Sonntag, 4. Februar 2007
Das Kind
che2001, 20:11h
Mal wieder meine 13jährige Nichte erlebt und genossen.In einem Gespräch mit meinem erwachsenen Neffen fiel das Wort RAF, da sagt sie"Das waren doch die mit der klammheimlichen Freude nach der Erschießung von Buback", und als sie ezählt, wie sie leben will, wenn sie groß ist, sagt sie, sie wolle einen Job, der sie richtig fordert, und dann einen Mann, dem sie sagt, wo es lang geht und der ihr den Haushalt führt. Als Opa einwendet, das könne im Scheidungsfall sehr problematisch werden wg. Alimente, sagt sie "Gut, nehme ich mir eine Lesbia, da muss ich keinen Unterhalt zahlen."
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stefanolix,
Sonntag, 4. Februar 2007, 20:56
Das stimmt so nicht. Bei einer dauerhaft angelegten Beziehung müsste sie meines Wissens nach auch ihrer [dann ehemaligen] lesbischen Lebenspartnerin Unterhalt bezahlen, wenn diese wirklich den Haushalt geführt hat.
Außerdem sind doch Frauen und Lesben heute viel zu emanzipiert, als dass sie so eine Beziehung eingehen würden ;-)
Außerdem sind doch Frauen und Lesben heute viel zu emanzipiert, als dass sie so eine Beziehung eingehen würden ;-)
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che2001,
Sonntag, 4. Februar 2007, 23:05
Na ja, aber für 13 finde ich sowas einfach erstaunlich.Aber vielleicht ist das auch Onkelstolz ;-)
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stefanolix,
Sonntag, 4. Februar 2007, 23:14
Am Selbstbewusstsein mangelt es jedenfalls nicht, da ist sie wohl vom Onkel beeinflusst ;-)
Aber ich habe schon etliche solche selbstbewussten jungen Mädchen gesehen, die dann später mit Anfang 20 doch irgendwo »eingeheiratet« haben. Zum Glück gibt es das ja inzwischen seltener ...
Aber ich habe schon etliche solche selbstbewussten jungen Mädchen gesehen, die dann später mit Anfang 20 doch irgendwo »eingeheiratet« haben. Zum Glück gibt es das ja inzwischen seltener ...
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first_dr.dean,
Sonntag, 4. Februar 2007, 23:20
Ein Fall von Onkelstolz. Das gibt sich spätestens dann, wenn Du bemerkst, dass sie mit 23 Jahren immer noch die gleichen Ansichten hat. Dann kehrt sich das um...
Ehrlich: Ich frage mich, was für ein Umfeld das ist, wo ein Kind derart merkwürdige und lebensfremde Ansichten entwickelt, zudem zur Freude und Erheiterung der Erwachsenen.
Ehrlich: Ich frage mich, was für ein Umfeld das ist, wo ein Kind derart merkwürdige und lebensfremde Ansichten entwickelt, zudem zur Freude und Erheiterung der Erwachsenen.
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che2001,
Montag, 5. Februar 2007, 00:17
Was für einen Horizont hattest Du denn, als Du 13 wahrst? Also, ich hatte da sehr viel kindlichere Vorstellungswelten.
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first_dr.dean,
Dienstag, 6. Februar 2007, 16:55
Nun, auch ich hatte kindlichere Ansichten bzw. gar keine. Außerdem hatte ich meine kindliche Neugier, meinen kindlichen Spekulationssinn - und machte mir doch schon so manchen Reim.
Aber hier sieht es für mich so aus, als ob das Kind nicht etwa gemäß den eigenen Beobachtungen urteilt, und mehr ein Spiegelbild der es umgebenden Erwachsenenwelt ist.
Ich gönn dir den Onkelstolz. Wer dieses Kind liebt, sollte m.E. darauf hoffen, dass es diese kruden Ansichten möglichst rechtzeitig wieder verliert.
Ich finde, man könnte die merkwürdigen und eigentlich hochgradig bescheuerten Ansichten dieses Kindes gut auch als satirische Verfremdung werten, als durchaus nützlichen Hinweis darauf, was in der es umgebenden Erwachsenenwelt offenkundig nicht stimmt.
Kinder sind ein guter Spiegel.
Und ich meine, dass es gut wäre, wenn das Kind anstelle militanter und von Herzlosigkeit triefender Emanzensprüche, mit denen es um die Liebe und Anerkennung der Erwachsenenwelt ringt, besser gelernt hätte, wie es andere liebt, wie man großzügig und liebevoll über andere urteilt, wie man ohne Herzlosigkeiten und Verhärtungen mit anderen zurechtkommt, ohne sich dabei als Person zu verlieren.
Okay, dann fehlt vielleicht der "alternative" und die Erwachsenen sehr erheiternde Touch...
Aber hier sieht es für mich so aus, als ob das Kind nicht etwa gemäß den eigenen Beobachtungen urteilt, und mehr ein Spiegelbild der es umgebenden Erwachsenenwelt ist.
