnte oder womit sich Assad unter Druck setzen ließe. Da käme dann der wichtigste Verbündete Israels ins Spiel: Die Türkei.

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Zumindest die Spitzen der Fatah sind Bourgeois und die der Hamas radikalisierte reaktionäre Kleinbürger, die Warlords profilieren sich gegen diese, indem sie den Tod zu ihrem Betriebsbullen machen mit dem Ziel "Wie werde ich Kalif anstelle des Kalifen?". Wenn sie Macht haben, könnten sie auch auf Blut verzichten, nur werden dann neue Warlords hochkommen. Mittlerweile gibt es ja auch schon eigene Studien zur Mikropolitik bewaffneter Gruppen. Man sollte sich das Ganze etwas genauer ansehen und nicht von vornherein davon ausgehen, dass es keine Lösungen gibt. Dass der Warlord Volxfeind ist ist ja richtig, doch funktioniert auch er nach rationalen Gesetzen.

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Lösung ist what Lösung do.
Eine "Lösung" impliziert jedoch das es ein Interesse der Machthaber an einer "Lösung" gibt. Ferner fragt sich wie eine "Lösung" nach dem jeweiligen Interesse aussieht.

Das was dort schon ewig läuft ist wohl aber die gängige Lösung, die ein Optimum - unter den gegebenen Umständen - für die Machthaber darstellt. Einen "Frieden" als alternative Lösung anzubieten hiesse deren Interessen zu negieren.

Niemand der Geld, Macht und Waffen in Realiter hat, wird die Alternative der Wohlmeinenden Kreise (Frieden, Wohlstand, Bildung und Selbstbestimmung für das breite Volk) akzeptieren, die so sicher wie das Amen in der Kirsche - oder war es der Kern in der Kirsche? - beinhaltet das über kurz oder lang sein gevierteilter Leichnam durch den Staub der Souks geschleift wird.

Im übrigen sind die meisten der "Spitzen" von H. und F. ähnlich sicher den Warlords zuzuordnen wie Dick und Doof der Comedy. Nochmals: imho versagen unsere Deutungsmuster an dieser Stelle vollkommen. Eindeutig Bourgouis ist für mich lediglich Frau Arafat, die das öffentliche Powershopping mit ehemaligen Hilfsgeldern dem entsagungsvollen Leben in Ramallah vorzieht. Wofür ich ihr keinen Vorwurf machen kann.

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Also, MEINE Deutungsmuster versagen da an keiner Stelle. Muss jetzt für etwa eine Stunde tief in Klausur, dann schreibe ich was dazu.

