Montag, 20. Juni 2022
Die Aussprache
Warum wird die Maßeinheit für Windstärke, Beaufort, immer französisch ausgesprochen, also Bohfort? Die ist nach Admiral Sir Beaufort benannt. Bertrand Russell wird ja auch nicht Bertrond Rüssell ausgesprochen, und bei Renault spricht man a, u, l und t nicht aus.

Wie wäre es denn mit dem Solar King Lewis Fourteen?

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Neuer Giga-Number-Cruncher kommt nach Jülich
Früher dienten sie dazu, Wasserstoffbombenexplosionen oder Supernovae zu simulieren, inzwischen werden mit ihnen die Folgen der Klimaerwärmung und die Szenarien, die sich aus Gegensteuerungsmaßnahmen ergeben berechnet: Die Supercomputer der Kategorie 1.

Einer davon, Jupiter genannt, kommt nun ins Forschungszentrum Jülich.


https://www.channelpartner.de/a/erster-europaeischer-superrechner-kommt-nach-juelich,3687260?utm_source=Produkte+%26+Technologien&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter&tap=edddea56b42e38bc6a069e7bb6e23412

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Neue Omikron-Varianten: Kommen modifizierte Impfstoffe im Herbst zu spät?
Das sagen Experten
Michael van den Heuvel, Medscape


SARS-CoV-2 stellt ? wenig überraschend für ein RNA-Virus ? seine Mutationsfreudigkeit weiter unter Beweis. In Abstrichen infizierter Patienten liegt der Anteil der Omikron-Sublinie BA.4 bei 2,1% (KW 21), verglichen mit 1,2% in der Vorwoche. Im gleichen Zeitraum ist die Häufigkeit der Sublinie BA.5 auf 10,0% nach oben geschnellt, verglichen mit 5,0% in der Vorwoche.

Diese Dynamik führt zu einer zentralen Frage: Was können Ärzte von modifizierten Impfstoffen aufgrund der langen Vorlaufzeit erwarten? Aktuellstes Beispiel ist die Ankündigung von Moderna, für einen bivalenten Impfstoff gegen den Wildtyp und gegen Omikron bald die Zulassung zu beantragen.

Neutralisierende Titer gegen BA.1 um das 8-Fache erhöht

Moderna gibt derzeit nur einen groben Überblick über Daten zum neuen Vakzin mRNA-1273.214. Es enthält das zugelassene Molekül mRNA-1273 (Spikevax®) und einen Impfstoffkandidaten, der auf Omikron abzielt. Anzumerken ist, dass es sich um die Omikron-Sublinie BA.1 handelt.

Das Vakzin mRNA-1273.214 erreichte in der Phase-2/3-Studie alle primären Endpunkte. Bei der Impfstoffforschung sind 2 Begriffe von Bedeutung. Der Antikörper-Titer wird als geometrisches Mittel (GMT) angegeben. Im Vergleich zum arithmetischen Mittel ist dieser Wert robuster gegenüber starken Schwankungen. Die Wirksamkeit neutralisierender Antikörper wird als ?geometric mean response? (GMR) bezeichnet, welche je nach Verdünnung imstande ist, einen gewissen Prozentsatz aller Viren zu inaktivieren.

Das GMR betrug 1,75 (97,5%-Konfidenzintervall: 1,49-2,04).

Eine Booster-Dosis von mRNA-1273.214 erhöhte die GMT gegen Omikron etwa um das 8-Fache, verglichen mit den Ausgangswerten.

Der primäre Endpunkt der Nicht-Unterlegenheit gegenüber dem ursprünglich zirkulierenden SARS-CoV-2 wurde ebenfalls erreicht, mit einer GMR von 1,22 (1,08-1,37).

Bei seronegativen Teilnehmern lag 1 Monat nach der Verabreichung der GMT gegen den Wildtyp für mRNA-1273.214 bei 5.977 (5.322-6.713), verglichen mit einer GMT für mRNA-1273 von 5.649 (5.057-6.311).

Die GMT gegen Omikron für mRNA-1273.214 lag bei 2.372 (2.071-2.718), verglichen mit einer GMT für mRNA-1273 von 1.473 (1.271- 1.708).

Die Titer bindender Antikörpertiter waren bei mRNA-1273.214 im Vergleich zu mRNA-1273 auch signifikant höher gegen alle anderen fraglichen Varianten (Alpha, Beta, Gamma, Delta, Omikron).

Die Auffrischimpfung mit mRNA-1273.214 wurde von den 437 Studienteilnehmern gut vertragen. Das Sicherheits- und Reaktogenitätsprofil war ähnlich wie bei mRNA-1273 als Booster.

Offene Fragen zu klinischen Endpunkten
?Die Daten von Moderna zeigen, dass Personen, die die 4. Impfung mit dem bivalenten Impfstoff bekommen haben, mehr neutralisierende Antikörper gegen Omikron im Blut haben als Personen, die die vierte Impfung mit dem herkömmlichen Impfstoff bekommen haben?, sagt Prof. Dr. Carsten Watzl. Er ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Watzl: ?Aus diesen Daten kann man schließen, dass damit auch der Schutz gegenüber Omikron durch den bivalenten Impfstoff besser sein wird.? Nicht ableiten könne man jedoch, wie hoch die Effektivität beim Schutz gegenüber Infektionen oder schweren Erkrankungen sein werde.


?Verglichen mit den neutralisierenden Antikörpern gegenüber dem Ursprungsvirus haben Personen nach der 4. Impfung immer noch weniger neutralisierende Antikörper gegen Omikron?, so der Experte. Damit werde zwar der Schutz vor der Infektion mit Omikron verbessert. ?Er wird aber immer noch nicht so gut sein wie der Schutz gegenüber einer Infektion mit den früheren Varianten.?

Natürlich ist das Virus mal wieder schneller als die Impfstoffentwicklung. Prof. Dr. Carsten Watzl
Macht es Sinn, einen Impfstoff gegen BA.1 zu entwickeln, während BA.4 und BA.5 das Geschehen übernehmen? Das neue Vakzin richtet sich gegen BA.1; bis Herbst wird diese Omikron-Variante wohl in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sein.

?Natürlich ist das Virus mal wieder schneller als die Impfstoffentwicklung?, so Watzl. ?Aber der Unterschied zwischen BA.1 und BA.5 ist deutlich kleiner als der Unterschied zwischen dem Originalimpfstoff und BA.5.? Daher mache auch ein an BA.1 angepasster Impfstoff noch viel Sinn. Er stimuliere gerade die Immunzellen, die sowohl die Ursprungsvarianten als auch Omikron erkennen könnten. Watzl hofft, die Immunität werde Varianten-unabhängiger und könne auch vor zukünftigen Varianten einen Schutz bieten.

Auffrischimpfungen im Herbst ? für wen sie Sinn machen
?Ein Boost mit dem angepassten Impfstoff wäre im Herbst sinnvoll für diejenigen, die auf einen Boost überhaupt noch ansprechen, die also noch nicht so hohe Antikörperspiegel haben?, so die Einschätzung von Prof. Dr. Andreas Radbruch, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ). ?Vorhersehbar würde dadurch auch der relativ kurzfristige Schutz der Atemwege vor Infektion noch einmal erhöht, also der Schutz vor Infektion, für die Monate der nächsten Welle.? Radbruch spekuliert, der Schutz vor Infektion sei womöglich besser, da neue Varianten mit abgedeckt würden.

Bei immun-gesunden Personen unter 60 sehe ich aktuell keine Veranlassung zu einer 4. Impfung. Prof. Dr. Carsten Watzl
Watzl hat sich auch mit dieser Frage befasst: ?Bei immun-gesunden Personen unter 60 sehe ich aktuell keine Veranlassung zu einer 4. Impfung.? Diese Gruppe habe immer noch einen ?sehr guten Schutz vor der schweren Erkrankung?, werde früher oder später jedoch Durchbruchsinfektionen durchmachen ? und eine hybride Immunität entwickeln.

?Personen mit Immunschwäche und alte Personen können aber immer noch ein relativ hohes Risiko für eine schwere Erkrankung haben?, so der Experte. Sie sollten ihre Immunität im Herbst mit einem angepassten Impfstoff erhöhen.

Die saisonale Corona-Impfung ? sinnvoll nur für Risikogruppen
Das Vorgehen, Antigene bzw. deren Gensequenz in Vakzinen regelmäßig zu aktualisieren, erinnert an saisonale Vakzine gegen Influenza; Jahr für Jahr erhalten vulnerable Patienten eine neue Impfung.

Immun-gesunde Personen unter 60 werden sich ihre Immunität wahrscheinlich alle paar Jahre mit einer Infektion auffrischen Prof. Dr. Carsten Watzl
?Immun-gesunde Personen unter 60 werden sich ihre Immunität wahrscheinlich alle paar Jahre mit einer Infektion auffrischen?, lautet Watzls Einschätzung. ?Wer natürlich gar keinen Kontakt mit dem Virus haben will, kann sich auch jährlich im Herbst impfen lassen und bei hohen Inzidenzen zusätzlich Hygienemaßnahmen et cetera beachten.? Für Personen mit Immunschwäche und Menschen über 60 sei eine jährliche Auffrischung der Immunität jedoch sinnvoll.



https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911284?src=WNL_mdplsfeat_220617_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4341476&faf=1#vp_2

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Lebenselexir: Kaffee könnte die Krebs- und Herz-Kreislauf-Mortalität senken ? eine Empfehlung, mehr davon zu trinken?
Will Pass, Medscape
Copyright Michael van den Heuvel


Unter mehr als 170.000 Menschen im Vereinigten Königreich hatten Personen, die täglich etwa 2 bis 4 Tassen Kaffee mit oder ohne Zucker tranken, eine niedrigere Sterberate als diejenigen, die keinen Kaffee konsumierten. Das berichten Forscher um Dr. Dan Liu von der Abteilung für Epidemiologie an der Southern Medical University in Guangzhou, China. Sie haben Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie veröffentlicht.

?Frühere Beobachtungsstudien haben einen Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und geringeren Sterberisiken nahegelegt, aber sie haben nicht zwischen Kaffee, der mit Zucker, mit künstlichen Süßstoffen oder ohne Zucker konsumiert wurde, unterschieden?, schreiben die Autoren in den Annals of Internal Medicine.

Daten aus einer britischen Biobank
Um solche Detailfragen zu klären, wandten sich die Forscher an die UK Biobank. Dort wurden zwischen 2006 und 2010 etwa eine halbe Million Teilnehmer aus Großbritannien rekrutiert. Probanden unterzogen sich einer Reihe von Tests und füllten mehrere Fragebögen aus. Bei 171.616 Teilnehmern liegen Angaben aus mindestens 1 Ernährungsfragebogen vor. Weitere Kriterien für die Studie waren, dass Probanden zum Zeitpunkt der Rekrutierung weder Krebs- noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten.

Laut Fragebögen tranken 55,4% der Teilnehmer Kaffee schwarz ohne Süßstoff oder Zucker, 14,3% mit Zucker, 6,1% mit künstlichem Süßstoff und 24,2% konsumierten überhaupt keinen Kaffee.

Kaffee-Konsum mit geringerer Mortalität assoziiert
Im Laufe von etwa 7 Jahren starben 3.177 der Teilnehmer, darunter 1.725 an Krebs und 628 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nach Berücksichtigung anderer Faktoren, welche sich auf das Sterberisiko auswirken könnten, stellten die Forscher fest, dass Kaffeetrinker ein deutlich geringeres Risiko hatten, an einer beliebigen Ursache, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Krebs zu sterben, verglichen mit Kontrollen, die überhaupt keinen Kaffee konsumierten. Dieser Vorteil wurde bei allen Kaffeearten beobachtet, einschließlich gemahlenen, löslichen oder entkoffeinierten Sorten.

