Donnerstag, 13. September 2012
Wahnsinn und Verstand IX
Das Haus

In der Nachbarschaft von Alfies WG steht seit Längerem ein zweistöckiges Haus leer. Es ist ein schönes Gebäude, Jahrhundertwende, freistehend mit Garten, weiß gekalkt. Das Haus gehört einer pensionierten Schulrätin, Margarethe Kunze-Schröder, und war früher von WGs bewohnt, zu denen Alfie und Co enge Kontakte pflegten. Irgendwann hatte die Vermieterin aufgehört, beim Auszug früherer MieterInnen neue Verträge abzuschließen, bis dort niemand mehr wohnte.

Heike ist die erste, welche die Idee einer Hausbesetzung aufbringt - wie fast immer, wenn es um ernstere Aktionen geht. Beim gemeinsamen Abendessen, als sie, Alfie, Kalle und der vor einigen Tagen aus Hamburg zurückgekommene Henning endlich einmal wieder in kompletter Kombination zusammensitzen, kommt sie mit dem Vorschlag, den Laden etwas gründlicher zu beschauen.

"Bevor wir uns überlegen, ob wir uns für uns selber eine Besetzung vorstellen können, müssen wir erst einmal Infos einholen. Wichtig ist es vor allem, die ehemaligen Leute aus dem Haus zu kontakten." argumentiert Heike.
"Ich kenne noch Rosa und Jörn." kommt es von Kalle, während Alfie auf Bernward hinweist. Als dessen Name fällt, geht ein allgemeines Stirnrunzeln durch den Raum, aber niemand sagt was.
Eine Woche später haben sie es geschafft, alle noch erreichbaren Leute aus dem Haus in ihrer geräumigen Küche zu versammeln. Bernward, Jörn, Rosa, Martina und Silke, außerdem ist noch Azad dabei, der dort nicht gewohnt hat, aber als enger Freund von Alfie und Heike hinzugezogen wird.
Zunächst geht es um Kunze-Schröder. Die Frau scheint ein Quadratarschloch zu sein. Eine krude Story reiht sich an die andere.
So hatte sie versucht, MieterInnen die Nutzung des hauseigenen Gartens zu verbieten und den völlig leerstehenden Keller, statt Kellerräume an die BewohnerInnen zu vermieten, verschlossen, eifersüchtig darüber wachend, daß ihn niemand betrat.
Bernward hatte sie, nachdem er ausgezogen war, versucht, zehntausend Mark Renovierungskosten anzuhängen, nach dem in diesem Fall nicht so zutreffenden Motto "Der Adel ist reich".
Rosa hatte, als sie allein in ihrer WG war, unangemeldet von ihrer Vermieterin Besuch bekommen, die sie ermahnte, falls sie, wie sie sich ausdrückte, einen "Liebhaber" hätte, dürfte sie den aber nicht bei sich wohnen lassen, da ihr Zimmer nur an sie vermietet wäre. Ganz allgemein drangsalierte und schikanierte sie ihre MieterInnen fortlaufend. Offensichtlich entspricht Kunze-Schröder allen Klischees eines Arschlochs von Vermieterin.

