Montag, 17. Juli 2006
Eine Randbemerkung, solidarisch
Da wird ein Blogger, der die israelische Libanon-Intervention kritisiert, des Antisemitismus bezichtigt.
Nun würde ich bei ihm eine problematische (bzw. bei der Thematik zwangsläufig komprimiert nach hinten losgehende Wortwahl) konzidieren, seine Beschreibung der Vorgänge weicht aber noch nicht einmal sonderlich von dem ab, was in der israelischen Presse selber zu lesen ist.

So sind die "ekelhaften Implikationen" ,die da unterstellt werden, eine glatte Projektion des diesen kritisierenden Autors, nichts davon steht beim Original, und nichts davon liest sich für mich da heraus. Fehlen nur noch Vorwürfe wie Hostienfrevel und Ritualmord, die von christlichen Fanatikern im Mittelalter den Juden unterstellt wurden, die aber mit dem aktuellen Konflikt so viel zu tun haben, wie Amir Peretz mit Leif Eriksson.

In kaum einem Staat ist es so sehr üblich, das Vorgehen der eigenen Streitkräfte in der Presse zu kritisieren, wie in Israel. Das mal am Rande.

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Sorry - hab gerade deinen ausstieg aus dem Originalthread gelesen und deshalb meinen Kommentar gelöscht. Hoffe das ist in Ordnung..

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Es gibt keinen positiven Rassismus!

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Wat amch ich nu? Hab ich mal so gehört - von keinem Dummen.

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lafargue, das wäre nicht nötig gewesen. Egal.

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"Positiver Rassismus" ist nicht Bestandteil meines aktiven Wortschatzes, aber daß zB der Philosemitismus der Milchbruder des Antisemitismus ist, würde ich schon vertreten.

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Vor meinem, zugegeben äußerst oberflächlichen Kontakt mit der Politikwissenschaft war mir dieser Begriff auch nicht geläufig - Sch**** und ich dachte ich hätte wenigstens etwas gelernt. Außerdem gefällt mir noerglers definition besser

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In den USA spricht man ziemlich selbstverständlich von reverse racism (I am proud to be a nigga und so).

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Es gibt auch sehende die das Korn nicht finden, oder wir sind hier nicht in den USA.

Dem lafargue wollte ich doch garkeine Ohrfeige verpassen, der noergler hat, wie so oft recht, dem Che muss ich bedingt wiedersprechen.
Die olle 70er Parole "black is beautiful", oder auch "proud to be a nigga" kommen aus den Reihen der Betroffenen. Das ist im emanzipatorischen Sinne als "I am what I am", dem zu sich stehen zu sehen.
Positiver Rassismus hingegen liegt nah an Multikulti und kommt keineswegs von den Betroffenen. Der Begriff beschreibt, meint, wenn ich einem Menschen zB Bsp aufgrund seiner Hautfarbe einen Vorteil verschaffe, oder ihm/ihr bei irgenedwas helfe. "Die Armen habens ja auch so schwer".
Was ich mir hier gerade etwas abkrampfe ist eigentlich ...
Entscheidend ist nicht ob ich einem Menschen Gutes oder Schlechtes antue, sondern ob ich mein Handeln
nach zB der Hautfarbe meines Gegenuebers ausrichte.

'I'm proud to be a nigga' soll das erreichen, was in der schwulen Fetisch-Szene eine Art Mitnahmeeffekt darstellt. Naemlich durch tragen von Skin-Klamotten den Rechten Ihren primaeren Identifikationspunkt zu nehmen.

Es lag mir allerdings fern, mit einer dahingesagten Randbemerkung, eine Runde Erbsenspalterei loszutreten.

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fühle mich nicht geohrfeigt - kein Problem.

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Ähem, Loellie, der Vergleich hinkt, dazu müsste es nämlich Schwule geben, die für die Dikriminierung von Heteros sind oder zumindest was gegen Lesben haben. Die Sache ist nämlich die: Der "proud to be nigga"-Stolz ist etwas anderes als "black is beautiful" in den 70ern oder Steven Bekos "Black Conciousness". In US-amerikanischen Mensen oder Werkskantinen kann es Dir passieren, dass an einem Tisch nur Schwarze sitzen, an einem anderen nur Pueroricaner, am nächsten nur Iren usw. Die Selbstvertretungen ethnischer Gruppen und deren durch affirmative actions abgesicherten Rechte haben streckenweise (beileibe nicht überall) eher zu einer Art sich selbst regulierenden Apartheid geführt denn zum melting pot. Das geht so weit, dass der American Indian´s Council dagegen geklagt hat, die Hawaier als Indigene anzuerkennen, weil mit dem Indigenen-Status das Recht verbunden ist, steuerfrei Spielkasinos zu betreiben, weswegen wiederum in letzter Zeit merkwürdig viele blauäugige und blonde Delaware und Kiowa gesehen wurden. DAS beinhaltet der Begriff reverse racism.

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Doctor, Doctor gimme a cure, I gotta bad case of lovin' you !
Sofern es sich um den Kriegsschauplatz S&W v. den Dr. handelt, den der Dr. mit Verbalraketen eröffnet hat, und S&W jetzt auf sein antisemitisches Territorium eindingt, und es sich um diesen seinen endgeilen Satz handelt:

"Dieser Krieg der IDF gegen den Libanon richtet sich in erster Linie gegen jeglichen Friedensprozess, der von den Falken der IDF gewiss mehr gefürchtet wird als die gelegentlichen Entführungen einzelner Soldaten."

Dann ist wohl kein Antsemitismus zuständig, sondern der Dr. hatte wieder mal eine seiner schlimmen Viertelstunden und eine Tastatur war leider in der Nähe.

Kriegsgeile Militärdiktatur bei dä Joodn zuhaus, kann man daraus nur lesen, sorry. Wenn man nicht geprügelt werden will, sollte man nicht eifrig Knüppel an alle Passanten austeilen und sich ein Schild umhängen "hier immer feste drauf".

Sollte es sich um was anderes handeln, entschuldigt bitte die Störung und danke im Voraus für Infos.

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Kriegsgeile Militärdiktatur bei dä Joodn zuhaus würde ich daraus nicht herauslesen, eher die abgespecktere Variante: Eine militärische Führung will einen Friedensprozess aus bestimmten Gründen torpedieren, dazu braucht es keine Miltärdikatur, das geht auch im demokratischen Staat. Ich denke da mal an den angeblichen "Hufeisenplan" des serbischen Militärs zur Vernichtung der Kosovaren, der sich im Nachhinein für die NATO als nützliche Ente zur Begründung eines Krieges erwies.
Ich kann mich lebhaft erinnern, dass da Vorwürfe laut wurden, Scharping habe die Öffentlichkeit dreist belogen, und Kollegen von mir nahmen ihn in Schutz mit der Begründung, dieser Krieg sei aus humanitären Gründen trotzdem nötig und die Lügen daher legitim.

