Freitag, 17. August 2012
Solidarität mit Pussy Riot, jetzt erst recht!
"Weltweit demonstrierten Menschen für eine Freilassung von Pussy Riot, darunter auch in Berlin. In Moskau und Bulgarien stülpten Anhänger der jungen Frauen Denkmälern bunte Sturmhauben über, das Markenzeichen von Pussy Riot. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew fällte eine Aktivistin der feministischen Gruppe Femen ein großes Holzkreuz mit einer Motorsäge.

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/ausland/509jkpm-pussy-riot-schuldig-gesprochen#.A1000146

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Ganz schön verrückt. Erinnert mich an Menschen, die sich für Robbenbabies einsetzen, aber ungerührt an ihren Hähnchenknochen aus der Massentierhaltung nagen. Putin mag die weltweite Aufmerksamkeit für diesen Fall zwar als Ärgernis empfinden, könnte aber auch sehr zufrieden damit sein, daß nicht andere, sehr viel größere Schweinereien in den Fokus rücken.

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Lustig, wenns gegen Putin geht, sind sogar FAZ und CDU solidarisch mit Leuten, die Kirchen stürmen.

Tja, was interessieren erschossene südafrikanische Bergarbeiter, was scheren uns vom Staat ermordete Behinderte in den USA, wenn man doch nur gegen Russland keulen darf.

Das ist alles Kalter Krieg, und die nun wirklich nicht gerade für voll zu nehmenden Pussy Riot werden fleißig ausgenutzt. Das Urteil ist natürlich trotzdem ein Skandal – aber da fallen mir hierzulande und bei "unseren Verbündeten" noch ganz andere Kracher ein.

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Nana, das sehe ich schon etwas anders. Die Schwarzen Witwen Tschetscheniens und die Zwangsarbeiter in den Uranminen Nordostsibiriens haben keine Stimme, ebensowenig die in Wohngruben hausenden Allerärmsten. Weltweit vernehmbare Kritik an Putin vermochten Pussy Riot hingegen zu formulieren. Das ist eben die "Macht", die KünstlerInnen haben. Als Noah Sow mit dem Hilfeaufruf an weiße Antiras bei der Fuldaer Lampenaffäre immerhin wahrnehmbare Solidarität erreichte und sich für Soliaufrufe für von der Abschiebung bedrohte Roma gleichzeitig niemand interessierte zeigte sich in Kleinbloggersdorf das gleiche Verhältnis. Darauf nun die KünstlerInnen kleinreden oder ihr Anliegen abtun zu wollen oder beide Arten von Betroffenen ausspielen zu wollen wäre aber nun der ganz und gar falsche Weg. Die Aktionskünstlerinnen im Rampenlicht schaffen mit ihren Aktionen Handlungsspielraum auch für die, die noch im Dunkeln sind. Pussy Riot sind kein isoliertes Phänomen, sondern stehen für eine ganz neue Frauenbewegung, die sich gerade in Osteuropa neu formiert und die sich radikal schnell weiterentwickelt. Netbitch hat Erhellendes dazu geschrieben.

http://netbitch1.twoday.net/stories/109332083/



Kann sein, dass denen heute eine Bedeutung zukommt wie den Provos und Situationisten in den 60ern.

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Punkt an Dich, Che, aber: Wieviel Bataillone hat Pussy Riot? Politische Machtkämpfe in Rußland sind seit jeher eine Frage des Rückhaltes in Geheimdienst und Armee. Das ist die 'gelenkte Demokratie', aber man könnte geauso gut von der 'gehenkten' sprechen. Wenn Pussy Riot jetzt tatsächlich zu Recht proklamiert, Putin entzünde das Feuer der Revolution, dann werden wir auch bald sehen, was der an seinem Verbündeten Bashaar Asad so klasse findet. Nicht von ungefähr wird der 'Reformer' Medwedyev wegen angeblicher Zahmheit und Zögerlichkeit jetzt demontiert. Nicht von ungefähr ist es die Armeeführung, die sich für diese Sache andient. Die internationale Reputation ist Putin Wurscht, er hat da eine traditionelle russisch/sowietische Auffassung, was innere Angelegenheiten eines Staates sind.

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@tuc, Genosse ché ist ein Mitläufer. ;)
Dem muß man e-r-k-l-ä-r-e-n, worum es geht. Also, upgepas:
PR sind keine Künstler, sondern ein paar Mädels, die sich verkalkuliert haben ... oder falsch beraten wurden. Die haben genauso viel Interesse an "Zwangsarbeiter in den Uranminen Nordostsibiriens" wie Gregor Gysi an den Wismut-Kumpel oder ... etc., etc.

Selbstverständlich ist die Erregung ein politische ... im Sinne unserer Friedenfreunde und Demokratieunterstützer.

P.S. @netbitch kommt jetzt in ein Alter, wo es heißt: "Hauptsache Bewegung, egal welche".

P.S.S. @netbitch sollte zwei Kinder kriegen und die bereits nach der Geburt im Kindergarten "Zu den Drei Heiligen Schwestern von Bad Arolsen" anmelden. ... nach der frühkindlichen Gymnastikfördergruppe, "in der man auf spielerische und natürliche Weise Sprachunterricht erteilt".

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Koogleschreiber, wieviele Bataillone hatten denn Maxim Gorki, Natalia Sedowa, Alexandra Kollontai oder Pjotr Kropotkin? Wieviele hatten Diderot, D´Alembert, Montesqeui und d´Holbach, bevor es "Aux armes, citoyens, Formez vos bataillons" hieß?


Der harte Kern, einer Kirsche zum Beispiel, ist immer ungenießbar. Er wird ausgespuckt. Bei gutem Boden wird ein Baum aus ihm. Was diese Frauen da machen ist das, was die Aufgabe der künstlerischen Avandgarde in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen ist.

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@Herold, abgesehen davon, dass ich Dein Getrolle nur deshalb nicht lösche, weil mir die verbreiteten Netiquette-Regeln in vielen Fällen zu nahe an Zensur sind sähe ein Kindergarten für Kinder von Netbitch wenn sie denn welche hätte wohl eher so aus:

http://www.rocker-fuer-kinder.de/event-day.html

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Ich sehe die Sache ja nach wie vor eher so wie Frau Fachmann:

http://ingeborgfachmann.blogspot.de/2012/08/holzwege-der-leidenschaften-folge.html

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