Die sonstigen Facts erscheinen nicht minder interessant. Trotz ihres beschissenen Umgangs mit den HausbewohnerInnen war die Dame redselig. Sie hatte kein Hehl daraus gemacht, was sie mit dem Haus beabsichtigt. Es soll luxussaniert und in Studioappartements umgewandelt werden, die sie als Eigentumswohnungen zu verkaufen gedenkt.
Als diese ganzen Informationen auf dem Tisch sind, wird aus der anfänglich vagen Idee einer Hausbesetzung ein fester Plan.
In den nächsten Wochen sind sie dabei, zu sondieren. Infos über die wirtschaftlichen und privaten Verbindungen von Frau Kunze-Schröder werden ebenso eingeholt, wie die Stimmung in der Szene für eine Hausbesetzung vorgecheckt, die gut zu sein scheint. Werkzeug und Baustoffe werden besorgt. Als praktisch alles steht, schneit Britt zusammen mit Rock herein. Beide sind von dem Plan begeistert, haben bannig viel Zeit und wollen mitmachen.
In einer klaren Augustnacht schnackelt es. Mit ein paar Drähten fingert Britt das Hausschloß auf, Minuten später stehen sie, Alfie, Henning, Rock und Heike in einer geräumigen Wohnung im Parterre, während der Rest der Crew - Kalle und Azad - draußen aufpaßt.
Die Wohnung ist in gutem Zustand. Die sanitären Einrichtungen sind noch da, sogar ein Herd ist vorhanden. Nicht einmal die Wasserzufuhr ist verplombt, und mit ein paar Überbrückungen am Zählerkasten fließt auch wieder Strom. Alles klappt wie am Schnürchen.
Bis Sonnenaufgang richten sie es sich in der Wohnung ein und öffnen alle Weiteren. Alfie düst kurz in seine WG hinüber und ruft Bernie an. "Operation Zimtzicke läuft." gibt er durch. Das ist das vereinbarte Zeichen für Bernie, Rosa, Silke und Jörn, die vorbereitete Erklärung zur Hausbesetzung in die Briefkästen von ASTA, Jugend- und Frauen-Lesbenzentrum, Morgenblatt und Pressebüro zu werfen. Der Text lautet:
"Heute morgen, am ...19...haben wir das Haus Kohnstraße 14 besetzt. Die Besitzerin, Margarethe Kunze-Schröder, läßt es bewußt leerstehen, um InteressentInnen für eine Luxussanierung zu finden. In Anbetracht der katastrophalen Wohnungsnot in unserer Stadt und der Tatsache, daß es sich um eines der schönsten Wohnhäuser in einem sehr armen Stadtteil handelt, halten wir diesen Schritt für notwendig und fordern alle, die dringend eine Wohnung brauchen oder es in ihren überteuerten Appartements oder ihren verwanzten Drecklöchern nicht mehr aushalten auf, vorbeizuschauen und vielleicht auch einzuziehen. Wir setzen durch, was BürgerInnen wünschen, sich aber nie zu machen trauen: Schneller wohnen!
Kämpfende Einheit Ghettoblaster."
Das Echo ist enorm. Noch am selben Tag gibt sich die halbe Szene im Haus ein Stelldichein, ein paar türkische Jugendliche und zwei Obdachlose sind auch dabei. Die Leute, die in der folgenden Nacht bleiben und sich vorstellen können, hier auch ne Weile zu wohnen, sind aber nur drei: Herbert, Dorit und eine blonde Schicki-Frau namens Elke, die nicht zur Szene gehört, der aber gerade ihre Ein-Zimmer-Wohnung gekündigt worden ist. Für alle gibt es erst einmal einen Rieseneintopf, dann findet das Einzugsplenum statt. Wie meistens in solchen Situationen, führt Heike das Wort.
"Also, erst einmal geht es darum, ob wir uns vorstellen können, in dieser Zusammensetzung hier miteinander zu wohnen. Unsere Gruppe hat die Initiative übernommen, weil wir den Erhalt des Hauses als billigen Wohnraum politisch für notwendig halten. Wir selbst haben Wohnungen und wollen diese auch nicht aufgeben. Wir haben dieses Projekt also nur angeschoben und hoffen, daß es Leute gibt, die hier bleiben möchten - solange es geht." "Heißt das, ihr zieht aus, wenn wir sagen, daß wir hier bleiben wollen?" fragt Elke. "Nicht unbedingt. Ein paar Wochen bleiben wir auf jeden Fall hier, wenn wir nicht vorher rausgeschmissen werden. Das ist ja auch nicht von uns abhängig, sondern davon, wie die Gegenseite reagiert. Wir hoffen auch, daß noch mehr Leute kommen, als heute abend. Wie sieht es mit euren Vorstellungen aus?"
Mit wichtigem Gesichtsausdruck meint Herbert: "Also, für mich steht die Frage im Mittelpunkt, welche langfristigen politischen Impulse und Synergieeffekte sich hier ergeben..." "Synergie?" wirft Britt lachend ein "Klugscheißereffekte oder was?" Herbert schweigt beleidigt, während Britt lustig weitermacht. "Weiß doch jeder, daß die Akademiker der letzte Kegelverein sind!" Alfie glättet die Wogen, als er einwirft: "Statt uns gegenseitig zu nerven, sollten wir doch solidarisch klarfahren, was wir miteinander und voneinander wollen!"
Und da meldet sich Elke zu Wort, für die es ein gewaltiger Akt der Selbstüberwindung ist, in diesem Augenblick den Mund aufzumachen. "Also, ich kenne hier niemanden, die Situation hier schreckt mich ab, aber ich brauche eine Wohnung. Ich habe mit solchen Geschichten überhaupt keine Erfahrung, bin auch keine Studentin. Ich arbeite in einem Laden, kenne niemand aus der Szene, aber ich bewundere euch. Ich will endlich mal politisch was machen, und ich will hier wohnen, wenn das möglich ist." Heike nimmt sie spontan in den Arm, während Herbert und Dorit höhnisch gucken, nach dem Prinzip: "Was ist das denn für eine?"
Azad antwortet spontan. "Wer hier mitmacht, ist willkommen." Und lächelt sie freundlich an.
Herbert und Dorit sagen nichts mehr, sind jedoch als Erste dabei, als es darum geht, Wachen aufzustellen.
Außer der Tatsache, daß ein unverkennbarer Ziviwagen vorm Haus steht, tut sich aber in dieser Nacht nichts mehr.