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Die Deutungsmuster
Continue: Die Situation zur Zeit der ersten Intifada war die, dass die einfachen Palis, die BewohnerInnen der Elendsviertel (in den Westbanks heute nnoch von "Flüchtlingslagern" zu sprechen halte ich für unsinning) auf eigene Faust und unabhängig von der PLO-Führung und ihren Teilorganisationen ihren Aufstand machten, der militant, aber eben nicht mit tödlichen Waffen ausgetragen wurde. Gerade die schwächsten Teile der traditionell extrem patriarchalen palästinensischen Gesellschaft, Frauen und Jugendliche, nahmen hierbei eine zentrale Rolle ein. Das Bild dieser Intifada war dann auch das von Pflastersteine werfenden oder mit Zwillen schießenden Jugendlichen, die israelische Polizei und israelisches Militär angriffen, die ihrerseits Wasserwerfer, deren Verschärfung, ein rollendes Sandstrahlgebläse, Tränengasgranaten und Gummigeschosse sowie scharfe Hunde einsetzten. Die Palis errichteten illegale Kliniken, Werkstätten, Geschäfte usw. und schufen eine Gegen-Infrastruktur. Das war die Situation, vor deren Hintergrund die DFLP begann, mit den israelischen Behörden zu verhandeln. Dass ausgerechnet die DFLP das tat, hatte seine besonderen Gründe: Politisch ist sie die linkeste Palästinenserorganisation, hinsichtlich des Nationalismus bzw. des Verhältnisses zum Zionismus die Gemäßigste. Für die DFPL war die Linie "Zwei Nationen - zwei Staaten" maßgebend, die Anerkennung Israels also kein Problem. Da es sich bei der ersten Intifada anfangs um eine autonome Unterschichtsbewegung handelte, hoffte die DFLP, diese palästinensischen Massen gegen die Fatah und ihr Bonzentum aufzubringen und das Abschütteln der israelischen Besatzungsmacht zu einer sozialen Revolution weiterzuentwickeln. Die Initiative ging dann an geachtete UnterhändlerInnen der palästinensischen Zivilgesellschaft wie Hanan Aschrawi und den Scheich Husseini über. Als Arafat und die anderen Palästinenserführer aus dem Exil zurückkamen, standen sie vor dem Problem, dass die extrem widerständigen Bewohner ihre Revolte jahrelang ganz ohne die groooooßen militääääääärischen Anfüüüüüüührer gemacht hatten (das halbe Land ein Schwarzer Block ;-) ). Um die reale Macht der palästinensischen Autoritäten herzustellen, mussten die überlieferten Hierachien wiederhergestellt werden. Am leichtesten gelang dies der Fatah durch die Autorität des als Volksheld verehrten Arafat. Die jugendlichen Steineschmeißer wurden als Truppen der unterschiedlichen Organisationen angeworben, tauschten Zwillen, Davidsschleudern und Molotow-Cocktails gegen Kalschnikows, M16 und Handgranaten und bekamen Sold. Die nächste Generation wurde in Schulen des Hasses zu jungen Märtyrern gedrillt. Das im Untergrund entstandene Netzwerk von Krankenhäusern, Garküchen usw. wurde weitgehend von der Hamas okkupiert, die gezielt die Schlüsselpositionen dort besetzte (oder sie teilweise auch DFLP, PFLP und Fida wegnahm) und sich als "karitative" Organisation in Szene setzen konnte.
Wobei gesagt werden muss, dass ein Teil dieses Netzwerks auch von der Hamas während der Intifada aufgebaut worden war und dass israelische Behörden im Kalkül, damit die Fatah und PFLP zu schwächen unterstützt worden war.

Mit Geld und Filz stellten die alten PLO-Granden den großen Teil der Träger des Widerstands ruhig, die Hamas tat das mit religiösem Schwulst und revolutionärem Pathos. Auf diese Weise konnte eine von unten organisierte Gegengesellschaft durch die etablierten aus dem Exil zurückgekehrten Palästinenserorganisationen okkupiert werden - übrigens eine Entwicklung, die Ähnlichkeit mit der Aufsaugung der aus dem antifaschistischen Widerstand hervorgegangenen Netzwerke in Sizilien nach dem Zweiten Weltkrieg durch die in Schlüsselpositionen gelangten Mafia-Familien besaß. Ich würde von einer parasitären Wirtschaft und Gesellschaft sprechen. Die Frage ist, ob die Voraussetzungen für einen Widerstand von unten gegen die mittlerweile etablierten palästinensischen Eliten noch oder wieder bestehen. Die extreme Eskalation der Gewalt seit der zweiten Intifada - Selbstmordattentate und Autobomben statt Steine und Mollies und als nächste Steigerungsform Kassam-Raketen lassen den permanenten Aufstand niedriger Intensität ja zu einem de-facto-Bürgerkrieg werden- kann nur mit Entwaffnung der Milizen beendet werden, es ist nur überhaupt nicht sichtbar, wer die durchführen soll.

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@ che

Danke für den ebenso ausführlichen wie interessanten Text.

Deiner Schlussfolgerung kann ich nur zustimmen - man sollte sich dabei jedoch bewusst sein, das die "Entwaffnung" der "Milizen", oder nennen wir sie Privatarmeen in vielen Fällen bedeutet, denen die Waffen aus ihren toten, kalten Händen zu nehmen. Nur nicht erst nachdem sie aus biologischen Gründen abgetreten sind.


