Samstag, 10. Februar 2007
Schöne Witze aus finsteren Zeiten
Was ist der Unterschied zwischen einem deutschen und einem Feindsender?
Der deutsche sendet "Deutschland, Deutschland über alles!", Der Feindsender alles über Deutschland.

Paul kommt aus dem KZ wieder raus (kam Mitte der 30er gelegentlich vor). Irgendwann ist sein bester Kumpel allein mit ihm und fragt, wie das denn war im KZ.
"Ooch", sagt Paul, "eigentlich nicht schlecht. Nacht dem Wecken gabs ein anständiges Frühstück, dann Sport und leichte Arbeit, anschließend ein kräftiges Mittagessen, danach Ruhepause und dann wieder ein wenig Arbeit, hinterher Duschen, Abendessen, und wer wollte, konnte dann Vorträge anhören oder einen Film sehen".
"Da hat der Bruno aber was ganz anderes erzählt, als er rauskam."
"Der ist ja auch schon wieder drin."

Hitler fährt mit seinem Chauffeur übers Land. Plötzlich quieeetsch - papp
-Ein Huhn überfahren!
Wer soll es dem Bauern nur beibringen?
Hitler sagt seinem Chauffeur großmütig:" Lassen Sie mich mal machen, ich bin der Führer, der Bauer wird's verstehen."
Gesagt, getan, Hitler ab auf den Hof und kommt nach 1 Minute atemlos zurückgehetzt: Blaues Auge, Oberkiefer lädiert, den Hintern reibend.
"Scheiße!", ruft er, "schnell weg hier!"
Die beiden fahren eine Weile, plötzlich: quieeetsch! parramm - platsch!
-ein Schwein überfahren!
Hitler schaut den Chauffeur von der Seite an: "Jetzt gehen Sie aber mal!"
Der Chauffeur geht zum Bauernhof.
Hitler wartet. 10 Min., 30 Min.
Nach einer Stunde erscheint der Chauffeur: singend, freudestrahlend, die Taschen voller Geld und einen dicken Schinken unter seinem Arm.
"Ja mein Gott", ruft Hitler, "was haben Sie dem Bauern denn gesagt?"
Chauffeur:
"Heil Hitler, das Schwein ist tot!"

Während des 2. Weltkriegs sitzt ein sowjetischer Leutnant in einem Schützengraben und feilt seine Nägel.
"Herr Leutnant, der Fritz kommt!"
"Ach nee - sind die hübsch?" fragt er gelangweilt.
"Nein."
"Dann - Feuer!"

Im Leninjahr wurden die Direktoren der drei Moskauer Uhrenfabriken in den Kreml bestellt. Der Erste berichtet:
"Wir bauen jetzt eine Kuckucksuhr, da kommt jede Stunde der Kuckuck raus und ruft: Lenin, Lenin, Lenin."
Sagt der Zweite: "Das ist ja noch gar nichts. Aus unserer Uhr kommt der Kuckuck und ruft: Hoch lebe Lenin! Hoch lebe Lenin!"
"Na ja", sagt der dritte, "wir sind da etwas andere Wege gegangen. Bei uns kommt Lenin raus und ruft: Kuckuck, Kuckuck..."


Jurij Gagarin, der erste Mensch im Weltall, hat ein Treffen mit Staats- und Parteichef Chruschtschow.
"Hast du da oben Gott gesehen?", fragt Chruschtschow.
"Ja, das habe ich.", meint Gagarin.
"Das habe ich mir gedacht - hier hast du 10.000 Dollar, und kein Mensch erfährt davon!"
Später hat Gagarin eine Audienz bei Papst Johannes XXIII.
"Hast du da oben Gott gesehen?", fragt der Papst.
"Nein", meint Gagarin.
"Das habe ich mir gedacht - hier hast du 10.000 Dollar, und kein Mensch erfährt davon!"
Schließlich hat Gagarin ein Meeting mit dem Präsidenten der USA, Kennedy.
"Hast du da oben Gott gesehen?", fragt Kennedy.
"Ja", meint Gagarin.
"Nun, letztlich ist mir das ja egal. Ich habe genauso viele Atheisten wie Theisten unter meinen Wählern."
"Sie ist schwarz..."

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Mit Schimpf und Schande
Im Allgemeinen halte ich mich für einen freundlichen und kultivierten Menschen, aber bei bestimmten Gelegenheiten ist es hilfreich, das Repertoire der gekonnten Beschimpfung zumindest zur Hand zu haben. Auch hier gilt aber: Kultiviert fluchen! Dabei sind die Deutschen mit dem populär gehaltenen kurzen "Arschloch!" ja eher langweilig. Das Ausland, das im Übrigen viel mehr Ausländer als Deutsche hat, flucht da oft gekonnter. Wenn schon geschimpft wird, dann bitte auch mit Schimpfkultur, und voilá, Vorhang auf für Che´s internationale Fluchschule:

In Ägypten sagt man gerne "De merek ishti via ful", was auf hocharabisch (das in Ägypten nicht gesprochen wird) "Inti ras ishti viha ful" hieße und "Dein Kopf ist mit weich gekochtem Bohnenmuß gefüllt" bedeutet. In Serbien sagt man gerne "Jebem ti prvi red tuznagosti na sahrani", was "Ich ficke bei Deiner Beerdigung die ganze erste Reihe der Trauergäste" bedeutet. Der Spanier kennt den Fluch auf die Hostie "Hostia Cogido, Hostia de mierda", also "Verfickte Hostie, Scheißhostie", was im einstmals allerkatholischsten Land ein wirklich schlimmer Fluch ist. Statt "mierda!=Scheiße!" sagt der Spanier öfters auch einfach "Hostia!", was aber eher dem bayerischen "Kruzitürken!" entspricht. "Aquí sólo trabajan locos incompetentes" - "Hier arbeiten nur inkompetente Verrückte" ist etwas, was mancher Autowerkstattbesitzer oder Gastwirt öfter zu hören bekommt. Wo wir schon im hispanischen Sprachraum sind, eine beliebte Beleidigung ist zwischen Mexiko und Kolumbien "Hijo de un Coyoto sarnoso, su Kadaver del Kondor defama", also "Sohn eines räudigen Kojoten, dessen Kadaver der Aasgeier verschmäht". Der Kojote ist für Flüche überhaupt beliebt, und in Mexiko und Arizona sagt man gerne "Hasta la muerte, yerno del coyoto", was ich, glaube ich, ebensowenig zu übersetzen brauche wie das wunderschöne jiddische "Sollstu jarschn a groisse Schtub sind drinnen hundert Zimmer, un in jedem Zimmer solln sein hundert Bättn - un Cholerje (Cholera) soll dich warfn fun Bätt zu Bätt zu Bätt!".