Dass Oberbefehlshaber Chalutz, der in Israel den Ruf hat, der erste Oberbefehlshaber zu sein, der nachts ruhig schläft, wenn auf seinen Befehl hin unschuldige Zivilisten getötet wurden, so etwas zuzutrauen ist, halte ich für denkbar. Für denkbar halten heißt nicht, dass ich glaube, dass es so ist, dazu ist mein eigener Informationsstand nicht gut genug. Die israelische Strategie in den letzten paar Jahren einzuschätzen fällt mir so leicht nicht. Einerseits finde ich es völlig legitim, mit einem Terror, der tagtäglich unschuldige Zivilisten bedroht robust aufzuräumen, andererseits stellt sich bei dem, was da so gemacht wurde, schon die Frage, ob das wirklich sinnvoll oder nicht sehr kontrapproduktiv war, etwa bei Schlägen gegen die palästinensische Zivilverwaltung. Z.B. auch, ob es Zufall ist, dass diese Militärschläge ausgerechnet zu einem Zeitpunkt stattfinden, wo sich ganz zart die vage Möglichkeit einer Verhandlungsbereitschaft der Hamas erstmals abzeichnete, imho vom Militär intendiert wird, eine Verhandlungslösung zu durchkreuzen. Ich behaupte nicht, dass das so ist, ich weiß es schlichtweg nicht, aber darüber darf doch zumindest mal nachgedacht werden. Konsequenterweise natürlich auch über die umgekehrte Möglichkeit. Beim Dr. kommt dann dieser starkdeutsche, ihn sehr angreifbar machende Satz heraus (Neben anderen Holzhammerformulierungen, wo "es wäre bedenkenswert" oder "es könnte sein, dass" angebracht wäre), der das ganze Muster antisemitischer Abgründe, das S. dann abspult, trotzdem aus meiner Sicht in keiner Weise beinhaltet.


Mal ein bißchen Hintergrundinfo:


http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=200053&contrassID=1


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,426630,00.html

http://www.menalog.de/menalog.net/tag/libanon/

http://www.hagalil.com/archiv/2006/07/nahost.htm

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@ che

danke für den Link.

Der Dr. sollte sich solchen kräftigen Tobak halt verkneifen, wenn er davon das Husten kriegt. imho.

Zu der "zarten Verhandlungsbereitschaft der H." : ist da die Äußerung gemeint das man nicht da 1967er-Problem, sondern das von 1948 lösen müsse, um dann von dieser erfolgten Lösung aus zu verhandeln ?

Also Ent-Gründung des zionistischen Gebildes als Grundlage für Verhandlungen ? Alles andere ist ja kategorisch dementiert worden, auch das mit der "indirekten Anerkennung" des zionistischen Gebildes. Meine ich jedenfalls so gelesen zu haben.

imho mag das ganze doch etwas komplexer sein, als ein gut schlafender Oberbefehlshaber, der aufgrund des Schneesturms von Friedenstauben, die die Hamas auf einmal loslässt, Angst um seinen Job hat und keine Skrupel hat die Hölle zu entfesseln. Aber wer von uns weiss es schon wirklich genau ?

Die fraglos richtig armen Schweine sind aber die Palis, die Geiseln ihrer "politischen Führer" seit Generationen, arm, entrechtet, zusammengepfercht und um ihre Zukunft betrogen, während sich ihre "Führer" jeder eine tausende Mann starke Privat-Miliz halten (woanders heisst so etwas "Warlord"), Milliarden beiseite schaffen, und in Funk, Fernsehen und Schulbüchern schon die kleinsten zu Judenhassern und Selbstmordattentätern heranzüchten. Gesponsort im übrigen von der EU, der Friedensmacht Europa.

Zum Vergleich: hätte man hier und jetzt die HJ und die Napola in vergleichbarer Breite noch parallel zum Bildungsbetrieb, dann wäre an der polnischen Grenze heute noch keine Ruhe. Und der kleine che und der kleine lebemann wären zusamen rasend vor Verblendung im Ruderboot die Westerplatte beschiessen gepaddelt.

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Vielleicht wäre ich auch aus dem Spanischen Bürgerkrieg zurückkommend gerade im gestreiften Gewand in Dachau eingerückt. Ne, mal grundsätzlich: Was die kleinen Palis angeht hast Du völlig recht. Hinsichtlich der Verhandlungsbereitschaft der Hamas, nun, die hat einen fanatischen, doktrinären Flügel, der natürlich auch an der Charta festhält und einen sehr pragmatischen, mit dem eine Verhandlungslösung vielleicht drin gewesen wäre. Der Hardcore-Flügel sitzt im sicheren Exil, weit überwiegend in Damaskus, der andere mitten in der Scheiße, d.h. in Gaza. Und aufgrund der normativen Kraft des Faktischen haben diese in letzter Zeit Dinge vertreten, die man so gar nicht von der Hamas denken würde.


http://che2001.blogger.de/stories/486939/

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@ che

was die Verhandlungsbereitschaft so mancher Seiten anbetrifft dürfen Zweifel wohl angebracht sein.

Auf der einen Seite die IDF des Dr. Dean, vielleicht wirklich so, who knows,

Auf der anderen Seite eine Rotte ebenso korrupter wie halbkrimineller Warlords (Politiker, Anführer) und ihre religiösen Zuhälter.

Dazwischen Horden junger Pali-Helden, aufgeputscht und indoktriniert seit sie zuhören könen, die sicher nicht danach streben ihre AK-47 gegen Pflug und hacke tauschen zu können, oder im schönen neuen Pali-Staat die Kanalisation zu laufen zu bringen. Imho wird keiner der Anführer es länger als 24 Stunden überleben zu sagen:

"Hey Jugz, jetzt hammas geschafft, jetzt hamma Frieden, zurückkehren nach Dingsda, na halt israel oder so ist nicht, aber wir haben jetzt viel Geld aus den USA und Europa, leider nix von den arabischen Brüdern, wie imma, und bauen uns damit ne Zukunft auf. Und jetzt, mein stolzer Kämpfer, bist Du auch nicht mehr so wichtig für uns sondern nur noch ein Wicht, leg die Knarre hin und nimm die Rohrzange, das Klo leckt schon wieder, schick mir die Rechnung, und geh mit Allah..."

Könnte sein, dass viele der Herrschaften auch mit der verwaltung eines Staatswesens - also Bildung (ohne Nazi-Methoden), Strom, Wasser, Kanalisation, stabiler Gerichtsbarkeit, Polizei etc. überfordert wären und man ihre Inkompetenz, Unwillen und Korruption nach wenigen Tagen sehen würde. Könnte. Muss nicht...