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Nach reiflichem Überlegen bin ich auf eine Person gekommen, die in so etwas Erfahrung und durchschlagenden Erfolg hat. Es handelt sich hier um Ramsan Kadyrow, der nicht nur so aussieht wie Rabban "The Beast" Harkonnen aus Dune (die Originalverfilmung, natürlich), sondern auch sehr ähnlich agiert.

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Originelle Idee. Die üblichen Kreuzfahrer-vs.Sarazenen-vs.Asassinen-vs.Byzanz-Händel wurden dunnemals völlig bedeutungslos, als die Mongolen kamen.

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Der Mann hat es immerhin geschafft Grozny in eine aufblühende Stadt wiederzuverwandeln. Und wo gehobelt wird, da fallen halt Späne.

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Hmja, scheiß Lage dort. Ich hoffe die Hamas-Saubande wird trotz allem am Ende herausgeworfen. Es ist schade, daß es keine wirkliche Linke dort gibt - PFLP, DFLP okay... das sind aber marginalisierte Oldschool-Guerilla-Turnvereine. Letztlich ist die dortige Lage Ausdruck der Fortsetzung der bürgerlich- kapitalistischen Konkurrenz mit anderen Mitteln.

Anbei möchte ich folgendes Buch empfehlen - für alle die sich etwas schwertun: "Zwischen Ölzweig und Kalaschnikow - Geschichte und Politik der palästinensischen Linken" (Unrast-Verlag)

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Frechheit, das wollte ich gerade empfehlen. Das war meine Idee, wir sollten miteinander ringen ;-)

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OMG
Dat war es dann wohl.

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Naja, ein paar Kräfte wären noch zu nennen: Die Fida und die von mir erwähnte und unterstützte Ta Ayush, die innerhalb Israels/Palästinas von Vielen als relevanter angesehen wird als Gush Shalom sowie die Women´s Coalition for a just peace. Letztere beiden verbinden vor allem das Land-für-Frieden-Thema mit der sozialen Frage und Patriarchatskritik.

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„Die Ära der Gerechtigkeit und Scharia ist da“
So der Sprecher für die Hamas-Milizen, Schahawan, im Hamas-Radio.

So much for "Bourgousie gegen reaktionäre Kleinbürger". Na dann viel Spass mit denen, liebe Palis. Aber die hättet ihr ja auch mehrheitlich gewählt, die Jungz, insofern setzten die nur den gefühlten Wählerwillen handfest durch. So schlimm kann das ja dann nicht sein, und da die meisten Weiber da eh so hässlich wie die Nacht sind, wäre die Burka ein echter Fortschritt.

Eine Frage an die Experten: ist Links-sein Schariakonform? Wenn ja, besteht dort tatsächlich noch Hoffnung. Wenn nein, regieren die scharireaktionären Kleinbürger - for ever oder bis der nächte Luftschlag kommt. Der "Deutsche Gruss", locker aus der Schulter mit dem ganzen rechten Arm, wird ja bereits gerne von den "Milizen" praktiziert. "Zion Verrecke" dürfte die Kurzform der Hamas-Charter (Artikel 7) sein.

Die Bourgousie ist auch entmachtet, nicht viel Gutes, aber immerhin ein Anerkennungspunkt sollte dafür drin sein. Genosse Kassam wird den Befreiungskampf weiterführen. Derweil wird das national befreite Gelände von "Verrätern" "gesäubert". Das ist nicht Machtkampf, Terror gegen das eigene Volk und Wahnwitz, das ist lediglich die Ethnisierung des Sozialen, man bleibe bitte auf dem Boden.

Und nun zum Auslöffeln der verstunkenen Suppe durch däään Joodnstaat und die Kinderblut trinkende Mörderbande der Zahal, die den Dreck auffeudeln werden sollen, da alle anderen schon vorsorglich den Schwanz eingekniffen haben. Auf das die Presse wieder was zu jammern hat - Stichworte Völkermord et.al. - Milizen sind schliesslich Zivilisten.