Ein Art Wanderfluch war vor einigen Jahren in Serbien verbreitet, er lautete "Tvoi kuca dolazit sada u CNN", "Dein Haus kommt life auf CNN", was inzwischen, variiert zu "Inti Beth rah issa al aen TV Almaniye", "Dein Haus kommt life im Deutschen Fernsehen" mutiert eine aktuelle libanesische Beleidigung ist.


Mir würde ja eine schöne deutsche NE-Beleidigung einfallen, nämlich "Möge die Insolvenzmasse Deiner Firma Deine Eingeweide zermalmen, bevor sie an eine schlecht gefickte Brotspinne verfüttert werden!"

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Donnerstag, 8. Februar 2007
Neues vom Kaleu
Im Golf von Mexiko fährt ein Konvoi von Flüchtlingsbooten aus Haiti, Kuba oder Domrep nach Norden. Eine Fregatte der US Coast Guard (dort immer noch als "Cutter" klassifiziert) stellt sich ihnen in den Weg. Der Commander ruft durch die Lautsprecheranlage: "O´Ryan, O´Brian, O´Mally, O´Tally, O´Kelly, McCallahan, McDoherty, McFlanaggan, McDonnaghan, McFinnagan!" "Aye, Sir!" "Sagen Sie diesen Wirtschaftsflüchtlingen, sie sollten zurück auf ihre Insel!"

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Was heißt hier eigentlich Menschenrechtsorganisation?
Ich bin ja nun selbst langjähriger Menschenrechtsaktivist. Meine Aktivitäten begannen mal bei amnesty international, von da ging es in den Bereich Asylarbeit und später dann auf dem Umweg über die Anti-AKW- und Häuserkampfbewegung in die Antira-Szene. Die Menschenrechtsarbeit brachte es mit sich, mit den unterschiedlichsten Organisationen und Menschen zu tun zu haben, die weltanschaulich auf einer anderen Linie verortet sind. Mit Kirchens hatten wir fast nie Schwierigkeiten, und ich alter Materialist und Agnostiker habe so viel mit kirchlichen Initiativen in der Asylarbeit zusammengehockt, dass man mich am Ende noch heilig spricht. Von der PKK über Rom e.V., den Zentralrat der Juden, SPD, Grüne, PDS, das Diakonische Werk bis hin zu DFG/VK, BUKO und die Graswurzelwerkstatt oder the voice hatten wir mit den unterschiedlichsten Kooperationspartnern zu tun, die untereinander unvereinbar gewesen wären, mit denen aber meist pragmatisch gut zusammengearbeitet wurde. Vor 2 Organisationen, die sich beide als Menschenrechtsgruppen bezeichnen und mit denen wir von Zeit zu Zeit zu tun bekamen, möchte ich jedoch warnen.

Das eine ist die Gesellschaft für Bedrohte Völker, in meinen Kreisen meist Gesellschaft für die Bedrohung der Völker genannt. Sie versteht sich als Organisation zum Schutz von ethnischen Minderheiten vor Pogromen, seit den 1990ern läuft das aber regelmäßig auf die Forderung nach militärischen Interventionen hinaus, und der vertretene Volksbegriff ist, nun sagen wir, sehr völkisch. Das andere ist die IGFM, die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, im Augenblick sehr aktiv in der Propaganda gegen Chavez & Co.

Wikipedia hierzu:
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist eine christliche Tarnorganisation. Der Sprecher der IGFM, Martin Lessenthin, ist u.a. Mitglied der Christlichen Gewerkschaft, einer sektiererischen Schein-Arbeitnehmervertretung

Die IGFM ist im Vergleich zu anderen Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international oder FIAN eine umstrittene Organisation, deren Neutralität und Verpflichtung gegenüber dem Menschenrechtsgedanken vielfach angezweifelt worden ist.

Dies begründet sich zum einen aus der Entstehungsgeschichte der Organisation, deren Gründer dem der Nazi-Kollaboration verdächtigen "Bundes Russischer Solidaristen" entstammten. Ihre Motivation wird als primär antikommunistisch beurteilt. Ihre Kritik trifft fast ausschließlich kommunistische Staaten und ignoriert Menschenrechtsverletzungen in anderen Teilen der Welt weitgehend. Damit vernachlässigt die Organisation den Grundsatz der Universalität und Unteilbarkeit, der dem Gedanken der Menschenrechte zugrundeliegt.

Zu den dokumentierten Vorwürfen gehören etwa die Befürwortungen der Todesstrafe durch das prominente IGFM-Mitglied Otto von Habsburg und Ehrenpräsident Dr. Ludwig Martin, der im übrigen den chilenischen Diktator Augusto Pinochet 1987 während einer Visite als "um sein Land besorgte[en] Pater familias" bezeichnete.

1990 wandte sich die Organisation ausdrücklich gegen die Freilassung Nelson Mandelas.

Der emeritierte Münchener Politologe Prof. Konrad Löw, seit 1990 Vorstandsmitglied der IGFM, tat sich seit den 70er Jahren als Unterstützer der koreanischen Mun-Sekte hervor. Weiterhin war er mehrfach Gastautor und Interviewpartner der neurechten Zeitung Junge Freiheit sowie des neurechten Theorieorgans Criticon. Ein Beitrag Löws für die die Schriftenreihe "Deutschland-Archiv" der Bundeszentrale für Politische Bildung vom Februar 2004 wurde aufgrund offen antisemitischer Ansichten zurückgezogen.

http://de.wikipedia.org/wiki/IGFM

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Mittwoch, 7. Februar 2007
Kleine politische Bildungsfrage
"Einsatz im Interesse Israels....Wo die Gründerväter der Bundesrepublik noch meinten, mit Geld Wiedergutmachung betreiben zu können, haben Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr die einmalige Gelegenheit, ihr Leben zu wagen, um in die Verantwortung für die deutsche Schuld einzutreten."


Wer schrieb das, wo und wann?

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Ein Aufruf
Zu dessen Weiterverbreitung man mich aufrief:


http://www.npd-verbot-jetzt.de/unterschreiben/

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Schwarzweißdenken remixed
Lustig finde ich ja, in einem dieser libertären Blogs zu lesen, der von den Volksmuddjaheddin dominierte NRI (Nationaler Widerstandsrat des Iran) könne wohl kaum als terroristisch bezeichnet werden. Das ist wirklich lustig, zumindest für jemanden, der die Geschichte dieses Widerstandsrats seit seinem Bestehen aus relativer Nähe verfolgen konnte.