Am nächsten Morgen findet auf dem Markt eine kleine Kundgebung statt, bei der Alfie durchs Megaphon einen Redebeitrag hält, und anschließend eine Pressekonferenz im Haus. Abgesehen von den Zivis, die sich alle sechs Stunden ablösen, ist von Bullen nichts zu sehen, und Kunze-Schröder meldet sich auch nicht.
Am zweiten Abend ist Fete im Haus. Über hundert Leute sind gekommen, es wird mächtig abgetanzt, gesoffen und gekifft.
Azad gräbt Elke an. Er erzählt ihr ruhmreiche Geschichten vom Widerstand in der Westsahara und geht dann auf seinen Namen ein. "Azad ist kein arabisches oder berberisches Wort." erklärt er. "Es heißt auf kurdisch `Freiheit'. Mein Großvater war zur Zeit der Republik von Mahabad in Kurdistan." "Mahabad?" "Das war der erste Versuch der Gründung eines kurdischen Staates. War anfangs erfolgreich, scheiterte dann aber an einem Öldeal zwischen der Sowjetunion und Iran." Azad macht eine faszinierende Konversation. Eine Mischung aus politischem Gespräch in lockerem Plauderton und unverhohlenem Angebalze. Elke scheint voll drauf abzufahren. Nach etwa anderthalb Stunden liegen sie sich küssend in den Armen. Dorit beobachtet sie mißbilligend aus der Entfernung. "Ganz schön heftig!" meint sie zu Heike, die sie für gleichgesinnt hält. "Allerdings!" kichert diese. "Possierlich anzusehen!" "Das ist doch ein Sexist!" empört sich Dorit. "Sich einfach an eine wildfremde Frau ranzuschmeißen, die er für leichte Beute hält!" Heikes Antwort haut sie fast um. "Dir haben sie wohl ins Gehirn geschissen!" poltert sie. "Dazu gehören immer zwei. Ich frage mich, ob du auch so reagieren würdest, wenn Azad ein Deutscher wäre. Das übliche Klischee vom ewig lüsternen Südländer, wa?" Dorit gerät ins Stottern. Wenn Alfie oder Henning das gesagt hätte, würde sie ihn jetzt moralisch zur Sau machen. Aber eine szeneprominente Powerfrau...das geht nicht. Beschämt steht sie auf und begibt sich auf die Tanzfläche.
Am Morgen sind alle am Frühstücken. Britt hat eine Idee. Spontan nimmt sie eine volle Kaffeekanne und zwei Tassen, stellt alles auf ein Tablett und verschwindet damit nach draußen. Nach einer Weile kehrt sie ohne Tassen und mit einer halbleeren Kanne zurück. Über ihr Gesicht geht ein breites, schimmliges Grinsen, ihre Augen blitzen. "Was hast du denn gemacht?" will Alfie wissen. "Den Bullen draußen Kaffee angeboten!" gluckst sie. "Deren Fressen hättet ihr sehen müssen! Ich habe gesagt: `Eine Aufmerksamkeit des Hauses für die Stasi-West! Die Herren Kommissare kann man stets bagare.' Erst hatten sie Beton in den Mundwinkeln, dann nahmen sie an. Haben ja auch beschissene Schichten, die Jungs."
Die Reaktionen sind bezeichnend. Alfie, Heike, Henning, Azad und Elke lachen sich kaputt, Kalle grinst gutmütig, Dorit stockt förmlich der Atem, Herbert schüttelt würdevoll das Haupt, und die mostly-PC-Gestalten um ihn herum wissen augenscheinlich nicht genau, welchen Gesichtsausdruck sie an den Tag legen sollen.

