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Dienstag, 5. September 2006
Schnauze, ihr Web2.0 Nachrichtenstricher!
che2001, 17:01h
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Serif Akbulut abgeschoben
che2001, 15:30h
Heute um 11.30 Uhr wurde der 20jährige Kurde Serif Akbulut mit einem Kleinflugzeug in die Türkei abgeschoben. Die Flugzeit soll 3 1/2 Stunden betragen, so dass er gegen 15 Uhr auf dem weit außerhalb von Istanbul gelegenen Flughafen "Sabiha Gökcen" ankommen wird.
In Auftrag gegeben war die Abschiebung von der Zentralen Ausländerbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt. 3 Beamte sollen Herrn Akbulut auf dem Flug begleitet haben.
Zu den Umständen und zur Vorgeschichte ist viel geschrieben worden, nachzulesen auf der Webseite:
http://www.freiheit-fuer-serif.tk/
In Auftrag gegeben war die Abschiebung von der Zentralen Ausländerbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt. 3 Beamte sollen Herrn Akbulut auf dem Flug begleitet haben.
Zu den Umständen und zur Vorgeschichte ist viel geschrieben worden, nachzulesen auf der Webseite:
http://www.freiheit-fuer-serif.tk/
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Über das Linke beim Punk
che2001, 14:16h
Statler beweist immerhin, einen ganz okayen Musikgeschmack zu haben, http://www.statler-and-waldorf.de/?p=1550# but: Wer von den linken Punx oder Indys oder sonstigen Musik-Subkulturellen verstand denn unter links das Gesellschaftsmodell des osteuropäischen Realsozialismus? Autonome Hausbesetzer schossen 1981 mit Zwillen auf DDR-Grenzposten und hielten einen ganzen Mauerabschnitt wochenlang streifenfrei (westliche Polizei traute sich ohnehin nur mit Mannschaftswagen und Wasserwerfer in ihren Kreuzberger Kiez). In der mit dem Punk eng verbundenen autonomen Szene dürfte vor 1990 die Sympathie mit dem Kasernenhofkommunismus und der Täterä marginal bis nicht vorhanden gewesen sein.
Lese ich: "Und genau das ist die überraschende Erkenntnis für Hörer, die nur den berechenbaren Oberstudienrats-Pop der Toten Hosen kennen und dies für Punkrock halten. Nein, es ging und geht nicht um die kommunistische Weltrevolution, nicht um die Rettung des Sozialstaates, nicht um die Friedensbewegung, nicht um Pershing-Raketen und sicher nicht um den Krieg im Irak. Es ging und geht bei dieser Musik vor allem immer darum, den größtmöglichen Anspruch auf individuelle Freiheit anzumelden." frage ich: was soll da überraschend sein? Wer hat das behauptet? Wie schon beim Rock´n Roll ging es zunächst mal um subjektive Freiherit des Enzelnen, zunächst ganz lebensunmittelbar der Band selber. Bei Clash oder den Goldenen Zitronen oder Crass (ganz zu schweigen von Slime und ihrer Nachfolgeformation Emils) ging es öfter auch um Revolution, aber damit war weniger die kommunistische Weltrevolution als der riot im Stadtteil gemeint, und die Punk-Perspektive Richtung Friedensbewegung... Nun, man fand Latsch-Demos dröge und langweilig, weil da keine Randale war, aber hochcool, vor laufenden Überwachungskameras das Eingangsschild vom britischen Verteidigungsministerium anzupissen. Das Klischee, das Statler hier anspricht, ist das Klischee einer saturierten, mittlerweile in die Jahre gekommenen links-alternativen Petite Bourgeoisie. Abgesehen davon, dass die in jungen Jahren anders aussah, hat sich die autonome Linke, die wie gesagt mit Punk mehr oder weniger eng verbunden ist, als Absetzbewegung gegen genau diese brave Linke entwickelt.
Und die Toten Hosen sind keine Oberstudienräte-Band, sondern eher zwischen Fußballfan-Kombo anzusiedeln und dem, was "konkret" einmal "Wenn Jusos lallen" nannte, jedenfalls weitaus proletarischer als wahrscheinlich alles, was auf S & W postet.