Volksmuddjaheddin waren die Besetzer der Teheraner US-Botschaft 1979, die dann den Machtkampf im Iran damit bestritten, dass sie reihenweise Ayatollahs in die Luft jagten. Sie gehörten zu den ersten, die Autos als Bomben einsetzten. Im Kampf gegen das Mullah-Regime wurden sie von Saddam Hussein unterstützt, und tatsächlich kann ihre Ideologie als die persische Variante des Baathismus angesehen werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Widerstandsrat_Irans

Von "libertärer" Seite wird der Konflikt hingegen kindlich einfach gesehen:

Volksmuddjaheddin sind Freiheitskämpfer, Hisbollah Terroristen.

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Yuppie-Presse
Der klassische Autonome liest Wildcat, Materialien für einen neuen Antiimperialismus, interim und Schwarzer Faden. So lesenswert diese Zeitschriften sein mögen, zur Weltwahrnehmung und Realitätsabbildung reichen sie nicht aus. Kein Linker kommt damit aus, sich nur aus linken Medien zu informieren. Es wunderte mich dann aber doch, als ein sehr stark in die Antira-Szene eingebundener Mitstreiter meinte, er wolle mal verstärkt Yuppieblätter lesen, um mitzubekommen, was die Wirtschafts- und Lifestyle-Fraktion so denke. Ich fragte ihn, was denn für ihn Yuppieblätter wären, und er erwiderte, na ja, FAZ, Zeit, Focus, Stern, was die Schnösels halt so lesen. Als ich erwiderte, das wäre die ganz normale etablierte bürgerliche bis liberale Presselandschaft, und Yuppiezeitschriften wären eher so etwas wie Escuire, Forbes, GQ, Vantiy Fair deutsch und früher Wiener und Termpo, stand er vor dem Problem, diese Titel noch nie gehört zu haben. Kein Wunder, ist doch im Binnenhorizont der Szene die Junge Welt noch vielfach eine große, etablierte Zeitung, die in einem Atemzug mit dem SPIEGEL genannt wird ;-)

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Dienstag, 6. Februar 2007
Elemente der Gegenaufklärung, heute: Freunde des Zensuswahlrechts
Frei nach dem Motto "Leistung muss sich wieder lohnen" unternimmt ein Professor Vaubel Überlegungen zum Thema Steuergerechtigkeit, die in der Konsequenz auf ein Zensuswahlrecht hinauslaufen könnten, was die Nachdenkseiten sogleich erbittert aufspießen:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=2080#more-2080


http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=17

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Jetzt im Angebot: Körperverletzungen supergünstig!
Schon für 10 Euro voll einen in die Fresse, gebrochene Arme ohne Mehrwertsteuer!

So oder so ähnlich stelle ich mir das Ergebnis dieser Angebote auf Suchanfragen vor:

http://www.marketingman.de/news/Bizarrologie-Koerperverletzung-online-kaufen-32.html



Die spinnen, die Marketeers!

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Triaden-Morde in Sittensen?
Zu den 6 in einem Chinarestaurant in Sittensen regelrecht hingerichteten Chinesen fällt mir ein Erlebnis aus meiner Zeit beim NDR ein, aus dem Jahr 1993. Damals war ein spanischer Restaurantbesitzer in einer Tiefgarage erschossen worden, und zwar mit einem so großen Kaliber, dass es ihm den Kopf zerfetzt hatte und das Projektil sich so tief in den Beton bohrte, dass es nicht geborgen werden konnte. Bei einem Gespräch mit einem Informanten sagte dieser, in Hannover wären Schutzgeldbanden unterwegs, die sich aus früheren Mitarbeitern von Ceaucescus Securitate oder des bulgarischen Geheimdienstes rekrutierten. Diese würden praktisch alle ausländischen Restaurantbesitzer in Hannover erpressen. Ausgenommen seien nur bestimmte ethnische Gruppen: Die Sizilianer, die Kurden, die Palästinenser, die Japaner und die Chinesen, weil deren eigenen Gangs so drauf wären, dass die Schutzgeldbanden Angst vor ihnen hätten.

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Sonntag, 4. Februar 2007
Das Kind
Mal wieder meine 13jährige Nichte erlebt und genossen.In einem Gespräch mit meinem erwachsenen Neffen fiel das Wort RAF, da sagt sie"Das waren doch die mit der klammheimlichen Freude nach der Erschießung von Buback", und als sie ezählt, wie sie leben will, wenn sie groß ist, sagt sie, sie wolle einen Job, der sie richtig fordert, und dann einen Mann, dem sie sagt, wo es lang geht und der ihr den Haushalt führt. Als Opa einwendet, das könne im Scheidungsfall sehr problematisch werden wg. Alimente, sagt sie "Gut, nehme ich mir eine Lesbia, da muss ich keinen Unterhalt zahlen."

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Viva la armada montanara!
In der von mir abonnierten Zeitschrift "Mare" las ich gerade, dass Bolivien, ein Land, das keinen Meereszugang hat und im Durchschnitt 3000 Meter hoch liegt, eine Pazifikflotte unterhält. Bolivien erhebt Anspruch auf Teile der peruanischen und chilenischen Küste und hat daher eine Gebirgsmarine, die zwar auf dem Titicacasee übt, aber keine großen Schiffe besitzt und dem Anspruch nach eine Pazifikflotte ist. Immerhin veranstaltet sie höchst schneidige Paraden, die bei der patriotischen Bevölkerung sehr beliebt sind.

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Samstag, 3. Februar 2007
Voll proletarisch, woll.
"Was macht eigentlich der Dingenskirchen?" "Der hat jetz auselernt und kommt in Halle vierenfuffzich. Opa das mit die vielen Roboters hinkricht binnich ja skeptizissimo."

Herrlich, mal wieder solche Gespräche mitzubekommen, erinnern sie mich doch an die eigenen Wurzeln.

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Donnerstag, 1. Februar 2007
Pro-Israel-Demo wird zum Debakel
Da hatten zwei antideutsche Sektierergruppen zur bundesweiten Pro-Israel-Demo in Berlin aufgerufen und mit 5000 DemonstrantInnen gerechnet. Tatsächlich kamen 650. Ursächlich für die geringe Beteiligung war u.a. die Tatsache, dass jüdische Organisationen sich weigerten, sich vor den antideutschen Karren spannen zu lassen. Daher wird nun im antideutschen Lager harsch mit deren Funktionären abgerechnet.

