Donnerstag, 20. Juli 2006
Eine schräge Sicht der Dinge
Wenn da gewisse Antideutsche Folgendes schreiben, zeigt sich mal wieder, mit was für ideologischen Verrenkungen dort eine zugegebenerweise komplizierte und vielschichtige Realität betrachtet wird: "Die eifrigen PACE- Demonstranten sind nie in Solidarität mit den gewaltlosen Demokraten in Belarus oder tschetschenischen Menschenrechtlern auf die Strasse gegangen. Und sie haben auch nie gegen Massenmörder wie Saddam oder Achmadinedjad demonstriert. Nein, es ist eine schon im Kern unmoralische Haltung. Sie spricht Millionen von Menschen im Sudan, im Irak und Afghanistan, in Amerika, Israel und Großbritannien das Recht auf Selbstverteidigung ab. Man klagt den Dialog ein, wo die andere Seite sicher keinen Dialog wünscht. Al-Kaida und Hamas, die Baathisten oder die iranischen Mullahs hassen uns nicht wegen Abu Ghraib, jüdischen Siedlungen in der Westbank oder ein paar Karikaturen in einer dänischen Zeitung: Sie hassen unsere Freiheit."

- Das politische Spektrum, dem ich mich zurechne, ist gegen Saddam auf die Straße gegangen, wir haben einem tschetschenischen Deserteur der russischen Armee das Leben gerettet, ich habe gegen Saddam meine körperliche Unversehrtheit und GenossInnen von mir haben gegen Saddam ihr Leben riskiert. Das individuelle Engagement reicht immer sehr weit, z.B. gilt es in gewissen Kreisen als moralische Pflicht, Flüchtlingen, die nichts mehr vor der Abschiebung schützen kann, durch Heirat zu einem Bleiberecht zu verhelfen, u.a. aus dem Sudan und Afghanistan. Baath-Partei, Hamas, Mullahs und Al Kaida in einem Atemzug zu nennen, das ist so, als sagte man: Nazis, Kommunisten, Demokraten und Konservative. Und stünden nicht seit 1991 US-Truppen auf der arabischen Halbinsel, hätte es keinen einzigen Anschlag von Al Kaida gegen Ziele im Westen gegeben - was deren unmenschlichen Terror in Afghanistan übrigens nicht im Mindesten besser macht. Nur hätte ihn hierzulande außerhalb einiger special interest-groups niemand beachtet, wie ja auch im Kongo in den letzten paar Jahren ungefähr so viele Menschen getötet wurden, wie in der Region Israel-Palästina-Libanon insgesamt leben. Hat das wen gekümmert? Ich denke, die klammheimliche, nie ausgesprochene Haltung des Westens hierzu lautet "waren ja nur Neger".

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kann man leute ernst nehmen, die selbst aus einem preisschild* noch antisemitismus rauslesen?


(*sonderangebot dänisches bettenlager: 88 Eus....)

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ne, nich einfach nur neger, sondern wirtschaftkonkurrenten, stellen sie sich vor aids wäre kein thema mehr, die wirtschaft florierte... wie könnten wir denn dann noch billig an deren bodenschätze und arbeitskraft kommen? sklaven also, bloß ohne sichtbare ketten... dass in afghanistan wieder ein "tugendministerium" eingesetzt wird (ja die, die früher öffentliche hinrichtungen zelebriert haben), interessiert auch nicht weiter... who cares? solange unser arm lang genug ist um sie alle dran verhungern lassen zu können...

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Hi Ben,

hattest Du meine mail bekommen?

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hier steht was zu afghanistan

http://www. welt.de/data/2006/07/20/965767.html

ja, springer bäbä, aber wenn man sich dort schon der frage nähert, die den kuony von stockach unsterblich machte (ihr herren ratet alle, wie ihr hinein kommen mögt. warum ratschlagetet ihr nicht, wie ihr wieder hinaus kommt?!!) dann muss es sehr viel böser sein. als es den anschein hat.

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Ich kenne zwar die schöne Stadt am Bodensee, aber Kuony sagt mir nichts (bzw. ist für mich der Name einer Apotheke dort).

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hier: http://www. fasnacht-stockach.de/gesch_1.html

heisst er kuoni von stocken, war hofnarr bei herzog leopold von österreich und nahm als solcher 1315 beim kriegsrat vor der schlacht bei morgarten teil, bei dem sein beitrag war:
"Ihr ratet alle, wie Ihr wollet in das Land Schwyz hineinkommen, Euer keiner aber hat geraten, wie Ihr wollet wieder herauskommen."

oder hier: http://de. wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Morgarten

obwohl die stockacher ob ihres bekenntnisses zur überlieferung und zum grössten sohn ihrer stadt zu loben sind, soll doch gesagt sein: am bodensee liegt stockach ja nun nicht, aber doch näher am see als ravensburg, diese stadt schmückt sich ja auch ab und an damit, am bodensee belegen zu sein.

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@ che

Bravo, encore !

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@che
oh! ist beim spam gelandet:)
wird beantwortet

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irgendwer muss mal die trotzkisten als die jesuiten der kommunisten bezeichnet haben. klar, der kannte die antideutschen noch nicht.

richtig an der aussage über den gewöhnlichen gutmensch ist, dass seine moral einem scharfen kosten-nutzen kalkül unterliegt und insofern auch als unmoralisch angesehen werden kann.

genauso richtig ist, dass jemand, dessen moral auf höherer stufe als der des gewöhnlichen gutmenschen oder der des antideutschen stattfindet, solche anwürfe als das zurückweisen kann, was sie sind: ein argumentum ad personam.

denn, das moralische argument hat für denjenigen, der sich seiner bedient, den vorteil, dass es sich durch sachargumente nicht widerlegen lässt, weil es selbst kein sachargument sondern ein argumentum ad personam ist. das einzige argument, mit dem ein moralisches argument widerlegt werden kann, ist ebenfalls ein, möglichst scharf formuliertes, argumentum ad personam.

