Dienstag, 13. Februar 2007
Gesellschaft für bedrohte Völker
che2001, 10:46h
Noch einmal anknüpfend an das Posting über eine merkwürdige Menschenrechtsorganisation und die Nachfrage von Workingclasshero
https://che2001.blogger.de/stories/690578/#comments
möchte ich noch ein paar Dinge über eine weitere NGO loslassen, die ich für einigermaßen schräg halte, auch wenn sie das nicht immer gewesen ist. Damals, als ich noch bei ai war, fand ich die GfbV eigentlich recht gut, besonders, weil sie nicht nur individuell politisch Verfolgte, klassische Gewissensgefangene, betreute, sondern sich schwerpunktmäßig um Pogrome und Gruppenverfolgungen kümmerte, etwas, womit die klassischen Menschenrechtsorganisationen sich oft schwer taten. Bedenklich fand ich das Handeln der GfbV allerdings dann in der Kurdistan-Solidarität, als wir mit dem großen Vorsitzenden Tilman Zülch zusammenrasselten, und in der Folge in Hinblick auf den Jugoslawien-Krieg. Es zeigte sich nämlich bald, dass die GfbV Solidarität nicht immer ohne Ansehen der Person leistete. Die Verdienste der Organisation, die komplette Sancars (Militärlaster mit mobiler Lazarettausrüstung) in den Nordirak oder nach Sebrenica schickten sind sicher sehr hoch, aber die Unterstützung, die gewährt wurde, erfolgte nach bestimmten ideologischen Vorgaben. Handelte es sich bei einem Konflikt, wie in Kurdistan - Türkei, um eine Auseinandersetzung zwischen einem bürgerlichen Staat und einer linken Guerrilla, so hielt man sich mit humanitärer Hilfe für kurdische Opfer tendenziell eher zurück, in Kurdistan - Irak unterstützte man eher die soziale Basis der bürgerlichen DPK als die der vergleichweise eher linken PUK. Von der von politischen Präferenzen freien Unterstützung von Verfolgten ohne Ansehen der Person, wie sie ai ausübt, schien bei der GfbV nicht immer die Rede sein zu können. Dagegen wurden die Sezessionen von Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und den Kosovaren sofort emphatisch begrüßt und frühzeitig die Anerkennung dieser Staaten/Gebiete gefordert. Ins Auge sticht hierbei, dass die GfbV-Spitze an Verhandlungslösungen oder Kompromissen von vornherein nicht interessiert war und dass Ethnizität für diese einen Wert an sich darstellt. Volkstum, oder, wie Adorno und Horkheimer es nannten, "das naturhaft Besondere", ist für Leute wie Zülch nicht veränderbar, nicht sozialen Prozessen und variablen kulturellen Codes ausgesetzt, sondern eine feststehende Größe. Ob die sorbische Trachtengruppe, der Sentinelesen-Stamm auf den Andamanen oder die verfolgten Roma Südosteuropas, man ist geradezu entzückt, wenn sich irgendwo Ethnizität artikuliert. Im gleichen Maße werden multiethnisch-emanzipative, antinationale bzw. soziale Bewegungen nicht als unterstützenswert betrachtet. Ich habe einige Diskussionen mit Zülch erlebt, in denen er sich als erbitterter Gegner jeder Art von sozialem Experiment und zugleich als unbedingter Anhänger des Nationalstaats darstellte. Letztlich ist der Volksbegriff der Gesellschaft für bedrohte Völker ein sehr völkischer. Im Verlauf des Jugoslawienkriegs trat die GfbV wie eine Lobbyorganisation zur Forderung militärischer Interventionen ein, was ihr in Antira-Kreisen den Namen "Gesellschaft für die Bedrohung der Völker" einbrachte. Vertritt die antirassistische Linke einen Begriff von Multikulturalismus, der auf ethnischen Schmelztiegel und Emanzipation der Exilanten im Exil (etwa Überwindung atavistischer Bindungen an das eigene Kollektiv, z.B. Emanzipation muslimischer Frauen in der Fremde) abzielt, ist der Multikulturalismus-Begriff der GfbV vom "Ethnopluralismus" der Neuen Rechten kaum zu unterscheiden.