http:
//calvelli.blogspot.com/2007/01/der-generalsekretr.html


Nun sagte Mao tse Tung, den ich an sich für einen durchgeknallten Diktator halte, einmal etwas, das gar nicht so falsch ist, nämlich: "Gegenüber den Volksmassen erscheinen linke Intellektuelle oft peinlich bis zur Lächerlichkeit", und wenn ich mir so die Geschichte westdeutscher Linksversprengter ansehe, in Kontakt mit "den Volksmassen" oder auch nur marginalisierten oder bedrohten sozialenGruppen zu kommen, so wird dies regelmäßig bestätigt. Von der Agitation des KBW vor den Werkstoren von Bosch bis hin zu den Schwierigkeiten von Haudruff-Antifas mit Ausländerbeiräten gibt es da einen langen Weg. Rühmliche Ausnahme bildete nur die Zusammenarbeit von autonomen Antirassismusgruppen mit Flüchtlings, die bis zu einer gegenseitigen Durchdringung der eigenen Lebenswelten führte, aber dies war eine organische Entwicklung mit jahrelangen Lernprozessen und nichts, was sich steuern ließe. Während nun von verschiedenen antideutschen Stimmen die israelitischen Kultusgemeinschaften und einzelne Vertreter des Zentralrats angegriffen werden, möchte ich einmal wiedergeben, was ich von jüdischen Bekannten dazu vernommen habe. Im Wesentlichen ist die Wahrnehmung dort dergestalt, dass Rassismus und Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft insgesamt zunehmen. Deshalb wird zunehmend die Diskussion mit Vertretern des Islam gesucht, zudem in Anbetracht der Gewalt von Neonazis eine Interessengemeinschaft z.B mit Türken und Schwarzafrikanern gesehen. In Anbetracht dessen ist die Islamfeindlichkeit der Antideutchen etwas, das als suspekt angesehen wird, zudem werden sie als sehr sehr deutsch wahrgenommen. Man könnte auch sagen, die meisten Juden fühlen sich sehr unbehaglich an der Seite von Leuten, deren Muslimhass sich aus einer ähnlichen Quelle speist wie der bei Deutschen sonst vorkommende Judenhass, sie spüren auch, dass das Eine leicht ins Andere umschlagen kann.


Ich denke, die Antideutschen, sie wollen einfach die "Lufthoheit über das Zwanghafte".

Dieter Nuhr meinte, nur wer ganz fest glaubt und ohne Zweifel ist, kann sich in die Luft sprengen. Das kann man erweitern: nur wer ganz fest glaubt und ohne Zweifel ist, kann außer sich selbst die ganze Welt zu einer antisemitischen erklären ohne sich selbst für vollkommen bekloppt zu halten.


Kürzer gesagt:

Hier wird ganz deutlich, worum es geht: Der Jud´will die Verdammung sog. "linken Antisemitismus" einfach nicht mitmachen und wird dafür als Appeaser gehänselt. Der Jud´sieht außerdem eine partielle Interessenidentität mit dem Muselman, weil die rassistische Gewalt sich gegen beide gleichermaßen richtet, und das will der Antideutsche, der dem Jud´ genau deswegen suspekt ist, nicht einsehen. Der Antideutsche kritisiert den Jud´auch dafür, dass er sich als deutscher Jud´sieht und nicht als israelischer Kombattant. Ohne Belehrung des Deutschen, wie der Jud´sein Judsein zu leben hat geht es nimmer.

Und da sagt dann mancher Jud´:

Nie, nie, nie wieder Antideutsche!

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Rent a chaot
Also doch, endlich werden Axel Springers Unterstellungen aus den 1970ern wahr:


http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/studium/3523456,f=linkL4_2.html

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Mittwoch, 31. Januar 2007
Haftbefehle gegen El-Masry-Entführer
Dass gegen CIA-Agenten Haftbefehle erlassen werden kommt ja nicht so oft vor.

Spannend weiterzuverfolgen:

http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/deutschland/aussenpolitik/3550844,cc=000000160300035508441WqMGO.html

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Dienstag, 30. Januar 2007
Kristian Klar backstage?
Peymann hält sein Angebot aufrecht, Kristian Klar zur Resozialisierung ein Bühnenpraktikum absolvieren lassen.So sehr ich derartiges befürworte, die Vorstellung, dass dann wohl Trommel(sic!)revolver und Stalinorgel zur Orchestermusik umherkämen, treibt mich um :-)

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Am Rande
amüsiert es mich ja doch, wenn ein sich selbst als Anarchist bezeichnender, aber wie eine Mischung aus US-Neocon und CDU-Stahlhelmer der Springerfraktion daherschreibender Blogger wegen des Einwurfs des Betreibers eines engagierten jüdischen Blogs, von "solch philosemitischem Schleim" wolle er als Jude nicht verteidigt werden, im Abstand von mehr als einem Monat einen selbstreferenziellen Artikel schreibt, der unterm Strich auf Hetze gegen mich hinausläuft.

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Sonntag, 28. Januar 2007
Floxbyte aka Graubartnummer, sei gewarnt
Entferne sofort Deinen Weiterleitungslink von meinem Blog, sonst gibt es gewaltig Ärger. Du hast 24 Stunden Zeit.

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Das Zimmermädchen
Wie Hermann L. Gremliza in der aktuellen "konkret" schrieb, verdient ein festangestelltesZimmermädchen in einem Hamburger Fünf-Sterne-Hotel (Übernachtungspreis bis 1200 Euro) 2,46 Euro in der Stunde. Eine hiervon Betroffene klagte gegen dieses Ausbeuterverhältnis, mit dem Resultat, dass sie heute von Hartz IV lebt.

Man kann nur sagen, bravo, weit haben es rot und grün gebracht. Es ist etwa anderthalb Jahrzehnte her, da hing ich eng drin in einer Szene schwarzarbeitender Migranten. Die 6-Mark-Gehaltsklasse (umgerechnet etwa 2,46 Euro) hieß dort der"Tamilentarif", das war ein Einkommen, für das kein Kurde und kein Litauer schwarz gearbeitet hätte (die lagen so bei 10 Mark). Ihre Arbeitgeber waren Dönerbudenbetreiber oder Schrottverwerter, die das Geld auch nicht gerade druckten. Heute ist das also ein Gehalt für ein reguläres Arbeitsverhältnis bei einem renommierten Arbeitgeber. Wenn sich so etwas lese, packt mich der blanke Hass.

Angesichts solch atemberaubender Umschichtungen zeigt sich einmal wieder die Notwendigkeit zu gesellschaftlicher Gegenwehr.

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Che´s endgeile Lachslasagne
Habe ich gerade mit großem Genuss gespiesen und kann ich nur weiterempfehlen: Man nehme rohe Lachsfilets, Apfel, Babytomaten, Schalotten, Pesto Genovese, Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Basilikum (Lula da Silva-Anhänger können auch Brasilikum nehmen) und Lasagneblätter. Schichtweise abwechselnd Lachsfilets, die kleingehackten Schalotten und Apfelstücken mit Pesto vermischt, Lasagneblätter, die kleingehackten Schalotten und Apfelstücken mit Tomatenmark vermischt übereinander legen, mit Peffer, Salz und Basilikum würzen, 20 Min. bei 230 Grad im vorgeheizten Backofen überbacken und genießen.

