Montag, 18. September 2006
Ideologischer Schlichtbau
che2001, 13:44h
So klar und einfach wie in diesem Interview will man es wohl gerne haben. Keine Rede ist vom Djihadismus, der die Selbstmordattentäter der Hamas beflügelt, keine Rede davon, dass Hamas und Fatah vor ihrer Verständigung aufeinander geschossen haben, keine Rede davon, dass die Existenzgrundlage Israels durch die Shoah erzwungen wurde und niemand mit "die oder wir"-Lösungen weiterkommt. So überzogen und daneben ich die verbreiteten Antisemitismus-Vorwürfe aus der Antideutsche-and-Friends-Ecke gegen antiimperialistische Positionen im Allgemeinen finde, mit dem Interview wird deutlich, wie blind gegenüber historischen Verstrickungen und den Befindlichkeiten der anderen Seite führende palästinensische Kräfte sind. Und die Junge Welt sollte wirklich mal überlegen, warum sie so etwas unkommentiert abdruckt.
http://www.jungewelt.de/2006/09-02/056.php
http://www.jungewelt.de/2006/09-02/056.php
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netbitch,
Montag, 18. September 2006, 16:27
Nun, geistig schlicht ausgestattete Menschen sind verstärkt unterwegs, eigentlich bestimmen sie alle aktuellen politischen Diskurse.
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che2001,
Montag, 18. September 2006, 17:01
"Verstärkt" aber nochmal in der Blogosphäre, wenn da jemand Allende mit Hitler vergleicht und den Pinochet-Putsch für politisch notwendig erklärt oder bei dümmlichen PDS-NPD-Gleichsetzern.
Wenn ich etwa das hier lese:"Bemerkenswert ist weiterhin, daß die chilenische Militärdiktatur (wie zahlreiche andere Militärdiktaturen, die leider notwendig waren, z.B. in Argentinien, Brasilien, Spanien, Portugal,…) freiwillig abgetreten ist und die Demokratie wieder eingeführt hat, als die kommunistische Bedrohung vorbei war.", nun, wer so etwas vertritt, könnte auch damit argumentieren, dass der Nationalsozialismus nötig war, um eine kommunistische Machtübernahme zu verhindern (was mir ein Teil meiner Lehrer noch so erzählt hat),
die Arisierungen mit der Gesundung der deutschen Wirtschaft begründen,
von der Kleinigkeit abgesehen, dass der "freiwillige" Rücktritt der spanischen Faschisten 39 Jahre auf sich warten ließ. Mann, waren die generös - schon nach 39 Jahren und nur wenigen Hunderttausend Toten zur Demokratie zurückgekehrt.
Wenn ich etwa das hier lese:"Bemerkenswert ist weiterhin, daß die chilenische Militärdiktatur (wie zahlreiche andere Militärdiktaturen, die leider notwendig waren, z.B. in Argentinien, Brasilien, Spanien, Portugal,…) freiwillig abgetreten ist und die Demokratie wieder eingeführt hat, als die kommunistische Bedrohung vorbei war.", nun, wer so etwas vertritt, könnte auch damit argumentieren, dass der Nationalsozialismus nötig war, um eine kommunistische Machtübernahme zu verhindern (was mir ein Teil meiner Lehrer noch so erzählt hat),
die Arisierungen mit der Gesundung der deutschen Wirtschaft begründen,
von der Kleinigkeit abgesehen, dass der "freiwillige" Rücktritt der spanischen Faschisten 39 Jahre auf sich warten ließ. Mann, waren die generös - schon nach 39 Jahren und nur wenigen Hunderttausend Toten zur Demokratie zurückgekehrt.
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artur,
Montag, 18. September 2006, 17:49
Ähnlich schlichte Gemüter sehen "unermessliches Anspruchsdenken" als Beweggrund, braune Kackbratzen zu wählen und fordern von Arbeitslosen stattdessen die "Gewöhnung an noch weniger Wohlstand".
Da brichste ins Essen.
Da brichste ins Essen.
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che2001,
Mittwoch, 20. September 2006, 13:59
Im Grunde ist das Geld auch viel zu schade für Leute, die gar nichts vom Anlegen des Geldes verstehen, weil sie sowieso den ganzen Tag arbeiten gehen. Nur macht der Gedanke auch schlapp: Wenn die Leute nichts haben, wem nehmen wir´s dann ab?
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