Ist doch besser seine Milizen marschieren zu sehen, oder ? Bezahlt von Geld aussm Koffer, das der Innenminister nachts über die Grenze schafft, wie so oft in den letzten Wochen. Sie gegen den perfiden Joodnstaat, der den Urgroßvätern ihr Land raubte wie es die Legende weiss Kämpfen lassen, das ist viel besser als Schach spielen. Und wenn einige der eigenen jugendlichen Kämpfer so voller Löcher wieder kommen, dass man sie nicht mehr Kunststopfen kann, dann ist man mittenmag in der jaulenden Menge, schwört den Joodn Rache, den Zorn Allahs und verlangt mehr Kohle von der EU und der für die Palis zuständigen UN-Organisation.

Und eine chter Ego-Trip ist es doch wenn man vor der dichtesten Pressekonzentration der Welt von der humanitären Katastrophe in die kameras barmt und Frau Arafat von ferne her mit ihren Einkäufen aus der Rue Faubourg St Honoré winkt - Christian Lacroix schafft es ja, selbst Dicke gut aussehen zu lassen. Gut dass ihr Mann sie so gut versorgt zurück gelassen hat. Schade nur das er die Palis doch glatt vergessen hatte, aber das Hemd ist ja näher als die Hose...

Man hat ja schon mehr Kohle kassiert, als D durch den Marshallplan, und das dumpfe Volk ist zufrieden damit weiter auf Schutthaufen zu wohnen, als Schutzschild für die Milizen zu dienen, seine Kinder zu Silvesterknallern zu erziehen solange es nur hassen darf. Und die Kohle fliesst weiter... wie geil ist das, bitte ?

Das hat Zukunft. Das da mit dem Frieden eher nicht so. Würde ich so sehen, wäre ich Warlord, äh Politiker natürlich.

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@lebemann

Die Milizen, die Hamas und all die anderen Idioten, das ist doch nur die eine Seite. Klar jetzt haben es die Extremen wieder geschafft den Konflikt auf einen einzigen Aspekt zu verengen aber das ist nicht die ganze Geschichte. Wenn wir uns schon so intensiv mit Unfähigkeit einen Staat und eine "normale" Gesellschaft zu organisieren beschäftigen dann sollten wir den Blick nicht allzu sehr verengen. Jeder seinen Part.

"… gegen Pflug und hacke tauschen zu können" -- Hacke ja aber was soll er mit nem Pflug auf einem Restareal auf dem er den Gaul und schon gar nicht nen Traktor wenden kann.

"… Rohrzange, das Klo leckt schon wieder" -- das halt ich ebenfalls für ein Gerücht wenn man sich die tägliche einem Palästinenser zur Verfügung stehende Wasserration betrachtet.

Ich will hier kein neues Faß aufmachen, nur wenn man über die Palis, ihren Staat oder Unfähigkeit diskutiert sollte man derartige Banalitäten nicht ganz aus dem Auge verlieren. Um welchen Staat soll eigentlich verhandelt werden, genauer wie soll ein Palästinensischer Staat aussehen, wieviel % der besetzten und teilweise völkerrechtswidrig annektierten Gebiete – ich meine die Gebiete die seit 1967 von Israel besetzt sind - sind überhaupt noch Verhandlungsmasse? Wie sieht es aus mit den angekündigten einseitigen Lösungen seitens der israelischen Regierung? Glaubt irgend jemand, daß die Mauer wirklich, vorläufig ist und dann schaut Euch ganz einfach mal den verlauf an und werft einen blick auf den Verlauf der mountain aquifers, die Kontrolle des Jordantals wird zusätzlich bei Israel verbleiben. Was wird das für ein Staat der von vorneherein eines großen Teils seines fruchtbaren Ackerlandes und 75% seiner natürlichen Wasservorkommen beraubt wird. Zusätzlich die Lage und zersplitterung des möglichen Staates, nicht ein Swasiland sondern viele kleine Swasiländer – da können wir uns die hämische Frage (hab ich das erste mal bei HMB gelesen): "Wußten Sie schon daß die Palis mehr Geld erhalten als die Deutschen nach dem 2.Weltkrieg" bis zum Sankt Nimmerleinstag anhören.

Ich weis, falsche fragen zur falschen Zeit nur über kurz oder lang stehen sie wieder auf der Tagesordnung – bin halt ein Optimist. Es waren nicht ausschließlich die Palis die Verhandlungslösungen blockierten.

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Nachtrag: nicht nur zur falschen Zeit sondern auch am falschen Ort und an die falschen Leute - auch das weis ich.

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@lebemann: Eigenartig nur, dass so viele Palästinenser mit handfester Bürgerkriegserfahrung hierzulande, also in der Bundesrepublik Deutschland, ganz ohne AK oder RPG als Pizzaboten, Reinigungskräfte, Thekenpersonal oder auf Schrottplätzen malochen und den heroischen Kampf gar nicht vermissen. Klar haben die ein Problem mit der Demobilisierung der Milizen. Das hatte schon Saddam nach dem Ende des Ersten Golfkriegs, und der Einmarsch in Kuweit diente nicht nur der Kontrolle über Ölreserven, sondern hing auch damit zusammen, dass man nicht mehr benötigte Truppen, deren Arbeitsplätze in der Heimat längst andere übernomen hatten, noch etwas beschäftigen musste (und ihnen durch Plünderung ganzer Juwelier-Bazars die Möglichkeit geben, sich für die Zukunft schadlos zu halten). Der Plan, eine palästinensische Armee zu schaffen ist vielleicht gar nicht so falsch - dann wäre zumindest Schluss mit den ständig mit noch brutaleren Aktionen um Awareness wetteifernden Milizen. Verhandeln und so: Bis zum Osloer Friedensabkommen wurde jahrelang verhandelt, ohne dass dies offiziell geschah. Die Israelis aus der Friedensbwegung riskierten Strafverfahren wegen Landesverrats, die Palis aus der DFLP zumindest den Ausschluss aus der PLO und Attentate auf sich selbst. Trotzdem kam am Ende ein Friedensabkomen heraus. Warum nicht es ein zweites Mal versuchen? Etwas Besseres als offenen Krieg lohnt immer.
Ja, ich bin auch skeptisch. Aber wo bleibt die Alternative?

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ich habe meine persönlichen erfahrungen mit palästinensern, die 82 aus dem libanon vertrieben wurden: ganz normale menschen, außer dass sie narben von schusswunden aufwiesen und eine relativ niedrige hemmschwelle hatten, was gewalt anging.

außerdem wussten sie die vorteile deutscher g3 und amerikanischer m16 plastisch zu beschreiben: das g3 sei besser im offenen feld weil zielgenauer, das m16 aber besser im häuserkampf weil kürzerer lauf.

da rieselt's einem schonmal kalt den rücken runter, wenn da ein harmloser kfz-mechaniker sowas erzählt....