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Donnerstag, 25. Januar 2007
Vergesst Wikipedia
Es wird ja öfter gesagt, die Wikipedia sei ungenau, und viele Beiträge seien POV, also von der persönlichen Gesinnung des Autors abhängig. Also, Leute, vergesst Wikipedia.

Die Wahrheit steht in der Kamelopedia:

http://kamelopedia.mormo.org/index.php/Hauptseite

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Alte Burschenfilzigkeit
Wenn ich an dieser Stelle noch einmal nachlese, in welchem Ausmaß in der alten Bundesrepublik Netzwerke aus Alten Herren von Verbindungen das Geschehen von Politik und Wirtschaft bestimmten, habe ich den Eindruck, Korruption war gar nicht mehr nätig, weil das sowieso alles eine Famiglia war. Von gelebter Demokratie kann unter solchen Umständen natürlich nicht die Rede sein, die Verfassung hat mit den faktischen Machtverhältnissen ja nur sehr bedingt zu tun.Witzig, dass sich ein Artikel aus dem Manager-Magazin von 1975 ausgerechnet in einem anarcholibertären Portal findet.

http://www.nadir.org/nadir/periodika/anarcho_randalia/brosche/mm.htm

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Montag, 22. Januar 2007
Ogün Samast - ein Auftragskiller?
Der Mörder Dinks ist arbeitslos und nach Angaben der Polizei fünfmal vor dem Attentat zwischen Istanbul und Trabzon bzw. Samsun mit dem Flugzeug hin- und hergeflogen. Wenn man sich nun die übliche Einkommenssituation von Arbeitslosen in der Türkei anschaut kommt man schon ins Grübeln....

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"Verbrechen" Humanität
Gegen den damaligen Vorsitzenden, den Kapitän und den 1. Offizier der "Cap Anamur" läuft momentan der Prozess in Italien. Sie hatten
afrikanische Flüchtlinge vor dem Ertrinken gerettet (= Unterstützung der
illegalen Einreise).

Elias Birdel, der Hauptangeklagte, schreibt ein Prozesstagebuch, das
hier nachzulesen ist:

http://www.elias-bierdel.de/prozess/index.php

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Eine Stimme zum Thema Nordkurdistan
"Die PKK ist eine Realität der Türkei...
Ein Resultat, das durch die historische
kurdische Frage entstanden ist. ....
Diese Ideologie verfügt über eine
Massenbasis. Die PKK besteht nicht
nur aus 3000 Militanten im Irak... Die
Generationen haben sich durch den 22 Jahre währenden Kampf verändert.
Diese Menschen sind heute in einem
Alter, in dem sie Einfluss in der türki-
schen Politik ausüben können, sie haben das Wahlalter erreicht. Sie haben politische Forderungen und es gibt legale, rechtliche Strukturen, die
von dieser Organisation beeinflußt sind und die wir als Ansprechpartner
betrachten.Das geht von den Stadt-
verwaltungen bis zu den zivilgesell-
schaftlichen Einrichtungen. Außerdem
gibt es organisierte Strukturen im Aus-
land.... Es geht darum, nach der Besei-
tigung der bewaffneten Kräfte auch die sich fortsetzenden Probleme beseitigen zu können, und sie auf eine legale, rechtliche Ebene des demokratischen Lebens zu ziehen. Das ist es,
worum es geht....
Dem von der PKK hervorgebrachten
Ausdruck von einer "Lösung inner-
halb der Gesamtheit der Türkei" messe ich Bedeutung bei.....
Cevat Önes,
Ex-Vize-Chef des Geheimdienstes
u. Teilnehmer dieser Friedenskonferenz

Sehr geehrter Herr Bundesinnenminister,
angesichts dieser Aussagen eines
türki. Geheimdienstchefs müssten
auch Sie und unsere Regierung den
Kurden, auch den PKKlerInnen hier
entgegenkommen und sie auf dem
demokratischen Weg bestärken
anstatt ihre Vereine zu durchsuchen
und sie weiterhin zu kriminalisieren
Es ist jetzt die Zeit, dass auch unsere
Regierung die einseitigen Schritte
der PKK und aller Sympathisanten
wahrnimmt als ein ernstzunehmendes
Zeugnis ihres Wandels, ihrer Verän-
derung, die sogar der Vize-Chef des
türk.Geheimdienstes a.D. feststellt.
Jetzt muß ihnen bei uns eine demo-
kratische Plattform geboten werden
und das PKK-Verbot muß fallen!!!
anstatt sie weiterhin zu verfolgen
und sogar zum Geheimdienst anzu-
werben und damit Misstrauen unter-
einander zu säen. Gerade junge Kur-
den müssen endlich mal erleben, dass
unser Bemühen um ihre Veränderung,
die sie dann auch zeigten (1998-2004
einseitiger Waffenstillstand; Lösung
auf demokr.Weg innerhalb der Türkei;
wieder einseitiger Waffenstillstand
seit 2006 + all diese Schritte ohne
Echo in unserem Land und unserer
Regierungen...) auch gute Folgen
und ein Echo im Sinne der Anerkennung und der Friedens-
schritte hat...
In diesem Sinne bitte ich Sie die Infos
über die Friedenskonferenz im Anhang zu verinnerlichen und
vertrauensbildende Zeichen zu
setzen!
Mfg
P.Wolfgang Jungheim
Pax Christi

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Jede Ermordete, Jeder Ermordete hat einen Namen
Am Sonntag, den 28.1.07 findet um 14 Uhr am Mahnmal
vor dem Bielefelder Hauptbahnhof eine Gedenkveranstaltung
anlässlich des Holocaustgedanktages statt.

Es soll der vor 65 Jahren (am 13.12.1941) von Bielefeld aus nach Riga
deportierten und ermordeten Kinder, Frauen und Männer gedacht werden.


Jede/jeder ist eingeladen, sich an der Lesung zu beteiligen.


