Donnerstag, 6. Juli 2006
Eine spannende Diskussion
che2001, 18:06h
... comment
mark793,
Donnerstag, 6. Juli 2006, 18:41
Da gehts worum genau?
Ich dachte, bevor ich da ganz runterscrolle, frag ich lieber mal, ob sich das wie in Loriots Elefantenrunde unter anderem mal wieder endlos um den Topos dreht: also im liberalen Sinn meint liberal ja nicht nur liberal..." ;-)
... link
che2001,
Donnerstag, 6. Juli 2006, 18:47
Es geht um linkes und um liberales Selbstverständnis, Neocontum, Antisemitismus und das Verhältnis zu Israel und der PLO, die judäische Volksfront und die Volksfront von Judäa (nee, die echten Organisationen, die damit seinerzeit persifliert wurden).
... link
artur,
Donnerstag, 6. Juli 2006, 19:19
es geht um mehr als das: nämlich auch um die deutungshoheit über liberalen stammtischen. während die einen für sich reklamieren, nur wirtschaftsliberale wären auch politisch liberale (einen eigensicht, die nichts als ein schlechter witz ist), kämpfen die anderen darum, dass sich der liberalismus nicht nur über die lambsdorff'schen putschbrigaden von 82 definieren darf. mit "den einen" sind aber auch beileibe nicht alle gmeint, sondern am meisten die etwas hohlhirnigen exemplare à la neoconnardischer bamberger stinkfisch und so.
... link
... comment
loellie,
Freitag, 7. Juli 2006, 17:56
sehr interssanter Link
... link
... comment
noergler,
Freitag, 7. Juli 2006, 22:37
Die 68er Wunde
ist auch eines der Themen dort, wenn nicht das zentrale. Dieses Schwären und immer Weitergären liegt nun erstaunlicherweise nicht dort, wo man es vermuten würde: bei den Alt-68ern oder ihren damaligen Gegnern, sondern bei Nachgeborenen, die gerade in die Windeln machten, als die 68er die Farbbeutel schmissen und Adorno in der Vorlesung die nackten Titten zeigten. (Ich halte es für geradezu den größten 68er Irrtum zu meinen, man habe dem alten Schwerenöter damit ein Unbehagen bereitet.)
Die 68er Helden in der Bewertung ihrer Feinde
Seit Jahren und Jahren nun lese ich schmunzelnd in der Foren unnennbarer Zahl und auch in den Medien von allerunglaublichsten Helden- und Ruhmestaten der 68er, verfaßt aber nicht von ihnen selbst – was verständlich wäre, werden doch alte Niederlagen gerne ins heroische Licht des zeitlichen Abstands getaucht –, sondern von den fluchenden Nachgeborenen, welche "die 68er", die sie gar nicht kennen, heute so hassen, wie damals kaum die "Bild" sie haßte.
Der Untergang der Kultur durch die 68er-PowerMonster
Ich wähne mich in einem Paralleuniversum, wenn ich erfahre, was die 68er alles auf immer und ewig destruiert haben: die Familie, die Erziehung, den Fleiß, den Leistungswillen, den Anstand, das gute Benehmen, Sitte, Ethik, Moral. Das alles haben sie sogar derart gründlich kaputtgemacht, daß das Land selbst ein knappes halbes Jahrhundert (!) danach davon nicht wieder genesen konnte. Wow!
Die 68er PowerMonster im Lichte der Geschichte
Wir stehen hier vor dem staunenswerten Schauspiel einer phänomenalen Wirkungszuschreibung, wie sie selbst einem schwerstpsychopathischen vergangenheitsverklärenden alt-68er Größenwahnsinnigen niemals einfiele.
Aber woher kommt das? Warum gibt es ein verbreitetes Dauergemarmel, das die altvergangenen, geschichtlich längst hinweggesunkenen "68er" verantwortlich macht für den höchst gegenwärtigen "Werteverfall"?
Sicherlich gibt es das Motiv des Nachtretens. Wenn "68" sogar für die Rütli-Schule herhalten muß, wie es im Spon-Forum massiv geschah, dann soll damit den langhaarigen Linken von einst eins ausgewischt werden. Aber das reicht nicht als Erklärung.
Spätkapitalismus spült Konservative das Klo runter
Die Anti-68er-Haßpredigten rühren daher, daß die übergebliebenen Altkonservativen, deren Vorväter ganz zurecht die Farbbeutel in die Fresse kriegten, ihre Rückständigkeit nicht begreifen. Daher begreifen sie auch nicht, daß der gegenwärtige "Werteverfall" keine 68er-Spätwirkung, sondern eine Globalisierungs-Neocon-Akutwirkung ist. Die objektive gesellschaftliche Tendenz selbst ruiniert altbackene "Werte". Es gibt einen – einen einzigen – guten Satz von Ernst Bloch: "Es wäre doch gelacht, wenn unterm Spätkapitalismus die Verhältnisse zwischen den Menschen sich verbesserten."
Die alte Ideologie hat Schwierigkeiten mit der neuen und verschiebt das auf die alten Gegner. Das sieht man an dem Problem, das die Union hat, ein Problem, welches das Merkel zu deckeln sucht, weil sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll: In CDU/CSU stehen die altkonservativen Werteromantiker – Familie + Glaube + Staat = Häuslebauen – gegen die kalten smarten Jungs von der betriebwirtschaftlichen Neoconnarden-Fraktion.
Ich bezeichne das mal als das Todesvirus der Union.