https://che2001.blogger.de/stories/690578/#comments
möchte ich noch ein paar Dinge über eine weitere NGO loslassen, die ich für einigermaßen schräg halte, auch wenn sie das nicht immer gewesen ist. Damals, als ich noch bei ai war, fand ich die GfbV eigentlich recht gut, besonders, weil sie nicht nur individuell politisch Verfolgte, klassische Gewissensgefangene, betreute, sondern sich schwerpunktmäßig um Pogrome und Gruppenverfolgungen kümmerte, etwas, womit die klassischen Menschenrechtsorganisationen sich oft schwer taten. Bedenklich fand ich das Handeln der GfbV allerdings dann in der Kurdistan-Solidarität, als wir mit dem großen Vorsitzenden Tilman Zülch zusammenrasselten, und in der Folge in Hinblick auf den Jugoslawien-Krieg. Es zeigte sich nämlich bald, dass die GfbV Solidarität nicht immer ohne Ansehen der Person leistete. Die Verdienste der Organisation, die komplette Sancars (Militärlaster mit mobiler Lazarettausrüstung) in den Nordirak oder nach Sebrenica schickten sind sicher sehr hoch, aber die Unterstützung, die gewährt wurde, erfolgte nach bestimmten ideologischen Vorgaben. Handelte es sich bei einem Konflikt, wie in Kurdistan - Türkei, um eine Auseinandersetzung zwischen einem bürgerlichen Staat und einer linken Guerrilla, so hielt man sich mit humanitärer Hilfe für kurdische Opfer tendenziell eher zurück, in Kurdistan - Irak unterstützte man eher die soziale Basis der bürgerlichen DPK als die der vergleichweise eher linken PUK. Von der von politischen Präferenzen freien Unterstützung von Verfolgten ohne Ansehen der Person, wie sie ai ausübt, schien bei der GfbV nicht immer die Rede sein zu können. Dagegen wurden die Sezessionen von Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und den Kosovaren sofort emphatisch begrüßt und frühzeitig die Anerkennung dieser Staaten/Gebiete gefordert. Ins Auge sticht hierbei, dass die GfbV-Spitze an Verhandlungslösungen oder Kompromissen von vornherein nicht interessiert war und dass Ethnizität für diese einen Wert an sich darstellt. Volkstum, oder, wie Adorno und Horkheimer es nannten, "das naturhaft Besondere", ist für Leute wie Zülch nicht veränderbar, nicht sozialen Prozessen und variablen kulturellen Codes ausgesetzt, sondern eine feststehende Größe. Ob die sorbische Trachtengruppe, der Sentinelesen-Stamm auf den Andamanen oder die verfolgten Roma Südosteuropas, man ist geradezu entzückt, wenn sich irgendwo Ethnizität artikuliert. Im gleichen Maße werden multiethnisch-emanzipative, antinationale bzw. soziale Bewegungen nicht als unterstützenswert betrachtet. Ich habe einige Diskussionen mit Zülch erlebt, in denen er sich als erbitterter Gegner jeder Art von sozialem Experiment und zugleich als unbedingter Anhänger des Nationalstaats darstellte. Letztlich ist der Volksbegriff der Gesellschaft für bedrohte Völker ein sehr völkischer. Im Verlauf des Jugoslawienkriegs trat die GfbV wie eine Lobbyorganisation zur Forderung militärischer Interventionen ein, was ihr in Antira-Kreisen den Namen "Gesellschaft für die Bedrohung der Völker" einbrachte. Vertritt die antirassistische Linke einen Begriff von Multikulturalismus, der auf ethnischen Schmelztiegel und Emanzipation der Exilanten im Exil (etwa Überwindung atavistischer Bindungen an das eigene Kollektiv, z.B. Emanzipation muslimischer Frauen in der Fremde) abzielt, ist der Multikulturalismus-Begriff der GfbV vom "Ethnopluralismus" der Neuen Rechten kaum zu unterscheiden.
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 11:16
From A to B and back again.
Andy Warhol sagte einmal in etwa dass man über 90 % aller gemachten Statements mit "na und ?" beantworten könne.
Mit Verlaub, hier handelt es sich wohl um so eins :-)
Mit Verlaub, hier handelt es sich wohl um so eins :-)
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 11:53
Klar, Serbien bombardiert, na und, Kurden gefoltert, na und, Ethnifizierung sozialer Konflikte weiter vorangetrieben, alles na und, das bißchen Bürgerkrieg, ach was solls, zur Hölle mit den Opfern, gelle, Lebemann?
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 12:10
sperrt sie ein !
Und all das war da Werk der Gesellschaft für Bedrohte Völker ?
Die unterhalten also Folterkeller, Bomberstaffeln und ethnifi- entnifi- ach verdammt, schüren soziale Konflikte unter den Deckmäntelchen von Folklorekonflikten ?
Hardcore, echt. S.P.E.C.T.R.E. in den alten James-Bond Streifen ist ja ne Heilsarmee gegen die.
Oder ging es da oben gar nicht um die GFBV? Sondern um moderne Beutekriege im allgemeinen und im besonderen ? Dann ist das oben evtl. missverständlich.
Die unterhalten also Folterkeller, Bomberstaffeln und ethnifi- entnifi- ach verdammt, schüren soziale Konflikte unter den Deckmäntelchen von Folklorekonflikten ?
Hardcore, echt. S.P.E.C.T.R.E. in den alten James-Bond Streifen ist ja ne Heilsarmee gegen die.