Ich gönn dir den Onkelstolz. Wer dieses Kind liebt, sollte m.E. darauf hoffen, dass es diese kruden Ansichten möglichst rechtzeitig wieder verliert.
Ich finde, man könnte die merkwürdigen und eigentlich hochgradig bescheuerten Ansichten dieses Kindes gut auch als satirische Verfremdung werten, als durchaus nützlichen Hinweis darauf, was in der es umgebenden Erwachsenenwelt offenkundig nicht stimmt.
Kinder sind ein guter Spiegel.
Und ich meine, dass es gut wäre, wenn das Kind anstelle militanter und von Herzlosigkeit triefender Emanzensprüche, mit denen es um die Liebe und Anerkennung der Erwachsenenwelt ringt, besser gelernt hätte, wie es andere liebt, wie man großzügig und liebevoll über andere urteilt, wie man ohne Herzlosigkeiten und Verhärtungen mit anderen zurechtkommt, ohne sich dabei als Person zu verlieren.
Okay, dann fehlt vielleicht der "alternative" und die Erwachsenen sehr erheiternde Touch...
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che2001,
Dienstag, 6. Februar 2007, 17:05
Nun, ein jeder sieht halt, was er sehen will. Und ich sehe da ein ausgesprochen liebes und extrem soziales Mädchen, das schon heute den Humor und die distanzierte Selbstreflexion besitzt, mit solchen Ideen ironisch zu spielen und gezielt in der Konversation Pointen zu setzen, die andere erst mit Mitte 20 hinbekommen. Das ganze platziert in einer Umgebung, die aus konservativen, aber sehr toleranten Großeltern, einer linksliberalen, Ex-linksradikalen Mutter, und einer linkslibertären Restverwandtschaft besteht, die sich alle durch große Lockerheit und beißenden Humor auszeichnen.
Und ich sehe einen Dr. Dean, der im Augenblick gewaltig projiziert.
Und ich sehe einen Dr. Dean, der im Augenblick gewaltig projiziert.
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first_dr.dean,
Dienstag, 6. Februar 2007, 22:54
Du hast schon recht Che, jeder "sieht" auch etwas in Personen oder Angelegenheiten hinein. Dass
Denn:
Diese Sprüche waren eben nicht (!) Selbstreflexion (das glaube ich jedenfalls nicht), sondern m.E. ein Abbild der Erwachsenwelt, um deren Zustimmung und Liebe dieses Mädchen mit seinen Sprüchen gerungen hat. Es war zudem auch ein harmloser Spaß, eine Art Frozzeln - und Dr. Dean wäre ein sehr schlechter Beobachter, wenn er das übersehen würde. Ich ziehe es vor (anstelle eines sehr schlechten Beobachters), ein schlechter Beobachter zu sein.
;-)
Mich hemmt kein Onkelstolz, verzeih mir. Ich kann es mir daher leisten, das Gute und Sympathische an dem Mädchen zu übersehen, um einen Schwachpunkt (nicht des Mädchens, sondern seines Umfelds!) zu entdecken.
Es gab Momente in Deiner Beschreibung, die mir Sorge bereiteten, nämlich Formulierungen wie eine Lebensplanung a´la
Sicherlich gibt es an anderen Stellen genug Herzensgüte, die noch übrig geblieben ist, da bin ich mir auch sicher, aber ich halte es nun einmal für keine gute Idee, einem Kind gegenüber das Geschlechterverhältnis in erster Linie als feindseligen Geschlechterkampf zu präsentieren, bei dem es in erster Linie darum gehe, die Oberhand zu erringen.
Ich denke, das Mädchen hat hier seine Umgebung gespiegelt. Nicht proportional, auch nicht völlig ernst, aber ein kleiner wahrer Kern ist da eben doch - und damit, meine ich, ein kleines Problem der Erwachsenen.
Sorry: Wie kann an so herzlose Sprüche witzig finden?
Versteh mich nicht falsch, ich halte das nicht für einen Riesenskandal oder so. Aber eine gewisse Problematik (die sicherlich an anderer Stelle im positiven Sinn mehr als überkompensiert wird), die zeigte sich für mich, als ich Deine Beschreibung gelesen und den begleitenden Onkelstolz gefühlt habe.
Ich vermute, und insofern ist es ja eigentlich gut gemeint, dass Du es schön findest, dass die junge Dame nicht vorhat, sich von einem Jungen bzw. einem Mann unterbuttern zu lassen.
Schön und gut, aber wenn man dann am andern Ende wieder rauskommt und das Unterbuttern (diesmal: des Mannes) zur sozialen Norm erhebt, dann kann man da eine kleine Schieflage sehen.
Betonung: klein.
Und bitte, Che, glaub bloß nicht, weil ich hier viele Worte gemacht habe, dass ich an ein ernstes Problem glaube. Nee. Ich denke auch, dass Dein Onkelstolz berechtigt ist, dass die 13-jährige in menschlicher Hinsicht gut entwickelt ist und sozial kompetent (so sagt man heute, oder?).
da ein ausgesprochen liebes und extrem soziales Mädchenist, das glaube ich Dir aufs Wort. Genau deshalb habe ich mich ein wenig über die Sprüche des Mädchens erschrocken.