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Der Latte-Machiato-Vater oder Allein unter Müttern
http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1431

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Wahnsinn und Verstand VIII
Britt und Henning vögeln. Beide haben Ischtar genommen. Für Britt ist es einer der üblichen multiplen Superorgasmen, die mit einer spannenden Nacht auf Ischtar und einem adäquaten Partner nun einmal verbunden sind. Für Henning ist es etwas völlig Neues, eine Art Paradies auf Erden. Britt liegt auf ihm, läßt seinen Schwanz langsam in sie eindringen und streicht ihm mit dem Nagel ihres rechten Zeigefingers sachte die Nackenwirbelsäule hinauf und hinunter. Er empfindet die Berührung anders als sonst: nicht nur als zärtlichen Druck in seiner Haut, als sanftes, aber nachdrückliches Hinabstreichen, sondern als eine Art Penetration seines Nackens. Britts Finger ist in ihm, verbindet sich mit seinem Rückenmark, löst elektrische Impulse in seinem Stammhirn aus, keine jähen und unangenehmen, sondern sanfte, wärmende Wellen des Wohlbehagens, die sich in ihm ausbreiten. Er glaubt, seine Körperchemie vor sich zu sehen, die Reaktionen, die in seinem Inneren ablaufen, in rotes Licht getaucht, gleichzeitig spürt er seinen Schwanz in ihrer Möse. Warm, feucht und weich nimmt sie ihn auf, und niemals zuvor hat Henning so sehr das Gefühl des wirklich Miteinander-Verschmelzens empfunden. Britt fühlt seinen pochenden Schwanz, als wäre es ihr eigener, gleichzeitig nimmt sie wahr, was in ihm vorgeht, weiß aber, daß er viel stärker auf sich selber reduziert ist. Es stört sie nicht; er ist ein Anfänger, der von Ischtar keine Ahnung hat. Blitzartig taucht in ihr ihre erste Nacht mit Franco auf, die erste Nacht, in der sie Ischtar probiert hatte, als sie erfuhr, daß dieser widerliche Möchtegern-Mafioso ein Zauberkünstler ist, der die geheimen Liebeskünste des Kybele-Festes, des Tantra-Yoga, des Hexensabbath gelernt und weit hinter sich gelassen hat, weil sie chemisch reproduzierbar sind.#


Langsam setzen sie sich in Bewegung. Jedes jedes erst langsame und sanfte, dann immer schneller und heftiger werdende ineinander Eindringen ist ein Höhepunkt für sich; kein Orgasmus am Schluß, sondern eine ständige Folge von inneren Explosionen.
Henning hat jedes Zeitgefühl verloren. Er weiß nicht mehr, ob sie zehn Minuten oder drei Stunden ineinander verschlungen sind, als er seinen Samen ejakuliert. Noch nie war das Erlebnis so intensiv. Ihr dunkles, langgezogenes "Aaaaahhhhh!" mischt sich mit seiner Stimme, schließlich kann er nicht mehr unterscheiden, wessen Lustschrei da zu hören ist, auch nicht mehr, wann dieser aufhört. Die Zeit steht still.
Britt ist es, die sich zuerst zurückzieht. Langsam erhebt sie sich und wälzt sich auf den Rücken. Schwer atmend blickt sie an die von einem gedimmten Fluter erleuchtete Decke. Ihre Klitoris ist auf eine Größe angeschwollen, die jenseits des Normalen liegt. Auch eine der Wirkungen von Ischtar. Gleichzeitig spürt sie die Ekstase in jeder Faser ihres Körpers. Ihr ganzer Organismus - eine einzige erogene Zone!
Sie dreht sich um und blickt Henning an. In diesem Augenblick, nur für den Moment, hat sie das Gefühl, noch nie jemanden so geliebt zu haben. Komisch, eigentlich war sie hinter Alfie her. Nun denn, auf ein Neues. Sie beugt sich sanft über Henning und nimmt seinen Schwanz in den Mund.