Oder ging es da oben gar nicht um die GFBV? Sondern um moderne Beutekriege im allgemeinen und im besonderen ? Dann ist das oben evtl. missverständlich.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 12:37
Darum, dass die GfbV in bestimmten Fällen geholfen und in anderen Hilfe verweigert hat, das Umbiegen sozialer in nationale Konflikte unterstützt und teilweise auch betrieben und sich als Kriegstreiber betätigt hat. Ein Kampf um die Deutungshoheit des Jugoslawienkrieges wurde von ihnen auch betrieben, im Sinne von "die GfbV sagt, wo es lang geht". Und das hieß dann, einseitig die Partei der bosnischen Muslime zu ergreifen, nicht aber eine neutrale humanitäre und antirassistische Perspektive.
Auf einer Demo gegen die Abschiebung bosnischer Flüchtlinge bedeuteten diese mir, als ich einen Redebeitrag halten wollte, ich sollte mich an Herrn Zülch wenden, das wäre der Chef der teilnehmenden Deutschen, und mir von ihm Anweisung abholen, was ich sagen durfte. Ich hielt statttdessen einen eigenen Redebeitrag gegen die Völkerrechtswidrigkeit der damals im Gegensatz zum Abkommen von Dayton geplanten Massenabschiebungen, gegen Rassismus im Allgemeinen und mit dem Fluchtpunkt von mehr Rechten für Flüchtlinge in Deutschland nach dem Motto "we are here to stay". Zülch war deshalb stocksauer.
War ein Opfer ethnischer Säuberungen zufällig Serbe, hatte er von der GfbV nichts Gutes zu erwarten.
Auf einer Demo gegen die Abschiebung bosnischer Flüchtlinge bedeuteten diese mir, als ich einen Redebeitrag halten wollte, ich sollte mich an Herrn Zülch wenden, das wäre der Chef der teilnehmenden Deutschen, und mir von ihm Anweisung abholen, was ich sagen durfte. Ich hielt statttdessen einen eigenen Redebeitrag gegen die Völkerrechtswidrigkeit der damals im Gegensatz zum Abkommen von Dayton geplanten Massenabschiebungen, gegen Rassismus im Allgemeinen und mit dem Fluchtpunkt von mehr Rechten für Flüchtlinge in Deutschland nach dem Motto "we are here to stay". Zülch war deshalb stocksauer.
War ein Opfer ethnischer Säuberungen zufällig Serbe, hatte er von der GfbV nichts Gutes zu erwarten.
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 12:50
Na ja, immerhin helfen die. Irgendwem. Irgendwo. Und foltern und bombardieren also doch nicht selber. Immerhin. Auch das Kolpingwerk fährt noch nicht in den Gaza-Streifen, was sicher auch verwerflich ist, wenn man länger darüber grübelt.
Inwiefern sind die "Kriegstreiber" ? Ganz konkret, bitte. Das ist an sich ja tatsächlich ein sehr, sehr schwerwiegender Vorwurf. Ausser man nutzt das Wort wie derzeit modisch ist, wie auch oft "Nazi", "Rassist" etc. als Wortwatte um damit, wie eine schlecht alternde Schwuchtel, Huch und Hach schreiend nach seinen Gesinnungsfeinden zu werfen.
Inwiefern und wie konkret unterstützen die (die GFBV) das "Umbiegen" sozialer in nationaler Konflikte und wer trifft die Ansage das es soziale Konflikte irgendwo, irgendwie gab, die sich derart biegen liessen. Wie biegt sich so etwas ? Was ist ein sozialer Konflikt ? Oder klingt das nur schick ?
Es sind bei Lichte betrachtet sehr harte und nicht nur ehrenrührige Vorwürfe, sollten sie nicht konkret belegbar sein.
Inwiefern sind die "Kriegstreiber" ? Ganz konkret, bitte. Das ist an sich ja tatsächlich ein sehr, sehr schwerwiegender Vorwurf. Ausser man nutzt das Wort wie derzeit modisch ist, wie auch oft "Nazi", "Rassist" etc. als Wortwatte um damit, wie eine schlecht alternde Schwuchtel, Huch und Hach schreiend nach seinen Gesinnungsfeinden zu werfen.
Inwiefern und wie konkret unterstützen die (die GFBV) das "Umbiegen" sozialer in nationaler Konflikte und wer trifft die Ansage das es soziale Konflikte irgendwo, irgendwie gab, die sich derart biegen liessen. Wie biegt sich so etwas ? Was ist ein sozialer Konflikt ? Oder klingt das nur schick ?
Es sind bei Lichte betrachtet sehr harte und nicht nur ehrenrührige Vorwürfe, sollten sie nicht konkret belegbar sein.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 12:55
Die GfbV hat konkret die Bombenangriffe, die im Jugoslawienkrieg von der NATO geflogen wurden, Monate und Jahre vorher gefordert. Im Fall von Bosnien, wo das Abkommen von Dayton herbeigebombt wurde, halte ich das sogar für vertretbar, aber nicht im Kosovo/Serbien-Krieg.
Zu den sozialen Konflikten und ihrer Umbiegung in ethnische: Einfach mal "Die Ethnisierung des Sozialen" aus der Reihe "Materialien für einen neuen Antiimperialismus" lesen und Gérard Noiriel "Die Tyrannei des Nationalen". Ews ist ja wahrlich nicht das erste Mal, dass ich diese Thematik hier beim Wickel habe, und statt jetzt ein 15-Seiten-Posting dazu zu bringen, kürzer geht es nämlich nicht: Einfach mal schlau lesen.