Protektive Effekte zeigten sich am deutlichsten bei Personen, die täglich 2 zwei bis 4 Tassen Kaffee tranken. Ihr Sterberisiko war um etwa 30% geringer, unabhängig davon, ob sie ihrem Kaffee Zucker zusetzten oder nicht. Personen, die Kaffee mit künstlichem Süßstoff tranken, lebten nicht signifikant länger als diejenigen, die überhaupt keinen Kaffee tranken. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass Ergebnis durch höhere Raten an Übergewicht oder Hypertonie in der Gruppe mit künstlichem Süßstoff möglicherweise verzerrt worden wären.

Liu und Kollegen stellten fest, dass ihre Ergebnisse mit früheren Untersuchungen übereinstimmen, die Kaffeekonsum und Überleben in Verbindung brachten. Wie aus anderen Studien bekannt ergaben auch die neuen Daten eine U-förmige Kurve für den Nutzen: Mäßiger Kaffeekonsum war mit einer niedrigeren Mortalität assoziiert, während dies bei geringem oder gar keinem und bei hohem Konsum nicht der Fall war.


Obwohl die vorliegenden Ergebnisse darauf hindeuten, dass der Zusatz von Zucker den gesundheitlichen Nutzen von Kaffee nicht aufhebt, warnten Liu und Kollegen dennoch vor gesüßten Getränken.

Editorial: Welche Rolle spielt der Zucker im Kaffee?
In einem begleitenden Editorial wies Prof. Dr. Christina C. Wee, Deputy Editor bei den Annals of Internal Medicine, auf ein wichtiges Detail hin [2] : Die Menge an Zucker, die Kaffee-Getränken in der britischen Studie zugesetzt wurde, könnte im Vergleich zu der Menge, die einige Kaffeetrinker in den USA zu sich nehmen, verschwindend gering sein.

?Die durchschnittliche Dosis an zugesetztem Zucker pro Tasse gesüßten Kaffees [in der Studie] betrug nur etwas mehr als 1 Teelöffel oder etwa 4 Gramm?, schreibt Wee. ?Das ist weit entfernt von den 15 Gramm Zucker, die eine 8-Unzen-Tasse Karamell-Macchiato bei einer beliebten US-Kaffeekette enthält.? 8 Unzen entsprechen rund 250 ml.

Wee, außerordentliche Professorin für Medizin an der Harvard Medical School in Boston und Direktorin des Adipositas-Forschungsprogramms in der Abteilung für Allgemeinmedizin am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, ist jedoch der Meinung, dass typische Kaffeetrinker keine Sorgen zu machen bräuchten.

?Die Beweise sprechen nicht dafür, dass die meisten Kaffeetrinker ? insbesondere Personen, die ihn ohne oder mit nur wenig Zucker trinken ? auf Kaffee verzichten sollten?, schrieb sie. ?Trinken Sie also weiter ? aber es wäre klug, nicht zu viele Karamell-Macchiatos zu trinken, bis weitere Beweise vorliegen.?

Dr. Estefanía Toledo von der Abteilung für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit an der Universität von Navarra in Pamplona, Spanien, hat sich die Studie ebenfalls angesehen. ?Für diejenigen, die gerne Kaffee trinken, nicht schwanger sind oder stillen und keine besonderen gesundheitlichen Probleme haben, könnte der Kaffeekonsum als Teil einer gesunden Lebensweise betrachtet werden?, erklärt sie in einem schriftlichen Kommentar. ?Ich würde empfehlen, dem Kaffee so wenig Zucker wie möglich beizufügen, bis mehr Beweise vorliegen.?

Noch keine Empfehlung für Kaffee zur Prävention
Toledo, die selbst eine Studie veröffentlicht hat, in der ein Zusammenhang zwischen Kaffee und längerem Überleben nachgewiesen wurde, stellte fest, dass mäßiger Kaffeekonsum ?wiederholt? mit niedrigeren Raten von ?mehreren chronischen Krankheiten? und Tod in Verbindung gebracht wurde. Aber es gebe immer noch nicht genug Beweise, um Kaffee für diejenigen zu empfehlen, die ihn nicht bereits konsumierten, so die Wissenschaftlerin.

Ich bin vorsichtig mit der Aussage, dass Menschen ihren Kaffeekonsum erhöhen sollten, nur um ihr Überleben zu verbessern. Prof. Dr. David Kao
Laut Toledo seien weitere Langzeitstudien erforderlich, idealerweise Studien, in denen Veränderungen des Kaffeekonsums und gesundheitliche Folgen im Laufe der Zeit verglichen würden. Ob es jemals solche Daten geben werde, erscheine fraglich, da solche Studien ?nicht einfach und praktikabel durchzuführen sind?.

Prof. Dr. David Kao, Assistenzprofessor für Medizin und Kardiologie und medizinischer Leiter der medizinischen Fakultät der University of Colorado in Denver, Aurora, sagte, die von Liu und Kollegen durchgeführte Studie sei eine ?sehr gut durchgeführte Analyse?. Sie stärke das Vertrauen in die Sicherheit des langfristigen Kaffeekonsums, selbst bei Patienten mit Herzerkrankungen.

Kao hat vor kurzem ebenfalls eine Arbeit veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass ein höherer Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Herzinsuffizienz verbunden ist. Bei Empfehlungen bleibt der Experte jedoch zurückhaltend.

?Ich bin vorsichtig mit der Aussage, dass Menschen ihren Kaffeekonsum erhöhen sollten, nur um ihr Überleben zu verbessern?, sagte Kao in einem schriftlichen Kommentar. ?Dennoch scheint es nicht schädlich zu sein, den Kaffeekonsum etwas zu erhöhen, solange man nicht dauerhaft mehr als sechs bis sieben Tassen pro Tag trinkt.?


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911288?src=WNL_mdplsfeat_220617_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4341476&faf=1#vp_2

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Montag, 20. Juni 2022
Kasachstan und Putin
https://www.stern.de/politik/ausland/wladimir-putin-handelt-sich-herbe-abfuhr-von-kasachstan-ein-31961658.html

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Park der weißen Mäuse
Ich halte mir eine alte Schlangendame, eine 27 jährige Kornnatter, die normalerweise mit Mäusen gefüttert wird. Ab und an hat sie keinen Hunger, dann haben wir die Tom-und-Jerry-WG, Schlange und Maus friedlich in einem Terrarium. Wenn sich nach einer Woche nichts getan hatte brachte ich die Maus in einen nahen Park und ließ sie dort frei. In den letzten 2 Jahren habe ich das sechs Mal getan, wobei 4 von 6 Mäusen weiße Labormäuse waren. Kürzlich war ich auf meinen Abendspaziergang in dem Park unterwegs und traf dort eine weiße Maus. Offensichtlich überleben sie.

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Rosengarten continues








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Samstag, 18. Juni 2022
Happy Cadaver!
Gestern war Fronleichnam, bei uns ein normaler Arbeitstag. Ein atavistisches Ritual, wie die katholische Messe überhaupt. Die Hostie das Fleisch und der Messwein der Leib Christi - ist das eigentlich ein sublimiertes Kannibalengelage?

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Dienstag, 14. Juni 2022
Man hat mir 16 Knoten aus dem Hals geholt
Völlig tumorlose Aktion.

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Montag, 13. Juni 2022
Der Trend nach oben setzt sich bei Infektionen mit SARS-CoV-2 weiter fort
Wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, liegt die 7-Tage-Inzidenz derzeit bei 331,8 Fällen pro 100.000 Einwohner (10. Juni: 318,7).

Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5: Häufigkeit der Nachweise verdoppelt sich von Woche zu Woche

Befragung: Patienten sind mit impfenden Apothekern äußerst zufrieden

Moderna: Neuer Impfstoff in der Pipeline ? nur gegen welche Omikron-Subvarianten wirkt er tatsächlich?

COVID-19 in der Schwangerschaft: Dem Kind drohen neurologische Störungen

Mehr Impfdurchbrüche bei Patienten mit HIV-Infektion

Expertengruppe: Alle Möglichkeiten der Herkunft von SARS-CoV-2 untersuchen

Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5: Häufigkeit der Nachweise verdoppelt sich von Woche zu Woche
Im aktuellen Wochenbericht gibt das RKI wieder einen Überblick über die Entwicklung von Omikron-Subvarianten.

Demnach hat der Anteil von BA.2 zwischen Woche 12 und Woche 21 stetig abgenommen. Die Anteile der Sublinien BA.2.12 und BA.2.12.1 vergrößerten sich nur leicht auf 1,1% bzw. 2,5%. Der Anteil von BA.5 hat sich innerhalb von nur 1 Woche verdoppelt. Das gilt auch für BA.4.

?Das weiterhin starke Wachstum von BA.4 und BA.5 lässt darauf schließen, dass diese Varianten in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise mittels Genomsequenzierung in der Stichprobe ausmachen?, heißt es im Report. ?Damit einhergehend kann es zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommen, da diese Varianten sich aktuell stärker verbreiten als BA.1 und BA.2.? Aus den bisherigen Daten lasse sich jedoch nicht ableiten, dass Infektionen mit BA.4 oder BA.5 schwerere Krankheitsverläufe oder anteilig mehr Todesfälle verursachten als BA.1 und BA.2.


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911256?src=WNL_mdplsfeat_220613_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4327680&faf=1

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Sonntag, 12. Juni 2022
Essstatus
Wegen des nach der OP leicht geschwollenen Mundes gab es zunächst eine Jacobsmuscheldiät, nach Abschwellen dann das hier:

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Tankrabatt?!?
Probebohrungen bei deutschen Autofahrern haben ergeben, dass auch nach Abschließen des Tankvorgangs noch größere Summen in ihren Portemonnaies schlummern. Das ist die Herausforderung! Und deshalb fordert die Mineralölindustrie: Geben Sie es heraus!

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Samstag, 11. Juni 2022
Hoch die internationale Volxrandale!
Vor 40 Jahren: Reagan-Besuch in Westberlin - als Antiimperialismus noch selbstverständlich war.

https://www.youtube.com/watch?v=0693adNiyQs


https://www.youtube.com/watch?v=_jNZRdpg0e0


https://www.youtube.com/watch?v=yxOuyNtezDg

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Rosenmutter



Eine der Prachtpflanzen unseres herrlichen Gartens.

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Menschenmüll
In Mariupol reisst das russische Militär die zerbombten Häuser ab und entsorgt sie als Bauschutt - samt den Leichen ihrer früheren BewohnerInnen. Ukrainische Zivilisten sind für sie halt Müll.

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Freitag, 10. Juni 2022
Zurück im Rosengarten
Wieder daheim, wo es wirklich schön ist.






















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Klinische Blumen
Auch die MHH kennt Blütenpracht.






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Director´s cut
Vom Chefarzt operiert, meisterlich gut gemacht.





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Pazifik: Der nächste Großkonflikt wird vorgekocht
Systematisch baut China seine Seemacht im Pazifikraum aus. Der Westen reagiert darauf seinerseits mit Präsenz, wie kürzlich die Bundesmarine mit Entsendung einer Fregatte. Seit der klammheimlichen Besetzung der Spratley-Inseln durch chinesisches Militär in den Neunzigern ist China hier auf dem Vormarsch, und es geht um mehr als die potenzielle Rückeroberung Taiwans.

Die USA dominiert bisher den Pazifikraum durch eigene, NATO-ähnliche Beistandspakte (SEATO, ANZUS), hinzu kommt der Dauerkonflikt China-Vietnam mit seinem Fischerkrieg. Ansonsten hat sich in den letzten Jahren Australien zu einer neokolonialen Vormacht gegenüber Pazifikstaaten wie Salomonen, Nauru, Westsamoa und Föderierte Staaten von Mikronesien entwickelt, die diesen Inselstaaten Handelsabkommen aufnötigt, die einseitig proaustralisch ausfallen. Diesen regionalen Imperialismus nutzt China, indem es den Staaten Ozeaniens attraktivere Handelsabkommen anbietet oder arbeitsplatzintensive Investments tätigt.

Es brodelt in der Region. Im November 2021 kam es zu einem Putschversuch auf den Salomonen, einem Volksaufstand inkusive eines antichinesischen Pogroms und der militärischen Wiederherstellung der Ordnung durch australisches, neuguineanisches und fidschisches Militär. Vorgestern, am 08. 06. 2022, hat eine chinesische I 16 eine australische Poseidon-Aufklärungsmaschine mit Flares beschossen.


