@franz: Ein paar kurdische Freunde haben einen der Ihren, der kurzfristig auf den Irrweg des islamischen Fundamentalismus geraten war, mit viel Wodka zurückgeholt.

@artur: so weit ich das weiß, betreiben Organisationen wie Hamas, Hizbollah usw. Schulen, Krankenhäuser etc., aber nicht unbedingt Al Kaida.

richtig, aber den größten teil ihres nachwuchses bezieht al kaida wohl aus den pakistanischen madrassas.

Und sogar aus indischen. Natürlich müssen die sozialen Probleme dieser Länder gelöst werden. Aber es gibt eine Hardcore-Fraktion der Terrorbomber, die sich rein theologisch-ideologisch definieren und die auch ohne Elend in den Ländern und Palästina-Problem bomben würden. Interessanterweise sozial gesehen ein Oberschichtsphänomen. Schon Lenin sagte ja, dass Terrorismus das politische Abenteurertum von Bürgersöhnen ist.

Es ist ja bekanntlich fraglich, inwieweit eine Organisation namens "al-Qaidah" weltweit überhaupt existiert.
Sie hat sich allerdings im Iraq in den letzten Jahren organisieren können, dank des Zusammenbruchs der staatlichen Strukturen nach dem Einmarsch der Amerikaner ...

@Che hat recht, glaube ich, die eigentlichen al-Qaidah Mitglieder haben wenig mit der klassischen Islamisten Klientel zu tun, sondern entstammen tatsächlich in vielen Fällen einer Schicht, die von sozialen Problemen nicht betroffen ist.

Gegen jeden, der sich eines Verbrechens - zumal eines Verbrechens wie dem Legen von Bomben auf Marktplätzen oder in einer Moschee - schuldig gemacht hat, ist die ganze Härte des Gesetzes nötig und angebracht. Da gibt es nichts zu verhandeln.

Da zeigt sich, wie sehr sich gerade die zwei radikalsten Fraktionen der Radikalislamisten unterscheiden: Die Taliban waren in fundamentalistischen pakistanischen Madrassas aufgezogene Bürgerkriegswaisen, der religiös radikalisierte (und theologisch ziemlich ungebildete) Bodensatz der afghanischen Gesellschaft, man könnte auch sagen, eine fleischgewordene Kriegsneurose. Leute wie Bin Laden, Atta etc. gehörten hingegen zur Gucci-Guerrilla, wie man diese sehr elitären Kämpfer aus Upperclass-Familien auch nennt. Rushdie hat recht, wenn er im Spiegel-Interview sagt: "Terror ist Glamour". Die mediale Inszenierung der Kaida-Anschläge seit dem 09.11. hat nichts mit den Mühen der Ebene im Partisanenkampf zu tun, aber sehr viel mit professioneller Medienarbeit. Und der Märtyerkult dieser Leute ist auf eine perverse, verschrobene Weise sehr narzisstisch.


Mit den Kämpfen etwa der Palästinenser hat beides reichlich wenig zu tun.

Korrekt. Und auch in der medialen Inszenierung des Terrors sind die al-Qaidah Leute noch sehr modern.
Ich darf nochmal hinweisen auf:
John Gray, Al Qaeda and what it means to be modern, London 2003

Glückwunsch zu Deinen beißenden letzten Postings :-)

Er schliff immer an sich und wurde am Ende stumpf, ehe er scharf war

(Lichtenberg)

@lebemann, truthcomeslast: Ich halte es mit "Tod allen Fanatikern!"

*obdiedenwortwitzkapieren*

Das sind keine Fanatiker, das sind konservative Menschen, die nur das tun, was ihre heiligen Schriften von ihnen verlangen.

Insofern darf man sie nicht in ihren Rechten zur freien Religionsausübung beschränken. Dann werden sie zu recht böse und wehren sich auf die einzige Weise die ihnen bleibt, also so eine Art Default-Taste. Die können nicht anders.

Schuld daran seid nur ihr. Ich weiss das ganz genau, weil ich denen nichts getan habe, daher bleibt nur ihr übrig, also keine Ausflüchte, bitte.

Und im übrigen lassen sie sich gerne töten, denn dann kommen sie zu 72 Jungfrauen ins Paradies (Frage : auch 72 Schwigermütter ? dann sähe das gleich ganz anders aus...)

Was kriegen eigentlich Märtyer-Innen ? 72 immerharte Stecher mit Knackarsch ?

Uns schwule Märtyer ? Dürfen die sich das aussuchen ?

Fragen über Fragen.

Ach ja, noch eins : Rassist ! Oder sagte ich das schon ?

Dass das Leben nur eine Art Statsexamen für das Jenseits ist, wussten auch schon Cheops, Ramses und Konsorten, die ja auch in der gleichen Gegend wohnten. Nur irgendwie gingen die damit, man kann es nur im Wortsinn sagen, KONSTRUKTIVER mit um :-)

"Behaed those who say Islam is violent"

@ che

Das waren ja auch Heiden !

Und deren Kunstwerke - bzw. in Stein gemeisselte Provokationen - sollen ja endlich auch in Frage gestellt werden. Fatwas gibt bes ja schon - ein Glück das da jemand Mut hatte, den Mund aufzumachen !


@ loellie

Nur ein Rassist könnte sagen, das man das Wort Gottes nicht befolgen darf. Es steht schliesslich in den heiligen Schriften. Köpfen ist dafür noch viel zu gut, verbrennen nahezu eine Belohnung. Mit dem Rassistenpack muss ein für alle mal aufgeräumt werden.

Was bei den Buddhas in Bamian noch ging, dürfte bei einer Pyramide schwierig werden. Aber lassen wir das....

Monoma, das ist ein ganz starker Artikel, den Du da geschrieben hast! Bei Deinem Blog frage ich mich langsam "wann kommt die Buchausgabe?".