Zu den sozialen Konflikten und ihrer Umbiegung in ethnische: Einfach mal "Die Ethnisierung des Sozialen" aus der Reihe "Materialien für einen neuen Antiimperialismus" lesen und Gérard Noiriel "Die Tyrannei des Nationalen". Ews ist ja wahrlich nicht das erste Mal, dass ich diese Thematik hier beim Wickel habe, und statt jetzt ein 15-Seiten-Posting dazu zu bringen, kürzer geht es nämlich nicht: Einfach mal schlau lesen.
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 13:03
Das ist alles jedoch kein konkreter Beleg für aktive "Kriegstreiberei" ausser das das Wort damit evtl. sinnentleert wird. Auch nicht für das aktive "Umbiegen" von etwas in etwas anderes. Die Beweisführung schadet nicht der GFBV, sondern dem obigen Argumentatorium, was an sich bedauerlich ist.
Daher erlaube ich mir, auch wenn ich mir sehr damit schade, Andy Warhol weiterhin recht zu geben.
Daher erlaube ich mir, auch wenn ich mir sehr damit schade, Andy Warhol weiterhin recht zu geben.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 13:35
Dinge, die ich z.T. schlicht persönlich erlebt habe, kann ich nicht so auf die Schnelle mit Quellen belegen, oder soll ich hier vielleicht einen Link in mein eigenes Leben in den 1990er Jahren legen?
Im übrigen habe ich auf zwei Bücher - nicht zum ersten Mal-verwiesen, aus denen sich das klarer ergibt, also setz Dich auf Deinen Hosenboden und lies sie, solange Du das nicht getan hast und bei der warhol-Argumentation bleibst, musst du dich dann halt von mir als Ignorant bezeichnen lassen.
Im übrigen habe ich auf zwei Bücher - nicht zum ersten Mal-verwiesen, aus denen sich das klarer ergibt, also setz Dich auf Deinen Hosenboden und lies sie, solange Du das nicht getan hast und bei der warhol-Argumentation bleibst, musst du dich dann halt von mir als Ignorant bezeichnen lassen.
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 13:48
Von der Lufthoheit über den Sandkästen.
Wir waren doch eigentlich bei der GFBV und deren unsäglichem Verhalten. Bösi-Bösi, um es mit der kulturellen Ikone Dieter Bohlen zu sagen.
Es ist sehr nett dass ich weiterführende Literaturempfehlungen erhalte, und ich werde ihnen sicher gern auch beizeiten nachgehen, nur hat das imho nichts, gar nichts mit den obigen Vorwürfen gegen die Kriegstreiber, Bombenstimmungsverbreiter und Folterknechthelfern zu tun. Warum also ausweichen.?
Der eine sagt "Die GFBV ist irgendwie scheisse." Der andere sagt "Na und ?" Der erste sagt dann wieder "Du bist echt voll ein Ignorant", der zweite sagt wieder "Na und ?" Und beide sind erwachsen. Behaupten sie.
Es ist sehr nett dass ich weiterführende Literaturempfehlungen erhalte, und ich werde ihnen sicher gern auch beizeiten nachgehen, nur hat das imho nichts, gar nichts mit den obigen Vorwürfen gegen die Kriegstreiber, Bombenstimmungsverbreiter und Folterknechthelfern zu tun. Warum also ausweichen.?
Der eine sagt "Die GFBV ist irgendwie scheisse." Der andere sagt "Na und ?" Der erste sagt dann wieder "Du bist echt voll ein Ignorant", der zweite sagt wieder "Na und ?" Und beide sind erwachsen. Behaupten sie.
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Dienstag, 13. Februar 2007, 13:51
...
es mag mir nachgesehen werden, aber warum so gereizt und unsachlich? Fehlt Dir die disputative Basis? Wortwatten wie "Nazi", Begriffe wie "Schwuchtel". Hmmm. Was versteh ich da nicht?
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 13:52
Aber bitte, hier mein Specialservice, der die Problematik vielleicht klarer macht:
http://www.streitblatt.de/streitblatt/sb14/GFBV.HTM
http://www.sopos.org/aufsaetze/4010525731242/1.phtml
http://www.gfbv.it/3dossier/eu-min/zuelch.html
http://www.puk.de/aundk/index.php?show=4
http://www.streitblatt.de/streitblatt/sb14/GFBV.HTM
http://www.sopos.org/aufsaetze/4010525731242/1.phtml
http://www.gfbv.it/3dossier/eu-min/zuelch.html
http://www.puk.de/aundk/index.php?show=4
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 14:08
Das scheint ja eher den Stein des Anstosses anzusprechen (1.Quelle, Streitblatt):
... Kritik an den ‘anderen’ ebenso wie eventuelle Fürsprache kommt um eine Auseinandersetzung mit der eigenen Gesellschaft, ihrer Institutionen und dem eigenen Sein darin gar nicht herum...
