Mittwoch, 6. September 2006
Antideutsche Planspiele
che2001, 12:19h
Als ob historische Schuld durch Militäreinsätze getilgt werden könnte, und wie weit der Etatismus bestimmter Linker reicht, kurz, wohin die herrschende Verwirrung nach dem Zusammenbruch manches rationalen Diskurses geführt hat, zeigt sich hier:
http://jungle-world.com/seiten/2006/34/8363.php
http://jungle-world.com/seiten/2006/34/8363.php
... comment
loellie,
Mittwoch, 6. September 2006, 12:52
Mir geht das langsam richtig auf den Sack. Deutsche Uniformen in Israel sind eine geradezu groteske Vorstellung und die historische Schuld ist nicht tilgbar.
Punkt.
Schwerter zu Pflugscharen.
Entmilitarisierung der BRD.
Entwicklungshilfe statt Bundeswehr, Fluechtlingshilfe statt Internierungslager.
Punkt.
Schwerter zu Pflugscharen.
Entmilitarisierung der BRD.
Entwicklungshilfe statt Bundeswehr, Fluechtlingshilfe statt Internierungslager.
... link
che2001,
Mittwoch, 6. September 2006, 13:17
Manchmal habe ich das Gefühl, Ideengebäude wie das Obige dienen nur dem Zweck, sich als "Linker" in militaristischen Fantasien suhlen zu können und dabei formal politisch korrekt zu bleiben. Ansonsten ist Deine Agenda natürlich meine.
... link
loellie,
Mittwoch, 6. September 2006, 13:50
Waer 'ne interessante Frage, inwieweit man jemand, der sich in militaristischen Phantasien suhlt noch als Links bezeichnen kann.
Wobei mir diese Antideutschen vermutlich ein ewiges Raetsel bleiben werden. Mein gefuehlter politischer Kompass schiebt die ganz weit nach rechts aussen, wobei du unter Noenazis lange suchen musst bis du welche findest die so ideologisiert sind, andererseits bin ich letztens ueber Fotostrecken von Demos gestolpert und kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass es sich da um einen unapetitlichen Studentenulk handelt. Neosatire, oder so.
Wobei mir diese Antideutschen vermutlich ein ewiges Raetsel bleiben werden. Mein gefuehlter politischer Kompass schiebt die ganz weit nach rechts aussen, wobei du unter Noenazis lange suchen musst bis du welche findest die so ideologisiert sind, andererseits bin ich letztens ueber Fotostrecken von Demos gestolpert und kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass es sich da um einen unapetitlichen Studentenulk handelt. Neosatire, oder so.
... link
che2001,
Mittwoch, 6. September 2006, 14:09
Der Herr Bosic schrieb auch schon mal sinngemäß, politisch sein hieße Marke tragen, und dann erkennt man Linke eben an Carhartt und Rechte an Lonsdale. Da mischt sich Popkultur mit einer hochabstrakten ideologisch-doktrinären Denke. Ich habe die Anfänge der Antideutschen ja mitbekommen, neben Denkern wie Porth spielte angesichts von Wiedervereinigung und Schwächung der Linken bei gleichzeitigem Wiederaufleben des Neonazismus die bange Sorge eine Rolle, nun stünde eine krasse Rechtsentwicklung Deutschlands bevor, bei der partiell Elemente aus dem NS-Staat zurückkämen (oder jedenfalls eine stramme Rechtsausrichtung der deutschen Gesellschaft). Hieraus entstand die trotzige Demoparole "Nie, nie, nie wieder Deutschland!"
Daraus wurde mittlerweile "Hub, Hub, Hubschraubereinsatz!", womit man sich für die gezielten Tötungen der israelischen Armee an Palästinenserführern begeistert. Letzteres erinnert in der Tat an einen Studentenulk, aber ich fürchte, die meinen das echt ernst. Übrigens gibt es eine ganze Reihe von Linken, die die Antideutschen für ein Geheimdienstkonstrukt halten.
Daraus wurde mittlerweile "Hub, Hub, Hubschraubereinsatz!", womit man sich für die gezielten Tötungen der israelischen Armee an Palästinenserführern begeistert. Letzteres erinnert in der Tat an einen Studentenulk, aber ich fürchte, die meinen das echt ernst. Übrigens gibt es eine ganze Reihe von Linken, die die Antideutschen für ein Geheimdienstkonstrukt halten.
... link
workingclasshero,
Mittwoch, 6. September 2006, 14:25
Wenn man das hier liest, kann man nur noch den Kopf schütteln.
http://www.hagalil.com/archiv/2006/08/israelfreunde.htm
http://www.hagalil.com/archiv/2006/08/israelfreunde.htm
... link
che2001,
Mittwoch, 6. September 2006, 14:43
Ah ja, richtig. Gut, eine gesellschaftskritische Haltung und Ironie steckt da natürlich schon hinter, aber man muss doch sehr im popkulturellen Codedenken drinstecken, um so etwas zu schreiben. Und im Palituch automatisch Antisemitismus wittern ist auch Teil des Programms.
... link
... comment
truthcomeslast,
Mittwoch, 6. September 2006, 13:12
Es ist immer das Gleiche in der "Dschungelwelt".