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im übrigen ist der verfasser solcher formulierungen wie "ekelhafte implikationen" offensichtlich ein schleimer wie er im buche steht.

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@ lafargue

obiges ist bittere ironie, auszukübeln über diejenigen die ihrer Bevölkerung - egal welcher - einen Frieden weniger gönnen, als sich den Status quo. Jeder Frieden dort ist besser als ein ungewinnbarer ewiger Krieg, und am Geld für einen Neustart wird es dann wohl auch nicht mangeln.

@ che

point in case - so könnte es auch dort vor Ort auch sein wenn die Aussicht auf dauerhaften Frieden, Sicherheit und die Aussicht auf auch nur ein wenig privates Glück bestünde. Beirut sah ja auch mal anders aus.

Es ist wie immer nicht das Volk, es ist die Führung - egal wessen - die diesen Weg nicht gehen mag.

Warum züchtete man denn jahrelang in den Schulen bis ins TV-Kinderprogramm der Autonomiebehörde neue hasserfüllte Selbstmöder in spe ? Warum sendet Al-Manar so schöne Serien wie "Diaspora" und "Dingsdas blaue Augen" rund um die Uhr ? Und wer finanziert so was ? TV-Produktion kostet richtig Geld ? Warum zweigte man Milliarden ab und liess das Volk im Elend ohne jede Hoffnung auf Besserung - vielleicht um eine zukunftslose, hasserfüllte Armee zu züchten, die willig gegen dä Joodn in den Tod geht um den Kampf der Eliten führt, als Lohn ganze 72 Jungfrauen ? Und warf sich dann als die einzige soziale Kraft in Pose, die für die zuvor planvoll verelendete Bevölkerung sorgte ? Kann das für die Zukunft wegweisend sein ? Das war und ist alles nicht spontan, es ist wohl organisiert, finanziert und gesteuert. Auf "Frieden" kann das nicht ausgerichtet sein, es ist die geplante Hölle auf Erden für das eigene Volk, einzige Ausfahrt : das Paradies. Für die Eliten die Beute.

Im übrigen ; Armee von Palästinensern - das findet man nach dem Schwarzen September dort in der Gegend wohl nicht so puppig, besonders nicht die Jordanier, auf deren Staatsgebiet die Eliten der Palästinenser ja auch noch - neben Israel - reflektieren. Damals bombte die Jordanische Luftwaffe die Lager der Palästinenser in Jordanien platt - Männer, Frauen, Kinder. 40.000 Tote sind mir noch so im Gedächtnis - 1970/71 noch gar nicht so lange her. Angezettelt hat das damals die Führung der PLO, komplett mit Attentat auf den jordanischen König, krepieren durfte die eigene Bevölkerung. Nett, nicht wahr ?

Verkürzt : die palästinensiche Bevölkerung ist um ihre Zukunft betrogen worden und wird weiter von ihren Eliten verheizt. Sie verdient eine Zukunft, wenn sie schon für die heutige Generation zu spät kommt, dann bitte für die nächste.

Ein neues, besseres, stabiles Friedensabkommen ? Das kann nur nützen. Nur den Eliten nicht, die daran zwangsläufig ihre Macht, ihre Gelder, ihre Privatarmeen verlieren werden und zugrunde gehen werden, daher - imho - wird das wohl so einfach wie wir es gerne hätten nicht sein. Traurig, entsetzlich traurig für die Menschen.

Der einzige Kollateralnutzen des aktuellen Konfliktes - zynisch, ja - könnte hoffentlich sein, dass den Eliten die Masken der greinenden Biedermänner vom Gesicht gerissen werden, und sie als das dastehen, was sie sind : verantwortungslose, menschenverachtende Machtmenschen, denen das Wohl, das Leben und die Zukunft des eigenen Volkes am Arsch vorbei geht, wenn sie so ihre eigene Position sichern und ausbauen können.

Aber hey, so sind Eliten mal.

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Vollkommen d áccord, Alter. So sind die Dinge. Und dazu fällt mir dann noch die alte DFLP-Position ein vom "Kampf gegen die palästinensische Bourgeoisie gemeinsam mit dem israelischen Proletariat gegen die israelische Bourgeoisie". Nein, ich will keine Arbeiterromantik feiern. Aber was für ein Quantensprung liegt zwischen dieser Position und dem Warlordtum von heute! Welch ein Wahnsinn!

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Man geht halt mit der Zeit :-)

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@lebemann

Du hast es halt geschafft einen Schalter umzulegen: "Man hat ja schon mehr Kohle kassiert, als D durch den Marshallplan, ..." normalerweise schreib nich zu diesem Thema.

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@ lafargue

Aus meiner Tastatur tropft zu solchen Themen nur Zynismus, und wer da kassiert, kann man sich ja nur noch fragen.

Die niedere Bevölkerung ist es eigentlich nie. Wovon kauft Frau Arafat heute in Paris so ein ? Von ihrem Ersparten ? Wohl eher von dem was 100 Famillien dort heute nicht zu Essen hatten.

Sorry, aber bei solchen Themen wird mir immer leicht übel, deswegen das lange Auskotzen, vielleicht nicht immer glasklar.

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Und was die Erziehung zum Hass in dieser Sache anbetrifft, so ekelt es mich an dass sie nicht mal zehn ÖNV-Minuten entfernt von mir von irgendwelchen radikalen Spinnern an Kindern vorgenommen wird:

http://www.abendblatt.de/daten/2006/07/15/586518.html

Und nochmals: wer finanziert den Dreck ? Ein Zeichentrickfilm, auch nur in Straight-To-Video-Qualität, kostet mindestens 2.000 Euro die Minute, aber nur wenn man mindestens 13x24 min. produziert. Wer organisiert die Produktion, wer das Scriptwriting, wer das Storyboarding, wer die Kolorierung und die Postproduktion ?

imho : wer so etwas plant, produziert und in den Verkehr bringt, rangiert knapp unter einem Kinderschänder.

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Auch wenn ich lediglich auf einige Aspekte eingegangen bin heißt das nciht, dass ich auf einem Auge blind bin. Wir sind uns sicherlich näher als es aufgrund meines Einspruches auf Deinen Kommentar scheinen mag. Nur ich kann mit Zynismus im Zusammenhang mit genau diesem Thema nicht umgehen. Nach meinem ersten Besuch in Israel vor über 30 Jahren hat es noch fast 20 Jahre gedauert bis die Palis überhaupt in meinem Koordinatensystem aufgetaucht sind - zuvor hab ich sie einfach nicht wahrgenommen.

Alle probleme die Du ansprichst sehe ich auch nur ich bin nicht in der Lage sie so abzulegen. Ich will nicht den gleichen Fehler zum 2.Mal und mich wieder in einfachen Weltbildern - das richtet sich nicht gegen Dich - verfangen. Deshalb schreibe ich normalerweise nciht zum Thema und hät es mir wirklich verkneifen sollen aber nu ist es eh wurscht.

