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Freitag, 30. Juni 2006
Das Proletariat ist auch nicht mehr, was es mal war
che2001, 15:44h
Ich hatte kürzlich ein äußerst interessantes Gespräch mit einem VW-Arbeiter. Der Mann arbeitet als Lackierer und beklagte sich über die verschärfte Gangart da. Ich, normalerweise für jede klassenkämpferische Position zu haben, erwiderte, mit einer Umstellung von einer 28-auf eine 35-Stundenwoche ohne Lohnausgleich oder 150 000 Euro Abfindung könne ich kein Mitleid haben. Letztlich würden die Leute nur auf den normalen IG-Metall-Tarif umgestellt. Ich selbst würde 40-50 Stunden in der Woche arbeiten, ohne dass meine Arbeitszeit überhaupt erfasst würde. Wenn die Arbeiter bei VW aber so unzufrieden mit ihrer Situation wären, warum überlegten sie sich dann nicht zu streiken? Er erwiderte, dass man nichts machen könne, außerdem sei ich als Akademiker so privilegiert, dass ich mir seine Situation nicht vorstellen könne. Das kommt von jemandem, der das Mehrfache an Vermögen gebildet hat wie ich, und ich antwortete, nach 150 000 Euro Abfindung würde ich mir die Finger lecken. Dann kam ich mit dem Beispiel eines Freundes, der seinen Job als Regionalleiter eines Versicherungsunternehmens verloren hatte und jetzt mit der ganzen Familie nach Kanada umzieht, weil er nur da einen Job bekommen hat, und der VW-Mann sagte, das sei ja ein Rabenvater, der seinen Kindern einen so weiten Umzug zumutet, vor allem bei der Stellung und dem Gehalt.
Das ist in den workers irgendwie so drin: Die Stellung und das Gehalt von uns Akademikern. Dabei verdient die Krankengymnastin oder der Psychotherapeut mit eigener Praxis vielfach nicht mehr als ein ungelernter Akkordarbeiter bei VW und hat eine weitaus schlechtere Absicherung. Ich kenne Pizzaboten und Putzkräfte mit Doktortitel und einen Callcenteragent mit journalistischem Hintergrund.
Das ist in den workers irgendwie so drin: Die Stellung und das Gehalt von uns Akademikern. Dabei verdient die Krankengymnastin oder der Psychotherapeut mit eigener Praxis vielfach nicht mehr als ein ungelernter Akkordarbeiter bei VW und hat eine weitaus schlechtere Absicherung. Ich kenne Pizzaboten und Putzkräfte mit Doktortitel und einen Callcenteragent mit journalistischem Hintergrund.
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Warum Miersch und Maxeiner Unfug schreiben
che2001, 13:43h
Manchmal denke ich ja, das Autorengespann, das früher für ehrenwerte Publikationen wie natur und Chancen geschrieben hat, sei so eine Art Satirikerteam, das die neoliberale Proindustriefraktion durch besonders nassforsch-dämliche Beiträge vorführen will. Aber vulgär, wie diese Welt ist, meinen sie es wohl wirklich ernst
(nein, doch nicht, das ist eine Satire, aber vom Original kaum zu unterscheíden!):
http://word2go.blogsome.com/2006/06/29/warum-die-killer-coke-kampagne-ein-vorzeichen-der-apokalypse-ist/
(nein, doch nicht, das ist eine Satire, aber vom Original kaum zu unterscheíden!):
http://word2go.blogsome.com/2006/06/29/warum-die-killer-coke-kampagne-ein-vorzeichen-der-apokalypse-ist/
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Am Ende des Balkens
che2001, 11:32h
Nun scheitert also die niederländische Regierung an den Auseinandersetzungen um Ayaan Hirsi Magan. Ich hoffe, dass damit die Rechtsliberalen und ihre kulturrassistische Politik erstmal weg vom Fenster mit Blick auf die Nordsee sind;jeder ist noch zu etwas nütze, und sei es als abschreckendes Beispiel.
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