Achmachdendschihad und Assad kugeln sich derweil in Vorfreude weiterer Vernichtungsrethorik gegen dään Äärbfaind. Ich freue mich schon auf die Bilder von Pallywood ... äh ... Hamaswood. Schickt Fotografen, wetzt die Messer, tankt noch schnell mal voll. Es geht wieder los, diesmal aber mit zwei Fronten.

Aus Artikel 8 : "The Slogan of the Hamas : Allah is its goal, the Prophet its model, the Quzan its Constitution, Jihad its path and death for the case of Allah its most sublime belief." Nur damit keiner nachher sagt : wir haben das nicht gewusst.


Und täglich grüsst das Turbantier.

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Was heißt hier denn "das ist lediglich die Ethnisierung des Sozialen"? Die Ethnisierung des Sozialen ist es auch gewesen, die den Jugoslawien- und den Tutsi-Hutu- Bürgerkrieg und das aktuelle Geschehen in Darfur hervorgebracht hat, für Dich bisher üblicherweise alles Folklore und Brauchtum. Wo ist der Unterschied? Was ist in Palästina anders? Wisch Dir mal den Broderschaum ab, ich bin über das Geschehen genauso entsetzt wie Du. Und in diesem Fall hoffe ich sogar, dass Machmud Abbas via Ausnahmezustand die Hamas wenigstens in den Westbanks unter Kontrolle kriegt. Und wenn niemand als die Zahal das richten kann, dann muss auch das eben so sein.

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@Turbantier: Wieviele Palis tragen denn Turbane? Guru Mustafa vom Goldenen Schrein Oberhaupt der Hamas mit dem Schlachtruf "Rama, Rama, Mahadeo"?

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@ che

Ausnahmezustand ? Meinen wir wirklich das beeindruckt dort jemanden ? Vielleicht noch ein Drohen mit der Geschäftsordnung ?

"Die Demokratie der Gewehre" nannte das der seelige Arafat. Die fürchtet keinen runden Tisch und keinen Gremienentscheid. Hier versagen schon wieder unsere lieb gewonnenen Deutungsmuster der Realität.


@ die nette bitch

1. ein Wortwitz
2. wie heisst der Mann noch mal ? Hassan Nass-ah-rallah oder so, nöch wah. Der eine würde doch schon langen. Oder den netten Herrn schon vergessen?

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Ausnahmezustand bedeutet ja wohl Festnahme der Hamas-Führung in den Westbanks, Ausgangssperre, massivster Einsatz der palästinensischen Polizei etc. Das lieb gewordene Deutungsmuster der Realität ließe sich auch mit Mao Zedong "alle Macht kommt aus den Läufer der Gewehre" ausdrücken.

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@ che

Und ist irgend jemand tatsächlich der Auffassung das es diese Art von Ausnahmezustand realistisch geben könnte?

Würden die Hamas-Führer sich nicht möglicherweise ihrer festnahme entziehen, vielleicht sogar unter erheblichem Waffeneinsatz, und auch dem ihrer jeweiligen Privatarmeee ?

Würden denn alle, besonders die Soldateska und die Schächterbanden, bei Ausrufung einer Ausgangssperre brav die AK in die Ecke stellen, sagen "Chef geht nicht mit Morden heut Abend, is leider Ausgangssperre, ich darf nicht raus" und dann brav wie ein Lämmchen zuhaus die neuen Folgen von "Disaspora" im syrischen Fernsehen schauen ?

Was für eine palästinensische Polizei und wie kommt die in den Gazastreifen ?


Oder sollte man sich tief in die Augen schauen und zugeben das das nur in der Wünsch-Dir-Was-Welt so sein könnte und das der "Ausnahmezustand" in dem Sinne nur eine hilflose Worthülse ist. Wobei viele dort leben, in der W-D-W-Welt, zugegeben.

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Nach Gaza kommen die gar nicht erst rein, sind aber eventuell in der Lage, in den Westbanks die Lage halbwegs unter Kontrolle zu kriegen, vielleicht ja mit israelischer Unterstützung. Oder nach dem Jolly-Modell.

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