Samstag, 10. Oktober 2009
Beschützerverhalten
Als bei der Begehung eines Flüchtlingswohnheims eine Genossin von mir die dortigen Missstände mit der Kamera dokumentierte, griff einer der Wachschutzleute sie mit dem Knüppel an. Ich sprang dazwischen und wehrte den Stock ab. Dafür musste ich mir hinterher (von männlicher Genossenseite) anhören, ich hätte ein machomäßiges Beschützerverhalten an den Tag gelegt, und das sei überhaupt nicht in Ordnung. Als meine Schwester von ihrem Ex körperlich bedroht wurde, schenkte ich ihr ein Tonfa und brachte ihr bei, wie sie damit umgehen kann. Als ich darüber berichtete, wurde mir das als Macho- türkischer Bruder- und wiederum beschissenes Beschützerverhalten angekreidet. So etwas nervt. Bin ich eigentlich antipatriarchal, wenn ich passiv zusehe, wenn mir nahestehende Frauen zusammengehauen werden?

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Und ich dachte immer, die türkischen Brüder verprügeln ihnen nahestehende Frauen ständig.
Von dem Tabu hört man ja immer wieder.
Deine Kritiker wollen das verschweigen, weil sie Linke sind und deswegen nennen die das "beschützen".
So ist das, aber Du hast das nicht verstanden.

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ich glaube, du nennst die falschen leute "genosse".

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Beschützerverhalten? Geht garnicht. Sorry. Wenn man sowas durchgehen lässt, behauptet schon der Nächste, dass Solidarität und das Beschützen etwas genuin Linkes seien.

;-)

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Du hast Mail!

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Antwort liegt vor. Ist ein bisken länger geworden, zum Schluss sogar leicht polit-strategisch.

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Kein türkischer Macho würde seiner Schwester ein Selbstverteidigungsgerät schenken und ihr auch noch zeigen, wie man damit umgeht. Patriarchales Beschützerverhalten aus der Sicht des Machos: Ich mach dem »Ex« Stress.

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ist klar. so sind sie eben, die tuerken.

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Falsch. So sind die türkischen Männer, die nicht wollen, dass Frauen selbstbewusst und selbstverteidigungsfähig sind, eigene Entscheidungen treffen und einen Beruf ausüben.

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woher die deutschen männer das immer alles so wissen mit dem patriarchalen verhalten türkischer männer.
in meine familiären verhältnisse hat sich übrigens noch nie ein türke eingemischt, obwohl ich in deutschland jahrzehntelang in viel türkischer, ,arabischer, persischer,griechischer,deutscher nachbarschaft gelebt habe. sehr gut war das mit denen. wo ich jetzt lebe, hat sich auch noch kein inder, araber, schweizer, israeli bei mir eingemischt.
hat man in deutschland sonst nix zu tun?

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Vielleicht haben es einfach zu viele Menschen noch nicht kapiert, dass Gewalt gegen Frauen nicht in Ordnung ist.
Wie Gewalt gegen Männer selbstverständlich auch, nur die gegen Frauen und Kinder ist noch feiger.

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Was sind das für Leute, die Du "Genossen" nennst? Ich rate zu einer Therapie.

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Therapie ist da sozusagen gleich mit drin, weil da im Allgemeinen männliche Heterormalität grundsätzlich als therapiewürdig angesehen wird.

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