Samstag, 22. September 2012
Musle-Cars und Männlichkeitswahn
Es ist wieder IAA. die Neuheiten sind z.T. ganz interessant, insgesamt scheint der Trend zu immer größeren und schweren Autos endlich rückläufig. Leichter, sparsamer ist angesagt, wobei die PS-Stärken aber weiterhin steigen. Interessant ist ein Hybrid mit überwiegendem E-Anteil und Wankelmotor als Triebwerk.





Trotzdem sind sie natürlich immer noch vertreten, die Supersportler, und beim Probesitzen im Cockpit von einem der Schlitten bekam ich den Spruch zu hören "Damit kriegen sie jede Frau!". Ich war ja kurz davor, zu antworten "Ich bin sicher, dass ich das auch mit diesem Auto nicht hinbekomme", wollte mir diese Blöße aber dann doch nicht geben.





Beim Weiterschlendern zeigte sich aber, dass solche Denkweisen und Wahrnehmungen extrem verbreitet sind. Bei abgefahrensten Luxushighspeedschlitten kamen wiederholt Sprüche wie "Wer den fährt legt jeden Abend eine Andere flach!" usw.








Wo kommt das her? Dass es einen ausgeprägten Motorradfahrermachismo gibt, der sich so ähnlich auch bei vielen Sportcabriofahrern findet ist bekannt, Manni mit dem Manta war davon mal die proletarische Ausgabe. Die Vorstellung allerdings, aufgrund des geführten Fahrzeugs jede ins Bett zu bekommen ist ja wohl einer der blödesten und unzutreffendsten Machomythen die es gibt. Es sei denn, mann will unbedingt die Frauen abschleppen, die am Fahrzeugtyp Einkommen und Spendierfreudigkeit festmachen und natürlich nicht den Mann sondern sein Geld lieben. Aber ehrlich: Ist die Zuneigung der Kreditkartowas so erstrebenswert?


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"Wo kommt das her?"
400 PS + harte Federung = Vibrator (z.B. Miura mit Mittelmotor)
;)

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"Wo kommt das her?"

Eine frühere Freundin von mir hat mir mal gestanden, dass sie auf den Schlüsselreiz "tolles Auto" durchaus anspringe. Nicht unbedingt in der Intensität, dass sie mit dem Besitzer in die Federn hüpfen würde, aber prickeln würde da durchaus was.

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Ich habe ja selbst mal einen Sportwagen gefahren, und prickeln tut da Einiges. Das Fahrgefühl, der Motorsound, die Ledersitze, das Chrom, Alu und Edelstahl auf Schwarz.

Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!!!!!!!

Aber prickelt da nicht eher das Auto als der Fahrer?

Hab ja auch erlebt, das Frauen mit mir mitfahren wollten. Aber eher nicht wegen mir.

BTW: Die Frauen die ich so kenne, außer Netbitch, bevorzugen ganz andere Autos. Als typische Frauenautos würde ich bezeichnen: Klein, niedlich und wendig, Daihatsu Copen, Smart Roadster oder Mini, kompakt und simpel, Opel Corsa, Lupo/Fox/Up oder, bei Müttern oder Pferdehalterinnen, große Volvo Kombis. Bezüglich Sportwagen hörte ich öfters Sprüche wie "Erigierter Schwanz auf vier Rädern, wer sowas fährt muss Potenzprobleme haben."

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Autos und Frauen
sind immer in erster Linie eine Frage der Proportionen. Es muss halt insgesamt passen.

Die äußere Erscheinung von Autos und Frauen sind ganz gute Parameter, um gesellschaftliche Entwicklungen festzustellen. Die Entwicklung der Kleinwagen in den vergangenen rund zehn Jahren - also vom schlanken hin zu völlig überzogenen Formen, Arschbacken, Frontpartien - korrespondieren sicher mit der seuchenartigen Ausbreitung amerikanischer Fingernägel und Piercings. In einer immer neoliberaler werdenden Gesellschaft haben solche Attribute Konjunktur - neben Religionen.

Zu diesem Thema habe ich vor Jahren einen hervorragenden Blogartikel verfasst, den ich allen hier Lesenden dringend ans Herz lege:

http://exportabel.wordpress.com/2009/08/11/autos-in-die-augen-schauen/

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Wenn das alles wider Erwarten doch nicht klappt, kann der Käufer des Autos dann das Fehlen einer zugesicherten Eigenschaft bemängeln? Kann er Wandlung verlangen oder hat der Hersteller ein Recht zur Nachbesserung?

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