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Ich bin zu keinem Zeitpunkt davon ausgagangen dass wir konträr liegen, nur dass ich mich eventuell nicht klar genug ausgedrückt habe. Macht doch nichts, hoffe ich.

Zum einfachen Weltbild: vieles, und sicher auch das was dort abläuft, werden wir selbst nach einem Menschenleben langer Bemühungen, Recherchen auch vor Ort nicht umreissen können. Die Absicht, ein vollkommenes Bild zu gewinnen und daraus ein vollwertiges Urteil abzuleiten ist daher - imho - sinnfrei.

Da wir eine beschränkte Lebenszeit haben, sind wir darauf zurückgeworfen uns mit Teilaspekten befassen zu müssen, denen wir persönlich eine Schlüsselstellung zuschreiben. Die Vermeidung einer Diskussion aus der guten Absicht heraus, nicht zu falschen Schlüssen zu kommen, ist - imho - schlechter als sie zu beginnen.

leider ist - wieder imho - genau das mit den obig angerissnen Sachverhalten sehr viele Jahre lang geschehen obwohl die Fakten allen bekannt waren die sie wissen wollten, und die reifen Früchte dieser Unsaat werden jetzt geerntet.

Das es noch viele andere Saatkörner gegeben hat, die ebenfalls zu blühen beginnen, ist zweifelsfrei auch der Fall.

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Ich muss lernen mich genauer auszudrücken.

Du hast völlig Recht wenn Du sagst: "Die Vermeidung einer Diskussion aus der guten Absicht heraus, nicht zu falschen Schlüssen zu kommen, ist - imho - schlechter als sie zu beginnen." und insofern muss ich meine Aussage präzisieren: "Deshalb schreibe ich im Netz normalerweise nicht zum Thema" - erscheint mir unter den gegebenen Umständen als wenig fruchtbar.

Im richtigen Leben steht das Thema natürlich ganz oben auf der Tagesordnung.

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Schön, wenn das Weltbild so einfach strukturiert ist
@ Lebemann:

Zu deiner Wortwahl (zB: gezüchtet, Horden, Rotten, Kinder zu Sylvesterknallern, die üblichen Nazi-Vergleiche, wenn es darum geht, "dä Jodn" (während du eigentlich von einem Teil der Israelis und einem Teil der nicht israelischen Juden sprichst) zu imprägnieren) bleibt eigentlich nicht viel zu sagen, es spricht für sich, wenn jemand derartige Reden schwingt und sich dafür mit Zynismus entschuldigt. Ich frage mich allerdings, wie jemand wie du wohl diese Kinder hier beschreiben würde: http://urshalim.blogspot.com/2006/07/sad-ugly-how-can-we-expect-peace-in.html#links

Aus irgendeinem Grund glaube ich nicht, dass du da von gezüchteten Rotten von Araberhassern, die von klein auf indoktriniert werden, sich in Flugzeuge zu setzen und mit "Sylvesterknallern" Schulen und Krankenhäuser zu sprengen sprechen würdest, aber ich bin sicher, dass ist einzig und allein deinem Zynismus geschuldet, von Rassismus kann da natürlich keine Rede sein. Angesichts solcher Texte wundert mich nicht, wenn du von der Bezeichnung rassistischer Texte als Rassismus schon gelangweilt bist. Aber ich vergaß: Du meinst ja nicht "die Palis", du meinst ja nur "die Eliten"... Komisch nur, dass sich das gar nicht so anhört, wenn du so zynisch schwadronierst... *kopfschüttel*

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Da interessiert die Antwort von lebemann.
Wir warten.

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In der Tat, das wird spannend.

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lieber laraxy,

eine so ausführliche und wohldurchdachte wie auch ganz doll bebilderte Anfrage verdient eine ausführliche Antwort, insbesondere wenn gespanntes Publikum - je mit einem guten Single Malt oder Rotwein und Havannazigarre aus der Loge zuschaut.

Wenn Du in einen zynischen Text über einen Teilaspekt eines größeren Gesamten, dieser Teilapekt nämlich die langjährige, planvolle und zielgerichtete Erziehung von Kindern zum Hass durch eine kleptokratische und mafiöse Elite partout etwas anderes hinein lesen willst als explizit darin steht dann ist das Problem auf Deiner Seite. Für solche wie Dich, von denen mir von vorn herein klar war dass die die ihn unbedingt richtig falsch verstehen wollen ist er mit vielen Hinweisen gespickt, das m.E. nicht das Volk - nirgends eigentlich - ein Problem für Frieden und Verständigung darstellt, sondern es in so gut wie allen Fällen die Eliten sind, die aus selbstsüchtigen Gründen gerne mal ihr Volk in Kriegen, Bürgerkriegen oder anderen lustigen Spielen verheizen, bei denen sie selbst im trockenen, ihr Volk aber im Regen stehen lassen wenn die Bomben fallen. Und das steht erstens da drin. Zweitens kommt nach dem Intermezzo:

Zu :

"Komisch nur, dass sich das gar nicht so anhört, wenn du so zynisch schwadronierst... *kopfschüttel*"

kann ich nur sagen dass Du mich dann nicht verstehen willst, denn ich argumentiere wohl nicht in Deinen Grundschemata. Dann kommt halt kein Gespräch zustande, the loss is entirely yours.

Zu:

"...von der Bezeichnung rassistischer Texte als Rassismus schon gelangweilt bist."

Was ein rassistischer Text sein mag ist jedem seine Sicht. Mich langweilt dass jedermann mittlerweile bei der einen oder anderen redewendung die ihm nicht passt, das Wort "Rassismus" auspackt. Richtiger, ernstgemeinter Rassismus wird vor dem Hintergrund der ganzen im Fistelfalsett vorgetragenen "ohgottogott wie rassistisch" - Rufe unsichtbar und der Warnhinweis in der Bezeichnung nutzt sich ins Nichts ab. Für Dich : denke an das Märchen von dem Jungen, der einmal zu oft "Wolf" rief. Kapish ?

Und jetzt zun Teil 2, meinem echten Lieblingssätzchen in Deiner Anfrage :

"Ich frage mich allerdings, wie jemand wie du wohl diese Kinder hier beschreiben würde: ..."

Laraxy führt den Krieg der Bilder, nur will er nicht gegen das anargumentieren was ich schrieb, denn dann müsste er möglicherweise Dinge wahrnehmen, die nicht in sein Weltbild passen, er sondern versucht mir im Gegenteil durch die Hintertür eine Art Parteinahme für die eine Seite unterzuschieben. Damit vermeidet er den Diskurs über den Kern der Sache und versucht eine zweite Front zu eröffnen. Eine ausgeleierte Gesprächstechnik.