Friedengruppe der Altstädter Nicolaigemeinde; Jüdische Kultusgemeinde
Bielefeld, K.d.ö.R.; Jüdisches Kulturzentrum Bielefeld e.V.;
Gesellschaft für Christlich -Jüdische Zusammenarbeit Bielefeld;
Deutsch-Israelische Gesellschaft Bielefeld; Initiative gegen Ausgrenzung

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Sonntag, 21. Januar 2007
Warum ist der Skandal um Murat Kurnaz kein Skandal?
Schröder, Fischer, Roth, Schily hängen alle mit drin, zumindest im Sinne der letztendlichen politischen Verantwortlichkeit. Ich meine, das ist schon knattergeil: Da ist der ehemalige linke Anwalt, der Genossen und AKW-Gegner verteidigt, zum Kanzler geworden und leitet eine Arbeitsmarktpolitik ein, die durch Deregulierung und Leistungskürzung bestimmt ist. Da ist der ehemalige Autonome vom "Revolutionären Kampf" (gewissermaßen ein Exgenosse von mir, auch wenn ich eine Generation jünger bin), der das erfolgreich mitmacht und eine Außenpolitik in Genscher-Tradition betreibt. Hinterher wird der Eine Oligarch bei Gazprom und der Andere, ein Ausbildungsabrecher ohne jeden Abschluss, Gastprofessor in den USA. Mittenmang die leicht überkandidelte Theaterwissenschaftsabbrecherin und Menschenrechtsaktivistin, die wirkt wie eine Karikatur des moralischen Sichereiferns der alten Ökopax-Bewegung und der frühere RAF-Verteidiger und Untersuchungsausschussquästor der Flick-Affäre und nunmehrige kantergrauie Abschiebe-und Polizeiminister. Und in der Amtszeit dieser Leute wird ein deutscher Staatsbürger von US-Militär entführt und gefoltert, deutsche Militärs befragen ihn, die Amis wollen ihn deutschen Behörden überstellen, die Deutschen wollen ihn nicht, mit der Folge, dass er sehr lange völlig unschuldig in US-Gewahrsam bleibt.

Wie hätten sich Schröder und Fischer verhalten, wenn das unter Kohl passiert wäre?

Hinsichtlich der Biografien dieser Leute schließe ich mich einem Kommentator bei Dr. Dean an:
Man kann nicht so viel esen, wie man kotzen möchte.


http://dermorgen.blogspot.com/2007/01/die-wahrheit-und-der-bremer-taliban.html#links

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Die Binnenkultur politischer Kleingruppen
Ich hatte es ja bereits angedroht; in Anlehnung an einen der besten Beiträge bei der Frau Modeste kommt hier ein Beitrag zu den soziokulturellen Besonderheiten politischer Sekten: http://che2001.blogger.de/stories/666698/#comments

Beginnen möchte ich mit den Jungdemokraten/Junge Linke.Das sind Linksliberale, die in dem Sinne linksliberal sind, wie Linksliberale das unter der Regierung Brandt/Scheel waren. Sie wurzeln in den Traditionen des deutschen Liberalismus und verbinden dies mit einem radikalen Pazifismus (Abschaffung der Wehrpflicht, strukturelle Nichtangriffsfähigkeit der Bundeswehr, Abschaffung der Luftwaffe) sowie etwas, das man als Übersteigerung liberaler Rechts- und Innenpolitik bezeichnen könnte (weitgehende Entwaffnung der Polizei, Freigabe fast aller Drogen) sowie der Rückkehr zu einem keynesianischen Wohlfahrtsstaat plus paritätischer Mitbestimmung in allen Teilen der Wirtschaft einschließlich des Mittelstands.

Zu einer solchen Agenda gehört der passende Duktus und Lebensstil: Adrett chic, mit Markenhemd, aber ohne Krawatte, die beiden oberen Knöpfe immer offen, Jeans, die aber auch von Armani oder Pierre Cardin sein können, und ein extrem ratio-drahtiges Auftreten, gerne provokativ. "Heroin ist eine lustige Droge" und "Dealer benötigen eine Schusswaffe, weil sie ja in ihrem Job hochgefährdet sind" gehören zum Bleistift in politischen Diskussionsrunden zu den üblichen Positionen. So, wie die Welt, ginge es nach den Kanalarbeitern in der SPD, wie eine Zechensiedlung aussähe, so erinnert die Welt der Judos an eine Menschheit, die eigentlich nur aus Professorenkindern im Oberstufenalter und Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften besteht. Immerhin wird, im Gegentum zu vielen anderen Sekten auf der Linken, gut gegessen und prächtig gefeiert.


Demgegenüber kommt die Marxistisch-leninistische Partei Deutschlands (MLPD) richtig verbissen daher. Politische Grundsatzforderungen wie 30-Stunden-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich hören sich zwar erstmal paradiesisch an, aber die Leute selber wirken alle seltsam abgehärmt, kleiden sich schlecht und erinnern ein klein wenig an Grundschullehrer, die zum Karneval als Arbeiter der 1920er Jahre gehen. Spätestens, wenn man mit ihnen diskutiert, merkt man, dass da hinter der bieder-altlinken Fassade noch etwas Anderes steckt, wenn nämlich von dem "großen Klassiker Stalin" und dem "Hochleben der Mao-Tse-Tung-Ideen" die Rede ist. Die Kochkultur ist unauffällig, tendiert aber zur gegrillten Bratwurst im Park mit Pommes rot-weiß.

Die Bürgerbewegung Solidarität (BüSo) hingegen weiß, was wirklich gespielt wird. Das Weltgeschehen ist nämlich eine große Verschwörung, in der sich alles mit jedem verschworen hat. Grob gesagt, ziehen die Gnome von Zürich gemeinsam mit den Bilderbergern an den Strippen des Weltgeschehens, die wiederum durch die Netzwerke der Insider verlaufen, und die BüSo will dem entgegensteuern, indem sie die Neue Seidenstraße baut. Immerhin weiß der Chef vons Janze, Lyndon La Rouche, wie das Verschwören geht, das hat er bei der Heritage-Foundation gelernt. Die Esskultur ist durch Sommertrüffeln und Kaviar geprägt, allerdings nicht beim gemeinen Fußvolk, das überwiegend aus etwas verwirrten Sozialhilfeempfängern besteht.

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Samstag, 20. Januar 2007
Planeten unter sich
Streift der aus seinem Orbit geschleuderte Planet Gelenoque durchs Sonnensystem und fragt die Erde: "Hey Erde, alte Schwester, wie geht´s denn so?"

"Och, ich hab´gerade Homo sapiens, aber mein Immunsystem arbeitet dran."

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Der Ede wird sprichwörtlich
Knattergeil, der Spruch, den ich heute gerade gehört habe: Er ist über den eigenen Ehrgeiz gestoibert.

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Zur Binnenstruktur der autonomen Linken, wie ich sie erlebte
Nachdem ich in der Diskussion mit Bandini, dem ich übrigens herzlich zur Rückkehr in die Bloggerwelt gratuliere, und Stefanolix gerade alternativkulturelle Merkwürdigkeiten beim Wickel habe, lasse ich das lieber meinen Helden Alfie in einem meiner unsterblichen Romane erklären, eh voilá:


Das linke Menschenbild - was ist das?