Ein neuer Krisenherd ist am Köcheln, und im Zweifelsfall geht es um die Vorherrschaft im Pazifik.


https://che2001.blogger.de/stories/2814789/

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Donnerstag, 9. Juni 2022
Schmutziger Krieg im Windschatten der Ukraine-Krise
Es ist nicht lange her, dass ich auf das aktuelle Vorgehen der türkischen Truppen gegen das kurdische Volk hingewiesen hatte:

https://che2001.blogger.de/stories/2846868/#2846896


Inzwischen ist die Entwicklung in einer Art und Weise eskaliert, die tatsächlich eine neue Qualität darstellt. Während seit 1991 die türkische Luftwaffe immer mal wieder Ziele in Südkurdistan bombardiert (den Begriff Nordirak verwende ich in diesem Kontext nicht), geht es diesmal um die dauerhafte Errichtung einer türkischen Besatzungszone.

Mittlerweile unterhält die Türkei 12 Militärbasen und 40 Außenposten auf diesem Territorium, und systematisch werden Bauerndörfer mit Artillerie beschossen und die Bevölkerung vertrieben. Die Türkei ist dabei, einen 10 Kilometer breiten türkisch besetzten und von KurdInnen entvölkerten Streifen auf offiziell irakischem Gebiet zu schaffen.

Die NATO hält sich mit Kritik an diesem imperialistischen Vorgehen - um nicht Genozid zu sagen - zurück. Stoltenberg etwa rechtfertigte im Januar 2018 die türkischen Angriffe auf Afrin in Syrien unter Einsatz von Phosphor gegen die Zivilbevölkerung. Hierbei geht es um die Vernichtung von Rojava, das einzige Projekt im Nahen und Mittleren Osten, das auf Basisdemokratie und säkularer Selbstverwaltung der Massen basiert. Es geht um nichts weniger als um die Zerschlagung einer veritablen sozialen Revolution, von der die westliche Linke nichts wahrnimmt, und die Modellcharakter für ganz Syrien, Irak und Palästina annehmen könnte, wäre sie erfolgreich.




Die deutschen Grünen, in den 1980ern und 90ern noch zuverlässige Partner kurdischer Menschenrechtsgruppen, haben spätestens seit ihrer aktuellen Regierungsbeteiligung endgültig in den Chor derer eingestimmt, die nur noch die PKK und die mit ihr verbündete YPG als "Terrororganisationen" verdammen (sollte mir dringend wieder einen ERNK-Aufnäher besorgen und bei Gesprächen mit Abgeordneten tragen, schön war das ERNK-Emblem mit der geballten Faust), Schande über sie!


Hoch die internationale Solidarität!
Hoch die internationale Volksrandale!

An die leider hierzulande niemand denkt oder glaubt.

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Todesurteile für Freiwillige - Das Gesicht der Warlord-Republik Donezk
https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/donezk-verurteilt-auslaender-ukrainischer-armee-soeldner-tod-37007408

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Sommerwelle durch die Omikron-Varianten BA4/BA5?
Nahrungsmittelallergie scheint vor Infektionen zu schützen
Michael van den Heuvel, Medscape

Zentrale Kennzahlen der Pandemie gehen derzeit nach oben. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 276,9 Fällen pro 100.000 Einwohner, Stand 9. Juni 2022. Am Vortag waren es noch 238,1 Fällen pro 100.000 Einwohner.

BA4/BA5 als Treiber einer neuen Infektionswelle schon im Sommer?

HEROS-Studie: Nahrungsmittelallergie mit geringerem Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion assoziiert

Real-World-Daten: Natürliche Immunität und Immunität nach Impfungen im Vergleich

Neues Online-Tool für Therapieentscheidungen bei COVID-19

Infektionsschutz am Arbeitsplatz: Selbst nach 2 Jahren Pandemie wenig Evidenz

Keine Kreuzreaktion zwischen SARS-CoV-2 und Corona-Erkältungsviren

Stress ? ein Risikofaktor für COVID-19?

BA4/BA5 als Treiber einer neuen Infektionswelle schon im Sommer?
Trotz sinkender Zahlen bleibt das Krankheitsgeschehen dynamisch, wie das Labor Becker aus München berichtet. Grundlage einer aktuellen Auswertung sind Zahlen aus Süddeutschland. Der Anteil von BA.4/BA.5 in Proben lag in Woche 18 noch bei 2,7% und ist in Woche 21 auf 15,3% angestiegen. BA.2 entwickelt sich rückläufig (92,9% versus 80,2%), und bei BA.1 gibt es keine große Dynamik (4,4% versus 4,5%).

Bundesweite Trends sind in RKI-Wochenbericht vom 2. Juni 2022 zu finden: BA.4/BA.5 werden immer öfter in Proben nachgewiesen. Gerade die Häufigkeit von BA.5 scheint sich ab Woche 11 zu verdoppeln.


© RKI

?Das ist eine eher schlechte Entwicklung. Die besonders ansteckende Variante BA4/BA5 ist auch bei uns auf dem Vormarsch?, kommentiert Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach auf Twitter. ?In Portugal zeigt sich leider, dass mit der BA.5-Omikron-Variante auch die Sterblichkeit wieder steigt.?

Lauterbach spekuliert: ?Es könnte tatsächlich eine Sommerwelle geben. Sicher ist das noch nicht. Trotzdem ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Vorbereitungen für den Herbst zu treffen.? Arbeiten hätten schon begonnen.

Details blieb der Gesundheitsminister nach der Bund-Länder-Runde am 3. Juni aber schuldig. Der Kanzler und die Länderchefs wollen erst die Berichte des Krisenstabs und der Expertenkommission abwarten, um auf dieser Grundlage Maßnahmen zu entwickeln.

HEROS-Studie: Nahrungsmittelallergie mit geringerem Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion assoziiert
Bekanntlich sind Menschen mit Vorerkrankungen oder Senioren besonders gefährdet. Es scheint auch protektive Faktoren zu geben: Die HEROS-Studie (Human Epidemiology and Response to SARS-CoV-2) zeigt, dass Menschen mit Lebensmittelallergien weniger wahrscheinlich mit SARS-CoV-2 infiziert werden als Menschen ohne solche Allergien. Ergebnisse wurden im Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht.


Die Forscher haben mehr als 4.000 Personen aus fast 1.400 Haushalten, in denen mindestens 1 Person im Alter von 21 Jahren oder jünger lebte, rekrutiert. Ihre Untersuchungen fanden in 12 US-Städten zwischen Mai 2020 und Februar 2021 statt, also vor der flächendeckenden Einführung von COVID-19-Impfstoffen und vor dem Auftreten besorgniserregender Varianten. Etwa 50% aller teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen hatten nach eigenen Angaben eine Lebensmittelallergie, Asthma, ein Ekzem oder eine allergische Rhinitis.

Eine Person in jedem Haushalt nahm alle 2 Wochen Nasenabstriche der Teilnehmer, um sie auf SARS-CoV-2 zu testen, und füllte wöchentlich Fragebögen aus. Wenn ein Mitglied des Haushalts Symptome entwickelte, die auf COVID-19 hindeuteten, wurden weitere Nasenabstriche für Labortests entnommen. Auch Blutproben wurden in regelmäßigen Abständen und nach der ersten gemeldeten Erkrankung einer Familie entnommen, sofern eine solche vorlag.

Die Forscher fanden heraus, dass Lebensmittelallergien das Infektionsrisiko halbierten. Asthma und andere allergischen Erkrankungen waren nicht nicht mit einem geringeren Infektionsrisiko verbunden.

Im nächsten Schritt analysierte das Team den Spiegel an Immunglobulin E(IgE)-spezifischen Antikörpern im Blut einer Untergruppe der Teilnehmer. Es gab starke Übereinstimmungen zwischen der selbstberichteten Nahrungsmittelallergie und Laborwerten. Dies abzugleichen war erforderlich, weil Selbstauskünfte von Patienten mitunter zu Fehlern in Studien führen.

Doch wie werden die schützenden Effekte vermittelt? Die Autoren spekulieren, dass eine Entzündung vom Typ 2, die für allergische Erkrankungen charakteristisch ist, die Zahl an ACE2-Rezeptorn auf der Oberfläche der Atemwegszellen verringern könnte. Unterschiede im Risikoverhalten von Menschen mit Lebensmittelallergien, die beispielsweise seltener in Restaurants essen, könnten ebenfalls das geringere Infektionsrisiko erklären.

Impfungen bringen nur wenig gegen Long-COVID
Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 senkt das Risiko von Long-COVID nur um etwa 15%, so das Ergebnis einer Studie mit mehr als 13 Millionen Menschen.

Forscher untersuchten digitale Patientenakten des US Department of Veterans Affairs (VA) von Januar bis Dezember 2021 ? sprich nur bis zum Beginn der Omikron-Welle. Sie fanden Aufzeichnungen von etwa 34.000 geimpften Personen, die eine SARS-CoV-2-Durchbruchinfektion hatten. Hinzu kamen 113.000 Personen, die infiziert, aber nicht geimpft waren, und mehr als 13 Millionen Personen, die nicht infiziert waren.

Die Forscher fanden heraus, dass die Impfung die Wahrscheinlichkeit von Long-COVID bei infizierten Personen nur um etwa 15 % zu verringern scheint. Dies steht im Gegensatz zu früheren, kleineren Studien, in denen wesentlich höhere Schutzraten beobachtet wurden.

Die Autoren verglichen auch Symptome wie Gehirnnebel und Müdigkeit bei geimpften und ungeimpften Personen bis zu 6 Monate, nachdem sie positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Sie fanden keinen Unterschied in Art oder Schwere der Symptome zwischen geimpften und ungeimpften Personen.

Der begrenzte Schutz, den Impfstoffe bieten, bedeutet, dass die Rücknahme von Maßnahmen wie Maskenpflicht und sozial-distanzierende Beschränkungen mehr Menschen gefährden könnte ? insbesondere solche mit geschwächtem Immunsystem, heißt es als Fazit.

Real-World-Daten: Natürliche Immunität und Immunität nach Impfungen im Vergleich
Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die durch den Impfstoff BNT162b2 verliehene Immunität nachlässt. Doch wie sieht es mit der hybriden Immunität nach Impfungen und Infektionen aus? Eine neue Publikation sorgt für mehr Klarheit.

Aus der Datenbank des israelischen Gesundheitsministeriums wurden für August und September 2021, als die Variante B.1.617.2 (Delta) vorherrschend war, Daten zu allen Personen extrahiert, die zuvor mit SARS-CoV-2 infiziert waren oder die einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 erhalten hatten. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus:

Die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen pro 100.000 Tage stieg mit der Zeit, die seit der Impfung mit BNT162b2 oder seit einer früheren Infektion verstrichen war.

Bei Ungeimpften mit durchgemachter Infektion lag die Rate bei 10,5 Infektionen pro 100.000 Tage innerhalb von 4 bis 6 Monaten. Danach stieg sie und erreichte 1 Jahr nach der Infektion den Wert von 30,2 ab einem Jahr nach der Infektion.

Bei Rekonvaleszenten mit einer zusätzlichen Impfdosis betrugen die Raten 3,7 in den 2 Monaten nach Infektion und 11,6 ab 6 Monate nach der Impfung.

Bei nicht Infizierten mit 2 Impfdosen stiegen die Raten von 21,1 in den 2 Monaten nach der 2. Impfung auf 88,9 ab 6 Monate nach der Impfung.

Die Schutzwirkung gegen erneute SARS-CoV-2-Infektionen gehe nach einer überstandenen Infektion zurück, schreiben die Autoren als Fazit. Der Schutz falle langsamer ab als bei Personen, die nur 2 Impfdosen ohne SARS-CoV-2-Infekt erhalten hätten.