Das weil ich die im betreffenden Augenblick sicher irrgegeleiteten Kinder der einen Seite, die für den Fotografen Sätze a la "England verrecke" auf Granaten malen und die Kinder, die von ihren eigenen Führern mit von den für sie bestimmten, aber ihnen von ihren Eliten und Warlords (den Führern) gestohlenen Hilfsgeldern per Schule, TV, Radio und den diversen religiösen Zuhältern zu Judenhassern, tötungslustigen Kämpfern und Selbstmördern abgerichtet werden nicht gleich setzten mag.

Dass dä Eliten von däm Joodnstaat die Erziehung zum Hass mit ihren Kindern auch genau so machen, das die es alle gar nicht erwarten können in eine F-16 klettern zu dürfen und endlich einen Pali-Kindergarten plattbomben zu dürfen war mir noch nicht bekannt. Das wäre ein Skandal - vielleicht magst Du uns in diesem Punkt mit harten Beweisen für Deine Behauptungen auf die Sprünge helfen. Die Geschichte könnte ich heute gut und teuer an Al-Manar verkaufen. Ist Halbe-Halbe ok ?

Da gibt es nämlich zwischen den Bildern der Mädchen und der langjährigen Realität der Existenz der Schule zum Haß und Krieg erstens einen qualitativen Unterschied, mein lieben guter Freund, und zweitens war eine ausgewogene Studienarbeit nicht meine Absicht.

Hier mal zur Illustration der weiter oben von mir vorgetragenenen Dinge ein kleiner link, ja der text ist lang :

http://www.adf-berlin.de/html_docs/berichte_europa/eu_zahlt_arafat_bombt.html

(der original-link bei der Zeit funzt grad nicht, daher mal so, ist aber inhaltsgleich, ich hab das pdf auch noch.)

Der Punkt, auf den ich in meinen obigen Einlassungen hinaus wollte ist, das die Palästinenser dauerhaft von ihren kelptokratischen und verantwortungslosen Eliten um Milliarden von Hilfgeldern bestohlen wurden und es weiter werden, und dauerhaft um ihr Leben und ihre Zukunft betrogen werden. Dafür bekommen sie von denen Indoktrination zu Haß, Krieg und dauerhaftem Unfrieden, nebst Armmut, Zukunftslosigkeit und Elend.

Meine persönliche Ansicht, dass mit solchen Eliten, die ihr Volk nicht in eine Zukunft führen wollen, sondern es absichtlich zu Haß, Kampf, ewigem aussichtslosem Krieg und Märtyrertod erziehen wohl auch kein dauerhafter Frieden machbar ist, lasse ich gerne auch stehen. Just my two cents. Vielleicht müssen die sich ins Privatleben zurück ziehen, bevor einen Frieden gibt, der nicht nur auf einem Blatt Papier steht. Den Menschen dort wäre es zu wünschen.

Nur mal plastisch : würden wir seit 30 Jahren und auch heute noch hier in D die gute alte Napola und HJ mit ihren jeweiligen Lernzielen was Ausländer, Juden und - oh ja - mal speziell die Pollacken anbetrifft, weiter so betreiben, hätten wir dann irgendwelchen Frieden mit unseren Nachbarn erreicht ? Irgendeine Form der Integration von - vielleicht auch noch dunkelhäutigen - Ausländern ? Würden wir nicht auch die alten besitungen in Polen wiederholen wollen ? Das wären dann ja analog die von den Pollacken besetzten Gebiete ?


Zum Abschluss aber das netteste aus deiner Anfrage:

"...aber ich bin sicher, dass ist einzig und allein deinem Zynismus geschuldet, von Rassismus kann da natürlich keine Rede sein."

Laraxy, Du redest ständig von Rassismus, auch wenn es sonst keiner tut. Psychopathologisch nennt man das eine Neurose, ein zwanghaftes Verhalten, ähnlich einem Waschzwang.

Aus diesem Grund wirst Du auch aus diesem abschägigen Bescheid auf Deinen Antrag zur Eröffnung einer pseudo-Debatte über Schattierungen von Rassismus sicher viel davon vorfinden. Ich kann das nicht ändern.

Abschliessend :

Wer seine plump-spitzfindigen Anmerkungen zwecks Unterschieben von latententem Rassismus mit den Bildern toter Kleinkinder unterlegt, der ist für mich nicht satisfaktionsfähig. Würden wir physich zusammensitzen, so würde ich Dir nur - aber gerade - aus diesem einen Grunde jetzt sagen : Geh mir aus den Augen, mir wird schlecht von Deinem Anblick.

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@ lebemann
Ich habe Deinen Link gelesen. Wäre ich Parteigänger der Palis, würde ich nun einen Link-War eröffnet haben.

Beide Seiten begehen schauerlichste Verbrechen jeder Art. Das nimmt sich nichts; die bleiben sich nichts schuldig, und in einem sehr fatalen Sinn haben sie einander verdient. Eine bessere Ausgewogenheit im Schlechten war selten zu beobachten.

Das Grauen besteht darin, daß die Gewalt, emanzipiert von ihrer Genese, längst in sich subsistiert, sagt der Semiotizistische Salonmarxologe.
Für jeden, der noch alle Latten am Zaun hat, verbietet sich daher jegliche Parteinahme für eine Seite.
Von Dir, lebemann, hätte ich Besseres erwartet. Schade, daß Du doch nur ein outrierter Möchtegern-Nihilist bist.

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@ noergler

Ich scheine tatsächlich unklar zu formulieren - mein Fehler.

Es geht mir um keine Parteinahme für die eine oder die andere Seite, unkritische Parteigänger in der vorliegenden Sache sind mir widerwärtig, ich hatte mir lediglich die Freiheit genommen einen Teilapekt der ganzen Sache herauszufischen, der mir persönlich besonders widerwärtig ist. Unausgewogen, polternd, wie es meine Art ist, zugegeben.

Warum die Bestandsaufnahme des Diebstahls an einem verelendenden Volk einhe Parteinahme für irgendeine "Seite" sein sollte und einen Link-War eröffnen sollte, entzieht sich meiner Beurteilung. Es sei denn die Parteinahme für das Volk Bestünde in der Verniedlichung des Diebstahls an sich. Wäs ich etwas kurios fände.

Und pardon, dem hier kann ich nicht folgen:

"Das Grauen besteht darin, daß die Gewalt, emanzipiert von ihrer Genese, längst in sich subsistiert. "

Dies würde bedeuten, das der ganze Vorgang eine Art Naturereignis ist, ein Perpetuum mobile, ganz ohne Anheizer, in sich selbst geschlossen.

Sollte man dieser Überzeugung sein, dann ist eine Parteinahme von vorn herein ausgeschlossen - kann man Partei für einen Hurrikan nehemen ? Nein, denn kann man tatsächlich nur zu- oder wegschauen und mitleidige Geräusche machen.

