Mittwoch, 5. April 2006
Erhöhung sozialer Leistungen
Die Niedersächsische Landesarmutskonferenz fordert die Erhöhung des Regelsatzes bei der Sozialhilfe und von ALG 2 um bis zu 18 Prozent, um den steigenden Lebenshaltungskosten und der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung Rechnung zu tragen.

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Endlich mal ein wenig Ehrlichkeit
Und zwar allein schon deswegen, dass man von steigenden Lebenshaltungskosten spricht. Bisher sagt jede offfiziöse Stelle das das nun eigentlich gaaaar nicht der Fall sei, sie vielfach sogar sinken würden ...

Und die schmalen Bezüge ein wenig zu erhöhen wäre nun wirklich nicht schlecht, nicht gerade moralisch unanständig.

Nur widerspricht dies ja den Zielen unserer großkotzenden Qualition, die die von ihnen ausgemachten Drückeberger, Sozialschmarotzer und ähnliche Volksschädlinge mit diesem finanziellen Druck in nicht vorhandene Arbeitsverhältnisse zwingen will.

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Und weißt Du was? Ich denke, im Grunde würde die Qualition diese Leute gerne in nicht vorhandene Arbeitslager stecken, sie weiß es nur selber nicht bzw. reflektiert nicht über die Wurzeln des eigenen Denkens. Ehrlich und konsequent war die Arbeitslosenbewegung in Frankreich, die vor einigen Jahren nicht nur Erhöhung des Arbeitslosengeldes, sondern Urlaubs- und Weihnachtsgeld forderte, ausgehend von der Erkenntnis, dass die Arbeitslosen auf Dauer in der Produktion unerwünscht seien und daher nicht für ein Recht auf Arbeit, sondern menschenwürdige Arbeitslosigkeit kämpften.

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ich frag mich gerade inwieweit man 1euro-jobs als virtuelles arbeitslager bezeichnen kann.

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Man könnte meinen, die letzendliche Lösung sei der "staatliche Angestellte":

Er wird von der politischen Kaste von der Wiege bis zur Bahre alimentiert, setzt alle vier Jahre brav sein Kreuzchen bei einer der "bürgerlichen Parteien".

Frage: wer ist der Parasit, wer der Wirt ?

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Arbeitslager und ihre Banalisierung
@ loellie

Lieber/liebe loellie,

ich denke mal das mit den "Arbeitslagern" und deren banalen andenhaarenherbeiziehenden Vergleichen, das lassen wir doch besser mal, Gelle ? Haben Sie das schon einmal näher reflektiert, was das so war und heute noch ist ?

Mögen Sie uns allen jetzt noch einmal genau auseinandersetzen, wie das so ist, einer im Arbeitslager, und ein 1-Euro Jobber ? Um es ganz rund zu machen, vielleicht am Beispiel eines Chain-Gang-Sträflings im tiefsten Tennesse und eines 1-Euro Jobber, der im feudalen Hamburger Jenischpark die Einhaltung der Hundeverordnung überwacht ?

Ich will ja gar nicht nach China oder Korea oder Vietnam oder Thailand oder sonstwo mit meinem Vergleich. Die Amis müssen da als Böse schon langen.

Also, loellie, und bitte !

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wo hab' ich denn was banalisiert?
und was hat eine chain-gang mit "Arbeitslagern" zu tun? oder findest du man sollte arbeitslosigkeit als straftatabestand anerkennen?
chain-gang ist strafvolzug. vorrausgesetzt der geneigte leser verfuegt ueber ein geruettelt mass an bizarrer fantasie, koennte man chain-gangs auch als resozialisierungsmethode bezeichnen.

nicht nur der zweck eines arbeitslagers ist ein anderer, auch die zielgruppe hat mit kriminellen in der regel nichts gemein. als zielgruppe sehe ich zb. menschen die aufruehrerische pamphlete ueber blogs in alle welt verbreiten, oder in unchristlichen glaubensbekenntnissen lebende fremdlaender, vielleicht hat ja auch der hundeverordungungseinhaltungsueberwacher im park zwei nicht mehr ganz so junge herren dabei erwischt, wie sie bei herruntergelassener hose aneinander herumspielten. ganz oben auf der zielgruppenhitliste werden aber sicher asoziale drueckeberger, bekloppte, behinderte oder anderweitig wertlose human ... nein, ich glaube unwert war das wort, also unwerte humane resorcen, stehn.

nach zehn jahren chain gang bekommt der bankraeuber vom oberchaingangler einen klaps auf die schulter und wird mit dem gutgemeinten ratschlag "uffbasse mit banken sonst wieder steinekloppe" in die freiheit entlassen. case closed.

im gegensatz dazu dient ein arbeitslager der wertschoepfung. mann entnimmt der humanen resorce wert. im optimalen falle bis kein wert mehr zum schoepfen da ist. ein vorteil besteht unter anderem in der gleichzeitigen entlastung des sozialsystems, da die entschoepfte humane resorce nicht mehr in die gesellschaft zurueckgefuehrt werden muss.
der nachteil des arbeitslagers besteht fuer den betreiber in erster linie darin, sich selbst und anderen nicht mehr vormachen zu koennen, sein braunes hemd sei gelb.

im gegensatz zum real existierenden arbeitslager hat das virtuelle den nachteil, dass die werterschoepfung ein suboptimales ergebnis liefert. es wird weniger wert geschoepft und das sozialsystem wird nicht dauerhaft entlastet.
dennoch liegen die vorteile auf der hand. das braune hemd bleibt gelb. und statt realexistierendem stacheldraht bedient man sich gesetzlicher rahmenbedingungen.


in einer zeit sich aufloesender grenzen, einer zeit, in der sich der klassenfeind immer erfolgreicher hinter nebelbaenken versteckt, einer zeit, in der kriege nicht mehr gegen nationen sondern klassen vorbereitet werden werter herr lebemann, kann man da noch was an den haaren herbeiziehen, oder ist nicht alles was man an den haaren herbeiziehen koennte schon laengst da?

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lol ... den 'straftatabestand' lass ich jetzt mal stehn.

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@ loellie

Ich glaube wirklich, da haben Sie tatsächlich alles an den Haaren herbeigezogen, was sich ziehen liess.

Zugegeben. Schon gut.

Wie ist eigentlich so das Wetter auf Ihrem Planeten ?

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tja, da fehlen dem "lebemann" die worte. höhö.

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Das ist doch wohl nicht dein Ernst LM.
Bei den Vorlagen den Schwanz einzuziehen ist wirklich 'ne schwache Nummer.

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Arbeitslosigkeit als Straftatbestand
Interessant finde ich in dem Zusammenhang, wie meine Eltern ein KZ wahrgenommen haben. Die wuchsen im NS-Staat auf, von Lagern im Allgemeinen wussten sie nicht, sie kannten aber ein bestimmtes KZ, wussten also, dass es ein einziges in ihrer Nachbarschaft gab. Von dem wurde erzählt, dass dort Langzeitarbeitslose, die sich zu arbeiten weigerten, zur Zwangsarbeit angehalten würden, und das fanden sie ganz in Ordnung. Die Grenzen sind da fließend. Mir fällt eine alte Pardon-Karikatur ein, wo ein Colt sagt: "Hier spricht das gesunde Volksempfinden!"

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