Neues Online-Tool für Therapieentscheidungen bei COVID-19
Von der Prävention zur Therapie. Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) hat zusammen mit der Fachgruppe Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin (COVRIIN) und mit weiteren Fachgesellschaften ein Online-Tool entwickelt. Es unterstützt Ärzte, bei Patienten mit COVID-19 die bestmöglichen therapeutischen Entscheidungen zu treffen. Grundlage ist die S3-Leitlinie zur stationären Therapie von COVID-19.

?Durch den interaktiven Charakter wird für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte eine individualisierte Zusammenstellung der empfohlenen Therapie ermöglicht, entsprechend der Erkrankungsphase, dem Ausmaß der respiratorischen Unterstützung, den individuellen Risikofaktoren sowie dem Impfstatus der zu behandelnden Patientinnen und Patienten als Hilfestellung zur Therapieentscheidung?, schreibt die DGIIN.

Infektionsschutz am Arbeitsplatz: Selbst nach 2 Jahren Pandemie wenig Evidenz
Während der COVID-19-Pandemie kam es immer wieder zu Ausbrüchen an Arbeitsplätzen, beispielsweise in der fleischverarbeitenden Industrie. Forscher der Cochrane Collaboration wollten jetzt wissen, welche Evidenz es für nicht-pharmakologische Schutzmaßnahmen im Job gibt. Das ernüchternde Ergebnis: Bei ihrer Literaturrecherche fanden sie nur eine einzige Studie, welche alle methodischen Kriterien für Reviews erfüllt hat. Die Autoren legten die Messlatte ohnehin tiefer an als gewöhnlich. Es reichte aus, dass es neben der Gruppe mit Intervention auch eine Kontrollgruppe gab. Das mussten keine randomisierten, kontrollierten Studien sein.

Die einzige methodisch geeignete Studie wurde von März bis Juni 2021 in England durchgeführt. Daran nahmen mehr als 24.000 Mitarbeiter an Schulen teil.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911240?src=WNL_mdplsfeat_220609_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4316484&faf=1#vp_3

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Sonntag, 5. Juni 2022
Pfingsterwachen
OP ist gelaufen, mir wurde alle verdächtigen Knoten komplett ausgeräumt. Im Aufwachraum gab es erstmal lecker Eis, dann zurück auf Station, Mittagessen und raus an die Frühjahrsluft, spazierengehen - mit Dränageschlauch und Reddor in der Hand. Mitpatienten und Pflegepersonal waren recht verwundert, dass ich das so einfach konnte. Ich nicht. Eigentlich hätte ein Physiotherapeut mich mobilisieren sollen. Ich war allerdings von Anfang an mobil. Er traf mich nicht mehr an als er auf die Station kam. Hoffe mal, dass ich bis August fit bin für die große Klettertour.

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Donnerstag, 2. Juni 2022
Cannabis - Fluch und Segen
Ute Eppinger, Medscape


Seit März 2012 können Patienten bei schwerwiegenden Erkrankungen auf Antrag Cannabis zur Therapie erhalten. Als ?Meilenstein für die Versorgung von Schmerzpatienten? bezeichnete Dr. Johannes Horlemann, Kevelaer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS), das Gesetz im Rahmen einer Pressekonferenz .

Die DGS habe das Gesetz begrüßt, erinnerte Horlemann: ?Wir waren alle froh und dankbar.? Wie gut und sicher ist die Versorgung mit Cannabinoiden dadurch geworden? Horlemann zog eine erste Bilanz und stellte eine Initiative seiner Fachgesellschaft vor, um die sichere Versorgung mit Cannabinoiden zu erleichtern.

Es hat sich herausgestellt, dass die Hauptindikation für Cannabinoide bei chronischen Schmerzen, meist neuro­pathischen Schmerzen liegt, besonders im Bereich von Rückenschmerz, Tumorschmerz und anderen Schmerzformen. Die Erkrankung muss ?schwerwiegend? sein: ein dehnbarer Begriff. Hinzu kommt, dass Ärzte zuvor alle anderen therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft haben.

Die Ausschöpfung der Standardtherapie ist in vielen Anträgen ein Problem. Dr. Johannes Horlemann
Die meisten Verordner sind Hausärzte, Schmerzmediziner und Neurologen. Bislang gebe es keine Hinweise auf eine missbräuchliche Auslegung oder Anwendung des Gesetzes, so Horlemann. Die Versorgung mit Cannabinoiden bezeichnet er als ?segensreich für die allermeisten Patienten, die ich kenne ? sowohl aus eigener Praxis als auch aus den Berichten von Kollegen?.

Kassen bewilligen jeden 3. Antrag nicht
Allerdings wird ein Drittel der Anträge zur Versorgung mit Cannabinoiden abgelehnt. Manchmal sei die Bedingung, vorher alle anderen Therapien versucht zu haben, nicht erfüllt, berichtet Horlemann: ?Die Ausschöpfung der Standardtherapie ist in vielen Anträgen ein Problem. Unter dem Drittel der abgelehnten Anträge sind doch einige, bei denen die Berücksichtigung der Standardverfahren nicht ausreichend erfolgt ist.?

In anderen Fällen ist die Ablehnung nicht nachvollziehbar. Horlemann berichtet von einem Patienten, dessen Arm infolge einer Armplexusläsion nach einem schweren Motorradunfall bewegungsunfähig war und der sehr starke nervenabhängige Schmerzen aufwies. Der Patient war mit Opioiden, Antiepileptika und Antidepressiva erfolglos behandelt worden, auch nicht medikamentöse Möglichkeiten wie die transkutane elektrische Nervenstimulation waren ausgeschöpft.

Mit ärztlicher Unterstützung stellte der Patient einen Antrag bei seiner Krankenkasse. ?Zu unserem großen Erstaunen wurde der Antrag abgelehnt?, berichtet Horlemann. Das habe auch damit zu tun, dass man in Deutschland der Auffassung sei, dass Tumorpatienten eine größere Indikation für Cannabinoide aufweisen als Nicht-Tumorpatienten.

Horlemann betonte, dass auch Patienten, die nicht an Tumoren leiden, palliative Patienten sein können und eine Versorgung mit Cannabinoiden benötigten. ?Unsere Renitenz und die Verhandlungen mit der Krankenkasse haben dann dazu geführt, dass der Patient inzwischen Cannabis erhält. Vor einigen Monaten hat er mir gesagt, dass er dadurch ein völlig neues Leben geschenkt bekommt hat. Das ist eine wunderbare Erfahrung zwischen Arzt und Patient ? das wünsche ich allen Kollegen, die mit Cannabinoiden arbeiten.?

Selektivvertrag: Vorreiter auf dem Weg zur schnelleren Versorgung
Weil die Einschätzung zwischen verordnendem Arzt und Medizinischem Dienst der Kassen ? wie am Beispiel des Motorradfahrers gesehen ? gelegentlich abweicht, warten viele Patienten zu lange auf eine angemessene Versorgung. Um Abhilfe zu schaffen, hat die DGS Verhandlungen mit gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen.

Ziel der Initiative ist die Aufhebung des Genehmigungsvorbehaltes einer Erstverordnung durch die Kas­sen. ?Das bedeutet, dass die Therapieentscheidung ausschließlich beim Arzt in Absprache mit seinem Patienten liegen soll. Gleichzeitig soll ein nachvollziehbarer Qualitätsanspruch gewährleistet bleiben?, erklärt Horlemann.

Schule machen könnte dabei ein Selektivvertrag, den die DGS und die AOK Rheinland/Hamburg im Dezember vergangenen Jahres vereinbar haben. Ziel des Vertrages ist, den Patienten rasch eine gute Versorgung zukommen zu lassen.

Die Therapieentscheidung sollte ausschließlich beim Arzt in Absprache mit seinem Patienten liegen. Dr. Johannes Horlemann
?Ein solches Antragsverfahren aufzuheben setzt das besondere Vertrauen der Kassen in die Qualität der Versorgung voraus?, so Horlemann. Mit einem eigens entwickelten 40-stündigen Curriculum für die verordnenden Ärzte will die DGS das gewährleisten. Das Projekt soll von einer Studie begleitet werden. Horlemann hofft, dass sich der Selektivvertrag auf ganz Deutschland ausdehnen werde.

Um die Versorgung zu verbessern, hat die DSG auch ihre PraxisLeitlinie Tumorschmerz aktualisiert. Im 1. Quartal 2021 soll ein neuer Entwurf zur öffentlichen Kommentierung und Konsentierung publiziert werden.

PraxisRegister Schmerz unterstützt die Versorgungsforschung
Mit dem PraxisRegister Schmerz und der ihm zugrunde liegenden Online-Plattform iDocLive® bietet die DGS seit 2014 allen Mitgliedern und Schmerzpatienten eine Plattform zur vollelektronischen Do­kumentation.

Die Daten werden für die Behandlung der Patienten genutzt, sie ermöglichen aber auch Analysen für Versorgungsforschung und liefern Antworten auf epidemiologische Fragen.

PD Dr. Michael Überall, Nürnberg, Vizepräsident der DGS, stellte aktuelle Zahlen vor. Demnach beteiligen sich bundesweit 213 Einrichtungen mit 769 Schmerzmedizinern, 795 Ärzten anderer Fachrichtungen und 2.551 nichtärztlichen Schmerz­spezialisten am PraxisRegister Schmerz. Bis zum 31.12.2020 wurden über dieses System 302.617 Behandlungsfälle erfasst.

Neben der Dokumentation von Befunden wurde Ende 2020 erstmals auch ein Evaluationsalgorithmus in das System integriert, der anhand von Patientenangaben das Risiko für Morbus Fabry bewertet und den behandelnden Arzt informiert. So kann diese seltene Stoffwechselerkrankung möglicherweise frühzeitig diagnostiziert werden.

Mit dem PraxisRegister Schmerz unterstützt die DGS das weltweit größte Schmerzregister. ?Damit wurde erstmalig ein Weg gefunden, die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung gleichermaßen für den Einzelfall, wie auch für die Gemeinschaft der chronischen Schmerzpatienten zu nutzen und Daten­schutz sowie Gesunderhaltung und Heilung zu verbinden?, sagt Überall.

Unter dem Motto ?Sichere Ver­sorgung ? Versorgung sichern? findet der Deutsche Schmerz-und Palliativtag 2021 vom 9. bis 13. 2021 März online statt. Themen des Kongresses sind die interdisziplinäre Zusam­menarbeit mit anderen Fachgesellschaften, die koordinierte Übergabe von der Klinik in die ambulante Versorgung, die Implementierung von Komplementärverfahren und aktuelle PraxisLeitlinien.

Erstmals konkreter Nachweis im MRT: Cannabis-Konsum hinterlässt bleibende Schäden im Gehirn von Heranwachsenden

Anke Brodmerkel, Medscape


Für Jugendliche unter 25 Jahren, deren Gehirn noch nicht vollständig ausgereift ist, ist der Konsum von Cannabis besonders gefährlich. Das haben in der Vergangenheit bereits einige Studien gezeigt. Nun ist Wissenschaftlern mithilfe von MRT-Bildern erstmals der ganz konkrete Nachweis gelungen, welche bleibenden negativen Effekte die Droge im Gehirn von Heranwachsenden haben kann.

Wie das Team um Dr. Matthew Albaugh, klinischer Psychologe in der Abteilung für Psychiatrie am University of Vermont Medical Center, in JAMA Psychiatry berichtet, ist bei Jugendlichen, die Cannabis mehr oder weniger regelmäßig konsumieren, die Hirnrinde im Bereich des präfrontalen Kortex auffällig verdünnt [1]. Der beobachtete Effekt war umso stärker, je mehr Cannabis die Jugendlichen nach eigenen Angaben zu sich genommen hatten.

PET-Aufnahmen zeigten zudem, dass Veränderungen besonders deutlich an Stellen auftraten, die viele Cannabinoid-Rezeptoren vom Typ 1 (CB1) aufweisen. Hirnmorphologische Effekte von Cannabis beeinflussten der Studie zufolge auch das Verhalten der Jugendlichen. Ihre Aufmerksamkeit sei reduziert und die Impulsivität erhöht gewesen, schreiben Albaugh und seine Kollegen.