Denn:
Diese Sprüche waren eben nicht (!) Selbstreflexion (das glaube ich jedenfalls nicht), sondern m.E. ein Abbild der Erwachsenwelt, um deren Zustimmung und Liebe dieses Mädchen mit seinen Sprüchen gerungen hat. Es war zudem auch ein harmloser Spaß, eine Art Frozzeln - und Dr. Dean wäre ein sehr schlechter Beobachter, wenn er das übersehen würde. Ich ziehe es vor (anstelle eines sehr schlechten Beobachters), ein schlechter Beobachter zu sein.
;-)
Mich hemmt kein Onkelstolz, verzeih mir. Ich kann es mir daher leisten, das Gute und Sympathische an dem Mädchen zu übersehen, um einen Schwachpunkt (nicht des Mädchens, sondern seines Umfelds!) zu entdecken.
Es gab Momente in Deiner Beschreibung, die mir Sorge bereiteten, nämlich Formulierungen wie eine Lebensplanung a´la
"einen Mann, dem sie sagt, wo es lang geht und der ihr den Haushalt führtWürde sie kein Mädchen sein, sondern ein kleiner Chauvi, wäre ich mir nicht sicher, ob man so eine Bemerkung bei euch noch so witzig finden würde. Es ist ein Mangel an Herzensgüte, wenn derartige Sprüche gemacht bzw. in ihrem Umfeld goutiert werden.
Sicherlich gibt es an anderen Stellen genug Herzensgüte, die noch übrig geblieben ist, da bin ich mir auch sicher, aber ich halte es nun einmal für keine gute Idee, einem Kind gegenüber das Geschlechterverhältnis in erster Linie als feindseligen Geschlechterkampf zu präsentieren, bei dem es in erster Linie darum gehe, die Oberhand zu erringen.
Ich denke, das Mädchen hat hier seine Umgebung gespiegelt. Nicht proportional, auch nicht völlig ernst, aber ein kleiner wahrer Kern ist da eben doch - und damit, meine ich, ein kleines Problem der Erwachsenen.
Sorry: Wie kann an so herzlose Sprüche witzig finden?
Versteh mich nicht falsch, ich halte das nicht für einen Riesenskandal oder so. Aber eine gewisse Problematik (die sicherlich an anderer Stelle im positiven Sinn mehr als überkompensiert wird), die zeigte sich für mich, als ich Deine Beschreibung gelesen und den begleitenden Onkelstolz gefühlt habe.
Ich vermute, und insofern ist es ja eigentlich gut gemeint, dass Du es schön findest, dass die junge Dame nicht vorhat, sich von einem Jungen bzw. einem Mann unterbuttern zu lassen.
Schön und gut, aber wenn man dann am andern Ende wieder rauskommt und das Unterbuttern (diesmal: des Mannes) zur sozialen Norm erhebt, dann kann man da eine kleine Schieflage sehen.
Betonung: klein.
Und bitte, Che, glaub bloß nicht, weil ich hier viele Worte gemacht habe, dass ich an ein ernstes Problem glaube. Nee. Ich denke auch, dass Dein Onkelstolz berechtigt ist, dass die 13-jährige in menschlicher Hinsicht gut entwickelt ist und sozial kompetent (so sagt man heute, oder?).
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che2001,
Mittwoch, 7. Februar 2007, 00:09
@ich halte es nun einmal für keine gute Idee, einem Kind gegenüber das Geschlechterverhältnis in erster Linie als feindseligen Geschlechterkampf zu präsentieren, bei dem es in erster Linie darum gehe, die Oberhand zu erringen.
- tut niemand. Die hat mit 6 Jahren ihren Vater, der in ihrem Beisein meine Schwester geschlagen hat, rausgeschmissen und gesagt "Du bist nicht mehr mein Papi". Der müssen keine Erwachsenen etwas erzählen. Und die Tatsache, dass sich daraus keine labile traumatisierte Persönlichkeit entwickelt hat, sondern ein Mädchen, das die eigenen Positionen pointiert-ironisiert formuliert, die beste denkbare Form der Bewältigung. Mit einer Prägung durch radikalfeministische Grundsatzpositionen hast das nüscht zu tun.
- tut niemand. Die hat mit 6 Jahren ihren Vater, der in ihrem Beisein meine Schwester geschlagen hat, rausgeschmissen und gesagt "Du bist nicht mehr mein Papi". Der müssen keine Erwachsenen etwas erzählen. Und die Tatsache, dass sich daraus keine labile traumatisierte Persönlichkeit entwickelt hat, sondern ein Mädchen, das die eigenen Positionen pointiert-ironisiert formuliert, die beste denkbare Form der Bewältigung. Mit einer Prägung durch radikalfeministische Grundsatzpositionen hast das nüscht zu tun.
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