Um nicht allzu indiskret zu sein und im Übrigen den Eindruck zu vermeiden, dieses Buch wäre ein Porno, überlassen wir die Beiden aber jetzt besser sich selber ("Ooch! Schade!"). Immerhin sei darauf hingewiesen, daß sie noch mehrmals hintereinander kommen und am Schluß beide so weit sind, daß sie glauben, ihren Körper zu verlassen und weißes Licht sehen, dessen Herkunft sich nicht erklären läßt. Am Morgen ist das Fenster des Zimmers beschlagen, das Bettlaken läßt sich auswringen.

Den Tag über ist Britt beschäftigt, schiebt ihre Schicht in der Buchhandlung, in der sie gerade arbeitet. So kommt Henning, dem alles wehtut und der das Gefühl hat, sein Blutdruck sei auf der tiefsten denkbaren Kellersohle (Orgasmuskater), dazu, etwas über die Frau nachzudenken. Sie ist nicht nur schön, faszinierend, buntschillernd. Etwas an ihr macht ihm Angst. Nie, auch nur für eine Sekunde, hat sie ihre Souveränität verloren. Es scheint sie nichts umwerfen zu können. Und sie hat einen seltsamen Freundeskreis; tendenziell fast alles Leute wie Franco. Bunte, verwegene, existenzialistische Gestalten, mehrere davon Kriminelle. Sie hat Geld; und von den zwei Tagen in der Woche, die sie in der Buchhandlung arbeitet, kann sie das nicht haben. Und da ist noch was. Als er, auf der Suche nach Zigaretten, vor einigen Stunden ihre Nachttischublade geöffnet hat, fand er darin eine großkalibrige Wumme. Nen Trommelrevolver. Irgend etwas stimmt mit der Frau nicht. Der kleine, brave Henning, universitärer Durchschnittsautonomer, ist mitten in das große Abenteuer reingerasselt. Eigentlich ist für die sexuellen Abenteuer doch sein Bruder Kalle zuständig, und für die kriminellen Alfie. Tel Aviv, so ist das Leben.

Am Abend gehen Henning und Britt in eine Kneipe in der Nachbarschaft. Im Thekengespräch lernen sie einen etwas sonderbaren Typen kennen, der sich Rock nennt und gerade von einem Besuch aus Kassel kommt. Als gebürtige Kasselanerin fängt Britt mit ihm einen small talk über die Stadt an. Sie und Henning werden stutzig, als er von seiner Hinfahrt nach Kassel erzählt und berichtet, wer ihn das letzte Stück dorthin mitgenommen hat. Ein Mann auf dem Weg nach Frankfurt, dessen Beschreibung - und die seines Wagens - haargenau auf Alfie zutrifft. "Was macht Alfie denn in Frankfurt?" wundert sich Henning. Britt grinst schelmisch. "Vielleicht das Gleiche wie du in Hamburg?"
Die nächsten Tage unternehmen sie ein bißchen was zusammen mit Rock, der in Altona wohnt, seinen Angaben zufolge arbeitslos ist und noch einen Wohnsitz in Amsterdam hat. Er ist etwas klettig. Henning kommt er suspekt vor, aber Britt zerstreut seine Bedenken. Sie meint, daß er wohl einfach einsam ist und Anschluß sucht.
Nach sechs Tagen in Hamburg fährt Henning nach Hause zurück. Und so wunderschön die Zeit war, er hat das Gefühl, daß mit Britt etwas oberfaul ist.

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