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Glasklar erkannt und schön gesagt!

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Die Antideutschen sind die Dominikaner der Linken, und zwar der Zweig, der direkt mit der Inquistion betraut ist.

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Ich bin für Linkssein nicht kompetent.
Ich frage mich aber doch, ob ein Haufen biblebeltkompartibler hypermoralisch vergutmenschter Hysteriker irgend "links" sein kann.
Was Che oben zitierte, ist strunzgewöhnliches Neoconnardentum.

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amen.

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Die sind überhaupt nicht links, sondern das, was der Nörgler sagt. Ein Teil von ihnen hat aber mal links angefangen, im Umfeld des KB.

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Von den "Antideutschen"
Wenn man sich den unfreiwilligen Humor dieser Low-Level-Kalauertruppe reinzieht, stellt man zuerst fest, daß sie gar nicht "antideutsch" sind.
Indem sie die Welt, die sich dafür nicht interessiert, ständig vor den gefährlichen Deutschen warnen und jeden ausländerfeindlichen Angriff klammheimlich bejubeln, leben sie das urdeutsche Sozialarbeitersyndrom aus: warnen, retten, helfen - aber bittesehr gleich den Globus. Darunter tun sie es nicht.
Zugleich verbleibt jede Aktivität im Bereich des Maulheldentums. Als Opfer ausländerfeindlicher Untaten, gerne auch von Behörden begangen, verläßt man sich auf die "Antideutschen" besser nicht.

Ihre Aufdringlichkeit ist so lästig durch den 'Am antideutschen Wesen soll Deutschland genesen'-Gestus. Die Antideutschen – das ist der prätendierte Anspruch, der aus jeder Zeile springt – vertreten das bessere Deutschland. Daher auch stehen sie unter dem pathischen Zwang, erbittert um die Moralführerschaft kämpfen zu müssen. Abweichende Positionen sind immer Frevel und zutiefst amoralisch.

Im Leben trifft man sich zweimal. Das Pech der "Antideutschen" besteht nicht nur darin, daß sie für einen Lacher allemal gut sind. Ihr Verhängnis ist, daß man sie bereits kannte, als ihr Ideal noch "Mao" hieß, und sie die Opfer der "Kulturrevolution" begeistert als Gestehungskosten einer besseren Welt verbuchten.

In der Substanz bleiben sie sich treu:

Anlehnungsbedürftigkeit an eine starke Macht; moralinsaurer Rigorismus; inquisitorische Kriterienwahl; profunde Unkenntnis der theoretischen Grundlagen, auf die man sich beruft; Rechtfertigung jeglicher Verbrechen, wenn sie nur von den 'Richtigen' begangen werden; der hysterisch-schrille Oberton als notwendiger Ausdruck der affirmativen Stellung des Gedankens zu Realität.

Die Vollpfosten von damals, die sie waren, sind sie geblieben. Man hat nur die Option gewechselt und den Abgott ausgetauscht.

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man muss schon unterscheiden zwischen denen, von deren blog das zitat steht und den "antideutschen". zu diesen heiopeis hat noergler alles gesagt.

und die zitatlieferanten sind m.e. way, way out of any holmes... eine veranstaltung von möchtegernintellektuellen die - obwohl sie angeblich jeglichen totalitarismus bekämpfen wollen - ästhetisch doch ganz nah dran sind an demselben.

mir scheinen die doch sehr verwirrt zu sein. und vor allem bar jeden praktischen verstandes.

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Die Maobüste ist speckig vor Dreck und hat Sprünge bekommen - raus mit dem Ding, Basaltlenin hin, sieht auch gut aus - im Osten schmeißen sie die Leninstatuen um - Pentateuch hin, sieht auch sehr schön aus. Das Palästinensertuch wird ja nur noch als Tischdecke benutzt, trotzdem irgendwie unpassend, also stattdessen ein Sternenbanner hin.

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und an die wand, 3x3, ein oregenol stetsonarsch mit ohren dran.

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"man muss schon unterscheiden"
Ich weiß nicht, ob man das muß. Die Sprüche sind diesselben.
Was auch dasselbe ist: Immer wenn ich mich damit beschäftige, fühle ich mich weniger in der Rolle des Kritikers, als vielmehr in der eines Irrenwärters.

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Was mich erstaunt, ist die Tatsache, dass Referenten wie Thomas von der Osten-Sacken mit Selbstverständlichkeit zu Veranstaltungen solcher ***** gehen. Über Wadi e.V. hat der ja von seinem Hintergrund her sogar Schnittstellen zu meiner Biografie, aber was dann draus wird, ist unterirdisch.

http://x-berg.de/article.pl?sid=04/04/12/1719200

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Es gibt eine Religion, der man ankreidet, daß sie einem am Kreuz gescheiterten Sektenführer hinterherläuft. Da ist was dran.

Aber was halten wir dann von einer Religion, die einem Schwerstalkoholiker hinterläuft, der sich das Gehirn derart wegbrannte, daß er die jedem Suchttherapeuten geläufigen Ausfallserscheinungen und Koordinationsprobleme - Schwierigkeiten selbst beim Brezelessen, ständiges Hinfallen beim Radfahren, wirres Sprechen - aufweist?

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