Montag, 31. Juli 2006
Politblogs
Nach dem gedeihlichen Abschluss eines sich abzeichnenden Trollwars, der aufgrund vernünftigen Handelns gestoppt wurde, bezeichnet Paul, der niemand anders ist als Napoleon XIII (Insider-Witz, den niemand verstehen muss) PI und rebellmarkt als das jeweils größte rechte und linke Politblog in Deutschland. Hmm. Dons Heimseite ein Politblog? Der Beitrag des Kronleuchters zur politischen Kultur in Deutschland und die sozialpolitische Dimension des Cabriofahrens in Bayern? Muss das sehr private Blog eines sehr politischen Menschen deswegen automatisch ein "Politblog" sein?

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Tropico
Lesenswert, gefunden beim Externspeicher:

http://www.nzz.ch/2006/07/30/il/articleEC8UD.html

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SPD sozialpolitisch am Ende der Fahnenstange
Friedhelm Fahrtmann sagt sehr offenherzig, warum die SPD ihre alte sozialpolitische Linie nicht fortsetzen kann.

http://www.welt.de/data/2006/07/27/975260.html

Ich habe Fahrtmann einmal persönlich kennenlernen können und hatte bei dieser Begegnung der Eindruck,l einen ausgesprochen ehrlichen und aufrichtigen Menschen vor mir zu haben, was bei Politikern ja durchaus nicht so häufig ist. Insofern glaube ich ihm, dass er genau meint , was er sagt. Dennoch offenbart der Beitrag auch die Fantasie- und Perspektivlosigkeit der politischen Diskussion in Deutschland und noch mal besonders in der Sozialdemokratie. Der Globalisierungsdruck ist nichts, was wie eine Naturgewalt über Deutschland gekommen wäre. Zwar ist die Schaffung eines einheitlichen Weltmarktes als Grundtendenz essentielles Merkmal der politischen Ökonomie, wie schon Marx erkannte und zwangsläufige Folge des tendenziellen Falls der Profitrate im Weltmaßstab. Aber auf der anderen Seite ist dieser Globalisierungsdruck von Seiten des Kapital (oder besser gesagt, der in internationalen Institutionen führenden Kapitalfraktionen, für den Mittelstand sieht das völlig anders aus) politisch erwünscht, und mit Hochdruck wird in G8, WTO, IWF und Weltbank seit anderthalb Jahrzehnten die Schaffung eines weltweiten freien Marktes und eines weltweiten Angebots nicht nur von Waren sondern auch Dienstleistungen forciert, sichern längst internationale Verträge den globalisierten Markt ab. Aber auch internationale Verträge können aufgekündigt oder gebrochen werden, es könnte auch sein, dass negative Folgen der Globalisierung die führenden Industriemächte zurück zum Protektionismus bringen werden und dazu, ihre Interessen in abgeschotteten geografischen Großräumen zu organisieren, auch wenn es zurzeit danach überhaupt nicht aussieht. Angenommen, Deutschland baute seinen Sozialstaat auf Basis höherer Steuern wieder aus und sicherte sich gegen Abwanderung von Unternehmen ins Ausland durch ein knallhartes Standortsicherungsgesetz ab, das die Beschlagnahme und Enteignung von Produktionsmitteln bei Betriebsschließung und Verlagerung ins Ausland vorsieht, wie würde die Welt "draußen" dnen reagieren? Etwa Truppen schicken? Wohl kaum. Versteht mich recht: Ich will solche politischen Abenteuer gar nicht vorschlagen, mich stört die Eindimensionalität der aktuellen politischen Debatte. Offensichtlich sind soziale Leistungen in Deutschland auch immer nur in einem bürokratischen Rahmen vorstellbar. Angenommen, man würde AlG2-Empfänger einfach in Ruhe lassen, sie nicht zwingen, ihre angesparten Vermögenswerte aufzubrauchen, ihnen die Knete ohne Arbeitszwang und Ein-Euro-Jobs infinitum auszahlen und dafür die Arbeitsagenturen dicht machen und Sozialämter auf ein Minimum verkleinern (oder gleich ganz die garantierte soziale Grundsicherung einführen), es würde mich nicht wundern, wenn wir damit einen sehr sozialen Sozialstaat bekämen, der nicht teuer ist als der Jetzige, oder unterm Strich sogar billiger. Aber Fantasie in der sozialpolitischen Diskussion, das will hierzulande niemand.

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Das langweilige Rokoko
Kein Wunder, dass gegen ein solch affektiertes Zeitalter die französische Revolution gemacht wurde. Zumindest lässt die filmische Umsetzung dieser Epoche zu wünschen übrig. Den jüngsten Casanova-Film fand ich völlig Panne, und woher die 8 Oscars und die Einordnung "bester Film" für Milos´Formans "Amadeus" kommen, ist mir gleichfalls schleierhaft. Wenn nicht gerade die Französische Revolution oder Abenteuer zur See zwischen Bounty und Master & Commander Thema sind, so scheinen sich mit dieser Zeit nur Schnarchfilme zu befassen. Einzige Ausnahme: Die Serie "Gagliostro" aus den 70ern, die ich um Längen besser finde als "Amadeus".

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