Ausdünnung der Hirnrinde im präfrontalen Kortex
?Das ist eine qualitativ hochwertige und somit auch verdient hochrangig publizierte Studie?, kommentiert Prof. Dr. Maximilian Gahr, Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III des Universitätsklinikums Ulm, im Gespräch mit Medscape. Gahr, der sich ebenfalls wissenschaftlich mit den Folgen des Cannabiskonsums bei Jugendlichen beschäftigt, nennt vor allem 2 Stärken der Untersuchung: die Größe der Kohorte und der Einsatz bildgebender Verfahren.

Das ist eine qualitativ hochwertige und somit auch verdient hochrangig publizierte Studie. Prof. Dr. Maximilian Gahr
?Frühere Studien hatten bereits darauf hingedeutet, dass der Gebrauch von Cannabinoiden insbesondere bei Adoleszenten möglicherweise zu anhaltenden kognitiven Beeinträchtigungen führt ? die selbst dann weiter bestehen, wenn der Konsum beendet wird?, sagt Gahr. Die aktuelle Studie bestätige dies nun und zeige darüber hinaus die wahrscheinliche Ursache der geistigen Veränderungen auf: eine Ausdünnung der Hirnrinde im präfrontalen Kortex.

?Dieser Bereich des Gehirns ist ganz wesentlich an kognitiven Fähigkeiten wie Impulskontrolle, Planen, Problemlösen, Priorisieren und Fokussieren beteiligt?, erläutert Gahr. Zugleich sei das Frontalhirn ein Bereich, dessen Entwicklung erst sehr spät abgeschlossen sei ? bei Frauen mit Mitte 20, bei Männern vermutlich noch später. ?Das ist möglicherweise der Grund, warum das Gehirn von Heranwachsenden so besonders empfindlich auf Drogen und andere Störungen von außen reagiert?, sagt der Psychiater.

Weitere Argumente für Ärzte
Gahr selbst veröffentlichte Ende 2020 gemeinsam mit seinem Ulmer Kollegen Prof. Dr. Carlos Schönfeldt-Lecuona im Journal of Clinical Psychopharmacology eine Studie, der zufolge die Zahl cannabisinduzierter Psychosen bei Jugendlichen in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist ? vermutlich aufgrund des immer höheren THC-Gehalts moderner Cannabiszüchtungen. THC (Tetrahydrocannabiol) ist der wichtigste psychoaktiv wirkende Inhaltsstoff der Hanfpflanze.

Dieser Bereich des Gehirns ist ganz wesentlich an kognitiven Fähigkeiten wie Impulskontrolle, Planen, Problemlösen, Priorisieren und Fokussieren beteiligt.

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NSCLC: Rauchen mit längerem Überleben nach Pembrolizumab-Erstlinientherapie assoziiert
Patienten mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC), die zum Zeitpunkt der Diagnose rauchten und routinemäßig in der klinischen Praxis eine Erstlinien-Monotherapie mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab erhielten, überlebten länger als Nie-Raucher.

Dieser Befund deutet darauf hin, so die Schlussfolgerung der internationalen Autorengruppe in JAMA Netw Open , dass bei Nichtrauchern mit fortgeschrittenem NSCLC eine Erstlinientherapie mit Pembrolizumab möglicherweise nicht optimal ist und dass bei ihnen entsprechende Tests für eine optimierte Therapieauswahl sinnvoll sein könnten.


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911219?src=WNL_mdplsfeat_220602_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4296666&faf=1#vp_2
Die retrospektive Kohortenstudie erfasste 1.166 Patienten mit fortgeschrittenen NSCLC aus einer nationalen Real-World-Datenbank mit den Daten von mehr als 280 US-amerikanischen Krebszentren. 1.075 Patienten (92,2%) waren Raucher, 91 Patienten (7,8%) hatten nie geraucht. Nie-Raucher waren älter, häufiger weiblich und litten öfter unter einem Nicht-Plattenepithelkarzinom als frühere oder aktuelle Raucher.

Nach Adjustierung an verschiedene Parameter ergab sich für Raucher ein signifikant längeres Gesamtüberleben von 12,8 Monaten im Median im Vergleich zu 6,5 Monaten bei Nie-Rauchern (HR: 0,69). Dieser Trend wurde bei allen Sensitivitätsanalysen in der Kohorte mit Pembrolizumab als Erstlinientherapie gesehen. Bei Patienten mit einer initial Platin-haltigen Chemotherapie zeigte sich bei Rauchern jedoch ein signifikant kürzeres OS als bei Nie-Rauchern (HR: 1,2).

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Schlechtes Zeugnis für Antidepressiva
Patienten haben laut einer Umfrage auch mit Medikamenten nur mäßige Lebensqualität
Dr. Angela Speth, Medscape


Die Wirksamkeit von Antidepressiva ist unter Experten umstritten, doch wie beurteilen die Anwender selbst ihr Befinden? Eine Umfrage ergab: Sie stufen ihre Lebensqualität als mäßig ein, und zwar als genauso mäßig wie depressive Menschen, die diese Psychopharmaka nicht nehmen. Und auch 2 Jahre später hat sich an dem Nulleffekt nichts geändert. Dieses Resultat einer Studie in den USA hat Aufsehen erregt und Kritik geerntet, vor allem kreiden Psychiater methodische Mängel an.

Über eine Arzneimittel-Datenbank ermittelten die Forscher, dass insgesamt 57% der Teilnehmer Antidepressiva genommen hatten. Bschor merkt an: ?Wer diese Wirkstoffe erhielt und wer nicht, beruht keineswegs auf Zufall, sondern auf Unterschieden in vielen Merkmalen ? wie Zugang zu medizinischen Angeboten, Krankenversicherung, Schweregrad der Depression, Bildung und Einstellung zu Medikamenten.?

Gleichberechtigung ist oft noch ein Wunschbild
Relevant ist offenbar auch der Faktor Geschlecht, denn 2 Drittel der depressiven Frauen wurden behandelt, dagegen nur gut die Hälfte der Männer. Nicht-Versicherte und ebenso Angehörige anderer ethnischer Gruppen erhielten ebenfalls seltener Antidepressiva.

Nach den Worten von Dr. Rebecca Sheriff, Psychiaterin an der Universität Oxford, wirft die spezielle Studienpopulation ein Licht auf ?die äußerst missliche Tatsache?, dass große Teile der Bevölkerung ? besonders Minderheiten ? in der medizinischen Versorgung und der Forschung unterprivilegiert sind.

Auffällig ist die anhaltende Stagnation
Im ersten Jahr nach der Diagnose und erneut 2 Jahre später hatten die Patienten den Fragebogen SF-12 ausgefüllt. Sowohl bei den Teilnehmern mit Antidepressiva als auch bei jenen ohne die Medikation zeigte der Ausgangswert von rund 44 Punkten eine moderate Lebensqualität an ? der Durchschnitt liegt bei 50 Punkten, das Maximum bei 100.

Am Ende der Beobachtungszeit hatte sich das körperliche Befinden in beiden Gruppen geringfügig um 0,35 Punkte verschlechtert, das psychische Befinden ebenfalls marginal und übereinstimmend um gut einen Punkt gebessert. Bschor resümiert: ?Unter realen Bedingungen bleiben die Defizite an Lebensqualität offenbar gleich.?

Die Autoren selbst räumen als Schwäche ihrer Studie ein, dass sie Art und Ausmaß der Depression nicht berücksichtigen konnten, weil diese Angaben in den Unterlagen fehlten.

Doch gerade wegen dieses Mankos ziehen manche Fachleute die Resultate in Zweifel. Die Kommentare lauten: Das sei ein gravierender Fehler, weshalb man aus der Studie keine Erkenntnisse gewinnen könne. Es gebe es zu viele Unbekannte für klare Schlussfolgerungen. Aus methodischen Gründen lasse sich nichts über die Wirksamkeit von Antidepressiva aussagen. Die Studie sei nicht mehr als der Vergleich zweier Kollektive. Patienten, die davon profitieren könnten, sollten sich keinesfalls entmutigen lassen.

Machten die Patienten eine Psychotherapie?
Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier von der Universität Greifswald sieht eine weitere schwerwiegende Schwäche: In keiner der beiden Gruppen war nach einer Psychotherapie gefragt worden. Diese Methode jedoch sei in den USA sehr verbreitet und werde von sämtlichen Leitlinien als nachweislich wirksam und darum als erste Wahl empfohlen ? bei schweren Formen und chronischen Verläufen zusätzlich zu Antidepressiva.

Ein zusätzlicher Kritikpunkt: der Zeitrahmen von 2 Jahren. Er sei nicht angemessen, weil Depressionen meistens episodisch verlaufen, das heißt, sie verschwinden innerhalb etwa 9 Monaten von selbst.

Die Studie spiegelt die Praxisbedingungen wider
Bschor wiederum betrachtet gerade den langen Abstand als Qualität. Randomisierte Studien seien dagegen nur auf wenige Wochen angelegt und die Behandlung geschehe artifiziell, zum Beispiel mit der Zuteilung auf Verum oder Placebo. Sheriff hält die Daten ebenfalls für aussagekräftig, weil sie eine große Zahl von Menschen einschließen.


Doch was nun? Sollten Ärzte ihren Patienten Antidepressiva verschreiben oder nicht? Eine klare Antwort gibt es leider nicht, die Zustimmung oder Ablehnung der Experten spiegelt die widersprüchlichen Ergebnisse wider, auf die sie sich berufen.

Positionen kontra Antidepressiva
Almohammed und seine Kollegen zitieren Studien, wonach die Wirkung zu 80% auf Placebo-Effekten beruht und die Rückfallrate höher ist als mit Placebo. Sie empfehlen daher, depressiven Menschen zunächst Alternativen vorzuschlagen: Verhaltens- oder Gesprächstherapie, Angebote zu sozialer Unterstützung, Hilfe zur Selbsthilfe, Tagesstrukturierung oder Aufklärung.

Bschor pflichtet ihnen bei: Die Autoren plädieren zu Recht dafür, dass Ärzte mit der Verordnung zurückhaltender sein sollten ? auch weil sich Befunde mehren, dass Antidepressiva die Krankheit langfristig sogar verschlechtern. Es komme zu Chronifizierung und Rückfällen, was eine Dauerverschreibung notwendig macht. Einen ungünstigen Einfluss könnten auch die Nebenwirkungen haben, zum Beispiel starke Müdigkeit tagsüber oder Libidoverlust.

Sheriff verweist darauf, dass Aktivitäten gemeinsam mit anderen Menschen in Sport, Kunst und Kultur die gesundheitsbezogene Lebensqualität möglicherweise am meisten erhöhen.

Positionen pro Antidepressiva
?Wahrscheinlich waren die Menschen, die Antidepressiva verordnet bekamen, schwerer depressiv als nicht behandelte Teilnehmer?, argumentiert Prof. Dr. David Curtis von der Universität London. ?Daher hatten diese Medikamente offenbar sehr wohl eine Wirkung, ohne die Lebensqualität stärker zu beeinträchtigen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Antidepressiva bei schweren Depressionen Symptome und Lebensqualität bessern.?

Wahrscheinlich waren die Menschen, die Antidepressiva verordnet bekamen, schwerer depressiv als nicht behandelte Teilnehmer. Prof. Dr. David Curtis
Dr. Gemma Lewis, ebenfalls von der Universität London, vertritt einen ähnlichen Standpunkt: ?Als die Studie startete, haben viele Menschen ihre Antidepressiva wahrscheinlich schon seit mehreren Jahren genommen. Zu Beginn der Einnahme hatten sie möglicherweise eine sehr schlechte Lebensqualität und waren schwer depressiv. In der ANTLER-Studie haben wir festgestellt, dass Antidepressiva langfristig das Risiko eines Rückfalls verringern und zum Erhalt der Lebensqualität beitragen.?


Nach dem Konzept der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sind für den Erfolg einer Behandlung nicht mehr nur medizinische Befunde maßgeblich, sondern außerdem direkt die Einschätzungen der Patienten. Eine anerkannte Messmethode ist der Gesundheitsfragebogen Short Form-12, der aus 12 Fragen zur körperlichen und mentalen Funktionsfähigkeit besteht.