Da die GFBV dies nicht in hinreichendem Masse und nicht von der richtigen Ecke aus tut, ist sie völkisch, potenziell kriegstreiberisch etc.
Solange sie dabei nicht gegen geltendes Gesetz verstösst, darf sie das, auch wenn es mir nicht passt.
Interessanter wäre was sie mit den Geldern tatsächlich macht, die sie sich wie manche anderen aufgeschwemmten Weltrettungsorganisationen von wohlmeinenden Bürgern zusammenbettelt.
@ serum
Emphase, Polemik, Provokation. OK ? Nimm 'ne Tablette und beruhige Dich.
... Kritik an den ‘anderen’ ebenso wie eventuelle Fürsprache kommt um eine Auseinandersetzung mit der eigenen Gesellschaft, ihrer Institutionen und dem eigenen Sein darin gar nicht herum...
Da die GFBV dies nicht in hinreichendem Masse und nicht von der richtigen Ecke aus tut, ist sie völkisch, potenziell kriegstreiberisch etc.
Solange sie dabei nicht gegen geltendes Gesetz verstösst, darf sie das, auch wenn es mir nicht passt.
Interessanter wäre was sie mit den Geldern tatsächlich macht, die sie sich wie manche anderen aufgeschwemmten Weltrettungsorganisationen von wohlmeinenden Bürgern zusammenbettelt.
@ serum
Emphase, Polemik, Provokation. OK ? Nimm 'ne Tablette und beruhige Dich.
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 16:16
Lost in Translation.
Wenn ich an die Vorlage meines Vorredners anknüpfen darf, so legt Quelle 1 unmittelbar nach dem oben genannten bösi-bösi Zitat der GfbV mit folgender, selbst gemachter "Übersetzung" dieser Äusserung der GfbV nach:
"Übersetzt man “Die Molukken den Molukkern!” in einen europäischen Kontext, gelangt man zu einer Diskussion, die vom emotionalen “Deutschland den Deutschen!” bis zur sachlichen und standortorientierten Einsicht in die notwendige Trennung von “nützlichen” und “ausnützenden Ausländern” reicht. Das allerdings tut die Gesellschaft für bedrohte Völker nicht, man kann ihr also nicht vorschnell einen Hang nach Rechts vorwerfen. Aber sie läßt mit ihrem grundsätzlichen Volksglauben zum einen diese Interpretation unwidersprochen zu und grenzt sich zum anderen in bestem bürgerlichen Demokratieverständnis von der politischen Rechten keinesfalls ab."
Legt man der GfbV also etwas in den Mund, was sie so nicht gesagt hat (die Molukken den Molukkern), kommt man also über diesen eleganten Umweg - woanders eine blanke Lüge oder ehrenrührige Unterstellung genannt - irgendwann nach vielen geistigen Verrenkungen und böswilligen Unterstellungen nicht umhin die GfbV in der rechtsrechten Ecke zu sehen.
Auch ganz schlimm von der GfbV ist dass sie diese "Übersetzung" und die "Interpretation" der sich daraus ergebenden Phantastereien, die sich die Redaktion des "Streitblatt" ohne fremde Hilfe und ohne Not aus dem Hirn gedrückt hat wie den Eiter aus einem Pickel an ihrem Hintern, "unwidersprochen zulässt".
Also:
1. die GfbV ist bösi-bösi, weil man sich etwas über sie zusammenlügen könnte, was sie zwar so nicht gesagt hat, aber wenn sie es dann getan hätte sie ganz schlimm rechts gemacht hätte. Potenzielle Täter, also.
2. Nicht nur ist 1. der Fall, die GfbV versucht nicht schon vorauseilend jede Interpretation die sich irgenein Depp ausgedacht haben könnte, von vorn herein abzubiegen. Insofern sind sie Schulding durch Unterlassung.
3. Müsste man, wenn man entsprechend zu 2. weiter denkt, sagen das wer sich verteidigt sich anklagt. D.h. wenn die GfbV die zusammenphantasierten Meinungen der Redaktion "Streitblatt" von vorn herein ablehnen würde, sie erst recht in der rechten Ecke stünden.
Man könnte aber auch redaktion@streitblatt.de mit "armseligen Trotteln, die sich ihr Feindbild unter jedem möglichen und unmöglichen Vorwand aus den Fingern saugen müssen" übersetzten. (Muss man nicht, man kann auch einfach nur über sie lachen.)
Frei nach dem Motto: Schmeiss nur mit genug Dreck, es bleibt dann schon was wo kleben. Und dann mit dem Finger drauf zeigen und "Ihhhhh" schreien.
P.S.:
Bis heute kannte ich die GfbV nicht. Nur: deren Kritiker scheinen schwer einen an der Waffel zu haben. Hat denen die GfbV ein Förmchen weggenommen ? Es scheint irgendwie so.
