Montag, 20. August 2007
Kennt noch jemand diese zwei Herren?

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Fast wie bei Asterix
aber tatsächlich passiert: Im Jahre 998 hielten sich normannische Pilger, die aus Jerusalem zurückkamen, in der süditalienischen Stadt Salerno auf. Man mochte sie dort nicht besonders, galten sie doch als wüste Raufbolde, und schmiss sie nur deswegen nicht raus, weil sie sehr viel Silbermünzen für Wein, leichte Mädchen und üppiges Essen bezahlten. Als eine Flotte sarazenischer Piraten vor der Stadt auftauchte, verhielten sich die Bewohner, wie sie sich immer in solchen Fällen verhielten: sie ließen ihre gesamte Habe zurück und flüchteten sich in die Burg, in der Hoffnung, dass die Piraten ihren Besitz mitnehmen und ihr Leben verschonen würden. Die Normannen verhielten sich auch, wie sie sich immer verhielten: Sie tauschten das Priestergewand gegen das Kettenhemd, brachten die von den Einwohnern in den Stallungen zurückgelassenen Pferde an sich und zogen den Piraten entgegen, die sie fast restlos niedermetzelten - angeblich ließen sie nur deshalb Gegner entkommen, damit diese vom Sieg der Normannen berichten konnten. Der Herzog von Salerno bot ihnen überglücklich den Job seiner Leibgarde an. Die Normannen aber erwiderten brüsk, sie hätten Besseres zu tun, und zogen weiter.

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Nomen est Omen? Zu mittelalterlichen Herrschernamen
Es ist keineswegs so, dass die Beinamen mittelalterlicher, antiker oder frühneuzeitlicher Herrscherpersönlichkeiten immer das aus heutiger Sicht Offenkundige widerspiegeln. Zwar war Karl der Kahle tatsächlich kahl, doch war weder sein Vorgänger Ludwig der Fromme fromm noch sein Nachfolger Karl der Einfältige dumm. Ludwig der Fromme war vielmehr ein gewiefter und machtbewusster Herrscher, und Karl der Einfältige ein strategischer Planer. Ludwig hieß der Fromme, weil er sich ausschließlich mit Priestern und Mönchen als Beratern umgab und die karolingische Familie systematisch von Entscheidungsprozessen ausschloss, was zu einem Bruderkrieg im Wortsinne führte. Karl der Einfältige war hingegen tatsächlich fromm, zugleich aber geradlinig, ehrlich und straight, und diese Mischung hieß damals "Einfalt". Ludwig der Gebartete war, nun ja, bärtig, Waldemar Atterdag auf das Geschehen der zukünftigen Tage ausgerichtet, Johanna die Wahnsinnige nicht ganz bei Trost, und dass die besondere Kategorie der Menschenschlächter wie Bloody Mary und Iwan der Schreckliche ihre Namen nicht aus Jux und Dollerei bekommen hatte versteht sich wohl von selbst. Hier gab es allerdings zwei Prachtexemplare, deren Namen noch etwas krasser ausfielen, die man heute aber nicht mehr kennt: Der Wikingerkönig Erik Blutaxt und der Tatarenherrscher Kara Norgai Khan, genannt "Der Schwarze Höllenhund".

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Im Mövenpick
Ich war gerade mit dem G. im Mövenpick essen, das wir früher einmal "Mösenfick" nannten, da das zugehörige gleichnamige Hotel mal als Stundenhotel benutzt worden war. Erinnerungen an vor 12 Jahren kamen auf, als wir nach einer Demo in lausiger Kälte, zu der wir aus weiterer Entfernung angereist waren, dorthin gingen, um uns aufzuwärmen. Außer dem T., der meinte, das wäre ein Bonzenrestaurant, da isst ein anständiger Linker nicht, außerdem wären da auch die Promis, die auf der Demo geredet hatten, es wäre Scheiße, sich mit Promis an einen Tisch zu setzen. Nun, die C. und ich setzten uns an einen Tisch mit einer Abgeordneten, was langfristig für mich die Folgen hatte, dass ich einen interessanten Job bekam, eine Korruptionsaffäre aufdeckte, einige ausgesprochene Schweineprojekte verhinderte - ach ja, und das Ticket fürs zu lange Parken aus Landesmitteln ersetzt bekam - während der T. sich politisch korrekt den Arsch abfror. Mann, was für ein klasse Kerl mit untadeliger Haltung, nicht so ein Opportunist wie ich ;-)

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Damals, in Vietnam
Das Bild gehört zu meinen prägendsten Eindrücken aus der frühen Kindheit. Es zeigt eine Reihe junger Burschen mit Stricken oder auch Holzgabeln um den Hals, aufgestellt wie eine Sklavenkarawane und in Schach gehalten von US-Soldaten mit Gewehren im Anschlag und der Ansage dazu "Das sind 17 jährige Kriegsgefangene in Vietnam". Ich erinnere mich auch an eine Tagesschau, in der davon die Rede war, dass auf einer Konferenz beschlossen wurde, die 12 jährigen Kriegsgefangenen freizulassen, während über das Schicksal der 17 jährigen Gefangenen noch keine Einigkeit erzielt worden sei. Da wurden also Minderjährige nach Altersklassen unterteilt als Kriegsgefangene gehalten und offensichtlich entsprechend den Alterklassen Unterschiede in ihrer Behandlung gemacht. Nirgendwo in der mir bekannten Literatur zum Vietnamkrieg oder zu den 68ern taucht das auf. Als Kindheitserinnerung sehe ich es überdeutlich, finde aber keine Quellen. Kann mir da jemand helfen? Ich wüsste gerne etwas über den Hintergrund.

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