Haben Sie sich ruhig und friedlich gefühlt?
So sollen die Befragten ihren Gesundheitszustand bewerten, außerdem für die vergangenen 4 Wochen ankreuzen, wie sehr sie durch Schmerzen, gesundheitliche und emotionale Probleme im Alltag, bei der Arbeit und bei sozialen Aktivitäten eingeschränkt waren und wie oft sie sich jeweils zufrieden, niedergeschlagen und voller Energie gefühlt haben.

Wie depressive Patienten diese Fragen je nach Medikation beantworten, haben Prof. Dr. Omar A. Almohammed von der Universität Riad in Saudi-Arabien und seine Kollegen ermittelt [1]. Es handelt sich um die sekundäre Analyse einer Umfrage, die primär zur Abschätzung von Kosten gedacht war. Der wissenschaftliche Recherche-Verband Science Media Center hat deutsche und britische Psychiater und Psychologen um eine Stellungnahme gebeten.

Saudi-Arabien strebt internationale Forschung an
Prof. Dr. Tom Bschor von der Universität Dresden wundert sich über die ungewöhnliche Herkunft: ?Interessanterweise besteht das Autorenteam aus nur einer US-Wissenschaftlerin, die anderen 5 Forscher stammen aus Saudi-Arabien.?

Vorbehalte äußert er auch gegen die Motivation für die Analyse. So rechnen die Forscher in aller Ausführlichkeit vor, welche enormen Kosten depressive Erkrankungen verursachen, zumal wegen ihrer stetigen Zunahme. Beispiele: In den USA belief sich allein die Behandlung im Jahr 2005 auf rund 66 Milliarden US-Dollar, 2010 schon auf 80 Milliarden. Auch die Patienten selbst kommt die Störung teuer zu stehen, nämlich geschätzt rund 6.600 US-Dollar jährlich.

Fokus auch auf den kranken Menschen
Bschor kommentiert: Mit Blick auf das Thema ? die gesundheitsbezogene Lebensqualität ? hätte man erwarten dürfen, dass die Forscher nicht nur die ökonomische Last für die Gesellschaft anführen, sondern auch das Leid depressiver Menschen erwähnen, etwa ihre eingeschränkte Teilhabe am allgemeinen Leben.

Als Quelle diente Almohammed und seinen Kollegen eine US-Datenbank zu Depressionen: Medical Expenditures Panel Survey MEPS. Sie analysierten die Krankenakten von 17,5 Millionen Menschen ? rund 2 Drittel Frauen ? aus dem Zeitraum von 2005 bis 2016.

Überwiegend weiß und wohlhabend
Das Durchschnittsalter lag bei 48 Jahren. Fast 90% hatten eine helle Hautfarbe, jeweils 2 Drittel waren privat versichert und kamen aus Haushalten mit mittlerem bis hohem Einkommen. ?Die Teilnehmer dürften nicht repräsentativ für die USA sein?, gibt Bschor zu bedenken. ?Auf Deutschland hingegen, wo zum Beispiel fast alle Bürger krankenversichert sind, lassen sich die Ergebnisse schon eher übertragen.?

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911225?src=WNL_mdplsfeat_220602_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4296666&faf=1#vp_3

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COVID-Sommerpause: Wird die Pandemie zur Endemie?
Wo wir stehen und wie es weiter geht ? JAMA zeigt die Perspektiven auf
Michael van den Heuvel, Medscape


Im 3. Jahr der Corona-Pandemie sinkt die Inzidenz weltweit auf den niedrigsten Stand seit mehr als 6 Monaten. Deutschland ist hier keine Ausnahme. Doch wie könnte es weitergehen ? neigt sich die SARS-CoV-2-Welle ihrem Ende entgegen, wie viele Menschen hoffen? In JAMA Network Open beleuchtet Dr. Carlos del Rio von der Emory University School of Medicine den Status quo und mögliche Entwicklungen.

Der Experte will keine falschen Hoffnungen wecken. Während es lange Zeit so aussah, als würde aus der Pandemie vielleicht eine Endemie werden, steigen die Infektionsraten in den USA seit Mai 2022 wieder an.

Solche Trends lassen sich durch mehrere Faktoren erklären, nämlich durch neue Subvarianten wie BA.2.12.1, durch die sinkende Immunität nach Impfungen oder nach früheren Infektionen sowie durch die Aufhebung etlicher Vorschriften aus Pandemie-Zeiten. Maskenpflichten oder Abstandsregeln gibt es immer seltener.

Subvarianten von Omikron gewinnen an Bedeutung
Zum Hintergrund: Nachdem die Omikron-Variante BA.1 im November 2021 erstmals in Südafrika identifiziert worden war, breitete sie sich weltweit aus und verdrängte in kurzer Zeit andere Varianten. Seitdem sind mehrere Linien und Sublinien entstanden. Die häufigsten sind derzeit BA.1, BA.1.1, BA.2 und BA.2.12.1.

Die Reproduktionszahl der BA.2-Variante ist 1,4-mal höher als die von BA.1.2. Solche Unterschiede lassen sich auf 53 Mutationen zurückführen, von denen 29 im Bereich des Spike-Proteins liegen. Klinische Symptome der BA.2-Infektion ähneln denen von BA.1, wobei leichte Symptome der oberen Atemwege wie Halsschmerzen und Pharyngitis häufig auftreten. Darüber hinaus berichten viele Patienten über gastrointestinale Symptome, etwa Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, sowie über unspezifische Symptome, beispielsweise Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase und Müdigkeit.

BA.2.12.1 wurde zuerst in New York nachgewiesen und ist jetzt die vorherrschende Variante in den USA. Bis zum 25. Mai 2022 war in etwa 5% der sequenzierten SARS-CoV-2-Isolate BA.2.12.1 zu finden. Diese Subvariante trägt zusätzlich die Spike-Mutationen S704L und L452Q. Die L452Q-Mutation wurde schon bei den Delta- und Lambda-Varianten beobachtet. Sie ermöglicht es dem Virus, stärker an den Angiotensin-Converting-Enzym-2-Rezeptor zu binden und dadurch kontagiöser zu werden.

Eine vorherige Infektion mit BA.1 scheint nur eine minimale Kreuzimmunität gegen BA.2.12.1 zu bieten, so dass sich Personen mit beiden Varianten infizieren können.

2 weitere Varianten, nämlich BA.4 und BA.5, sind vor kurzem in Südafrika und in Europa aufgetaucht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie als ?Variants of Concern? bzw. als ?Lineages under Monitoring? ein.

Wie andere Omikron-Subvarianten scheinen auch BA.4 und BA.5 deutlich kontagiöser zu sein als die Prä-Omikron-Varianten. Während Experimente darauf hindeuten, dass zumindest ein Teil des Wettbewerbsvorteils von BA.4 und BA.5 auf Unterschiede in der viralen Replikation zurückzuführen sind, gibt es Hinweise, dass andere Faktoren wie eine Immunevasion oder eine höhere Kontagiosität die rasche Verbreitung erklären könnten.

Wie bei BA.2.12.1 scheinen Personen, die zuvor mit einer früheren Omikron-Variante (BA.1) infiziert waren, nicht gut gegen eine Infektion mit BA.4 und BA.5 geschützt zu sein. Glücklicherweise verursachen BA.4 und BA.5 nach aktuellem Wissensstand keine schwereren Erkrankungen als frühere Varianten.

"Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SARS-CoV-2 seit dem Auftreten von Omikron sehr viel effizienter übertragen wird und sich der Immunität eher entziehen kann. " Dr. Carlos del Rio


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911229?src=WNL_mdplsfeat_220602_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4296666&faf=1#vp_2

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22.000 Tote in Mariupol - dagegen war Guernica ein Scharmützel
Gefunden bei Bersarin:

https://bersarin.wordpress.com/2022/06/01/notiz-zum-abend-und-zu-den-russischen-kriegsverbrechen/#comments

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Bleiberecht und Aufnahme jetzt!
Zivilgesellschaftliche Forderungen an die Innenminister*innen-Konferenz
PRO ASYL, Bundesfachverband UMF, Jugendliche ohne Grenzen, Bayerischer Flüchtlingsrat und Würzburger Flüchtlingsrat haben heute im Rahmen einer Pressekonferenz gefordert: ?Bleiberecht und Aufnahme jetzt!?

Gut integrierte Geflüchtete werden von den Landesinnenminister*innen und -senator*innen abgeschoben, obwohl für sie zeitnah ein Bleiberecht in Aussicht steht. Tausende Menschen in Afghanistan, die sich für Demokratie und westliche Werte eingesetzt haben, bangen seit vielen Monaten um ihr Leben und eine Aufnahme nach Deutschland. Zu diesen Missständen haben heute die Organisationen PRO ASYL, Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF), Jugendliche ohne Grenzen (JoG), Bayerischer Flüchtlingsrat und Würzburger Flüchtlingsrat Forderungen an die Innenminister*innen-Konferenz gestellt.

#BleiberechtJetzt und Abschiebestopp erlassen

242.000 geflüchtete Menschen leben in Deutschland mit dem unsicheren Status der Duldung, der Großteil von ihnen schon seit vielen Jahren. Die meisten sind aus dem Irak, Afghanistan, Nigeria, dem Iran oder aus russischen Teilrepubliken wie Tschetschenien geflohen und können auf absehbare Zeit nicht in ihr Herkunftsland zurück. Ihr Alltag ist geprägt von Perspektivlosigkeit, Angst vor einer Abschiebung und der Einschränkung sozialer Rechte.

Wiebke Judith, Teamleitung Recht & Advocacy bei PRO ASYL mahnte: ?Die im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen beim Bleiberecht, gerade das Chancen-Aufenthaltsrecht, wären ein Rettungsanker für viele Menschen, die ständig mit der Angst vor Abschiebung leben müssen. Doch aktuell werden von den Bundesländern weiterhin Menschen abgeschoben, die zeitnah unter diese Bleiberechtsregelung fallen würden. Das muss ein Ende haben ? zunächst durch ein entsprechendes Abschiebungsverbot oder Vorgriffserlasse und dann durch zügige Umsetzung der Vorhaben auf Bundesebene.?

Lennart Scholz vom BumF berichtete von dem Alltag der Jugendlichen: ?Wir kennen viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die oft über Jahre in einem Schwebezustand gehalten werden, mit ständiger Angst vor der Abschiebung. Hier muss eine Kehrtwende vollzogen werden. Wir brauchen eine zeitnahe, großzügige und unbürokratische Umsetzung der angekündigten Änderungen der Bleiberechtsregelungen. Dabei müssen wir generell wegkommen von der engen Vorstellung einer ?guten Integration?. Anerkannt wird bisher meist nur Erfolg in der Schule und Lohnarbeit ? um jeden Preis. Wir fordern die Anerkennung von vielfältigen Arten, in dieser Gesellschaft anzukommen, sich zu engagieren und einzubringen.?

Johanna Böhm, Sprecherin des Bayerischen Flüchtlingsrats, kritisierte insbesondere die Versuche des bayerischen Innenministeriums, die Bleiberechtsregelung zu unterlaufen: ?Seit Monaten diskreditiert Bayerns Innenminister die geplanten Verbesserungen beim Bleiberecht als Förderprogramm für illegale Migration und weigert sich, einen Abschiebestopp anzuordnen. Stattdessen forciert Bayern die Abschiebung von Geflüchteten mit Einzel- und Sammelabschiebungen in nahezu alle Kriegs- und Krisenregionen dieser Welt. Zudem verweigern die bayerischen Ausländerbehörden immer häufiger die Erteilung der bereits jetzt schon bestehenden Bleiberechte. Auch der Vorsitzende der Innneminister*innenkonferenz muss solche Verfahrenstricks in seinem Bundesland abstellen, da sonst alle Verbesserungen ins Leere laufen würden! ?

#DontForgetAfghanistan: schnelle Aufnahme, jetzt!

Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 sind dort weiterhin Menschen, die zum Beispiel für deutsche Organisationen oder die Bundeswehr gearbeitet haben und deswegen von den Taliban verfolgt werden, in Lebensgefahr. Die versprochene Aufnahme durch die alte und neue Bundesregierung geht zu langsam voran und zu viele gefährdete Personen fallen nicht unter die eng gesteckten Kriterien.

Robina Karimi, Sprecherin bei JoG, forderte deshalb: ?Es braucht funktionierende und unbürokratische Bundes- und Landesaufnahmeprogramme, die schnelle Aufnahme besonders gefährdeter Afghan*innen, eine Reform und Beschleunigung des Ortskräfteverfahrens und die Berücksichtigung aller gefährdeter Familienangehöriger bei der Aufnahme. Jede Sekunde die wir hier verlieren, verbringen die Menschen in Afghanistan in Todesangst. Für manche bedeutet es den Tod. Menschen in Afghanistan dürfen nicht im Stich gelassen werden.?

Demonstration in Würzburg

Am heutigen Nachmittag wird zudem eine Demonstration am Würzburger Hbf um 16:30 Uhr starten, zu der ein breites Bündnis aus Geflüchteten- und Menschenrechtsorganisationen aufgerufen hat. Sie fordern ?Bleiberecht und Aufnahme jetzt!? und erklären: ?Wir stehen an der Seite aller Menschen, die bedroht sind ? egal ob sie aus der Ukraine oder aus anderen Krisenregionen der Welt vor Krieg, Not und Verfolgung fliehen. Wir sagen: Es darf keine Geflüchteten erster und zweiter Klasse geben. Von den Innenminister*innen, die in Würzburg tagen, fordern wir daher: Vergesst die Menschen aus Afghanistan und anderen Ländern nicht!?

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Niedersachsen als sicherer Hafen
Pressemitteilung des Flüchtlingsrat Niedersachsen vom 02. Juni 2022 - https://www.nds-fluerat.org/53432/aktuelles/buendnis-niedersachsen-zum-sicheren-hafen-fuer-alle-veroeffentlicht-positionspapier-zur-niedersaechsischen-landtagswahl-2022/

Bündnis ?Niedersachsen zum Sicheren Hafen für alle? veröffentlicht Positionspapier zur niedersächsischen Landtagswahl 2022

Das Bündnis ?Niedersachsen zum Sicheren Hafen für alle? hat ein Positionspapier zur Landtagswahl 2022 veröffentlicht. Das Bündnis fordert von der künftigen Landesregierung einen Paradigmenwechsel in der Asyl- und Migrationspolitik.

Anlässlich der niedersächsischen Landtagswahl 2022 hat das Bündnis ?Niedersachsen zum Sicheren Hafen für alle?, dem sich bislang über 60 Selbstorganisationen, Wohlfahrtsverbände, Menschenrechtsorganisationen und Initiativen angeschlossen haben, ein Positionspapier veröffentlicht.

Zu den Kernforderungen des Bündnisses an die künftige Landesregierung gehören:

ein entschlossenes Vorgehen gegen alle Formen von Rassismus,
die Durchsetzung eines Bleiberechts für alle, die in Niedersachsen ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben,
die Gewährung eines Rechts auf selbstbestimmtes Wohnen,
die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung für Alle statt nur für Einige,
die Herstellung von Bildungsgerechtigkeit und Gewährleistung von Teilhabe,
das Herbeiführen von Geschlechtergerechtigkeit,
die Übernahme von Verantwortung auch an den Außengrenzen der EU durch ein Landesaufnahmeprogramm.

Muzaffer Öztürkyilmaz, Referent der Geschäftsführung, Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.

?Die künftige Landesregierung muss einen Paradigmenwechsel vollziehen: Weg von einer Asyl- und Migrationspolitik, die geprägt ist von Diskriminierung, Fremdbestimmung, Lagerunterbringung und Abschiebungen ? hin zu einer Politik der gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe, die Chancen eröffnet und Bleibeperspektiven für alle Menschen schafft ? und zwar unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Aufenthaltsstatus. Die Aufnahme der Menschen aus der Ukraine zeigt, dass eine solche Politik möglich ist.?

Galina Ortmann, Niedersächsischer Integrationsrat e.V.

?Die nächste Landesregierung muss sicherstellen, dass Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte gleichberechtigt auf allen Ebenen der Gesellschaft mitwirken können und vor rassistischer Diskriminierung wirkungsvoll geschützt werden. Damit ihr dies gelingt, muss sie unter anderem ein Landes-Partizipationsgesetz und ein Landes-Antidiskriminierungsgesetz erlassen.?

Roma Center e.V.:

?Wir fordern eine Bleiberechtsinitiative der neuen Landesregierung. Sie muss gewährleisten, dass insbesondere Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Niedersachsen haben ein Bleiberecht bekommen und nicht abgeschoben werden. Kettenduldungen müssen beendet werden. Wer nicht in sein Herkunftsland zurückkehren kann, weil die Lebensverhältnisse dort menschenunwürdig sind, muss eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Wer die Bedingungen eines Bleiberechts noch nicht vollständig erfüllt, muss beraten und unterstützt werden.?

Dr. Anwar Hadeed, Geschäftsführer, Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen - amfn e.V.:

?Die künftige Landesregierung muss die Bildungspolitik neu gestalten, um die Zusammenhänge von Herkunft und fehlenden Bildungschancen aufzulösen. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist eine umfassende Reform der Lehrer:innen und Erzieher:innen-Aus- und Weiterbildung erforderlich. Zudem müssen lernfeindliche Bedingungen in Lagern und Sammelunterkünften beseitigt werden.?

Armin Wühle, Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge Niedersachsen e.V.

"Wir freuen uns, dass ukrainische Geflüchtete direkten Zugang zu allen Gesundheitsleistungen der Krankenkasse haben. Dies wollen wir für alle Geflüchteten erreichen - strukturelle Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung ist in einer Solidargemeinschaft nicht hinnehmbar. Daher brauchen wir in Niedersachsen zumindest eine elektronische Gesundheitskarte für alle. Um Gesundheitsleistungen insbesondere bei der Versorgung psychischer Erkrankungen wirkungsvoll nutzen zu können, ist eine klare Regelung zur Kostenübernahme von Sprachmittlung erforderlich."

Hilke Brandy, Seebrücke Niedersachsen:

?Die zukünftige Landesregierung muss sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen, um zur Schaffung sicherer Fluchtwege beizutragen und die Aufnahme von Geflüchteten ? aus Drittstaaten wie Afghanistan oder EU-Staaten wie Griechenland - auch in Niedersachsen zu ermöglichen. Wir dürfen nicht ignorieren, dass Menschen auf der Flucht nach Europa ertrinken, in Lagern unter katastrophalen Umständen festgehalten werden oder ihnen ihre Rechte an den Grenzen verwehrt werden.?

Adriana Pombo Abondano, Büroleitung, ?Migrant*innenselbstorganisationen-Netzwerk Hannover e.V.?

?Menschen werden zur Flucht gezwungen oder entscheiden sich zu migrieren. In beiden Fällen sind die Gründe vielfältig. In jedem Fall jedoch spielen insbesondere das Geschlecht einer Person oder Ihre Sexualität eine wichtige Rolle beim Prozess der MIgration oder der Flucht. Vor allem Frauen stehen im Vergleich zu Männern vor besonderen und vor allem unterschiedlichen Herausforderungen. Diese spezifischen Unterschiede müssen berücksichtigt werden.

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Donnerstag, 2. Juni 2022
Kreuzfahrt
Meine Vater hat mir angeboten, mir eine Atlantikkreuzfahrt zu spendieren, wenn ich aus dem Krankenhaus zurück bin und alles überstanden habe: "Da erholst Du Dich bestens und lernst tolle Frauen kennen!" meinte er. Nett gedacht. Mal drüber nachdenken. Aber eigentlich ist der Alpinurlaub fest eingeplant, die Kreuzfahrt allenfalls eine Alternative, wenn meine Fitness für Klettertouren nicht ausreichen sollte.

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Es sollte niemand sagen können, von nichts gewusst zu haben
Russischer General erläutert weitere Planungen bezüglich der Ukraine.

https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/verstoerendes-tv-interview-russischer-general-spricht-plaene-krieg-36980204

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Montag, 30. Mai 2022
Covid19 - Stand der Dinge Ende Mai
Autor: Michael van den Heuvel

Angst vor neuen Varianten
Wissenschaftler raten, angesichts der niedrigen Zahlen die weiteren Planungen nicht zu vernachlässigen. Das Risiko für neue gefährliche Viren steige kontinuierlich, sagt RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler. ?Ich würde fast sagen, alle WissenschaftlerInnen, die sich wirklich ernsthaft und fundiert, also mit Fachwissen, mit dieser Pandemie befassen, gehen davon aus, dass im Herbst die Zahlen wieder steigen werden.? Und weiter: ?Was wir aber nicht wissen, ist ? und das ist die große Unbekannte ?, welche Krankheit wird das Virus machen?? Die Politik dürfe keine Zeit verlieren bei der Arbeit an einem neuen Infektionsschutzgesetz.

Prof. Dr. Karl Lauterbach sorgt sich vor allem wegen neuer Omikron-Subvarianten. Auf Twitter schreibt der Bundesgesundheitsminister: ?In den USA läuft die BA4/5 Welle jetzt schon an. Das könnte uns im Herbst bevorstehen. Die Vorbereitung muss jetzt geschehen. Eine komplette Normalität wie Herbst 2019 ist leider sehr unwahrscheinlich. Aber es wird besser als 2021.?

Ärztetag: Forderung nach Impfregister ? Kritik an impfenden Apothekern
Als Lehre aus der Corona-Pandemie fordern Delegierte beim Deutschen Ärztetag die Einführung eines bundesweiten, zentralen Impfregisters. Mit dem Register sollen sowohl valide Daten über die Impfquote ermittelt als auch Erkenntnisse über die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen gewonnen werden ? bei Vakzinen gegen COVID-19, aber auch bei sonstigen Vakzinen.

In einem weiteren Beschluss spricht sich der Ärztetag deutlich gegen Impfungen in Apotheken aus. Mögliche Komplikationen müssten beherrscht werden. Die Delegierten thematisieren zudem erforderliches Wissen bei Schwangeren oder bei chronisch Kranken, etwa Menschen mit Autoimmunerkrankungen. ?Diese Kenntnisse können nicht im Rahmen ärztlicher Schulungen vermittelt werden?, heißt es in einer Erklärung.

Derzeit bieten Apotheken Impfungen gegen COVID-19 an. Die Impfung gegen Influenza, bislang nur Teil von Modellprojekten, geht nach einem Bundestagsbeschluss in die Regelversorgung über.

CDC: COVID-19-Rebound unter Paxlovid® ? keine Einschränkung der Empfehlung
Die Kombination Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid®) wird Patienten mit leichten bis mittelschweren COVID-19-Symptomen und mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf empfohlen. Studien zufolge verringert die Pharmakotherapie die COVID-19-Mortalität signifikant.

Jetzt warnen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Ärzte, dass COVID-19 unter Paxlovid® erneut auftreten kann. Fallberichte zeigen, dass einige Patienten mit normaler Immunantwort, die eine 5-tägige Behandlung mit Paxlovid® abgeschlossen haben und sich erholt haben, 2 bis 8 Tage später nochmals erkranken können, einschließlich Patienten, die geimpft und/oder geboostert sind.

Derzeit gebe es kaum Daten, schreiben die CDC. Viel deute jedoch darauf hin, dass ein Rebound in Zusammenhang mit Paxlovid® zu leichten Symptomen führe. Es lägen keine Berichte über schwere Erkrankungen vor, heißt es in der Meldung. Derzeit gebe es auch keine Hinweise, dass bei Verdacht auf einen COVID-19-Rebound eine zusätzliche Behandlung mit Paxlovid® oder mit anderen Medikamenten erforderlich sei.