"Übersetzt man “Die Molukken den Molukkern!” in einen europäischen Kontext, gelangt man zu einer Diskussion, die vom emotionalen “Deutschland den Deutschen!” bis zur sachlichen und standortorientierten Einsicht in die notwendige Trennung von “nützlichen” und “ausnützenden Ausländern” reicht. Das allerdings tut die Gesellschaft für bedrohte Völker nicht, man kann ihr also nicht vorschnell einen Hang nach Rechts vorwerfen. Aber sie läßt mit ihrem grundsätzlichen Volksglauben zum einen diese Interpretation unwidersprochen zu und grenzt sich zum anderen in bestem bürgerlichen Demokratieverständnis von der politischen Rechten keinesfalls ab."
Legt man der GfbV also etwas in den Mund, was sie so nicht gesagt hat (die Molukken den Molukkern), kommt man also über diesen eleganten Umweg - woanders eine blanke Lüge oder ehrenrührige Unterstellung genannt - irgendwann nach vielen geistigen Verrenkungen und böswilligen Unterstellungen nicht umhin die GfbV in der rechtsrechten Ecke zu sehen.
Auch ganz schlimm von der GfbV ist dass sie diese "Übersetzung" und die "Interpretation" der sich daraus ergebenden Phantastereien, die sich die Redaktion des "Streitblatt" ohne fremde Hilfe und ohne Not aus dem Hirn gedrückt hat wie den Eiter aus einem Pickel an ihrem Hintern, "unwidersprochen zulässt".
Also:
1. die GfbV ist bösi-bösi, weil man sich etwas über sie zusammenlügen könnte, was sie zwar so nicht gesagt hat, aber wenn sie es dann getan hätte sie ganz schlimm rechts gemacht hätte. Potenzielle Täter, also.
2. Nicht nur ist 1. der Fall, die GfbV versucht nicht schon vorauseilend jede Interpretation die sich irgenein Depp ausgedacht haben könnte, von vorn herein abzubiegen. Insofern sind sie Schulding durch Unterlassung.
3. Müsste man, wenn man entsprechend zu 2. weiter denkt, sagen das wer sich verteidigt sich anklagt. D.h. wenn die GfbV die zusammenphantasierten Meinungen der Redaktion "Streitblatt" von vorn herein ablehnen würde, sie erst recht in der rechten Ecke stünden.
Man könnte aber auch redaktion@streitblatt.de mit "armseligen Trotteln, die sich ihr Feindbild unter jedem möglichen und unmöglichen Vorwand aus den Fingern saugen müssen" übersetzten. (Muss man nicht, man kann auch einfach nur über sie lachen.)
Frei nach dem Motto: Schmeiss nur mit genug Dreck, es bleibt dann schon was wo kleben. Und dann mit dem Finger drauf zeigen und "Ihhhhh" schreien.
P.S.:
Bis heute kannte ich die GfbV nicht. Nur: deren Kritiker scheinen schwer einen an der Waffel zu haben. Hat denen die GfbV ein Förmchen weggenommen ? Es scheint irgendwie so.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 16:32
Also klein-klein, damit auch Du das verstehst: Die GfbV, eine der größten Menschenrechtsorganisationen in Deutschland mit Beraterstatus bei der UNO, unterstützt grundsätzlich nationale Sezessionen von Völkern, Nationen oder Stämmen, weil diese sich ethnisch definieren. Die nationale Unabhängigkeit von egal wem ist gut, weil es eine nationale Unabhängigkeit ist. Das multikulturelle Zusammenleben unterschiedlicher Völker in einem Vielvölkerstaat hingegen ist tendenziell böse, weil die vielen kleinen Nationalismen sich so nicht ungehemmt entfalten können. Die ideale Welt der GfbV ist ein bunter Völkerzoo, wo alle wahnsinnig ethnisch identisch sein sollen, mit Burkha oder Trachtenjankerl und Sepplhut.Von der Autonomie Südtirols über Free Tibet bis Bosnien - Menschenrechte sind für die GfbV weniger individuelle Rechte von Personen, schon gar keine Bürgerrechte in einem rational-aufgeklärten Staatswesen, sondern immer kollektive Rechte von nach Sprache, Religion, Hautfarbe oder Volkstracht und -Bräuchen definierte Gruppen, denen man qua Geburt angehört.
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lebemann,
Dienstag, 13. Februar 2007, 17:07
@ che
hört sich ja sehr peinlich multikulti an. Ist ja an sich lächerlich genug.
Und warum müssen deren Kritker denn einfach so plump daherlügeln und unterstellen ?
hört sich ja sehr peinlich multikulti an. Ist ja an sich lächerlich genug.
Und warum müssen deren Kritker denn einfach so plump daherlügeln und unterstellen ?