Lese ich: "Und genau das ist die überraschende Erkenntnis für Hörer, die nur den berechenbaren Oberstudienrats-Pop der Toten Hosen kennen und dies für Punkrock halten. Nein, es ging und geht nicht um die kommunistische Weltrevolution, nicht um die Rettung des Sozialstaates, nicht um die Friedensbewegung, nicht um Pershing-Raketen und sicher nicht um den Krieg im Irak. Es ging und geht bei dieser Musik vor allem immer darum, den größtmöglichen Anspruch auf individuelle Freiheit anzumelden." frage ich: was soll da überraschend sein? Wer hat das behauptet? Wie schon beim Rock´n Roll ging es zunächst mal um subjektive Freiherit des Enzelnen, zunächst ganz lebensunmittelbar der Band selber. Bei Clash oder den Goldenen Zitronen oder Crass (ganz zu schweigen von Slime und ihrer Nachfolgeformation Emils) ging es öfter auch um Revolution, aber damit war weniger die kommunistische Weltrevolution als der riot im Stadtteil gemeint, und die Punk-Perspektive Richtung Friedensbewegung... Nun, man fand Latsch-Demos dröge und langweilig, weil da keine Randale war, aber hochcool, vor laufenden Überwachungskameras das Eingangsschild vom britischen Verteidigungsministerium anzupissen. Das Klischee, das Statler hier anspricht, ist das Klischee einer saturierten, mittlerweile in die Jahre gekommenen links-alternativen Petite Bourgeoisie. Abgesehen davon, dass die in jungen Jahren anders aussah, hat sich die autonome Linke, die wie gesagt mit Punk mehr oder weniger eng verbunden ist, als Absetzbewegung gegen genau diese brave Linke entwickelt.
Und die Toten Hosen sind keine Oberstudienräte-Band, sondern eher zwischen Fußballfan-Kombo anzusiedeln und dem, was "konkret" einmal "Wenn Jusos lallen" nannte, jedenfalls weitaus proletarischer als wahrscheinlich alles, was auf S & W postet.
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Vorher und nachher
che2001, 13:27h
Die Zeitschrift "konkret" hat schon immer antideutschen Positionen breiten Raum zur Darstellung gegeben, und diese Positionen wurden dort niveauvoller, reflektierter, nuancenreicher diskutiert als anderswo. Auch Sergeant Thomas von der Osten-Sacken zieht hier in der Regel nicht ungebremst vom Leder, sondern hat in "konkret" seine wohl besten Beiträge gebracht. Die letzte Ausgabe liest sich aber fast wie die "Bahamas". Erstmals wird die Frontstellung Israel und USA gegen den Islamismus und Deutschland, westlicher Kapitalismus als zivilisatorischer Auftrag, Absage an die soziale Revolte, da der Kapitalismus erst zu seinem naturgesetzlichen Ende kommen müsste, auch von Hermann L. Gremliza selbst getragen.
Da ich ein gutes Gedächtnis, mich selbst, trotz (oder gerade aufgrund) radikalem Selbstverständnis, aber gewisser Extreme zur einen oder anderen Seite hin immer enthalten habe, möchte ich mal daran erinnern, was "konkret" unter Gremlizas redaktioneller Verantwortung früher so gebracht hat, ohne dass der Herausgeber heute selber von einem inhaltlichen Bruch sprechen würde: Eine Ausgabe mit Reagan auf dem Titel und Bildunterschrift "The New Führer", eine Ausgabe, in der Libyens Grüne Revolution positiv abgehandelt und Gaddafi als im Grunde auf der richtigen Seite stehend beschrieben wurde (zu der Zeit, als Hassan al Banna, bekannter als Abu Nidal, in Libyen lebte und wirkte), man auch für den Iran um ein gewisses Verständnis bat, Hauptsache antiimperialistisch.
Es wäre doch lustig, mal einen Remix alter und neuer Beiträge herauszubringen :-)
Da ich ein gutes Gedächtnis, mich selbst, trotz (oder gerade aufgrund) radikalem Selbstverständnis, aber gewisser Extreme zur einen oder anderen Seite hin immer enthalten habe, möchte ich mal daran erinnern, was "konkret" unter Gremlizas redaktioneller Verantwortung früher so gebracht hat, ohne dass der Herausgeber heute selber von einem inhaltlichen Bruch sprechen würde: Eine Ausgabe mit Reagan auf dem Titel und Bildunterschrift "The New Führer", eine Ausgabe, in der Libyens Grüne Revolution positiv abgehandelt und Gaddafi als im Grunde auf der richtigen Seite stehend beschrieben wurde (zu der Zeit, als Hassan al Banna, bekannter als Abu Nidal, in Libyen lebte und wirkte), man auch für den Iran um ein gewisses Verständnis bat, Hauptsache antiimperialistisch.
Es wäre doch lustig, mal einen Remix alter und neuer Beiträge herauszubringen :-)
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