Paxlovid® werde weiterhin zur Behandlung von leichtem bis mittelschwerem COVID-19 im Frühstadium bei Personen mit hohem Risiko für eine Progression zu einer schweren Erkrankung empfohlen, heißt es in der Mitteilung.

Hallensport: Ansteckungsrisiko steigt mit der Belastung
Die Aerosolemission nimmt bei hoher körperlicher Belastung exponentiell zu. Damit steigt beim Sport in Innenräumen auch das Ansteckungsrisiko für COVID-19 stärker als erwartet, wie Forscher aus München berichten.

Zuvor war bekannt, dass sich das Atemvolumen untrainierter Menschen von etwa 5 bis 15 Litern pro Minute in der Ruhe auf über 100 Liter pro Minute beim Sport erhöht. Außerdem wussten die Forscher, dass sich häufig Menschen bei körperlicher Belastung in geschlossenen Räumen mit SARS-CoV-2-Viren anstecken, wenn sie keine Masken tragen. Unklar war jedoch, wie sich die Intensität körperlicher Belastung auf die Konzentration von Aerosolpartikeln in der Atemluft sowie auf den konkreten Ausstoß von Aerosolpartikeln durch eine Person pro Minute und damit auch auf das potentielle Ansteckungsrisiko für Infektionskrankheiten wie SARS-CoV-2 auswirkt.

Die Forschenden haben bei gesunden Probanden (Alter 18 bis 40) während steigender Ergometer-Belastung die emittierten Aerosolpartikel gemessen und mit der Ergometer-Leistung abgeglichen. Dabei stieg die Emission von Aerosolpartikeln bei maximaler Belastung im Durchschnitt um das 132-Fache, und zwar von 580 ± 489 Partikeln/min in Ruhe auf 76.200 ± 48.000 Partikel/min. Zudem stellten die Forscher fest, dass die Aerosolemission im Mittel bis zu einer Belastung von etwa 2 Watt pro Kilogramm Körpergewicht zunächst nur moderat zunimmt, darüber jedoch exponentiell.

?Aufgrund der stark ansteigenden Aerosolemission bei hochintensiven Belastungen über diesem ersten Richtwert sind bei hoher Gefahr von Infektionen mit schweren Konsequenzen besondere Schutzmaßnahmen wichtig?, erklären die Wissenschaftler. ?Im Idealfall wird ein derartiges Training nach draußen verlegt.?

Quelle: Univadis.de

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Anti-Krebs-Kombi: Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren plus Sport ? alles zusammen könnte bei Senioren das Tumorrisiko drastisch senken
Nadine Eckert, Medscape


Eine Kombination aus hochdosiertem Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einem einfachen Trainingsprogramm für zu Hause kann offenbar das Krebsrisiko gesunder Menschen über 70 Jahre um bis zu 61% verringern. Zu diesem Ergebnis kommt eine exploratorische Analyse der internationalen DO-HEALTH-Studie, für die mehr als 2.000 Senioren über 3 Jahre nachbeobachtet wurden.

Bei Erwachsenen mittleren Alters und ältere Menschen beschränken sich [krebspräventive Maßnahmen] heute weitgehend auf Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari und Kollegen
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Und abgesehen von allgemeinen Maßnahmen wie Sonnenschutz oder Nichtrauchen gibt es kaum weitere Möglichkeiten, sich vor Krebserkrankungen zu schützen. ?Bei Erwachsenen mittleren Alters und älteren Menschen beschränken sich [krebspräventive Maßnahmen] heute weitgehend auf Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen?, erklärt DO-HEALTH-Studienleiterin Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari, Direktorin der Klinik für Altersmedizin am Universitätsspital Zürich.

Uneindeutiger Effekt als Einzelmaßnahmen
Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und Sport gelten als vielversprechende Kandidaten für die Krebsprävention. Es gibt Hinweise, dass Vitamin D das Wachstum von Krebszellen hemmt und Omega-3-Fettsäuren die Umwandlung gesunder Zellen in Krebszellen bremst. Sport wiederum kann die Immunfunktion verbessern und Entzündungen verringern, was ebenfalls zur Krebsprävention beitragen kann.

?Als Einzelmaßnahmen zur Prävention von Krebs wurden die Einnahme von Vitamin D, die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren oder mehr sportliche Betätigung bereits in diversen Studien untersucht, die aber zu uneindeutigen Ergebnissen kamen?, kommentiert PD Dr. Valentin Goede, Leitender Oberarzt am Altersmedizinischen Zentrum des St. Marien-Hospitals in Köln und dort auch Leiter des Departments für Onkologische Geriatrie, auf Nachfrage von Medscape. ?Deshalb ist es interessant zu sehen, dass es die Kombination dieser Maßnahmen sein könnte, die etwas bewirkt.?

Krebsprävention ist exploratorischer Endpunkt
Die DO-HEALTH-Studie war ursprünglich nicht aufgelegt worden, um herauszufinden, ob eine Kombination aus hochdosiertem Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einem Trainingsprogramm vor Krebs schützen könnte. Primär sollte untersucht werden, ob diese Maßnahmen bei älteren Menschen einen Effekt auf Blutdruck, körperliche Leistungsfähigkeit, Kognition, Frakturen und Infektionen haben.

Dafür wurden 2.157 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich und Portugal über 3 Jahre nachbeobachtet. Sie waren bei Studienbeginn mindestens 70 Jahre alt, wiesen keine schweren Komorbiditäten auf, waren mobil und geistig fit.

Randomisierung auf 8 Gruppen
Sie wurden randomisiert in 8 verschiedene Gruppen eingeteilt, um den individuellen und kombinierten Nutzen der 3 Maßnahmen zu testen:

Gruppe 1: 2.000 IE Vitamin D3 pro Tag plus 1 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag und 3-mal pro Woche ein einfaches Kraft-Trainingsprogramm für zu Hause

Gruppe 2: Vitamin D3 plus Omega-3-Fettsäuren

Gruppe 3: Vitamin D3 plus Trainingsprogramm

Gruppe 4: Omega-3-Fettsäuren plus Trainingsprogramm

Gruppe 5: Vitamin D3

Gruppe 6: Omega-3-Fettsäuren

Gruppe 7: Trainingsprogramm

Gruppe 8: Placebo.

Die Teilnehmenden wurden alle 3 Monate angerufen, unter anderem um die Adhärenz gegenüber den Maßnahmen zu kontrollieren. Außerdem fanden zu Studienbeginn und danach einmal im Jahr standardisierte Gesundheits- und Funktionsuntersuchungen in den Studienzentren statt.

Letztlich doch noch ein positiver Effekt?
?Es handelte sich insgesamt um eine qualitativ hochwertige Studie von ordentlicher Größe und mit einem guten Design, das allenfalls in wenigen Einzelpunkten methodisch kritisiert werden kann?, urteilt Goede. Dennoch sei sie hinsichtlich ihrer primären Endpunkte negativ ausgefallen. ?Diese ursprünglichen Ergebnisse wurden bereits 2020 im JAMA publiziert, und es zeigten sich keine signifikanten Effekte. Die Prävention von Krebs war ein explorativer Endpunkt, der anschließend bearbeitet wurde.?

Die Prävention von Krebs war ein explorativer Endpunkt, der anschließend bearbeitet wurde. PD Dr. Valentin Goede
Und hierbei zeigte die DO-HEALTH-Studie erstmals ein positives Ergebnis. Die exploratorische Analyse ergab nämlich, dass Vitamin D3, Omega-3-Fettsäuren und das einfache Trainingsprogramm für zu Hause bei gesunden und aktiven Menschen über 70 Jahren tatsächlich mit einem geringeren Krebsrisiko assoziiert waren.

Reduktion des Krebsrisikos um 61%
Insgesamt kam es in der Studienpopulation über 3 Jahre zu 119 Krebserkrankungen. Im Fachjournal Frontiers in Aging berichtet die Forschungsgruppe um Bischoff-Ferrari, dass jede der 3 Maßnahmen für sich genommen das Erkrankungsrisiko ein wenig reduzierte. ?Aber erst in Kombination wurde der Effekt der 3 Maßnahmen statistisch signifikant.? Das Krebsrisiko war in der Studiengruppe 1, die sowohl Vitamin D als auch Omega-3-Fettsäuren einnahm als auch das Trainingsprogramm absolvierte, um 61% niedriger als in der Placebogruppe.

Die Number-needed-to-treat (NNT), um eine Krebserkrankung zu verhindern, betrug nach 3 Jahren mit allen 3 Maßnahmen kombiniert 35. ?Das ist im Vergleich zu dem, was wir sonst an NNT in der Prophylaxe in der Altersmedizin haben, wirklich ein ziemlich guter Wert?, so Goede.

Replikation in größerer Studie erforderlich
?Neuartige Krebstherapien zielen darauf ab, verschiedene Wege der Krebsentstehung zu blockieren, indem mehrere Wirkstoffe kombiniert werden. Wir haben dieses Konzept auf die Krebsprävention übertragen?, sagt Bischoff-Ferrari. ?Obgleich unsere Ergebnisse in einer längerfristigen und noch größeren Studie repliziert werden sollten, qualifizieren die 3 Maßnahmen anhand ihrer hohen Sicherheit und den geringen Kosten bereits heute, um die hohe Last von Krebserkrankungen bei älteren Erwachsenen zu reduzieren.?

?Es ist bemerkenswert, dass nach 3 Jahren in einer für eine epidemiologische Studie auch wieder überschaubaren Patientenzahl mit der Kombination aus 3 Präventionsmaßnahmen tatsächlich eine Reduktion der Krebsinzidenz zu beobachten war?, sagt Goede.

Noch nicht ausreichend für generelle Empfehlung ?
Er stimmt den Autoren dahingehend zu, dass die Ergebnisse in einer größeren Studie und mit längerer Nachbeobachtung reproduziert werden müssen. ?Aber jedem gesunden Menschen über 70, der einfach zum Check-up in eine Arztpraxis kommt, diese 3 Präventionsmaßnahmen ungefragt und aktiv dringend ans Herz zu legen, würde ich heute noch nicht?, betont er.

Jedem gesunden Menschen über 70 ? diese 3 Präventionsmaßnahmen ungefragt und aktiv dringend ans Herz zu legen, würde ich heute noch nicht. PD Dr. Valentin Goede
Über die Replizierbarkeit der Ergebnisse hinaus, gelte es, noch weitere wichtige Fragen zu klären. ?In der DO-HEALTH-Studie war es zum Beispiel nicht möglich zu zeigen, ob die 3 Maßnahmen vielleicht nur das Risiko für ein Auftreten bestimmter Krebserkrankungen senken?, so Goede. Auch was den optimalen Beginn solcher Maßnahmen angehe oder ob sich die Ergebnisse auch auf kränkere ältere Menschen ausdehnen ließen, liefere sie keine Informationen.

? aber durchaus als individuelle Maßnahme
Allerdings: ?Sollte mich eine fitte Person jenseits der 70 ganz direkt fragen, ob sie selbst etwas tun kann, um sich vor Krebs zu schützen, dann würde ich mit Verweis auf diese Studie auch durchaus diese 3 Maßnahmen mit vorschlagen. Dafür würde mir die Evidenz dieser Studie wiederum ausreichen?, so Goede.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911207?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4288201&src=WNL_mdplsfeat_220530_mscpedit_de#vp_3

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Montag, 30. Mai 2022
Zum Garten einen Nachschlag
Die Ansage "Ich hatte Dir nie einen Rosengarten versprochen" wäre in meinem Fall völlig unsinnig. Wenn die blöde Krankenhausgeschichte vorbei ist sollte ich in dem Garten eine Grillparty geben.





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Volle Power, wiedermal
Heute hatten wir Karate und Capoeira trainiert, die Katas, einschließlich Sprünge haben wir 4 in der ersten Reihe körpersimultan durchgezogen. Geile Sache, das!

Ich habe mich richtig ausgetobt; 20 Karatesprünge, 100 Liegestütze. Nächste Woche ist meine OP, und ich weiß nicht, wie lange das Training bei mir ausfällt. Ich werde wohl vorher noch einmal trainieren, damit die Kondition ein bißchen hält.

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