Uschi Obermaiers Subversions-Brüste
Diese "Wohlstandsrassisten" (Che), und nicht die 68er, vertreten die neue wertbefreite Welt der Entwertung des Werts der Ware Arbeitskraft und die damit zwangsläufige psychosoziale Depreziation ihrer subjektiven Träger. (Die Wirtschaftselite tut dabei das, was von ihr erwartet wird: mit guten Beispiel vorangehen, wie die hier verlinkte Aktion der Yesmen zeigt.)
Hat Rudi Dutschke die Pendlerpauschale gekürzt? Führte Fritz Teufel Hartz 4 ein? Senkt Rainer Langhans seit 15 Jahren die Reallöhne? Treibt Uschi Obermaier die Scheidungsquote hoch?
Die Verfleischerhundung der Moral
ist die positive Moral der currenten Ökonomie: Der Neoconnard kennt keinen anderen Wert als den, der sich selbst verwertet. Darin ist der Neoconnard dem Salon-Marxologen nicht unähnlich, dem ebenfalls das "Werte"-Geseier mächtig auf den Zeiger geht. Was beide trennt, ist die Fortschrittsreligiosität des Neoconnarden, wo der Marxologe nur das zu sich selbst Kommen der alten Scheiße sieht.
Die 68er Helden in der Bewertung ihrer Feinde
Seit Jahren und Jahren nun lese ich schmunzelnd in der Foren unnennbarer Zahl und auch in den Medien von allerunglaublichsten Helden- und Ruhmestaten der 68er, verfaßt aber nicht von ihnen selbst – was verständlich wäre, werden doch alte Niederlagen gerne ins heroische Licht des zeitlichen Abstands getaucht –, sondern von den fluchenden Nachgeborenen, welche "die 68er", die sie gar nicht kennen, heute so hassen, wie damals kaum die "Bild" sie haßte.
Der Untergang der Kultur durch die 68er-PowerMonster
Ich wähne mich in einem Paralleuniversum, wenn ich erfahre, was die 68er alles auf immer und ewig destruiert haben: die Familie, die Erziehung, den Fleiß, den Leistungswillen, den Anstand, das gute Benehmen, Sitte, Ethik, Moral. Das alles haben sie sogar derart gründlich kaputtgemacht, daß das Land selbst ein knappes halbes Jahrhundert (!) danach davon nicht wieder genesen konnte. Wow!
Die 68er PowerMonster im Lichte der Geschichte
Wir stehen hier vor dem staunenswerten Schauspiel einer phänomenalen Wirkungszuschreibung, wie sie selbst einem schwerstpsychopathischen vergangenheitsverklärenden alt-68er Größenwahnsinnigen niemals einfiele.
Aber woher kommt das? Warum gibt es ein verbreitetes Dauergemarmel, das die altvergangenen, geschichtlich längst hinweggesunkenen "68er" verantwortlich macht für den höchst gegenwärtigen "Werteverfall"?
Sicherlich gibt es das Motiv des Nachtretens. Wenn "68" sogar für die Rütli-Schule herhalten muß, wie es im Spon-Forum massiv geschah, dann soll damit den langhaarigen Linken von einst eins ausgewischt werden. Aber das reicht nicht als Erklärung.
Spätkapitalismus spült Konservative das Klo runter
Die Anti-68er-Haßpredigten rühren daher, daß die übergebliebenen Altkonservativen, deren Vorväter ganz zurecht die Farbbeutel in die Fresse kriegten, ihre Rückständigkeit nicht begreifen. Daher begreifen sie auch nicht, daß der gegenwärtige "Werteverfall" keine 68er-Spätwirkung, sondern eine Globalisierungs-Neocon-Akutwirkung ist. Die objektive gesellschaftliche Tendenz selbst ruiniert altbackene "Werte". Es gibt einen – einen einzigen – guten Satz von Ernst Bloch: "Es wäre doch gelacht, wenn unterm Spätkapitalismus die Verhältnisse zwischen den Menschen sich verbesserten."
Die alte Ideologie hat Schwierigkeiten mit der neuen und verschiebt das auf die alten Gegner. Das sieht man an dem Problem, das die Union hat, ein Problem, welches das Merkel zu deckeln sucht, weil sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll: In CDU/CSU stehen die altkonservativen Werteromantiker – Familie + Glaube + Staat = Häuslebauen – gegen die kalten smarten Jungs von der betriebwirtschaftlichen Neoconnarden-Fraktion.
Ich bezeichne das mal als das Todesvirus der Union.
Uschi Obermaiers Subversions-Brüste
Diese "Wohlstandsrassisten" (Che), und nicht die 68er, vertreten die neue wertbefreite Welt der Entwertung des Werts der Ware Arbeitskraft und die damit zwangsläufige psychosoziale Depreziation ihrer subjektiven Träger. (Die Wirtschaftselite tut dabei das, was von ihr erwartet wird: mit guten Beispiel vorangehen, wie die hier verlinkte Aktion der Yesmen zeigt.)
Hat Rudi Dutschke die Pendlerpauschale gekürzt? Führte Fritz Teufel Hartz 4 ein? Senkt Rainer Langhans seit 15 Jahren die Reallöhne? Treibt Uschi Obermaier die Scheidungsquote hoch?
Die Verfleischerhundung der Moral
ist die positive Moral der currenten Ökonomie: Der Neoconnard kennt keinen anderen Wert als den, der sich selbst verwertet. Darin ist der Neoconnard dem Salon-Marxologen nicht unähnlich, dem ebenfalls das "Werte"-Geseier mächtig auf den Zeiger geht. Was beide trennt, ist die Fortschrittsreligiosität des Neoconnarden, wo der Marxologe nur das zu sich selbst Kommen der alten Scheiße sieht.
... link
artur,
Samstag, 8. Juli 2006, 14:07
Wow! Zum Einrahmen. :-) Habe mir erlaubt, Dich zu zitieren, Noergler.
... link
... comment