Apropos:
»Höre, Menschenjunges«, sagte der Bär, und seine Stimme rollte wie Donner in schwüler Nacht. »Ich lehrte dich die Gesetze aller Völker der Dschungel, mit Ausnahme des Affenvolkes, das in den Bäumen haust. Ihr Volk hat kein Gesetz; rechtlos sind sie. Nicht einmal eine eigene Sprache haben sie, sondern stehlen sich Wörter von anderen, deren Gespräche sie belauschen. Nein - ihre Art ist nicht unsere Art. Führerlos sind sie und denken nur an den Augenblick. Sie prahlen und schwatzen und machen Geschrei, daß sie ein mächtiges Volk wären und bald Großes vollführen würden in der Dschungel; wenn aber Nüsse fallen, dann ist alles vergessen, sie kichern und toben. Wir von der Dschungel haben nichts mit ihnen gemein. Wir trinken nicht, wo Affen trinken, wir meiden die Plätze, wo Affen hinkommen, wir jagen nicht, wo sie jagen, wir sterben nicht, wo sie sterben. Hast du mich jemals bis heute von den Bandar-log sprechen hören?«
»Nein!« flüsterte Mowgli - denn Schweigen herrschte im Walde, als Baloo verstummte.
»Die Dschungelleute sprechen nicht von ihnen und halten es nicht für der Mühe wert, an sie zu denken. Zahlreich sind sie, diese Affen, böse, schamlos, schmutzig, und ihr einziger Wunsch ist - falls sie überhaupt einen bestimmten Wunsch haben -, von den Dschungelvölkern bemerkt zu werden. Aber wir beachten sie nicht, nicht einmal, wenn sie Nüsse und Unrat auf unsere Köpfe herabwerfen.«
Rudyard Kipling, Das Dschungelbuch
Apropos:
»Höre, Menschenjunges«, sagte der Bär, und seine Stimme rollte wie Donner in schwüler Nacht. »Ich lehrte dich die Gesetze aller Völker der Dschungel, mit Ausnahme des Affenvolkes, das in den Bäumen haust. Ihr Volk hat kein Gesetz; rechtlos sind sie. Nicht einmal eine eigene Sprache haben sie, sondern stehlen sich Wörter von anderen, deren Gespräche sie belauschen. Nein - ihre Art ist nicht unsere Art. Führerlos sind sie und denken nur an den Augenblick. Sie prahlen und schwatzen und machen Geschrei, daß sie ein mächtiges Volk wären und bald Großes vollführen würden in der Dschungel; wenn aber Nüsse fallen, dann ist alles vergessen, sie kichern und toben. Wir von der Dschungel haben nichts mit ihnen gemein. Wir trinken nicht, wo Affen trinken, wir meiden die Plätze, wo Affen hinkommen, wir jagen nicht, wo sie jagen, wir sterben nicht, wo sie sterben. Hast du mich jemals bis heute von den Bandar-log sprechen hören?«
»Nein!« flüsterte Mowgli - denn Schweigen herrschte im Walde, als Baloo verstummte.
»Die Dschungelleute sprechen nicht von ihnen und halten es nicht für der Mühe wert, an sie zu denken. Zahlreich sind sie, diese Affen, böse, schamlos, schmutzig, und ihr einziger Wunsch ist - falls sie überhaupt einen bestimmten Wunsch haben -, von den Dschungelvölkern bemerkt zu werden. Aber wir beachten sie nicht, nicht einmal, wenn sie Nüsse und Unrat auf unsere Köpfe herabwerfen.«
Rudyard Kipling, Das Dschungelbuch
... link
... comment
artur,
Samstag, 9. September 2006, 01:30
dieser bozic
ist doch eigentlich keine zeile wert. bei spacken wie dem ist alles attitüde. gib dem 5 mille im monat und er schreibt für die npd...
... link
che2001,
Samstag, 9. September 2006, 18:13
Vor allem hat er keine Ahnung. In dem von Netbitch verlinkten Text steht zum Beispiel sinngemäß, nur die Autonome Antifa (M) hätte noch altautonomen Poor Look getragen. Dabei war gerade die M die Gruppe, die ihren Finger am Puls der Dancefloor-Jugend hatte, die hippeste und trendigste linksradikale Gruppe überhaupt, deren Erfolg zum großen Teil daran lag, dass sie stylish war, dass sie mit der Skaterboutiquen-Szene und den in der linken Szene angesagten DJs verbandelt war. Die Schuhsorte "Sneakers" habe ich überhaupt nur über die Debatte um autonomen Bekleidungskult kennengelernt. Die Antifa (M) und ihr Jugendableger AJF führten 70er-Jahre-Adidas-Klamotten, Outdoorhosen und Sneakers als Streetfightwear ein, wobei uniformierte Scheinmilitanz (schwarze Hasskappen, schwarze Helme) allerdings lange Zeit das übliche Erscheinungsbild von M-Demos prägten. Unsereins war da sehr viel klassischer: Motorradlederjacken, englische Wachsjacken (nicht Barbour, sondern schwarze Allwetterjacken), Motorradstoffjacken von Bellstaff, Lederhose, Palituch, DrMartens oder Springerstiefel (in meinem Fall: Offizierstiefel mit Stahlkappen, wegen denen ich schon mal für eine BGSler in Zivil gehalten wurde).
... link
azadi,
Sonntag, 10. September 2006, 21:20
Antideutsche sind am Ziel ankegommen...
...in der bürgerlichen "Mitte" Deutschlands. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie einen Einsatz der Bundeswehr fordern. Wann werden die ersten Antideutschen Offiziere bei der Bundeswehr?
... link
che2001,
Sonntag, 10. September 2006, 21:43
Biji Azadi
Zur israelischen Armee haben sich schon die Ersten gemeldet, man will sie dort aber nicht. Ein sehr interessantes Blog hast Du!
... link
... comment