Oder gibt es so etwas überhaupt? Diese Frage stellt Alfie sich in der letzten Zeit immer häufiger. Dabei sollte e r es eigentlich wissen - seit den späten Siebzigern dabei, in allen Szene-Zusammenhängen gerne gesehen, theoretisch außerordentlich bewandert...
Die Wahrheit ist, er kennt sich nicht mehr aus. Das Verständnis von Verhaltensnormen, Rollenzuweisungen etc pp hat in der Szene niemand eindeutig definiert, aber niemals haben die Leute sich darüber so sehr den Kopf zerbrochen wie gerade zur Zeit. Nun ja, wir leben ja auch, was die Linke angeht, in einer SaureGurkenepoche. Politischer Durchsetzungsmöglichkeiten und Utopien beraubt, nach langen, immer genauso ablaufenden Kämpfen ausgelaugt, die stets gegen Windmühlen geführt wurden, unterlag sie zu schlechter Letzt der Wiedervereinigungsdepression.
Nun leckt die Linke ihre Wunden, und ihr studentisch-akademischer oder sonstwie sich intellektuell definierender Teil betrachtet fasziniert den eigenen Bauchnabel. Nicht, daß dabei nichts Produktives herauskommen könnte; Kritik an den eigenen, oft gar nicht libertären Strukturen und Verhaltensweisen ist allemal angebracht.
Da gibt es linke Macker mit übelst frauenfeindlichem Verhalten und Frauen, die, firm in feministischer Theorie, mit eindeutigem Jargon und Outfit, keine Frauendemo auslassend, auf harte Männer mit markigen Sprüchen abfahren und sich in ihrer jeweiligen Beziehung bereitwillig dominieren lassen. Da rennen mindestens zwei Drittel der Szene mit einem moralinsauren Schuld-und-Sühne-Denken durch die Gegend, an dem der olle Siegmund seine helle Freud hätte... und nebenbei gesagt, geht wohl kaum ein soziales Millieu mit sich selbst so grausam um, wie eben die linke Szene.
Dazu kommt die Aufweichung des subkulturellen Millieus durch verpunkte Bürgers und verbürgerlichte Punks (die mit ks, nicht die mit x), das Verschwinden früher selbstverständlicher gesamtlinker Verbindlichkeiten. "Die neue Unübersichtlichkeit macht uns noch alle, wirst sehen!" wie Sabine seit zwei Jahren ständig meint.
- Früher, so um 1980 herum, schien alles vergleichbar einfach.
Da fuhr mensch, falls motorisiert, nen Käfer mit kleiner Heckscheibe oder n R4 mit einsteckbarer Anlasserkurbel und Anti-AKW-Aufkleber. Einheitlich wie das Fahrzeug waren Musik und Kleidung: Hannes Wader, Ton Steine Scherben, Fehlfarben; der Text war wichtiger als der Sound. Auf Feten: Deep Purple, Led Zeppelin, Uriah Heep, White Snake, Blue Oyster Cult. Die Kluft: entweder selbstgehäkelt bzw Kamelhaar oder Afghan-Kammgarn oder aber Leder, drei Jackenmodelle zur Auswahl: Motorradjacke schwarz mit geflochtenen Schulterstücken und massiver Polsterung (Modell Streetfighter), Antiklederjacke olivbraun mit spitzem Kragen (Modell Fritz Teufel) und schließlich der bodenlange Original-Fünfziger-Jahre-Motorradmantel. Verkehrt wurde ausschließlich in Szenekneipen, von denen es in den kleineren Städten immer nur eine gab: in Osnabrück den PH-Keller, in Braunschweig erst den Golem, dann die Chimäre, später das Eusebia, in Salzgitter das Wilde Huhn, in Göttingen den Theaterkeller, in Bremerhaven die
Haifischbar, in Kassel das Lohmann's. Diese Kneipen hatten ebenfalls einen Einheitslook: eng, schmuddlig, große, mit Einritzungen verzierte Holztische, die Wände voll Plakate, die oft bis 1967 zurückreichten, oder völlig schwarzes PVC. Die oben genannte Musik aus einer quäkenden, schlechten Anlage. Discos wurden gemieden, stattdessen in Jugend- und Kommunikationszentren abgehottet, in denen Jugendliche oft eine Minderheit bildeten: Die Fabrik, das Onkel Pöh, das KOMM, das E-Werk, die Brunsviga, die Kampnagelfabrik, die Ufa-Fabrik. Später, im Verlauf der Achtziger, sollte es noch ein paar Nachzügler-Projekte dieser Art geben: Tempodrom, Schwarze Katze, JUZI, Alhambra.
Wie der linke Lebensstil, das linke Lebensgefühl so einheitlich wirkten, daß Bullenspitzel in aller Regel dadurch enttarnt wurden, daß ihnen trotz perfektem Aussehen und plausibler Legende ein gewisses Flair, wie Alfie sagt, "der Stallgeruch", fehlte, so legte eine kollektive Aversion fest, was "out" war: Popperlook bzw Schleifchen im Haar, Taco- und Culture-Club-Musik, Bodybuilder und Edelfreßlokale waren Haßobjekte. Inwieweit diese Normierungen des linken Alltagslebens richtig und rational begründbar waren, mag eine interessante Frage sein; gestellt wurde sie nicht. Tatsache war, daß die subkulturelle Festgelegtheit der Szene identitätsstiftend wirkte und so eine Art linkes Heimatgefühl schuf, das im Verlauf der Achtziger Jahre zumindest außerhalb von Szenestädten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt, Bremen oder Göttingen allmählich verloren ging.