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 17:27
Weil das keine plumpe Lüge oder Unterstellung ist, sondern ein Vorwurf, der mit Tätigkeiten und Standpunkten der GfbV zusammenhängt, wie sie sich im Lauf der Jahrzehnte entwickelt haben. Das ist nicht unbedingt etwas, das sich aus veröffentlichten Positionen der GfbV belegen lässt, sondern ein aus der empirischen Erfahrung entstandener Gesamteindruck.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 20:29
Ich lösche, wann ich lustig bin, und in diesem Fall nicht nur Dich. Da waren für meinen persönlichen Geschmack ein paar Postings zu viel. Also nix für ungut.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 22:53
Jetzt mal im Ernst: Ich habe diesen Beitrag geschrieben, weil ein alter Kumpel - Workingclasshero - mich darum gebeten hatte, zu diesem Thema etwas zu sagen, und der Doppelkommtarthread von Lebemann und Dir machte allmählich das Thema aus meiner Sicht kaputt. Da habe ich eine Notbremse gezogen, und ich erwarte, dass die respektiert wird.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 23:38
Ich habe auch meinen Spaß mit Dir gehabt, und manchmal hängt das Bild auch nur zum falschen Zeitpunkt an der falschen Stelle. Ich habe auch nix dagegen, wenn mir jemand von Zeit zu Zeit einen Zerrspiegel zeigt. Nur halt mit (Augen)Maß und ohne Überdosis.
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Dienstag, 13. Februar 2007, 12:50
...
Ich kann irgendwie nicht erkennen, wie man sich diesem menschenunwürdigen System "Kapitalismus" entgegenstellt bzw. dessen Opfern zu helfen vermag, wenn man dieselben Fehler macht. Nämlich, zwischen Ethnien und Mentalitäten zu differenzieren, will heißen, verschiedene Wertigkeiten anzusetzen. Das habe ich dem Posting über den GfbV entnommen.
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che2001,
Dienstag, 13. Februar 2007, 12:56
Das trifft es auch, wenn auch nur verkürzt. Im Übrigen: In der zweiten Quelle wird ganz gut deutlich, worum es geht. Konkret nannte die Organisation ja mal "Gesellschaft für das bedrohte völkische". Bezeichnenderweise bekommt sie regelmäßig Zustimmung aus der "Jungen Freiheit". Nicht, weil sie tatsächlich politisch rechts steht, sondern weil sie Völker als Zwangskollektive sieht, denen man qua Blut angehört. Das ist zwar Bestandteil des Denkens der Neuen Rechten, die GfbV hat deswegen aber nichts mit der Neuen Rechten zu tun, sondern vertritt einfach einen Volkstumsbegriff, den sie nie hinterfragt. Dazu kommt Zülchs persönlicher Renegatengroll gegen alles Linke.
Merkwürdig mutet auch an, dass die Gesellschaft seit 39 Jahren ununterbrochen den gleichen Vorsitzenden hat.
Hier habe ich noch einen Link, der sehr lesenswert ist. Ich teile zwar keineswegs alles, was da steht, es macht aber die Dimension und Problematik deutlich.
http://www.puk.de/aundk/index.php?show=4
Merkwürdig mutet auch an, dass die Gesellschaft seit 39 Jahren ununterbrochen den gleichen Vorsitzenden hat.
Hier habe ich noch einen Link, der sehr lesenswert ist. Ich teile zwar keineswegs alles, was da steht, es macht aber die Dimension und Problematik deutlich.
http://www.puk.de/aundk/index.php?show=4
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nixxon,
Samstag, 24. Februar 2007, 23:03
sach mal, che, du hast gesagt, du hättest mit dem zülch zu zun gehabt. was issn das für einer? ich mein, es ist schon seltsam, dass der seit ewigen zeiten an der spitze der organisation steht oder?
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che2001,
Sonntag, 25. Februar 2007, 00:53
Zu den inneren Strukturen der GfbV kann ich gar nichts sagen. Diese Dauer-Vorsitzschaft finde ich verdächtig, aber ich weiß nichts darüber. Ich habe GfbV-MitarbeiterInnen kennengelernt, die in ihrem Teilbereich sehr engagierte MenschenrechtlerInnen waren, aber zur Organisation selber das Verhältnis "Das ist mein Arbeitgeber" hatten. Mit Zülch hatte ich drei Schlüsselerlebnisse. Es gab da 92 eine Diskussionsveranstaltung zu Kurdistan-Irak, bei der irakische Kurden den Aufstand gegen Saddam im Frühjahr 91 schilderten. Sie berichteten, die kurdischen Volksmassen hätten nicht nur die Baath-Kader und ihren Sicherheitsapparat gestürzt, sondern Räte gebildet und wären drauf und dran gewesen, eine basisdemokratische Räterepublik zu errichten. Dann kam der Gegenschlag des Regimes mit der Massenflucht in die Berge und den exemplarischen Massenhinrichtungen, und die Alliierten griffen nicht ein. Die Kurden meinten dazu, die Errichtung einer basisdemokratisch-sozialistischen Räterepublik wäre das Letzte gewesen, was Bush sr. und Co. zugelassen hätten, und deshalb hätten sie Saddam gewähren lassen. Da meinte ein nörgeliger graumelierter Herr im Publikum - Tilman Zülch - alle Versuche, außerhalb Europas und Nordamerikas, sozialistische oder an den Idealen der Französischen Revolution orientierte, auf Modernisierung ausgerichtete neue Gesellschaftssysteme zu schaffen, seien kläglich gescheitert, wir bräuchten nicht noch eins, und daher hätte die kurdische Rebellion nur einen Sinn, wenn sie einen auf das kurdische Volkstum begründeten bürgerlich-demokratischen Nationalstaat schaffe. Von den Kurden kam dann, ein armes Bauernvolk hätte weniger am westlichen Kapitalismus Interesse als an einer bäuerlichen Genossenschaftswirtschaft. Darauf sagte Zülch, der sich mehrmals ins Gespräch einmischte, ohne eigentlich dran zu sein, er sei grundsätzlich gegen solche sozialen Experimente. Als später die PKK erwähnt wurde, die nicht im Mittelpunkt der Veranstaltung stand, rief er dazwischen, deren Ausbildungslager seien in Syrien, was zwar stimmte, aber nichts mit der Diskussion zu tun hatte. Offensichtlich sah er sie als eine von Assad ferngesteuerte Organisation an.