Sorry, wenn ich mir der Meinung enttäusche dass der Konflikt zum Schaden - beider - Völker dauerhaft angeheizt wird und das mit solchen Anheizern ein Freiden schwer ist.

Möglicherweise habe ich Dich auch komplett falsch verstanden, outrierter Möchtegern-Nihilist der ich bin.

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Und pardon bitte, was ist das denn, es fällt mir jetzt erst auf:

"...die bleiben sich nichts schuldig, und in einem sehr fatalen Sinn haben sie einander verdient."

Wer bitte sind "die" im jeweiligen Sinne ?

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Geh mir aus der Sonne

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was mich gerade etwas wundert: war es eigentlich irgendjemandes Intention, vom Ausgangsposting abzuschweifen und davon abzulenken, dass Dr. Dean in böswilliger/unzulässiger Weise als Antisemit diffamiert wurde?

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Für jeden, der noch alle Latten am Zaun hat, verbietet sich jegliche Parteinahme für eine Seite.

Den Satz kann ich unterstreichen, und doch möchte ich Partei ergreifen - für die Opfer, gleich welcher Konfession und Staatsangehörigkeit. Und das kommt von jemandem, der 2 Jahrzehnte lang konkrete Asylarbeit gemacht und sich persönlich mit Bürgerkriegsflüchtlingen auseinander und zusammengesetzt hat. Ich reposte hier einmal etwas aus einem Thread bei momorules, weil es m-E. gut hineinpasst.

Längst nicht alle Palästinenser sind wirklich für die Vernichtung Israels. Nur, die Bereitschaft, Selbstmordattentäter zu werden, hängt damit zusammen, dass das materielle Leben der Menschen dort ihnen selber wenig wert ist. Ich habe da mit Palästinensern erschütternde Gespräche geführt. Einer, der in Deutschland lebt, berichtete, dass sein Vater erschossen wurde, als er 14 war. Da brachte man ihm das Gewehr seines Vaters und sagte: "Jetzt musst du für ihn kämpfen!" Eine Wahl stellte sich ihm gar nicht. Er kämpfte. Für ihn stellte sich das so dar, dass man durch irgendwelche nächtlich dunkle Gassen rannte und auf irgendwas schoss und selber beschossen wurde, wieso und warum blieb für ihn unklar. Er wusste nicht, ob er einen oder dutzende oder keinen Menschen getötet hatte dabei. Frieden war ihm überhaupt nicht vorstellbar, "Salam" war für ihn eine Anrede und eine religiöse Floskel. Erst im deutschen Exil entwickelte er eine Vorstellung davon. Er meinte, das Leben der meisten palästinensischen Jugendlichen in den Flüchtlingslagern - zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig - sei für sie selber nichts wert.

Zur Intifada ist auch zu sagen, dass vor den Selbstmordattentätern zunächst mal jahrelang Steine gegen Panzer oder Militärlaster geworfen wurden und die Zahal darauf mit Gummigeschossen, Schrotsalven, Kieskanonen (eine Art Wasserwerfer mit Sandstrahlgebläse) und dem Loslassen scharfer Hunde antwortete, bis es zu dieser mörderischen Eskalation kam.

Zur Wut der arabischen Welt fällt mir ein, dass wir beim nächtlichen Spazierengehen in Kairo über Familien stiegen, die auf dem Pflaster schliefen. Die Wurzel des Hasses ist bittere Armut bei gleichzeitig tiefer Solidarität aus Sippenzusammenhängen, und diese soziale Anomie wird ins Nationale, nämlich in den Israelhass umgebogen. So, wie fast überall aggressiver Nationalismus die Ethnisierung des Sozialen beinhaltet (vgl.Jugoslawien).


Zu Haltung "Der Palästinenser": Bereits 1982 hatte Arafat das Existenzrechts Israels anerkannt und den Fatah-Milizen im Libanon befohlen, ihre Waffen der israelischen Armee auszuhändigen. Nachdem ein Teil der Fatah das gemacht hat, haben christliche Milizen in den Flüchtlingslagern Sabra und Shatila zwischen 800 und 3300 palästinensische Männer, Frauen und Kinder bestialisch abgeschlachtet, die Frauen vorher noch vergewaltigt. Dies geschah unter den Augen der tatenlos zusehenden israelischen Armee. Daraufhin weigerten sich Teile der Fatah, Arafats Entwaffnungsbefehl nachzukommen, es bildete sich die sog. Fatah-Ablehnungsfront, und es schossen sogar Fatah-Verbände mit Katiuszas auf Fatah-Verbände.

Sabra und Shtila ist neben der ursprünglichen Vertreibung und dem Schwarzen September das 3. nationale Trauma der Palästinenser und einer der Hauptgründe dafür, dass die sich mit Entwaffnung, Anerkennung Israels und einer friedlichen Lösung so schwer tun. Dazu kommt der in dieser Region verbreitete Ehrbegriff: Nur wer bewaffnet kämpft und Märtyrer in den eigenen Reihen hat, hat ein ernstzunehmendes Anliegen, so denken da viele wirklich. Ich bin in diesem Konflikt nicht parteiisch, aber wenn ich anerkenne, dass Israel aus der Shoah ein Existenzrecht und das Recht auf militärische Stärke, damit die Shoah sich nie wiederhole ableitet, muss ich auch anerkennen, dass die Palästinenser das Recht auf eigene militärische Stärke damit begründen, dass sich Shatila nie wiederholt.

Eine Lösung lässt sich am Ehesten bei Ta`ayush finden, mit denen würde ich mich vollkommen solidarisieren (so vollständig, wie das einem Menschen möglich ist, der immer ein "Aber" dabei hat), nur hört dummerweise niemand auf die. Was hilft es, wenn mitten im Raketenfeuer jemand das Richtige FLÜSTERT?

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@ noergler

Höflichkeit ist eine Zier, doch besser geht es ohne ihr.

Nochmals Pardon angeeckt zu haben.

@ artur

Nö, von meiner Seite zumindest nicht. Das hat sich dann irgenwie verselbstständigt. Meine Meinung zu dem betreffenden Sachverhalt steht auch da oben.

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@ che

Danke für das Posting.

Eine dumme Frage, aber ich weiss es tatsächlich nicht - wer ist Ta`ayush ?

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@artur: Das war von niemandem intendiert. Nur, wir haben es hier mit dem lautstärksten Konflikt des augenblicklichen Weltgeschehens zu tun, da mag es wohl legitim sein, dass von diesem Konflikt selber die Rede ist und nicht mehr von denen, die auf diesem Blogmobbing-Süppchen kochen.