Auf der anderen Seite hatten die alten Szenenormen aufgrund ihres formalen Charakters viele zentrale Fragen ausgeklammert; ganz abgesehen davon, daß sie die Szene für Angehörige ganzer sozialer Gruppen fast unzugänglich machten, vernebelten sie den selbstkritischen Blick auf ihre internen Strukturen. Diese waren auch bei sich als undogmatisch verstehenden Gruppen durchaus hierarchisch und autoritär, mit Opinionleaders und Gefolgschaften. Während ständig die Verbundenheit von Politischem und Privatem betont wurde, wäre niemand auf die Idee gekommen, die eigenen privaten Verhältnisse, Beziehungskisten etc ernsthaft zu thematisieren. Mancherorts sonnten sich die linken Gruppen in Selbstbeweihräucherung, was die Spontis und Autonomen den orthodoxen MarxistInnen oft zum Vorwurf machten, sie selber aber genauso drauf hatten. Ein ziemlicher Innovationsschub kam, was die universitäre Linke anging, dann mit der Streikwelle an den Hochschulen im Jahre 1988, der sogenannten "Unimut"-Bewegung. Eine Generation von Studis, die keinerlei Szene-Biographie und auch an den Aktionen der Friedensbewegung oder dem Wackersdorf-Kampf keinen Anteil gehabt hatte, politisierte sich selbst und organisierte sich spontan. Hierbei kam es zu einer Art "Generationskonflikt" mit den etablierten politischen Hochschulgruppen. Einerseits wurden alle Bevormundungs- und Umwerbungsversuche, wie sie vor allem aus der Juso-SHB-MSB-Ecke, aber auch von radikaleren Gruppen kamen, entschieden zurückgewiesen. Zum Anderen weigerten sich die jüngeren Studis ebenso entschieden, solidarisch gemeinte Kritik oder auch nur Ratschläge jeder Art von Älteren (wobei "Ältere" zwei Semester bedeuten konnte) anzuhören oder sich die Erfahrungen früherer Auseinandersetzungen zunutze zumachen. Da die politischen Vorstellungen der "Unimut"-Bewegung heterogen und oft unzusammenhängend waren, stellte sich ihr Abgrenzungsverhalten gegen die etablierten politischen Hochschulgruppen und die älteren Semester eher als hilfloser Akt dar; es ging auch keine neue politische Kraft aus dieser Bewegung hervor.
Aber die "VeteranInnen" der "Unimut-Bewegung" , die nun sukzessive in die linken Gruppen, die Hochschullisten und Basisgruppen hineingingen, taten dies mit einem anderen Selbstbewußtsein und Rollenverständnis, als dies bis dahin bei Newcomern üblich gewesen war.
Überkommene Gruppenstrukturen, existierende Hierarchien, auch "mackerhaftes" Verhalten von Leuten (auch Frauen) wurden von ihnen schonungslos kritisiert. Dabei ging es, was die Stoßrichtung dieser Kritik anging, allerdings weniger darum, daß die tatsächlichen Strukturen linker Gruppen deren Idealen von Egalität und befreitem Leben nicht entsprachen, sondern schlicht und platt um den Wunsch nach menschlich netteren Umgangsformen.
Eine andere Entwicklung hatte ihren Ausgangspunkt genommen, als sich nach und nach in weiteren Kreisen herumsprach, daß es innerhalb von Szene-Zusammenhängen Vergewaltigungen gegeben hatte, und keineswegs etwa nur am Rande und vereinzelt, sondern über Jahre hinweg erschreckend häufig. Die Vergewaltiger- und Sexismusdebatte bekam dadurch eine bisher unbekannte Brisanz: sie richtete sich nicht mehr ausschließlich gegen ein erstmal abstrakt als System begriffenes Patriarchat oder die frauenfeindliche Anmache durch Normalo-bürgerliche Männer, sondern es mußte sich prinzipiell jeder linke Mann die Frage nach der Glaubwürdigkeit seines antipatriarchalen Anspruchs (wenn er denn einen hatte) stellen lassen, nicht abstrakt-theoretisch, sondern ganz konkret, nicht in der Vertrautheit der eigenen Beziehung, sondern öffentlich. Parolen wie "Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger" hatten die linken Männer zwar ausdrücklich nicht ausgespart, aber solange Vergewaltigungen in der Szene kein Thema waren, ließ sich das bequem beiseite wälzen. Es bedurfte recht wuchtiger Auseinandersetzungen, um daran zumindest vom Begreifen her etwas zu ändern. Auch Alfie hatte da keine Ausnahme gebildet, wenn er auch von so klischeehaften Reaktionen wie tumber Ignoranz oder dem verlogenen Selbstbezichtigungsgeseiere à la Herbert frei geblieben war. Es ist heutzutage leider nötig, auf "Selbstverständlichkeiten" gesondert hinzuweisen. Nicht kurz und gut, sondern vielmehr lang und kompliziert, im Augenblick sind die Debatten, wie sie in vielen Gruppen geführt werden, keine Theorie- und Strategiediskussionen mehr, sondern befassen sich mit Gruppenstrukturen und Rollenverständnis.
Auf der Ebene des trivialen Alltagslebens führt das Ganze dann allerdings mitunter zu merkwürdigen Resultaten, wie etwa vor zwei Wochen in Alfies WG, als Bernward gemeint hatte, daß es auch mal interessant wäre, sich zu überlegen, was linke Frauen daran besonders emanzipiert finden würden, sich so unerotisch wie nur möglich zu kleiden. Seitdem redet Dorit, die gerade hereingeschaut hatte, kein Wort mehr mit ihm.
"Der Typ erzählt zwar viel Müll, aber deshalb mußt du ihn doch nicht gleich zur Unperson machen!" hatte Henning - während Bernie übrigens dabei war! - ne Woche später gemeint und dafür "Euch ist in eurer Macho-Solidarität auch nichts zu blöde!" geerntet. Alfie hatte nichts gesagt, sondern noch ein Flens gekippt. Die Tatsache, daß er bei solchen Napfsülzen wie Dorit oder Herbert, die er nicht fürn Pfennig ernstnimmt, selber so beliebt ist, hängt nun mal damit zusammen, daß er sich bei solchen Gelegenheiten raushält. Nicht aus Taktik oder Konfliktscheue, sondern weil er keine Lust hat, ernsthafte Auseinandersetzungen auf der Ebene der an den Kopf geschmissenen Plattheiten zu führen. Son Löres interessiert ihn nicht. Immerhin, die ideologische Verbissenheit um Alltagsbagatellen hat sich über die Jahre gehalten.
Früher gab es mal die Diskussion um die sozialistische Kartoffel, und die ging so
: "Ist eine sozialistische Kartoffel nur dann eine sozialistische Kartoffel, wenn sie ohne entfremdete Arbeit hergestellt wurde, oder reicht es, wenn sie aus einem realsozialistischen Land kommt? Wie steht es mit der Ökologie? Ist eine Kartoffel, die privatwirtschaftlich, aber ökologisch hergestellt wurde, einer Industriekartoffel aus einem sozialistischen Land vorzuziehen oder umgekehrt?" Na ja, und so weiter. Alfie ist nicht mehr so ganz bei der Sache, der Kater wirkt nach. Verwendbarer sind vielleicht die Gedanken, die Azad zu dem Thema mal geäußert hat. "Eure Probleme mit eurem Selbstverständnis und euren Strukturen sind deshalb so kompliziert, weil es in eurem Land keinen revolutionären Prozeß gibt, auf den ihr euch beziehen könnt," hatte er argumentiert."Der Neue Mensch entsteht aus der kämpfenden Konfrontation mit der alten Welt. Was ihr braucht, sind keine immer neuen Theoriediskussionen, sondern neue Verhältnisse, und dazu müßt ihr die herrschenden Verhältnisse angreifen." Doch weitere Gedanken überlassen wir lieber der lieben Leserin und dem nicht minder sympathischen Leser, denn Azad ist gar nicht da, und Alfie nicht mehr in der Stimmung. Auch in einem Buch muß man ja mal seine Ruhe haben und mit sich allein sein. Verlassen wir also die Szenerie und begeben uns nach Hamburg St Pauli, in eine Kneipe namens "Onkel Otto". Aber das ist ein anderes Kapitel...*

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