Das zweite Erlebnis hatte ich oben geschildert:
"Auf einer Demo gegen die Abschiebung bosnischer Flüchtlinge bedeuteten diese mir, als ich einen Redebeitrag halten wollte, ich sollte mich an Herrn Zülch wenden, das wäre der Chef der teilnehmenden Deutschen, und mir von ihm Anweisung abholen, was ich sagen durfte. Ich hielt statttdessen einen eigenen Redebeitrag gegen die Völkerrechtswidrigkeit der damals im Gegensatz zum Abkommen von Dayton geplanten Massenabschiebungen, gegen Rassismus im Allgemeinen und mit dem Fluchtpunkt von mehr Rechten für Flüchtlinge in Deutschland nach dem Motto "we are here to stay". Zülch war deshalb stocksauer."
Drittens hatte ich auf einer gemeinsamen Zugfahrt eine Unterhaltung mit ihm, wo es darum ging, wie man gegen Abzockerfirmen vorgeht, die sich am Elend von Flüchtlingen bereichern (Wohnheimbetreiber,Essenspakete-Hersteller), und da war er sehr solidarisch und hilfreich.
Ich vermute, er ist ein von der Unterstützung von allzu vielen seiner Generation für totalitäre Regime frustrierter 68er, der sich in seine ganz persönliche, ethinsch zentrierte Weltwahrnehmung verrannt hat.
Das zweite Erlebnis hatte ich oben geschildert:
"Auf einer Demo gegen die Abschiebung bosnischer Flüchtlinge bedeuteten diese mir, als ich einen Redebeitrag halten wollte, ich sollte mich an Herrn Zülch wenden, das wäre der Chef der teilnehmenden Deutschen, und mir von ihm Anweisung abholen, was ich sagen durfte. Ich hielt statttdessen einen eigenen Redebeitrag gegen die Völkerrechtswidrigkeit der damals im Gegensatz zum Abkommen von Dayton geplanten Massenabschiebungen, gegen Rassismus im Allgemeinen und mit dem Fluchtpunkt von mehr Rechten für Flüchtlinge in Deutschland nach dem Motto "we are here to stay". Zülch war deshalb stocksauer."
Drittens hatte ich auf einer gemeinsamen Zugfahrt eine Unterhaltung mit ihm, wo es darum ging, wie man gegen Abzockerfirmen vorgeht, die sich am Elend von Flüchtlingen bereichern (Wohnheimbetreiber,Essenspakete-Hersteller), und da war er sehr solidarisch und hilfreich.
Ich vermute, er ist ein von der Unterstützung von allzu vielen seiner Generation für totalitäre Regime frustrierter 68er, der sich in seine ganz persönliche, ethinsch zentrierte Weltwahrnehmung verrannt hat.
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workingclasshero,
Sonntag, 25. Februar 2007, 17:07
Viel Dank für diese sehr ausführliche Auskunft. Ich habe die GfbV zeitweise als eine pressure-group zur Forderung von NATO-Militärschlägen wahrgenommen.Das stimmt so monokausal also nicht, ich weiß aber zumindest jetzt, wo es her kommt.
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che2001,
Sonntag, 25. Februar 2007, 19:10
Da ist mehr unbeabsichtigte Tragik bei als böse Absicht.
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netbitch,
Sonntag, 25. Februar 2007, 23:54
Nun ja, im Zentrum gegen Vertreibung arbeiten die heutzutage sehr eng mit Landsmannschaften und Revisionistenverbänden zusammen. Zufall?
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che2001,
Montag, 26. Februar 2007, 09:56
Nochmal ganz grundsätzlich zur GfbV
Es hat deswegen schon eine teils von Antideutschen und teils von Antifas organisierte Demo gegen die GfbV gegeben. Die Argumente, die dieser zugrundelagen, sind mir aber wieder zu einseitig. Es ist halt der Widerspruch, dass die GfbV einerseits wirklich gute fallbezogene humanitäre Arbeit macht, die Ideologie aber schräg ist.
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