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Ta`ayush ist eine israelisch-palästinensischer Freundschaftsverein, der sich für Versöhnung ohne Vorbedingungen einsetzt. Einer seiner Gründer, Gadi Algazi, ist ein früherer Mitstreiter von mir und Prof. in Tel Aviv.

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@che: scho' kloar. vielleicht hätte man besser darüber diskutiert, "wie" der lebemann drauf kommt, aus einer militärkritischen aussage antisemitsmus abzuleiten. aber gut. ich halt mich wieder raus. nur eins noch: "nihilist" war auch das, was ich dachte...

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@ artur

Ich muss mich schon über Sie wundern, dass Sie mir unterstellen "antisemitismus abzuleiten".

Meine Aussage zu dem Sachverhalt oben war diese :

"...Dann ist wohl kein Antsemitismus zuständig, sondern der Dr. hatte wieder mal eine seiner schlimmen Viertelstunden und eine Tastatur war leider in der Nähe.
Kriegsgeile Militärdiktatur bei dä Joodn zuhaus, kann man daraus nur lesen, sorry. Wenn man nicht geprügelt werden will, sollte man nicht eifrig Knüppel an alle Passanten austeilen und sich ein Schild umhängen "hier immer feste drauf"..."

Wo ist dort die "ableitung" ?

Kann es sein dass Sie sich im Irrtum befinden. Dann wäre dafür eine Entschuldigung mehr als nur angemessen.

Und was bitte, ist für Sie eigentlich ein "nihilist", wenn ich mich damit schon anfreunden soll einer zu sein. Einer der der bereit ist anzuecken wenn er für geschundene Menschen Partei ergreift und nicht auf akademische Äquidistanz zu allem Schlechten , dass Menschen einander antun, geht ? Ich bitte höflich um Definition des Begriffes aus Ihrer Sicht.

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@ artur

Auf die folgende Definition würde ich mich sogar einlassen:

»Er ist ein Nihilist«, wiederholte Arkadij.

»Nihilist«, stammelte Nikolaj Petrowitsch. »Das kommt vom lateinischen nihil, nichts, soviel ich beurteilen kann; folglich bezeichnet dieses Wort einen Menschen, der ... der nichts anerkennt.«

»Sag: der nichts achtet«, fiel Pawel Petrowitsch ein und wandte sich wieder der Butter zu.

»Der sich allem gegenüber kritisch verhält«, bemerkte Arkadij.

»Ist das nicht dasselbe?« fragte Pawel Petrowitsch.

»Nein, es ist nicht dasselbe. Ein Nihilist ist ein Mensch, der sich vor keiner Autorität verbeugt, der kein einziges Prinzip auf Treu und Glauben gelten läßt, gleichgültig, welchen Ansehens sich dieses Prinzip auch erfreuen möge.«

»Und ist das gut?« unterbrach ihn Pawel Petrowitsch.

»Je nachdem, Onkelchen. Für manchen ist es gut, für manchen sehr schlecht.«

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@ artur

Einfach stumm oder verstummt vor Peinlichkeit ?

Wie wäre es mit der Entschuldigung bei dem "ableiter von antisemitismus" ?

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ich sehe nichts, wofür ich mich entschuldigen sollte.
und - mit verlaub - bei dir schon gar nicht.

deine kurzinterpretation des dean'schen satzes als "kriegsgeile militärdiktatur bei dä joodn zuhaus" unterstellt durch die wahl des ausdrucks "dä joodn" eine antisemitische haltung deans.

und nun?

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Und nun flüchten Sie sich in aus dem Zusammenhang herausgerissne Worte um nicht "sorry, war nicht so gemeint" sagen zu müssen. Denn wenn überhaupt, wäre ich der Antisemit, denn es waren meine Worte und nicht die vom Dr.

Das zeugt von Größe.

Besonders wenn man den anderen zuvor schon als nicht-bei-dem-entschuldigungswürdig herabgestuft hat.

Das rundet den Einduck nur noch ab.

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Salam, meine Herren, Salam!
Da gehen mal wieder zwei Dickköpfe aufeinander los, die beide nicht so schlimm sind, wie der Eine vom Anderen denkt. Ganz ähnlich wie die palästinensische Linke, die seit "Life of Brian" ins Kino kam nichts von ihrer unnachahmlichen Zerstrittenheit eingebüßt hat:

http://germany.indymedia.org/2005/01/103442.shtml

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Römischer Friede, so sei es !

Und morgen früh wieder in der Galdiatoren-Matinee bei Otternnasen und Nachtigallenzungen.

Bei Dir, che, ein grosses Pardon wenn ich wieder mal über die Stränge geschlagen haben sollte, ich schätze es einfach nicht wenn man meine Worte auseinander nimmt, sie andersrum wieder zusammensetzt und versucht sie mir in den Mund zu legen. Und bei Dir artur, sorry wenn ich Dich falsch verstanden haben sollte.

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spalter! ;-)

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Selber Spalter ! :-)


P.S.: artur, wollen wir uns hierrauf einigen:

"Ein Nihilist ist jemand, der Nichtigkeit als Notwendigkeit für die Existenz des Ganzen akzeptiert; über gut und schlecht steht meta-gut, das sowohl das Gute wie das Schlechte beeinhaltet. Dies führt weiter als der Glaube an die Nichtigkeit; es ist ein Glaube an die Notwendigkeit der Nichtigkeit; sowohl in den Vorgängen der Natur wie auch in unserer Fähigkeit, die Natur zu verstehen.

Ein Fatalist bzw. jemand der glaubt, dass nichts gewusst oder getan werden kann, steht im Gegensatz zu einem Nihilisten nicht über gut und böse. Denn dieser hat akzeptiert, dass Absolute nicht existieren, und ist daher mit der Aufgabe versehen, Sinn und Ordnung im Universum zu finden, wie es generell jeder -ausgenommen Fatalisten- als Teil des Lebensprozesses versteht.

Sowohl der Einzelne als auch die Gesellschaft suggerieren viele Mglichkeiten, dem Leben einen Sinn zu geben; wenige von ihnen jedoch bestehen den oben beschriebenen Nichtigkeitentest. Anstatt die Nichtigkeit zu akzeptieren, versucht dieser Glauben etwas absolutes höher zu positionieren, und so unterwerfen sie sich der Nichtigkeit ohne es zu merken und machen so aus ihren Anhängern klägliche, der Schlachtung ausgesetzte Schafe: Sie leugnen die Nichtigkeit, weil sie diese Fürchten und können deshalb keinen Sinn über die Leugnung hinaus finden.

Sie sind dem Tod hörig geworden. Man kann sie in der Kirche beobachten, oder aktiv in sozialen Funktionen moralisch-absoluter Natur. "

vom Center for Nihilism Studies. Gibt es tatsächlich. Sollte ich mich einschreiben lassen ?

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ok. und ich sage: ich wollte dich nicht beleidigen, beleidigte leberwurscht. ;-)

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